Caitlinn
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Erlebnis des Leiters eines Jugendgefängnisses im District of Columbia - erzählt von Jack Kornfield:
Ein vierzehnjähriger Junge war inhaftiert, weil er einen unschuldigen Teenager erschossen hatte, um sich in seiner Gang zu beweisen. Bei der Gerichtsverhandlung war die Mutter des Opfers anwesend. Nach der Urteilsverkündung stand sie auf und sagte gaz ruhig zu dem Verurteilten: "Ich bringe dich um."
Der wegen Mordes verurteilte Junge musste für mehrere Jahre in die Jugendstrafanstalt.
Nach einem halben Jahr begann die Mutter des ermordeten Jugendlichen den Mörder in unregelmäßigen Abständen zu besuchen. Er hatte vor seinem Gefängnisaufenthalt auf der Straße gelebt, und sie war die Einzige, die ihn besuchen kam. Sie sprachen miteinander und beim Verabschieden gab sie ihm etwas Geld für Zigaretten. Langsam begann sie ihn in immer regelmäßigeren Abständen zu besuchen, brachte Essen und kleine Geschenke mit. Gegen Ende seiner dreijährigen Haftstrafe fragte sie ihn, was er nach der Entlassung tun würde. Er wusste es nicht recht, also schlug sie vor, er könne in der Firma eines Bekannten von ihr arbeiten. Schließlich fragte sie, wo er wohnen würde, und da er keine Familie hatte, in die er zurückkehren konnte, bot sie ihm an, er könne vorübergehend das freie Zimmer in ihrer Wohnung benutzen.
Er wohnte acht Monate lang bei ihr, aß ihr Essen und arbeitete in der Firma. Eines Abends bat sie ihn zu einem Gespräch ins Wohnzimmer. Sie setzte sich ihm gegenüber und begann nach einer Weile: "Erinnerst du dich an meine Worte im Gerichtssaal, dass ich dich umbringen würde?" "Natürlich", antwortete er, "diesen Moment werde ich niemals vergessen."
"Nun, ich habe Wort gehalten", fuhr sie fort. "Ich wollte nicht, dass der Junge, der meinen Sohn grundlos umgebracht hatte, am Leben blieb. Er sollte sterben. Deshalb habe ich dich besucht und dich beschenkt. Deshalb habe ich dir Arbeit besorgt und dich hier in meinem Haus wohnen lassen. Das hat dich verändert. Und jetzt gibt es diesen alten Jungen nicht mehr. Da es nun meinen Sohn und seinen Mörder nicht mehr gibt, würde ich gern wissen, ob du hier bleiben möchtest. Es gibt hier genügend Platz, und wenn du einverstanden bist, werde ich dich adoptieren."
Und so wurde sie für den Mörder ihres Sohnes zu jener Mutter, die er nie gehabt hatte.
"Offen wie der Himmel, weit wie das Meer", Worte der Weisheit für Vergebung und Frieden
Caitlinn
Ein vierzehnjähriger Junge war inhaftiert, weil er einen unschuldigen Teenager erschossen hatte, um sich in seiner Gang zu beweisen. Bei der Gerichtsverhandlung war die Mutter des Opfers anwesend. Nach der Urteilsverkündung stand sie auf und sagte gaz ruhig zu dem Verurteilten: "Ich bringe dich um."
Der wegen Mordes verurteilte Junge musste für mehrere Jahre in die Jugendstrafanstalt.
Nach einem halben Jahr begann die Mutter des ermordeten Jugendlichen den Mörder in unregelmäßigen Abständen zu besuchen. Er hatte vor seinem Gefängnisaufenthalt auf der Straße gelebt, und sie war die Einzige, die ihn besuchen kam. Sie sprachen miteinander und beim Verabschieden gab sie ihm etwas Geld für Zigaretten. Langsam begann sie ihn in immer regelmäßigeren Abständen zu besuchen, brachte Essen und kleine Geschenke mit. Gegen Ende seiner dreijährigen Haftstrafe fragte sie ihn, was er nach der Entlassung tun würde. Er wusste es nicht recht, also schlug sie vor, er könne in der Firma eines Bekannten von ihr arbeiten. Schließlich fragte sie, wo er wohnen würde, und da er keine Familie hatte, in die er zurückkehren konnte, bot sie ihm an, er könne vorübergehend das freie Zimmer in ihrer Wohnung benutzen.
Er wohnte acht Monate lang bei ihr, aß ihr Essen und arbeitete in der Firma. Eines Abends bat sie ihn zu einem Gespräch ins Wohnzimmer. Sie setzte sich ihm gegenüber und begann nach einer Weile: "Erinnerst du dich an meine Worte im Gerichtssaal, dass ich dich umbringen würde?" "Natürlich", antwortete er, "diesen Moment werde ich niemals vergessen."
"Nun, ich habe Wort gehalten", fuhr sie fort. "Ich wollte nicht, dass der Junge, der meinen Sohn grundlos umgebracht hatte, am Leben blieb. Er sollte sterben. Deshalb habe ich dich besucht und dich beschenkt. Deshalb habe ich dir Arbeit besorgt und dich hier in meinem Haus wohnen lassen. Das hat dich verändert. Und jetzt gibt es diesen alten Jungen nicht mehr. Da es nun meinen Sohn und seinen Mörder nicht mehr gibt, würde ich gern wissen, ob du hier bleiben möchtest. Es gibt hier genügend Platz, und wenn du einverstanden bist, werde ich dich adoptieren."
Und so wurde sie für den Mörder ihres Sohnes zu jener Mutter, die er nie gehabt hatte.
"Offen wie der Himmel, weit wie das Meer", Worte der Weisheit für Vergebung und Frieden
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