Eckhart Tolle

Hi Mr.B.Rasta!

Hi Condemn,

ich danke Dir auch mal für diesen Beitrag, war sehr interessant ihn zu lesen.
Mich würde nur bei einem Detail interessieren wie du es meinst, weil ich da ins stolpern gekommen bin, als ich die oben zitierten Zeilen gelesen habe.
Vielleicht ist es jetzt auch eine "duale Wortklauberei" von mir und ich hab meine Haarspaltemaschine nachjustiert und den Erbsenzähler angeschmissen...
aber du schreibst ja, dass du GRUNDSÄTZLICH GLAUBST, dass Glück durch verbinden und Leid durch trennen entsteht, deswegen würds mich eben interessieren wie du es meinst.

Aber nun zum Thema:
Wie meinst du das, dass das verbindende an sich glücklich macht und das Trennen an sich Leid erzeugt.
Auf der einen Seite weiß ich genau was du meinst und habs sonst auch immer so gesehen, dass Menschen an sich nach Verbundenheit suchen, nach Wachstum in verschiedenen Aspekten des Lebens, Einheitserlebnisse durch Gruppengefühle, Liebesbeziehungen, Erfolg in beruflichen angelegenheiten...
Ich habe mich irgendwann mal gefragt, ob es eine Art Essenz von Glück und eine, wahrscheinlich entgegengesetzte, zu Leid gibt. Ich schrieb alles was mich glücklich machen würde auf eine Seite, und alles was mich leiden lassen würde, ich auf keinen Fall erfahren möchte, auf die andere.
Je nachdem muss man dann noch mal hinterfragen worin genau das Glück besteht. Bei Statussymbolen ist es z.B. ja nicht unbedingt das Objekt selbst das glücklich macht, sondern eher das man sich davon eine bestimmte Art der Aufmerksamkeit verspricht, bzw. die Stärkung des Selbstwerts. Anders gesagt: Eine Uhr für 100 000 Euro bringts nicht, wenn man wie Robinson Crusoe alleine auf einer Insel hockt. ;)

Auf jeden Fall ist mir aufgefallen, das Glück mit gewissen Grundqualitäten zusammenhängt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:


Liebe
Freiheit
Macht

Leid entspricht den dazugehörigen Gegensätzen.

Wenn Du Dir diese Qualitäten anschaust, weiter hinterfragst was sie eigentlich bedeuten, ist die genaueste Definition oft, wenn man sie negativ formuliert, also "Abwesenheit von..."

Liebe: Abwesenheit von jeder Art Ablehnung
Freiheit: Abwesenheit von jeder Art von eingrenzenden "Elementen"
Macht: Abwesenheit von jeder Art Machtausübung von etwas/jemand anderem über einen selbst.

Was weiterhin auffällt ist: Diese Qualitäten sind im Grunde eins. Vollkommene Macht bedeutet auch vollkommene Freiheit. Vollkommene Freiheit bedeutet vollkommene Liebe. Vollkommene Liebe bedeutet ebenfalls vollkommene Macht, auch wenn das etwas schwerer zu erklären ist. Grundlegend sind diese Aspekte ein und dasselbe und werden oft unter dem Begriff "Liebe" zusammengefasst, nur eben nicht auf "romantische Liebe" begrenzt.

Wenn man sich nun fragt, wonach wir streben, bzw. wie wir versuchen diese Qualitäten in unserem Leben zu realisieren, dann kann man schnell erkennen: Meistens durch Identifikation. Wir brauchen andere Menschen um Liebe zu erfahren. Wir brauchen gewisse Mittel um Macht zu haben. Wir brauchen Mittel um Freiheit zu erfahren. Daher identifizieren wir uns mit Personen, mit Aufmerksamkeit, mit Jobs, mit Geld, mit Autos, mit allem was diese Grundqualitäten irgendwie erfahrbar macht. Und was ist Identifikation? Eine Ausweitung dessen was man selbst ist, auf etwas "anderes" ("das-man-nicht-ist") mit dem man sich verbindet.


Man kann es auch noch simpler, und dafür etwas esoterischer sehen.
Wenn man sich fragt, was wir eigentlich sind und an die spirituelle/esoterische Sichtweise glaubt, kann man sagen: Ein ungeteiltes bewusstes Sein, das alle Polaritäten in sich vereint. Es gibt nichts, das es nicht ist, bzw. es ist was es nicht ist. Es ist Nichts und Alles gleichzeitig und nicht mal das.
Es ist Liebe, Macht, Freiheit, und zwar auch gerade deshalb, WEIL es die Polaritäten dazu ebenfalls in sich verbindet. Also ist es, egal wie man es dreht und wendet auf jeden Fall immer eines: Einheit.

Wenn man jetzt mal grundsätzlich sagt: Das ist es was man ist. Dieses "reine Sein", dann ist der Gedanke naheliegend, dass in der Polarität "Glück" - "Leid"
das Glück bestimmt eher genau dort liegt, also in dem was man wirklich ist, und das größtmögliche Leid, in der "Entfernung" dazu. Und mit dem "Aufspalten" der Einheit, kommen als Resultat alle Polaritäten zum Vorschein, die für Leid "erforderlich" sind, allerdings auch um überhaupt Erfahrungen machen zu können. Erst die Trennung bringt die Möglichkeit Opfer sein zu können, was eine Voraussetzung für Leid ist und Machtlosigkeit sowieo Unfreiheit mit einschließt. Die Trennung bringt zeitlichen Ablauf, was eine Voraussetzung überhaupt für Erfahrung ist, aber auch für Angst. Ohne zeitlichen Ablauf ist leiden unmöglich. Und das alles wird dadurch erreicht, nicht dass sich die Wirklichkeit tatsächlich aufspaltet. Sie ist was sie ist und bleibt ohne Kratzer. Aber in der Projektion ihrer Selbst wird jede Polarität wahrnehmbar und damit erfahrbar. Und alle Teile streben nach Ganzheit, was nicht heißt dass nicht auch eine Gegenkraft existiert, denn auch die ist eine Polarität. Positiv und Negativ sind zu gleichen Teilen vorhanden, und alles davon ist erfahrbar. Die Aufmerksamkeit wird in hoher Geschwindigkeit von einem hin und her auf der positiv-negativ-Skala bestimmt. Grundlegend schon mal bewusst-unbewusst-bewusst-unbewusst... und wenn man genau hinschaut, kann man Impulse erkennen, die positiv und negativ abwechseln, worauf man gedanklich reagiert. Und das schaukelt sich dann hoch. Es ist ein bisschen wie viele Einzelschwingungen übereinandergelegt.


Das sind ja alles Dinge die eben mit dieser Weite zu tun haben, auch wenn es uU oberflächliche Beispiele sind.
Nur musste ich bei deiner Ausführung an Tolles Statement zur Abhängigkeit des Egos von der ewigen Erweiterung denken und das eben das Ego Verlust, Trennung usw als Leid empfindet, da es sich mit seiner Form, seiner "Weite", seinem Wirkungskreis identifiziert.
Das Ego dem Wahn des ewigen Wachstums unterliegt, immer in die Weite gehen will.
Ich glaube, dass "es" nicht anders kann. Das Ego braucht Identifikation. Ohne wäre es kein Ego. Es liegt in der Natur dessen womit man sich identifiziert, dass es erstens eine Polarität hat, und selbst im Glücksfall das man nicht und nie verliert womit man sich identifiziert, ist das damit verbundene Glück eben doch flüchtig. Daher ist das Ego nie zufrieden. Und letztlich kann man auch wieder sagen, dass in ihm der Wille angelegt ist, fast wie ein Instinkt, zu werden, was es in Wirklichkeit ist die "Weite" selbst.

Im Gegensatz dazu kann man Reduzierung, Abschnitt, Trennung auch als einen positiven oder NOT-wendigen Prozess sehen(Amputation, Bäume zurechtschneiden, aussortieren, Massenentlassungen), auch wenn er evtl unangenehm ist und das Loslassen schwerfällt und es eine neue evtl. unbequeme Sitaution gibt mit der man sich auseinander zu setzen hat.

ALs normalen, natürlichen und evtl not-wendigen Teil des Lebens.
Es braucht die negativen Pole, damit auch die Positiven erfahrbar werden. Insofern ist Leid und Trennung und Machtlosigkeit usw. gleichzeitig NOT-wendig (ist mir noch gar nicht aufgefallen ;) ) wie auch eben vom Gefühl her negativ.

Im Hinduismus gibt es ja den Gott Vishnu, den man sozusagen als "Urknall-Gott" bezeichnen könnte. Vishnu ist aber auch der ewige Atem des Universums, dass sich ausbreitet und wieder in sich zusammenzieht, Ausdehnung-ZUsammenziehen, Einatmen-Ausatmen.
Tolle bezieht sich auf dieses Bild in dem er die Aussage macht, dass das Ego durch Situationen die mit Verlust in jeglicher Form erscheinen ein Problem hat, denn es möchte in seiner Maßlosigkeit immer weiter wachsen, anstatt sich zu reduzieren. Wer vieles in seinem Leben hat, wird irgendwann davon besessen und ist nur noch ein Verwalter seiner Dinge und lebt nur noch um ein System zu koordinieren, dass er glaubt er selbst zu sein. Im Endeffekt ist so ein mensch ein Sklave und ist frei unfrei zu sein. Was ja ganz normal ist.
Ja, sehe ich genauso. Das Ego hat ein grundlegendes Problem: Es verbindet die Wahrnehmungen miteinander, bzw. sieht das eine als Voraussetzung für das andere an. Es glaubt irgendetwas HABEN zu müssen, um glücklich SEIN zu können. Da es nun grundsätzlich die Polarität Glück anstrebt, werden unzählige Polaritäten als potentiell Leidvoll wahrgenommen. Da es im Grunde aber anstrebt, zu sein was es wirklich ist, muss es sozusagen "ausgleichend" wirken, verbindend auch in die Negativ - Richtung. Das bedeutet dann gleichzeitig, die Identifikation zu lösen und von dem betreffenden Thema frei zu werden, was letztlich immer positiv ist. Denn wenn man sich z.B. die Polarität ...Gesundheit - Krankheit... anschaut. Wird dieses Thema ausgeglichen, so dass es "verschwindet" (aus dem Bereich der Wahrnehmung) und keine Rolle mehr spielt, bleibt ja Gesundheit. Aber eben als natürliche Basis sozusagen und ist nichts mehr, womit jemand angeben wird. Es spielt einfach keine Rolle mehr. Dadurch ist das Ego weniger Identifikation, aber es IST mehr.



Denn da sich das Ego über Wachstum und Form seine Pseudoexistenz verschafft, ist die Erkenntnis für das Ego tödlich Verlust als nicht negativ zu sehen, denn dadurch würde es seine Lebensgrundlage verlieren und müsste einem höheren Prinzip weichen, dem von
werden,wachsen vergehen
Werden - Wachsen - Vergehen betrifft aber "nur" die Identifikationen. Das Ego besteht daraus, daher ist es natürlich selbst davon betroffen. Andererseits ist das Vergehen auch ein Verwandeln und potentiell kann das alles in Harmonie verlaufen. Und das geschieht dann, wenn das Ego weiß, was es eigentlich ist, sich mit den Wahrnehmungen nicht mehr in der Form identifiziert, dass es braucht, und dass es glaubt, dass eine sei Bedingung für Glück, das andere Ursache für Leid.

Zeiten im Leben in denen alles den Bach runtergeht, man alles verliert (Geld, Beziehungen, Einfluß,Träume, Glauben, Weltbild), als ein "zurechtstutzen" zu sehen, vom wildwuchs den das Ego vielleicht getrieben hat um sich dann vielleicht erst wieder auf das WESENtliche besinnen zu können.

SICH Selbst, unabhängig von der Form, von Lebensumständen und sich nur noch als pulsierender Teil des Lebens zu fühlen, der Leben IST, unpersönliches LEBEN, unser Sein, transpersonaler Atem der Ewigkeit in uns, die göttliche Natur. Das "Ich" einfach mal vergessen und nur das Leben in sich spüren.
Das "Ich" vergessen, ist ebenfalls nur durch "Ent-Identifikation" möglich. Und das ist möglich... Nennt man dann Erleuchtung. ;)

Sich durch Erkenntnis und Wandel neu zu strukturieren, effektiver Leben, bis zur nächsten Spirale, zum nächsten Egocrash um dann wieder etwas weiser daraus hervor zu gehen
Da das Ego sich mit der Form identifiziert, bekommt es Panik und macht Stress sobald anzeichen von WENIGER drohen, oder es seine Form angegriffen fühlt und sich die Identifikation durch den erhalt der Form als Illussion entpuppen könnte und so dass Ego sich in seiner phantomartigen Existenz bedroht fühlt.
Das Ego ist ja selbst eher etwas dass das Selbst hat. Es ist kein Wesen aus sich selbst heraus. Eher eine Maske.
Selbst (reines Sein)
+
IchGedanke + will/brauche(Mangel) + habe/brauche + Objekte/Fähigkeiten


Das Erkennen von Illussionen führt aber im wahrsten Sinne des Wortes oft zu Trennungen und dann gibt es "Leid".
Das sehe ich anders. Das Erkennen von Illusionen führt eigentlich zu Glück. Was Du wahrscheinlich meinst, ist dass eine positive Polarität sich als vermeintlich illusionär und nicht erreichbar herausstellt. Das Erreichen ist aber nicht illusionär. Das brauchen ist es sehr wohl. Insofern führt v.a. das Erkennen der Illusion "Ich brauche ..... um glücklich zu sein/nicht zu leiden." zu Glück/Freiheit.


Aber ohne diese Form von Leid würde sich nichts ändern. Leid ist auf eine gewisse Art unser "Motivator".
NO PAIN NO GAIN
Ja, Leid ist ja auch Mangel an all dem was für einen positiv ist. Und an die Stelle eines jeden Mangels wird das Streben nach Ausgleich, Wille, gesetzt.

.....
 
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Ohne Leid würde es keinen Grund geben etwas zu ändern, sich zu ändern.
Ich glaube ohne Leid wäre alles sehr statisch.
Es würde diese Welt nicht mal geben. ;)

Leid bringt uns mit unserer Tiefe in Kontakt, mit unserer Wahrheit und so lange man seine Wahrheit noch nicht kennt, wird es immer eine der unglaublich vielfältigen Arten des Leids im eigenen Leben geben.
Sonst wäre das Leben vielleicht eine unerträglich künstliche Seifenoper, die wie ein warmes Bächlein vor sich hindümpelt.

Im Leben muß es eben beben geben(Seeed):D
:D Gute Zeile...
Aber, die Möglichkeit ein wirklich harmonisches Leben, dass weitestgehend dem eigenen Willen entspricht, führen zu können ist nicht unmöglich.

Gerade das Leid ist ja immer wieder nur der Bewusstmacher, wo man hinschauen sollte.
Auch wird immer noch so viel von positiv und negativ geschrieben, warum mal nicht allem neutral Gegenüberstehen?

Leid = Leid

und nicht Leid = negativ

Glück = Glück

und nicht Glück=positiv, das ist ja als ob man sagen würde

4= (-) oder 5= (+), das geht doch logisch:D gar nicht, das sind tatsächlich Bewertungen, die mathematisch in dieser Form keinen Sinn machen
Ja, das findet durch das Verbinden von Polaritäten statt. Wir sehen in allem Ursachen und Wirkungen und bewerten alles danach, inwiefern es zu Glück oder Leid führen könnte. Das liegt aber in der Natur der Sache, denn wir spiegeln sowieso nur "Bedeutung" nach außen, bzw. das Bewusstsein projeziert ein Ungleichgewicht der Polaritäten, die einem solange immer wieder begegnen, bis man sie transzendiert, ins Gleichgewicht gebracht hat. Gedanklich kann man das am besten sehen. Da fliegen Gedanken herum, die allesamt Polaritäten beschreiben, und um den Ausgleich bemüht sind. Denkst Du an Deinen größten Wunsch, wirst Du auf eine negative Antwort, Zweifel und Angst diesen Wunsch nie verwirklichen zu können, nicht lange warten müssen. Aber das Spiel der Polaritäten ist ein schweres Thema, weil sie ineinander verstrickt sind. Kleine Zyklen innerhalb größerer und insgesamt dann letztlich unberechenbar. Wobei rein theoretisch es vielleicht sogar möglich zu berechnen wäre.

Leid ist nur ein Zustand der durch das Bewusstsein fliesst ,also absichtlich sag ich nicht

Leid = Bewusstseinszustand

, denn dann würde die Sucht Dinge verbinden zu wollen wieder ein falsches Bild von der Wirklichkeit erzeugen, was wieder zu Leid führt, wie falsche Erkenntnis generell solche Konsequenzen mit sich zieht .

Leid als negativ zu bezeichnen ist mal wieder der berühmte Widerstand, anstatt das Leid in sich einfach DASEIN zu lassen.
Solange man das nicht tut wird es schwer sein überhaupt irgendetwas zu bewältigen.
Wer sich gegen das Leid wehrt, hört ihm nicht zu und ohne Leid gäbe es auch kein Glück, das gehört auch zusammen und da könnte man sogar eine Analogie wagen zwischen Leid und Unfreiheit mit Glück und Freiheit, in dem Sinn wie du es gemeint hast.
Ja, nur... Letztlich sind das alles auch "nur" Strategien um dem Leiden zu entkommen. Die Frage ist einzig und alleine: Was funktioniert? Wie schafft man es aus den Leid-Kreisläufen herauszukommen? Und um das herauszubekommen ist es wichtig zu wissen, was überhaupt Leid ist und was dazu führt. Und wenn man dann auch weiß, dass Leid nicht objektiv ist, eine vermeintliche Ursache nicht objektiv ist und nicht zu Leid führen muss, sondern in jedem Fall die eigene Bewertung der Dinge ausschlaggebend ist, und das absolut umfassend... es betrifft nämlich nicht nur die Einstellung von etwas das "trotzdem so ist" gegenüber, sondern man verändert ganz konkret wozu man die eigene Einstellung verändert.


Warum haben alle was gegen das Leid, dass man es vermeiden will, wenn es aber unvermeidbar ist.
Weise wäre es doch das unvermeidbare einfach anzunehmen und als einen Teil des Lebens zu sehen.
Unvermeidbar ist es nicht. Das ist sogar Teil des Leidens, seine Unberechenbarkeit, die Ungewissheit, die potentielle Möglichkeit es zu beenden. Ein großer Teil des Leids würde wegfallen, wenn Du bei einem Problem sagen würdest: "Okay, ich kann es nicht schaffen." Aber erstens ist es nicht ganz simpel diese Einstellung einzunehmen, und zweitens ist das Streben nach Glück und vom Leid weg durchaus gerechtfertigt. Als reines Grundprinzip bleibt Leid in der Dualität immer bestehen. Aber die Ausschläge werden weit geringer. Du kannst Dir da unter den Menschen die Unterschiede vor Augen führen. Manche erfahren größtes Leid, weil sie morgens nicht wissen wie sie den Tag überstehen sollen, und fühlen sich in dem Moment wo sie etwas zu Essen bekommen glücklicher als Paris Hilton die sich gerade eine Villa gekauft hat. Paris Hilton hingegen kennt eine ganz andere Form von Leid, die auch nicht weniger hart ist, sehr viel mit Selbstwert zu tun hat. Aber es gibt auch Menschen die wirklich über Jahre hinweg ein sehr zufriedenes Leben führen, dass man durchaus als glücklich bezeichnen kann. Es gibt Menschen die sind extrem gut darin ein Problem zu sehen und es einfach zu lösen... ohne zu leiden. Warum? Weil sie nicht damit identifiziert sind. Das ist z.B. etwas was man sehr gut nachempfinden kann, wenn man sich mal manche Probleme anderer anschaut. Dann hat man oft das Gefühl nicht mal zu wissen, warum das ein Problem sein soll, oder dass man selbst es recht schnell in den Griff bekommen würde. Schaut man sich aber die eigenen an, wird man sofort hoffnungslos und man verfällt in Stagnation oder ineffektiven Aktivismus. Und da sind dann andere wieder schnell zur Stelle die einem dies oder jenes raten und der Überzeugung sind, sie würden das aus dem Weg räumen, wenn sie das Problem hätten. Und das ist durchaus wahr. Weil sie nicht damit identifiziert sind. Aber das ist ja auch der Grund warum sie dieses Problem in der Regel gar nicht bekommen. Du musst eine Entsprechung in Dir haben, um die jeweilige Erfahrung zu machen und eine "Entsprechung" ist eine Art Ungleichgewicht, eine Identifikation. Es gibt Menschen, die werden niemals die Erfahrung eines Autounfalls machen, obwohl man eigentlich sagen müsste, das liegt ja nicht nur in deren Hand. Es wäre ja möglich das irgendein verrückter sie in einen Unfall verwickelt. Es wird aber nicht geschehen, wenn dafür keine Entsprechung existiert. Soweit "arbeitet" das Ganze schon zusammen, dass nicht nur innen zu außen passt, sondern jeder zu jedem anderen.

Wenn man hunger hat und nichts essen würde, würde man auch leiden.
Wenn man auf dieses Leid hört, kann man die Situation ändern
Ganz simpel gesagt, will das Leid doch immer nur auf Mißstände aufmerksam machen, die geändert gehören und es wäre weise zu schauen ob man denn nicht auch etwas dafür tun kann.
Leid fordert zur Selbstverantwortung auf, sich um sich Selbst zu kümmern, sich selbst guter Vater und Mutter zu sein und hier(Europa) ist das bestimmt
allemal leichter als in Afrika oder im Irak.
Du kannst Leid nicht objektivieren, bzw. Deine Wertmaßstäbe anlegen. Du würdest Dich wundern, wenn Du eine Art Statistik über Glück und Leid der Menschen in verschiedenen Ländern hättest. Da sind die reichen Länder was das Leid betrifft ziemlich weit oben. Körperliches Leid wird immer als ziemlich hoch erachtet... Hunger, Krankheit usw. Aber das was Deinen Selbstwert angreift ist härter. Dann wenn Du Schuld oder Scham empfindest z.B. Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass ich etwas hatte, wo andere der Meinung waren ich müsse unglaublich darunter leiden und für mich war es eher eine Art "Erfahrung". Nicht dass sie schön war, sondern durchaus hart... Aber ein bisschen so wie ein Marathon hart ist, eine große Herausforderung. Gleichzeitig kenne ich eine Form von Leid, wo andere sich eher an die Stirn tippen warum man daraus ein Problem macht. Das ist höchst individuell und wirklich nicht objektivierbar. Denn wenn eine 15jährige die Krise bekommt, weil sie vor dem ersten Date mit ihrem Schwarm nen Pickel auf der Stirn bekommt, dann ist das etwas worüber man lachen kann... Das Leid des Mädchens ist aber tatsächlich echt. Es scheint verrückt zu sein, aber Du würdest wahrscheinlich kaum glauben unter was manche Menschen dauerhaft und im Extrem leiden. Das sind Probleme die man selbst nicht mal bemerken würde. Aber das Leid... es ist trotzdem da.


Condemn, zurück zu deinem Beitrag warum ich drauf geschrieben hab.

Mich interressiert in Bezug auf deine Aussagen, die auf deinem Glauben ruhen dass Glück grundsätzlich durch verbinden und Leid durch trennen entsteht, wie du es GENAU meinst, denn so wie "ICH" dich verstanden habe, oder was deine Aussage in meinem System bedeutet, führt zu dem was ich gerade geschrieben hab.
Ja, wir sind uns im meisten einer Meinung, wie ich das bisher sehen kann. Oder eher gesagt, ich Deiner... ob Du noch meiner nach diesem Post weiß ich ja nicht. :D


VG,
C.
 
Hey Condemn,

danke für deine Burner-Antwort, jetzt is mir klar was du meinst oder besser gesagt wie du es gemeint hast.
Das war mal wirklich bewusstseinserweiternd:zauberer1

Auf einige Abschnitte werde ich noch genauer eingehen, aber eher um weiter nachzufragen.

Es ist ja nicht so dass ich glaube man könne kein glückliches Leben führen und dass es keine Menschen gibt die zufrieden mit sich und der Welt sind.
Im Gegenteil

Ich bin im Moment leider sehr viel beschäftigt und hab selten einen freien Kopf, werde aber so schnell es geht antworten.
Bis dann und danke,

Mr.B.Rasta

am tiefsten bewegt hat mich der Ausdruck "sinnloser Aktivismus" als Problemreaktionsverhalten...
 
Geht es nicht darum alles zu integrieren, als irgend etwas auszuschalten ( Denken des Verstandes), das sind Indische Techniken , die in unserer westlichen Kultur nicht ganz angebracht sind. Integration von allem führt zur Eineheit , oder soll der Verstand verkümmern. Was macht ihr dann in einer schwiergigen Situation , wenn das Denken nicht präziese ist??? Es ist die Mischung aus Allem und alles gemeinsam erreicht eine höhere Schwingung. Das Denken geht dann von selbst auf die Kausale Ebene über, aber bitte nicht ausschalten, nicht in unserer Kultur. Sonst fährt das System über uns drüber
 
Geht es nicht darum alles zu integrieren, als irgend etwas auszuschalten ( Denken des Verstandes), das sind Indische Techniken , die in unserer westlichen Kultur nicht ganz angebracht sind. Integration von allem führt zur Eineheit , oder soll der Verstand verkümmern. Was macht ihr dann in einer schwiergigen Situation , wenn das Denken nicht präziese ist??? Es ist die Mischung aus Allem und alles gemeinsam erreicht eine höhere Schwingung. Das Denken geht dann von selbst auf die Kausale Ebene über, aber bitte nicht ausschalten, nicht in unserer Kultur. Sonst fährt das System über uns drüber

Seh ich auch so wie du, es ist nur ein Unterschied ob ca 95 % oder mehr der Verstandesaktivitäten Müll sind, sinnlos Energie verbrauchen(die durchaus besser eingesetzt werden könnte) und das die Art von Verstand, von der hier die Rede ist, den klaren Verstand den du gerade meinst überdeckt.
Was du meinst ist der vernünftige Verstand, der unmittelbar auf reale Anforderungen reagiert, nicht aber das "HIntergrundrauschen", Zwangsgedanken und Psychoschleifen.
Gerade das hält ja vom Integrieren ab, da auf der Ebene "Vor-Urteile" gefällt werden und zu fehlleitenden Überzeugungen führen.

Ich denke nicht das hier jemand vor hat den Verstand in diesem Sinne zu verlieren.

Mr.B.Rasta grüßt lieb:)
 
Hey Condemn,

danke nochmal für diese abgefahren gründliche Analyse von dir.
Hat mich schon umgehauen, wie du das alles so zusammen gepackt hast und immer den vollen Überblick hast.

Es würde diese Welt nicht mal geben. ;)


Also das ist einer von diesen Gedanken, an die ich so rein abstraktphilosophischphantasiemäßig schon hinkomm, aber irgendwie kann ich das nie anerkennen, denn ich denke mir warum muß sich die Welt gleich auflösen, nur weil die beiden Gehirnhälften mal im Einklang sind???:D

Das woran ich glaube ist, dass es einen paradiesischen NATÜRLICHEN Bewusstseinszustand geben muß und wir dennoch hier göttlichlichkeit in der materiellen Welt leben können.

Ich mein, warum denn nicht? Muß doch bestimmt saumäßigen Spaß machen:banane:
So ohne Blockaden und Brainfucks einfach zu leben., in Schönheit, Freiheit und Liebe (und harter Feldarbeit wahrscheinlich:D)
Nicht vergiftet mit Schuldgefühlen, Scham und Fremdsteuerung, sondern einfach sich selbst leben und dann macht doch eh fast alles Spaß.
Festivalfeeling auch bei der Arbeit

Aber "ernsthaft". WOzu dann all die Evolution? Das es die Welt nur wegen uns gibt, erinnert mich an diese dualen Prinzipien, dass Traum und Träumer eins sind. Das eine Welt in der kein Bewusstsein ist quasi nicht existiert, weil niemand da ist der sie wahrnimmt.
Für mich eigentlich recht müßige oder musige Gedanken

Würden alle Menschen in ihrem Bewusstsein die Dualität transzendieren, würde es diese Welt nicht mehr geben.
Aber sind die Menschen nicht die einzigen Lebewesen die außerhalb der Einheit existieren? Was durch die Entfremdung von der Natur geschah?
Der Apfel, die Schlange und adieu Paradies, oder wie?
Ich dachte mal, alle Tiere und Pflanzen und was auch immer SIND in der Einheit, jenseits der Dualität und alles was vor den Menschen war, war vor unserer Dualität.
Warum soll es denn ohne Dualität keinen Sinn mehr für diese Welt, für menschliche Erfahrung geben?
Wie gesagt, ich kann mir da so ganz vage was vorstellen, aber nur konstruiert..
Das ist ja wie zu sagen wenn ein verknotetes Seil aufgelöst ist, kannst es wegschmeißen, weilst vor lauter aufknoten vergessen hast für was das Seil ursprünglich gedacht war und dass es nur ums aufknoten ging, aber nicht um den eigentlichen Zweck, für den es geschaffen war


A

ber, die Möglichkeit ein wirklich harmonisches Leben, dass weitestgehend dem eigenen Willen entspricht, führen zu können ist nicht unmöglich.

Das hoff ich doch mal und wenn das wachsen sollte und damit auch der Trieb andere dominieren/steuern zu wollen, sollte es doch etwas entspannter zugehen.
Und wer selbst harmonisch ist, hat doch im normalfall eher den Wunsch konstuktiv/fördernd als destruktiv/störend zu wirken


Ja, das findet durch das Verbinden von Polaritäten statt. Wir sehen in allem Ursachen und Wirkungen und bewerten alles danach, inwiefern es zu Glück oder Leid führen könnte. Das liegt aber in der Natur der Sache, denn wir spiegeln sowieso nur "Bedeutung" nach außen, bzw. das Bewusstsein projeziert ein Ungleichgewicht der Polaritäten, die einem solange immer wieder begegnen, bis man sie transzendiert, ins Gleichgewicht gebracht hat. Gedanklich kann man das am besten sehen. Da fliegen Gedanken herum, die allesamt Polaritäten beschreiben, und um den Ausgleich bemüht sind. Denkst Du an Deinen größten Wunsch, wirst Du auf eine negative Antwort, Zweifel und Angst diesen Wunsch nie verwirklichen zu können, nicht lange warten müssen. Aber das Spiel der Polaritäten ist ein schweres Thema, weil sie ineinander verstrickt sind. Kleine Zyklen innerhalb größerer und insgesamt dann letztlich unberechenbar. Wobei rein theoretisch es vielleicht sogar möglich zu berechnen wäre.
Was doch in dem Moment verschwindet wenn man im Jetzt ist und mal nicht
die Dinge Be-denkt


Ja, nur... Letztlich sind das alles auch "nur" Strategien um dem Leiden zu entkommen. Die Frage ist einzig und alleine: Was funktioniert? Wie schafft man es aus den Leid-Kreisläufen herauszukommen? Und um das herauszubekommen ist es wichtig zu wissen, was überhaupt Leid ist und was dazu führt. Und wenn man dann auch weiß, dass Leid nicht objektiv ist, eine vermeintliche Ursache nicht objektiv ist und nicht zu Leid führen muss, sondern in jedem Fall die eigene Bewertung der Dinge ausschlaggebend ist, und das absolut umfassend... es betrifft nämlich nicht nur die Einstellung von etwas das "trotzdem so ist" gegenüber, sondern man verändert ganz konkret wozu man die eigene Einstellung verändert.

Kann man doch auch chronische Unzufriedenheit nennen, weil man "lieber" grübelt anstatt in Aktion zu sein.
In Aktion zu seinheisst fürmich den Grübelnden Gedanken einfach einen Haken zu schlagen und was zu machen, fast egal was.
In Aktion zu sein lässt einen auch vielen unwichtigen Kram vergessen und irgendwie ist unzufrieden sein eine ganz abgründige Form des sich gehen lassens.
Dinge bewerten ist Grüblerei. In dem Sinne würd ich sogar sagen Arbeit macht frei, wobei es ja auch die Arbeit an sich selbst sein kann.
Oder meinst du dass das in "ineffektiven Aktivismus" führt?

Unvermeidbar ist es nicht. Das ist sogar Teil des Leidens, seine Unberechenbarkeit, die Ungewissheit, die potentielle Möglichkeit es zu beenden. Ein großer Teil des Leids würde wegfallen, wenn Du bei einem Problem sagen würdest: "Okay, ich kann es nicht schaffen." Aber erstens ist es nicht ganz simpel diese Einstellung einzunehmen, und zweitens ist das Streben nach Glück und vom Leid weg durchaus gerechtfertigt. Als reines Grundprinzip bleibt Leid in der Dualität immer bestehen. Aber die Ausschläge werden weit geringer. . Manche erfahren größtes Leid, weil sie morgens nicht wissen wie sie den Tag überstehen sollen, und fühlen sich in dem Moment wo sie etwas zu Essen bekommen glücklicher als Paris Hilton die sich gerade eine Villa gekauft hat. Paris Hilton hingegen kennt eine ganz andere Form von Leid, die auch nicht weniger hart ist, sehr viel mit Selbstwert zu tun hat. Aber es gibt auch Menschen die wirklich über Jahre hinweg ein sehr zufriedenes Leben führen, dass man durchaus als glücklich bezeichnen kann. Es gibt Menschen die sind extrem gut darin ein Problem zu sehen und es einfach zu lösen... ohne zu leiden. Warum? Weil sie nicht damit identifiziert sind. Das ist z.B. etwas was man sehr gut nachempfinden kann, wenn man sich mal manche Probleme anderer anschaut. Dann hat man oft das Gefühl nicht mal zu wissen, warum das ein Problem sein soll, oder dass man selbst es recht schnell in den Griff bekommen würde. Schaut man sich aber die eigenen an, wird man sofort hoffnungslos und man verfällt in Stagnation oder ineffektiven Aktivismus. Und da sind dann andere wieder schnell zur Stelle die einem dies oder jenes raten und der Überzeugung sind, sie würden das aus dem Weg räumen, wenn sie das Problem hätten. Und das ist durchaus wahr. Weil sie nicht damit identifiziert sind. Aber das ist ja auch der Grund warum sie dieses Problem in der Regel gar nicht bekommen. Du musst eine Entsprechung in Dir haben, um die jeweilige Erfahrung zu machen und eine "Entsprechung" ist eine Art Ungleichgewicht, eine Identifikation. Es gibt Menschen, die werden niemals die Erfahrung eines Autounfalls machen, obwohl man eigentlich sagen müsste, das liegt ja nicht nur in deren Hand. Es wäre ja möglich das irgendein verrückter sie in einen Unfall verwickelt. Es wird aber nicht geschehen, wenn dafür keine Entsprechung existiert. Soweit "arbeitet" das Ganze schon zusammen, dass nicht nur innen zu außen passt, sondern jeder zu jedem anderen.
Das war mit Abstand die beste Beschreibung des Problems:guru:
Dem hab ich nichts mehr hinzuzufügen

Zum obigen Teil dieses Zitats:
Ich sehe das so, diese Menschen die du beschreibst, die nicht mit Problemen identifiziert sind, müssen diese sein, deren Selbstwert nicht an äußeren Erscheinungen hängt, was eine automatische distanziertheit zu Geschehnissen im Außen mit sich bringt und das mit dem Selbstwert hast du ja beim Paris Hilton Beispiel angemerkt.
Hat Tolle aber nicht gemeint, dass er nur vom psychischen Leid redet, nicht von "realem, physischem", was ja eher als Not, als als Leid bezeichnet werden könnte sollte, da Leid in diesem Zusammenhang eigentlich zwei verschiedene Dinge bezeichnet, die in ihrem Wesen ja schon fast "Grundverschieden" sind?

Tolle hat mal den Unterschied zwischen realer Gefahr und psychischem, aus dem denken hervorgehendem, Leid benannt und auch gesagt, dass seine Antwort auf das "Leid", eine Antwort auf das Leid welches durch Gedanken und Widerstand gegenüber dem was ist, sein soll.
Hunger ist eine Konkrete Form des Leids und müsste für jeden eigentlich nachvollziehbar sein und ist sogesehen objektiv.
(Im Sinne wie Leid hier diskutiert wird, sollte Hunger tatsächlich Not genannt werden)
Der Pickel eine relative und daher abstrakte, denn diese Leid wird durch Bewertung erzeugt. Ein Leid vor dem man im wahrsten Sinne des Wortes die Augen verschliessen könnte und es wäre aus der Welt.

Auf diesen Unterschied in der Begriffsklärung will ich hinaus.

Denn es ist ein Unterschied, der wichtig ist beachtet zu werden, ob Leid aus der Bewertung entspringt, oder eine tatsächliche körperliche Erfahrung ist


Du kannst Leid nicht objektivieren, bzw. Deine Wertmaßstäbe anlegen. Du würdest Dich wundern, wenn Du eine Art Statistik über Glück und Leid der Menschen in verschiedenen Ländern hättest. Da sind die reichen Länder was das Leid betrifft ziemlich weit oben. Körperliches Leid wird immer als ziemlich hoch erachtet... Hunger, Krankheit usw. Aber das was Deinen Selbstwert angreift ist härter. Dann wenn Du Schuld oder Scham empfindest z.B. Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass ich etwas hatte, wo andere der Meinung waren ich müsse unglaublich darunter leiden und für mich war es eher eine Art "Erfahrung". Nicht dass sie schön war, sondern durchaus hart... Aber ein bisschen so wie ein Marathon hart ist, eine große Herausforderung. Gleichzeitig kenne ich eine Form von Leid, wo andere sich eher an die Stirn tippen warum man daraus ein Problem macht. Das ist höchst individuell und wirklich nicht objektivierbar

Was die nicht objektivierbarkeit von Leid angeht bin ich voll und ganz deiner Meinung, aus eigener Erfahrung finde ich psychischesd Leid selbst schwerer zu ertragen als körperliches.
Ich hab mal ein buch von einer begnadeten Philosophin gelesen, die etwas ausführlicher schrieb, dass psychisches Leid immer eine Form von Dummheit ist. Das hat mich damals so wütend gemacht(:lachen:), weil sie recht hatte, als ich darüber nachdachte und meinen wunden Punkt getroffen hatte.
"Wir" Westler sind vielleicht reich aber dumm. Oder wir sind so verdorben von der Konsummentalität, dass wir darauf konditioniert sind Mangel zu empfinden.
Das ganze psychische Leid das aus Mangel resultiert, kommt NUR daher, dass Menschen nicht wissen WER SIE SIND.

.
Denn wenn eine 15jährige die Krise bekommt, weil sie vor dem ersten Date mit ihrem Schwarm nen Pickel auf der Stirn bekommt, dann ist das etwas worüber man lachen kann... Das Leid des Mädchens ist aber tatsächlich echt.

Ein hundsgemeines Beispiel und ich weiß was du meinst, aber ich finde das ist fast schon ein bizarres Beispiel von Identifikation...

Es scheint verrückt zu sein, aber Du würdest wahrscheinlich kaum glauben unter was manche Menschen dauerhaft und im Extrem leiden. Das sind Probleme die man selbst nicht mal bemerken würde. Aber das Leid... es ist trotzdem da.

Is klar und ja allgemein bekannt das der Anteil depressiver Menschen in den Industriestaaten am höchsten ist und viel mit lähmenden Identifikationen einhergeht.
Jeder auf seine Weise, in seiner Nische...
Der Grundschmerz, der bei allen "Leidenden" der gleiche ist, drückt sich nur durch einen Filter aus, der durch die individuellen Konditionierungsmuster fliesst und unendliche Möglichkeiten findet seine Blüten zu treiben.
(deswegen wundert mich gar nichts mehr worunter Menschen dauerhaft, extrem Leiden)
Jeder versucht sich sein Leid zu erklären und bestimmte Umstände (die alle wohl gleich absurd für die jeweils anderen sind) triggern Leidensmuster.
All die vermeintlichen "Gründe" des Leids, sind nur Auswüchse, wirre Blüten.
Das nicht-wissen-wer-ich-bin ist die Wurzel. Denn durch das ver-zwei-felt sein, entsteht dualität


Ja, wir sind uns im meisten einer Meinung, wie ich das bisher sehen kann. Oder eher gesagt, ich Deiner... ob Du noch meiner nach diesem Post weiß ich ja nicht. :D

Im End-Effekt schon und mich beeindruckts wie viel du geschriebenerweise bedacht hast mit diesem Post um ein rundes Bild der wichitgsten Aspekte zu erzeugen.
Das anstrengende ist nur dass sich jede Aussage in Erklärungsversuchen potentiert und alles (für mich zumindest:D) zu einem fast unüberschaubaren Wust anschwillt, was ja auch wichtig ist um die komplexen Zusammenhänge zu sehen.
Ich versteh deine Ambition voll, die Ursache des Leids zu erkennen und dieses unbeurteilt zu "würdigen", egal was der Auslöser ist und eben nicht objektivierbar ist.
Mich "fasziniert" nur in was Menschen alles GELERNT haben Probleme zu sehen und welchen Banalitäten (der Pickel z.B.) so viel Bedeutung zugestanden wird, dass sie Leid erzeugen.
Aber nur weil die Menschen nicht wissen wer sie sind.
Im jetzt fänden sie sich, so wie ich das auch immer wieder tue und wer das jetzt immer häufiger betritt, ist einfach er selbst und dann löst sich vieles von alleine.
Krisen aller Art führen meistens ins jetzt, weil sie aufwecken.
Schmerz führt ins Jetzt, weil er aufweckt

Dein Beitrag mit all den Beispielen über den Pickel und Paris Hilton usw war wie eine neutrale Bestandsaufnahme der Ausdrucksarten des Leids mit dem Blick auf dass, was die Ursache ist. Sehr abstrakt-philosophisch erklärt.

Mein Wunsch ist es, diese Themen auf den kleinstmöglichen Nenner zu "entkomplexizieren", da ich finde dass (auch wenn es unvermeidbar ist) all die komplizierten Ausführungen am Ende doch den konkreten Bezug stark erschweren.

Deswegen ist meiner Weisheit letzter Schluß, dass die Ursache des Leids daher kommt nicht zu wissen wer man ist, was mit Unbewusstheit gleichgesetzt werden kann und diese Trennung vom selbst(wert) dazu führt, Gründe zu suchen warum es einem schlecht geht und diese meint in der Identifikation zu "finden".
Denn es muß ja irgendwo einen verdammten Grund geben warum man sich so miserabel fühlt.
Entfremdung im ZUge der Sozialisation

Ich versteh alles was du meinst und sehe es genau so, hätts aber gern unkomplizierter:D und Wahrheit muss auch für den unphilosophischen Praktiker schlüssig sein, sprich anwendbar.

LG
Mr.B.Rasta
 
Hallo ihr Lieben,

warum über dieses Thema solchen Kopf zerbrechen, den Verstand ausschalten, das Denken zu beobachten und in einen Seins - Zustand gelangen mag für viele die Erfüllung sein. Aber unsere Kultur ist die Westliche, wo jeder Mensch mit Problemen nur so konfrontiert wird. Und wenn man es beobachtet potenzieren sich diese Probleme seit den letzten Jahrzehnten.

Wie kann man da her gehen und sagen, ich schalte was aus ( Denken) , wo ich doch genau in diese Suppe hinein geboren bin?? Hohe westliche Meister sagen , bring einen noch so Erleuchteten aus dem Himalaya und steck ihn in die Großstadt , fühlt er sich dort auch wohl ??

Ich kenn Tolle zu genüge , hab alles praktiziert, und es tun sich Räume auf die wunderbar sind, und dann klopft wer an die tür, erzählt dir von einem ernsthaften Problem , willst du ihm dann sagen , es geht mich nichts an , weil ich nicht so denke ????? Wo bleibt dann die Nächstenliebe. Und genau das ist der Punkt in unserer Gesellschaft. Bitte schaltet euer Denken nicht aus , vernichtet es nicht.

Die wahre Kunst bei uns ist alles zu Integrieren, nicht auszuschalten, sondern einzubinden. Und Gedanke und Gefühl und Körper auf höhere Ebenen zu lenken, der Wille zeigt den Weg , das Denken und Fühlen folgt. Bevor ihr das Denken ausschaltet, gebt ihm die richtige Nahrung , das Licht und es wird immer mehr von der Kausalen Ebene gelenkt.


Der Körper braucht Nahrung, das ist das Essen
Der Emotionalkörper ( Gemüt) braucht Nahrung , das ist Liebe - Feuer
Der Mentalkörper (Verstand) braucht genauso Nahrung, das ist Licht - Weisheit

Sonst kann sich das Höhere Selbst nicht inkarnieren!!!!!!!!

Buddha, Christus , alle Großen lehren den mittleren Weg. INTEGRATION UND VERWIRKLICHLUNG DADURCH-EINS SEIN (beeihnhaltet eh alles , warum abmühen)

Liebt euren Verstand, liebt euer Denken , wie soll es dann negativ sein ???????



Auch Gott Fühlt und Denkt , wir sind sein Gedanke...
Warum soll Denken dann schlecht sein???
Denkt und fühlt drüber nach , damit ihr frei werdet
 
Lieber Energieball,

ich weiß nicht genau, auf welchen Beitag du antwortest, weil du in einem Beitrag niemanden und im anderen Beitrag alle ansprichst :) Die meisten Beitragschreiber der letzten 100 Beiträge hatten nirgends gesagt, dass man den Verstand irgendwie ausschalten oder vernichten sollte. Tolle sagt dies übrigens auch nicht. Es geht lediglich darum, wie man mit dem Verstand umgeht, es geht eher um den Grad der Identifiziertzeit mit dem Verstand, nicht um den Verstand selbst.

Es gibt daher keinen Anlaß, mit dem Verstand eine derartige Problemposition zu konstruieren, der man auf andere Weise, wie du sie beschreibst, begegnen müsste. :)

Liebe Grüße,
Energeia
 
@Energieball

hab gerade dein Post gelesen und danach das von Energeia und dachte das selbe was er schrieb bevor ich es las.

AUf welche UAussagen beziehst du dich, wir würden den Verstand "weghaben" wollen.
So wie du es beschreibst bedeutet Verstand für dich etwas anderes als das, was wir hier diskutieren.

Kennste die Szene aus Matrix?

Verstand ist nur ein Wort. Es kommt darauf an was sie damit verbinden.

Ich glaube wir verbinden eine andere Bedeutung damit.
Denn hier will keiner den Verstand verlieren.
Nur reinigen;)

Mr.B.Rasta
 
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Hi Mr.B.Rasta!

Habe schon mehrmals angefangen Dir zu antworten, aber kam nie weit, da ich momentan nicht soviel Zeit habe. Denke mal, morgen...

Aber auf jeden Fall finde ich Deinen Ansatz wirklich gut. Geht mir genauso, dass ich alles auf den kleinstmöglichen Nenner bringen will, alles auf das wirklich Wesentliche reduzieren. Dafür macht es Sinn umgekehrt zu denken, als ich im letzten Post. Also nicht einen "Ist-Zustand" auf gewisse Ursprünge zurückzuführen, sondern sich zu fragen, was braucht eine Art "bewusstes Nichts" alles für Aspekte um zu so einem "Ist-Zustand" zu kommen? Alles auf den Moment begrenzt, wie ein Standbild. Man kann auch einiges daran erkennen, wenn man einfach mal die Augen schließt und alles Materielle, also Realität und Körper, wegdenkt. Man ist nur Bewusstsein das denkt... Und dann wird man nämlich feststellen, dass z.B. Gedanken die Angst machen nur deshalb Angst machen, weil man sie auf Körper und Welt projeziert. Wäre das nicht, gäbe es gar kein Leid. Nichts wäre da was einem schaden könnte. Ein Gedanke wäre da und im nächsten Moment ohne Spuren zu hinterlassen wieder verschwunden. Die Frage nach Wahrheit würde sich nicht mal stellen. Diese Frage stellt sich erst dann, wenn man einen Gedanken daraufhin bewertet, ob er in der Realität eine Rolle spielen wird oder nicht. Würde man aber genau so mit ihm umgehen, wie man es als "reines Bewusstsein" würde, dann wäre auch das größte Problem keines mehr. Es würde keine Reaktion und kein Festhalten stattfinden, so ein Gedanke, bzw. eine negative Vorstellung wäre neutral... so wie eine von vielen Farben. Erst der Umgang damit, das für wahr halten was bedeutet dass man Angst hat oder sogar erwartet, der Sinn des Gedankens ("das wird schiefgehen" z.B.) wird in der manifesten Realität eine Rolle spielen, führt dann dazu, dass er tatsächlich eine Rolle spielen wird.

So, aber ich muss mal aufhören. Wie gesagt, denke mal das ich morgen etwas ausführlicher antworten kann.

VG,
C.
 
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