C
Condemn
Guest
Möglicherweise leide ich an einer verzerrten Wahrnehmung, aber es kommt mir doch so vor, als sei in diesem Forum das Übernehmen von Eigenverantwortung nicht wirklich beliebt.
Ich glaube, das Verantwortung mit das wichtigste Thema eines jeden Lebens ist. Immer mehr zu erkennen dass man sie hat, dass man sie immer und für alles was einem geschieht hat, immer mehr davon anzunehmen, um den Weg aus dem Opfer-dasein heraus zu finden. Denn zu einem gewissen Teil fühlt sich jeder als Opfer und machtlos. Der Verstand entwirft jede Menge Konzepte, die allesamt in der Luft hängen und keine Basis haben, um die Opfer-Rolle zu rechtfertigen und verwendet seine Energien und Kreativität eher auf die Suche nach Schuld. Es gibt wohl psychologisch gesehen keinen negativeren Mechanismus als genau das... Opfer-Rolle einnehmen und immer wieder bestärken und Schuld(ige) suchen und dann gemäß der eigenen Logik (man kann auch Wahnsinn dazu sagen) finden.
Ob Esoteriker eher dazu neigen, Verantwortung abgeben zu wollen, weiß ich nicht. Wenn es so ist, wäre es zumindest m.A.n. noch keine wirkliche Esoterik womit sich beschäftigt wird, oder hat noch nicht zu Erkenntnissen geführt die wirklich weiterbringen. Letztlich hat alles was ein Mensch wünscht und tut, den Zweck, den Weg aus dem Leid zu finden. Nur daran, nämlich ob ein Weg, eine Methode, eine Weltanschauung, eine Strategie usw. wirklich aus dem Leid heraus führt, mißt sich Qualität. Und das Abgeben bzw. das nicht-sehen-wollen von Verantwortung funktioniert perfekt in die entgegengesetzte Richtung.
Das Reichen - .... - Bashing findest Du aber überall. Das ist keine Spezialität von Esoterikern denke ich. Was ich sehr interessant finde, sind da z.B. deutliche Mentalitätsunterschiede zwischen Deutschland und den USA. In Deutschland tun diejenigen die wenig haben eher so, als ob sie es gar nicht wollen würden, als sei Geld verwerflich und wer es hat ebenso. Es würde ihren Stolz zu sehr ankratzen jemandem offen Bewunderung auszusprechen für etwas, das sie selbst gerne hätten aber nicht haben. In den USA ist das zum großen Teil anders. Dort gelten Menschen die zumindest materiell sehr erfolgreich sind als Vorbilder. Wenn in Deutschland ein Buch erscheint, das noch so gut sein kann, macht es sich sofort verdächtig wenn es viel gekauft wird... Das kann nicht gut sein, weil es der dummen Masse gefällt und man selbst ist ja klüger. Und v.a. wollte der Autor nur eines: Geld verdienen. Das ist wirklich sehr oft zu beobachten und das ist auch etwas, dass man im Forum oft sehen kann. Man macht auf ein Buch aufmerksam und dann bekommt man vorgehalten der Autor oder die Autorin sei Millionär/in. So, als ob dass ein Beweis für mangelnde Qualität sei. Das ist mir in 4 Jahren Forum schon einige Male so gegangen.Überhaupt scheint die Diskussion über Geld geradezu zwangsläufig zu Reichen-, Unternehmer- und Manager-Bashing zu führen. Wer Geld hat, ist böse und soll gefälligst möglichst viel davon den anderen/Armen/Postenden geben. Geldvermehrung ohne Arbeit scheint auch nur Reichen möglich zu sein und ist pfui, obwohl doch jeder die Möglichkeit hat, einenTeil seines Incomes statt in das neueste Handy in Wertpapiere zu investieren, wovon er langfristig mehr hätte.
Gut, dass ich nie mein eigenes Buch hier vorgestellt habe... Ihr kennt es alle, habt es alle. Ich danke für Euer Geld
In irgendeiner Form kann man sowieso sagen, dass jeder genau das hat was er verdient und verdient was er hat. Das sieht man sogar gerade dann so, wenn man es umfassend betrachtet, ...esoterisch... wenn man so will. Zu dem Schluß, jemand verdiene nicht was er hat, kommt man nur wenn man Teile des Gesamtbildes ausschließt, was letztlich bedeutet dass man eben seine Meinung, resultierend aus persönlichen Überzeugungen, weitergibt. Objektiv gesehen kann man sicher sagen, dass alles genau so richtig ist, wie es ist und jeder genau das verdient was er hat, was ich nicht nur in finanzieller Hinsicht meine. Nur muss das nicht bedeuten, dass keine Veränderung möglich sei...Sagt mir, dass ich mich irre und auch Esoteriker Spaß daran haben, die Macht über ihr Leben und ihre Finanzen selbst zu übernehmen, statt sich vom Staat oder Aliens versorgen lassen zu wollen. Und sagt mir, dass auch Esoteriker verstehen, warum ein Wendelin Wiedekind sein Geld wert ist.
VG,
C.