Eckhart Tolle

Hallo Cloned,

ich kann dem gesagten im grossen und ganzen nur zustimmen und finde eure beiträge echt interessant.

es ist alles eine frage von bewustsein,
wenn das bewustsein fehlt oder schwach ist kommt es, wie schon erwähnt, zu fehlidentifikationen.
identifikation ist die wurzel des übels also von leid. es verschliest einen den weg zum wahren ich.
es versucht das "ich" mit dem verstand zu erklären / zu finden was eine unmögliche tat ist.
sobald ich identifiziere bewerte ich auch. erzeuge abstossung oder anziehung zu etwas was so nicht existiert.
es wurde von einem identifiziertem teil erschaffen.
durch den verstand, aus gedanken-konstrukten. diese sind jedoch nicht die basis desen was sie beschreiben wollen.
sie beschreiben das ergebnis von dem was wir sehen und nicht die eigentliche gegebenheit (falls man es so nennen kann).
es sind die schatten an der wand in platos höhle.
wenn wir uns alle unsere freuden und leiden anschauen dann können wir sie einem teil zuordnen mit dem wir uns identifizieren.
sind wir aber dieser teil? war dieser teil schon immer da? ist er was (be)ständiges?
identifizier dich mit geld und du wirst leiden wenn du arm bist und profit macht dich glücklich.
identifizier dich mit deinem beruf und du wirst leiden wenn du gekündigt wirst und glücklich sein wenn du aufsteigst.
identifizier dich mit dem körper und du wirst gepflegt sein und auf ihn achten, jedoch angst vor dem alter und dem tod haben.
also wird identifikation mit etwas unbeständigen / relativen immer ein unbeständiges / relatives ergebnis liefern und ewig pendeln.
aber wie macht man sich frei von identifikation?
bewustsein ist eben notwendig um es überhaupt zu merken, der verstand um es sich zu erklären, und das ich, das ist einfach nur da und genau da will man hin oder richtiger gesagt: man ist schon dort und da soll man bleiben.

so versteht das mein verstand in etwa

ja, ich finde, dass du das sehr treffend beschrieben hast. Du hast hier die Bedeutung der Identifikation von zahlreichen Perspektiven beleuchtet.
Der Punkt, an dem Condemn und ich gerade waren, war die Frage, ob es noch etwas jenseits des Bewusstseins gibt, Unterbewusstes.
Die Frage klingt vielleicht schrecklich theoretisch :rolleyes:
Aber wir hatten uns hier auch in Bezug auf Tolle unterhalten und bei Tolle finden sich eben die Passagen, die ich im Beitrag zuvor zitiert hatte, z.B.:

Das, was im Unbewussten verborgen war,
wird ans Licht befördert.

Wie siehst du das?

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Hallo Cloned,

ja, ich finde, dass du das sehr treffend beschrieben hast. Du hast hier die Bedeutung der Identifikation von zahlreichen Perspektiven beleuchtet.
Der Punkt, an dem Condemn und ich gerade waren, war die Frage, ob es noch etwas jenseits des Bewusstseins gibt, Unterbewusstes.
Die Frage klingt vielleicht schrecklich theoretisch :rolleyes:
Aber wir hatten uns hier auch in Bezug auf Tolle unterhalten und bei Tolle finden sich eben die Passagen, die ich im Beitrag zuvor zitiert hatte, z.B.:


Wie siehst du das?

Liebe Grüße,
Energeia


hi energeia,

yep das klingt echt schrecklich theoretisch :)
(bewust)sein oder nicht sein, das ist hier die frage :)
und schon öffnen wir das große tor der dualität.

jegliches gespräch darüber polarisiert und hilft höchstens dem instrument "gehirn" weiter.
noch dazu bin ich kein guter schreiber da mir ständig worte fehlen aber ich versuche es :)

bewustsein ist für mich das einbeziehen seines ichs, auch wenn nur als beobachter.
unterbewustsein sind für mich strukturen und muster in unseren konstrukten.

als bsp kann man zb den atem nehmen:
ich kann entweder ganz bewust atmen.
dadurch entscheide ich wann und wie ich ein/ausatme weil ich mir die dazu notwendigen handlungen bewust mache.
oder ich kann unbewust atmen (wie zb im schlaf)
unser körper hat in seinem konstrukt "atmen" ein tiefes muster/struktur von der "tätigkeit" und spielt dieses ab. jemand mit einem anerzogegenen atemfehler wird diesen auch in der nacht haben. die grundstruktur vom atmen wird wohl schon in der dna enthalten sein.

wobei wir hier immer weiter gehen können da der körper genauso ein konstrukt ist,
wie übrigens auch das wort "konstrukt" :)

sobald der mensch glaubt er hat etwas begriffen legt er jetzt ein konstrukt an.
dieses wird dann durch erlebnisse immer mehr ausgeschmückt (mit mustern und strukturen) und wandert immer weiter in das unterbewustsein. wenn wir nun auf ähnliche konstrukte treffen, werden entweder unbewust die strukturen und muster abgespielt oder bewust ein neues konstrukt angelegt.
dieses anlegen geschiet eben durch den identifizierten teil für den dies wichtig erscheint.
dieser kreislauf geht eben ewig weiter.
also durch bewustes betrachten eines konstruktes zeigt sich dem seine muster und strukturen, also unser unterbewustsein dazu (was nicht unbedingt die wahrheit ist und auch nicht die prima materia).

kA ob es verwirrend klingt aber besser bring ich es irgendwie nicht rüber :)

alles liebe no!
 
es ist alles eine frage von bewustsein...

Das Bewusstsein ist nichts anderes als ein momentaner physiologischer Zustand. Mit anderen Worten, es ist alles eine Frage der Physiologie. Wenn du außerdem sagst, dass alles eine Frage des Bewusstseins ist, dann räumst du dem Intellekt eine Bedeutung ein, die ihm nicht zusteht. Bring' den Intellekt zum Schweigen, bringe alle sinnlichen Begierden zum Schweigen und tauche tief in die Meditation ein, dann öffnet sich irgendwann das Türchen, das du schon so lange suchst. Dann brauchst du nur noch hindurchschreiten.
 
Hallo Cloned,

hi energeia,
kA ob es verwirrend klingt aber besser bring ich es irgendwie nicht rüber :)

na, klingt alles verständlich :) scheints mir zumindest

Wenn ich dich richtig verstehe, dann beschreibst du hier den Menschen wie eine Art Computer: eine psychisches Bewusstsein, das anhand von Sinn Konstrukte konstruiert, also auch das Konstrukt "Konstrukt", sowie einen Körper. Der Körper - bzw. seine Bewegungen - kann entweder durch Sinn programmiert werden oder durch seine biologische DNA.
Das Bewusstsein prozessiert anhand von Konstrukten den Sinn seines Bewusstseins. Aus der Perspektive des Bewusstseins ist sogar der Körper ein Konstrukt: alles ist ein Konstrukt, auch es selbst: das Konstrukt "Ich", "Bewusstseins".

Das Problem an diesem "Modell" - oder Konstrukt - scheint mir zu sein, dass der Körper nicht "lebt" - er ist hier ein lebloses Ding, aber kein Bios, keine lebendige Physis - und dass das Selbst-Gefühl keine Berücksichtigung findet. Das ist ein dualistisches Geist-Körper Modell, das die abendländische Philosophie seit Descartes sehr geprägt hat, aber z.B. nicht erklären kann, wie es zu psychosomatischen Krankheiten kommen kann. Man könnte auch fragen, woher den die Bedürfnisse kommen? Werden sie nur im Psychischen konstruiert? Aber warum knurrt dann der Magen? Warum spüre ich Durst?
Und schließlich: warum kann ich fühlen, dass all diesen Konstrukten ein tieferes Selbstgefühl zugrunde liegt, vor jedem Denken? :)

Mir scheint, dass du das Bewusstsein ähnlich wie Condemn betrachtest, aus dem Bewusstsein selbst heraus, genauer: aus der Perspektive des Beobachters, der das Konstruieren beobachtet. In diesem Beobachten der Konstrukte und ihren Identifizierungen aus diesem Beobachterpunkt heraus werden dann die Konstrukte aufgelöst und erweitert sich das Bewusstseinsfeld des Beobachters. Die Frage ist aber eben: Was ist mit dem Leib und dem Selbstgefühl?

Bei Tolle spielt der Leib und spielt das Selbstgefühl eine ganz wesentliche Rolle. Das falsche Selbst, das Ego, ist ist zwar das in den Konstrukten identifizierte Ich-Konstrukt - das sieht Tolle ähnlich. Aber das tiefere Selbst, das Selbstgefühl, findet bei Tolles Betrachtung eben Berücksichtigung und spielt auch eine zentrale Rolle.
Tolle nennt zwar das Portal der Achtsamkeit, aber es ist eben nur eines von mehreren Portalen. Wenn man nun lediglich dieses Modell zugrunde legt, dann legt man lediglich ein Portal frei - die anderen scheint es nicht zu geben.

Liebe Grüße :)
Energeia
 
Lieber Opti,

Das Bewusstsein ist nichts anderes als ein momentaner physiologischer Zustand. Mit anderen Worten, es ist alles eine Frage der Physiologie.

ich glaube zwar, dass es "theoretisch" sinnvoll ist, dem dualistischen Geist-Körper-Modell ein monistisch-materialistisches Modell gegenüberzustellen, wie du dies hier tust, aber mir scheint, dass beide letztlich den Menschen reduzieren: entweder auf Körper und Psyche oder auf Physis, also entweder ist das Bewusstsein vollkommen vom Körper abgelöst, selbst der Körper ist ein Konstrukt, oder das Bewusstsein ist nichts anderes als ein physiologischer Zustand.

Mir scheint, dass "die Mitte" dieser beiden Modelle den Menschen am ehesten beschreiben kann. Letztlich sind alles drei Theorien.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Das Bewusstsein ist nichts anderes als ein momentaner physiologischer Zustand. Mit anderen Worten, es ist alles eine Frage der Physiologie. Wenn du außerdem sagst, dass alles eine Frage des Bewusstseins ist, dann räumst du dem Intellekt eine Bedeutung ein, die ihm nicht zusteht. Bring' den Intellekt zum Schweigen, bringe alle sinnlichen Begierden zum Schweigen und tauche tief in die Meditation ein, dann öffnet sich irgendwann das Türchen, das du schon so lange suchst. Dann brauchst du nur noch hindurchschreiten.

Das ist der schwerste Irrtum bei dem Thema überhaupt.
 
Hallo Condemn, hallo opti,

mit zum Schweigen bringen etc. werden unsere Gedanken verurteilt.
Es gibt für mich zwei Richtungen zu denken, die differenzierende Intelligenz und die addierende Weisheit.
 
morgen energeia!

Das Problem an diesem "Modell" - oder Konstrukt - scheint mir zu sein, dass der Körper nicht "lebt" - er ist hier ein lebloses Ding, aber kein Bios, keine lebendige Physis - und dass das Selbst-Gefühl keine Berücksichtigung findet. Das ist ein dualistisches Geist-Körper Modell, das die abendländische Philosophie seit Descartes sehr geprägt hat, aber z.B. nicht erklären kann, wie es zu psychosomatischen Krankheiten kommen kann. Man könnte auch fragen, woher den die Bedürfnisse kommen? Werden sie nur im Psychischen konstruiert? Aber warum knurrt dann der Magen? Warum spüre ich Durst?
Und schließlich: warum kann ich fühlen, dass all diesen Konstrukten ein tieferes Selbstgefühl zugrunde liegt, vor jedem Denken?

hm, ich versuch es mal aus meiner sicht zu erklären.
wenn du das ganze als computer-beispiel sehen willst also sagen wir
der mensch ist ein prozessor. unser "grund-rohstoff" ist das unmanifestierte.
die manifistierung dieses "grund-rohstoffes" ist dann das programm, der speicher, individualität, inteligenz, verstand, sinne, ..
selbst-bewustsein ist dann der strom der durchfliest.

der körper allein "lebt" auch nicht. das programm "körper" hilf dir das programm "leben" zu starten und andere programme wie "sinne" helfen es dir zu empfinden. für die manifestierung deiner programme bist ja nicht nur du verantwortlich. mama und papa haben ja damit angefangen. und davor haben paar affen gebastelt und davor...
also hast du schon paar updates abgekriegt die sich mitmanifistiert haben.
trotzdem gibt es dich auch ohne diese programme, du bist der strom für diese programme aber nicht sie.
psychosomatische krankheiten? durch identifikation mit dem körper. es funktioniert ja in beide richtungen sobald eine verbindung da ist. meistens sind das ja leute die mit "sich" nicht zufrieden sind, jeh nachdem was für sie "sich" ist wird dann krank.

Mir scheint, dass du das Bewusstsein ähnlich wie Condemn betrachtest, aus dem Bewusstsein selbst heraus, genauer: aus der Perspektive des Beobachters, der das Konstruieren beobachtet. In diesem Beobachten der Konstrukte und ihren Identifizierungen aus diesem Beobachterpunkt heraus werden dann die Konstrukte aufgelöst und erweitert sich das Bewusstseinsfeld des Beobachters. Die Frage ist aber eben: Was ist mit dem Leib und dem Selbstgefühl?

das bewustsein was wir uns ausgedacht haben ist nicht das selbe wie das selbst-bewustsein.
dieses kann man nicht "erdenken".
da einige programme eben ziemlich tief sind tretten sie selten in dein konstruiertes bewustsein, sie werden also im unterbewustsein abgespielt. zb. steuerst du nicht deinen herzschlag, jedoch könntest du es wenn du willst erlernen ihn doch zu beeinflussen.
also wozu ist dann dieses konstrukt bewustsein eigentlich gut wenn wir uns damit ja selber "betrügen". ganz einfach, um uns bewust zu machen wie unbewust wir sind. paradox gel? :)
erst dann können wir sein ohne aussen.

Bei Tolle spielt der Leib und spielt das Selbstgefühl eine ganz wesentliche Rolle. Das falsche Selbst, das Ego, ist ist zwar das in den Konstrukten identifizierte Ich-Konstrukt - das sieht Tolle ähnlich. Aber das tiefere Selbst, das Selbstgefühl, findet bei Tolles Betrachtung eben Berücksichtigung und spielt auch eine zentrale Rolle.
Tolle nennt zwar das Portal der Achtsamkeit, aber es ist eben nur eines von mehreren Portalen. Wenn man nun lediglich dieses Modell zugrunde legt, dann legt man lediglich ein Portal frei - die anderen scheint es nicht zu geben.

kann ich dir nur zustimmen.
es ist "nur" ein portal. es ist das programm "systemmonitor" unter den anderen "programmen".
das wahre selbst kannst du eben nicht konstruieren, versuch es nicht, las es :)

schönen tag noch!
 
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Hallo Cloned :)

hm, ich versuch es mal aus meiner sicht zu erklären.
wenn du das ganze als computer-beispiel sehen willst also sagen wir
der mensch ist ein prozessor. unser "grund-rohstoff" ist das unmanifestierte.
die manifistierung dieses "grund-rohstoffes" ist dann das programm, der speicher, individualität, inteligenz, verstand, sinne, ..
selbst-bewustsein ist dann der strom der durchfliest.

Ok, jetzt wird es für mich verständlicher, was du meinst.


psychosomatische krankheiten? durch identifikation mit dem körper. es funktioniert ja in beide richtungen sobald eine verbindung da ist. meistens sind das ja leute die mit "sich" nicht zufrieden sind, jeh nachdem was für sie "sich" ist wird dann krank.

Ja, ok. In diesem Beitrag beschreibst du ja nun mehrer Seiten, den lebendigen Körper, das Bewusstsein.... . Vorher hast du vor allem nur aus der Sicht des Bewusstseins geschrieben.

das bewustsein was wir uns ausgedacht haben ist nicht das selbe wie das selbst-bewustsein.
dieses kann man nicht "erdenken".
da einige programme eben ziemlich tief sind tretten sie selten in dein konstruiertes bewustsein, sie werden also im unterbewustsein abgespielt. zb. steuerst du nicht deinen herzschlag, jedoch könntest du es wenn du willst erlernen ihn doch zu beeinflussen.

Ich finde hier die Formulierung schön, dass wir das Selbst-Bewusstsein nicht erdenken können. Aber ich sehe hier keine Antwort auf die Frage, die ich gestellt habe und die du zitiert hast: :)

"Was ist mit dem Leib und dem Selbstgefühl?"

Die Frage war ja hier nach dem "Selbstgefühl".

kann ich dir nur zustimmen.
es ist "nur" ein portal. es ist das programm "systemmonitor" unter den anderen "programmen".
das wahre selbst kannst du eben nicht konstruieren, versuch es nicht, las es

Ja, prima, dann verstehen wir uns hier anhand unterschiedlicher Sprachen :)

Liebe Grüße,
Energeia
 
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