Ein gesunder Staat...

  • Ersteller Ersteller Kinnaree
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Nicht wirklich... obwohl, im Prinzip ist es wohl so eine Art Keimzelle...

Ich präzisiere, dass ich unter "zusammenlebenden Menschen" in diesem Fall schon eine größere Anzahl Menschen verstehe, um ein solches Gebilde als Staat zu erleben.

Ok, aber dann gibt es nur mehr - soweit ich das sehe - zwei Möglichkeiten. entweder du beschreibst Anarchie, was innerhalb deiner Definition hineininterpretiert werden könnte, solange man "regeln" nicht als Zwang und Gewaltanwendung liest, sondern eher im Sinne "das regelt sich" (freier Markt),

oder du willst wirklich von Regeln sprechen und deiner definition nach zu beurteilen würde ich das "demokratisch" lesen. Dann hättest du aber kein hinreichendes Kriterium deinen Staat von einem diktatorischen, monarchistischen, etc. Staat abzugrenzen. Und du würdest zugleich bestätigen was ich vermute, nämlich, dass jeder Staat mit Gewalt einhergeht. denn Demokratie wäre dann lediglich die Laune der Masse und der Umstand, dass jeder jeden beherrscht und nicht jeder sich (wie es uns die Demokratie weismachen will).

für die erste Möglichkeit bin ich gerne zu haben, dann reden wir aber nicht von Staaten. Mit "Staat" will man doch den Monopolisten über geltendes Recht bezeichnen, oder? in der ersten Lesart würde sich das konterkarieren, denn dann hätte ich jederzeit die Möglichkeit auszutreten, womit ich nicht mehr im "geregelten Verhältnis" zur Gemeinschaft stehen würde und das war ja Teil deiner Definition.
 
dazu möchte ich fragen - wer bestellt, wer kündigt?

na die Kunden. Wenn ich mich von dem Rechtsschutzunternehmen meiner Wahl nicht mehr vertreten fühle, weil ich mich z.B. weltanschaulich gewandelt habe, na dann werde ich das Unternehmen in einer Kosten-Nutzen-Abwägung kündigen, oder eben nicht.
 
wieso Konzern Herrschaft? Jeder Mensch hätte die Möglichkeit "gefährliche" Unternehmen zu boykottieren, oder? der Wert sich zusammenzuschließen und zu agitieren - der einzig moralisch richtige Aspekt in einer Demokratie also - bleibt doch bestehen.

Pensionen und Versicherungen lassen sich auch, bzw. viel effizienter privatwirtschaftlich organisieren. Niemand garantiert mir in diesem Krisensystem, dass ich anno Schnee meine staatliche Pension erhalte. Ein Unternehmen garantiert mit dem Interesse an seiner Existenz. Es gäbe zudem ein genuines Interesse der Kapitalistenklasse, zu der dann alle gehören würden, die wollen, dass die sozialer Frieden besteht.



Der Bankräuber würde persönlich wohl nicht dafür aufkommen. aber sein Versicherungsunternehmen wäre gezwungen, wenn es seinen Ruf nicht verlieren will. Und der Bankräuber hätte ein Interesse versichert zu sein, weil er sonst in jedem Fall ein Ausgestoßener wäre und sich nicht mal Kippen kaufen könnte. Tatsächlich würden die Familien, im Gegensatz zum derzeitigen System eine entschädigung erhalten, während wir uns heute auf einen Rechtsapparat verlassen müssen, den niemand gewählt hat und dessen Rechtssystem wohl nur die wenigsten unterzeichnen würden.

Kartellfrage ist sehr interessant, in der freien Marktwirtschaft aber ein sich selbstlösendes Problem. Übrigens existieren Kartelle in diesem Augenblick. Der Staat für sich ist aber nichts anderes als ein monopolistisches Unternehmen und unterstützt in seiner kapitalfeindlichen Wesensart die Bildung von Kartellen, in dem er den freien Markt zuschnürt.



das ist nichts, das es nicht auch im anarchistischen Kapitalismus geben würde, nur, dass diese güter ihrem tatsächlichen Wert nach gehandelt werden. ich bin mir sicher hier würden manche Lehrer reiche Männer und Frauen werden, während manche Ärzte ein sparsames Leben führen müssten.

der marktwirtschaftlich denkende Mensch hat das Paradies geschaffen und der staat setzt sich wie ein Parasit darauf um seine apparatschiks zu ernähren - meine Meinung.

Und Freiwilligkeit ist lernbar.

sry für die späte antwort. musste freiwillig arbeiten ;)

Menschen müssen essen, wenn alle Lebensmittelkonzerne sich zusammenschließen, dann kann sie keiner boykottieren. Auch Versicherungen können sich zusammenschließen.

Verbrecher sagen keinem, daß sie es waren, und so weiß keine Versicherung, wer bezahlen soll und für wen.
Abgesehen davon bringt Geld nicht alles wieder in Ordnung, es macht keinen gebrochenen Arm heil, bringt keinen Ermordeten zurück ins Leben, macht keine Vergewaltigung rückgängig, es schafft kein Sicherheitsgefühl nach einem Einbruch.
 
na die Kunden. Wenn ich mich von dem Rechtsschutzunternehmen meiner Wahl nicht mehr vertreten fühle, weil ich mich z.B. weltanschaulich gewandelt habe, na dann werde ich das Unternehmen in einer Kosten-Nutzen-Abwägung kündigen, oder eben nicht.
da werden sich aber sehr schnell interessensgruppen bilden, die sich zusammenschließen.
und schon bilden sich hierarchien.
selbst das tierreich kommt nicht aus ohne sie.
 
Menschen müssen essen, wenn alle Lebensmittelkonzerne sich zusammenschließen, dann kann sie keiner boykottieren. Auch Versicherungen können sich zusammenschließen.

Verbrecher sagen keinem, daß sie es waren, und so weiß keine Versicherung, wer bezahlen soll und für wen.
Abgesehen davon bringt Geld nicht alles wieder in Ordnung, es macht keinen gebrochenen Arm heil, bringt keinen Ermordeten zurück ins Leben, macht keine Vergewaltigung rückgängig, es schafft kein Sicherheitsgefühl nach einem Einbruch.

Das funktioniert im staatswesen so gut, weil die Konzerne dort nicht nur die Marktfeindlichkeit des Staates auf ihrer Seite haben (schließlich unterbinden sie tendenziell den Wettbewerb und Einstieg ins Geschäft), sondern sich auch in die Regierung einkaufen können. Kartelle würden in anarchistischen Systemen zu null tendieren, oder sich selbst ein ei legen, weil sie den Markt, der dann ungeschützt wäre, für Drittanbieter attraktiv machen. dieses Argument höre ich ja sehr häufig und es ist auch schwer sich vorzustellen, dass der Marktanarchismus da eine konkrete Antwort bietet. Die antwort lautet wohl: ja die Gefahr besteht: aber erstens haben wir defacto heute Kartelle, trotz Staat und zweitens wäre eine anarchokapitalistische Welt is der diese Kartelle eine wirklich gefahr darstellten sehr schwer vorstellbar - immerhin geht es allein um Kundenwünsche und nicht wie heute um die Frage wie man mit Hilfe des Staates die meisten Moneten einstreicht.

zu unten: es gäbe ja Gerichte, die das feststellten - daran lässt sich schwer etwas ändern. Und nein. Geld bringt mir mein Leben nicht zurück, aber zumindest hätten Angehörige eine entschädigung und die Betroffenen könnten sich davon z.B. eine entsprechende therapeutische hilfe besorgen oder was auch immer...also es wäre mir lieber ich bekäme etwas, als ich bekäme nichts, aber ja klar, du hast Recht das Leben ist unbezahlbar, jedenfalls für mich und ich vermute für dich.
 
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da werden sich aber sehr schnell interessensgruppen bilden, die sich zusammenschließen.
und schon bilden sich hierarchien.
selbst das tierreich kommt nicht aus ohne sie.

Du sprichst von Marktführern? Ja die gäbe es...und ich hoffe sie würden sich z.B entschieden gegen die Todesstrafe aussprechen. Damit entstünde ein Druck auf die anderen.

ich fände es gerade in diesem Bereich sehr wertvoll, wenn Recht sich angleicht und vielleicht nur geringe Unterschiede bestünden.
 
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