Eckhart Tolle

Aber ist das nicht auch für Dich ein Indiz, dass es vielleicht doch sein könnte, dass es diese Regeln wie man leben sollte gar nicht gibt. Wieso sollte jemand der erleuchtet ist, etwas so Wichtiges weglassen? Wäre irgendeine Regel unabdingbar, muss ein Erleuchteter sie ja erfüllt haben, sonst wäre er es nicht. Wenn er aber keine einzige Regel erwähnt, sondern eher eine Art "Methode" zur Bewusstmachung, die zum Teil persönlicher Natur ist, weil die grundlegenden Gesetze tatsächlich so grundlegend sind, dass man daraus erst eine Handlungsanweisung ableiten muss, kann man doch davon ausgehen, dass es eben tatsächlich kein einziges äußeres Gesetz gibt, das Bedingung ist.

Ich persönlich würde behaupten, dass ich nicht nur davon ausgehe sondern das sicher weiß, was natürlich keine Rolle für jemanden spielt der vom Gegenteil überzeugt ist. Aber auch der simple Gedanke, dass doch eine äußere absolute Bedingung, wie etwa Deiner Meinung nach Enthaltsamkeit eine ist, logischerweise dann von jedem Erleuchteten erfüllt worden sein müsste, eine solche Eindeutigkeit hätte, dass sie nach Tausenden von Jahren der Erforschung auf diesem Gebiet sicher nicht mehr zur Diskussion stünde. Die Tatsache, dass aber so ziemlich auf allen Gebieten, auch den Naturwissenschaften, die Objektivität beanspruchen, diese Eindeutigkeit nicht zu finden ist, dass nach wie vor alles Auslegungs- und Glaubenssache zu sein scheint, spricht doch ziemlich dafür, dass diese gesamte Realität einzig und allein den absolut grundlegenden Regeln des Bewusstseins unterliegt, dass nur sehr wenig Grenzen setzt. Aus diesen Regeln kann sich dann jeder eine Methode ableiten, niemand aber kann eine Methode berechtigterweise zur absoluten Bedingung erklären.

Mir selber sind konkrete Handlungsanweisungen immer am liebsten. Der Raja-Yoga z.B. wird seit vielen Jahrhunderten von vielen Yogis praktiziert. Und ich selber habe, auch aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, keine Zweifel, dass dieser Weg einem im Endeeffekt die Seligkeit beschert, die sich wohl ein jeder wünscht.
 
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Lieber Lighning,

Hallo Energeia,

mein Gott, ich verstehe immer noch kein Wort von dem, was Du mir eigentlich sagen willst. Hast Du nicht auch einfache Worte dafür? Eigene? Etwas, wo ich nicht so viel denken muss? Leere Worte schickst Du hier rüber, über deren Gehalt ich nachdenken müsste, denn mehr sendest Du nicht. Kein Gefühl, nur tote Masse. Wie eine Maschine.

Zwischendurch fühltest Du Dich abgelehnt. Das war Authentisch. Es kam etwas rüber. Ein Gefühl, eine Traurigkeit oder Enttäuschung. Jetzt kommen hier nur Buchstaben an. Damit kann ich nichts anfangen, denn Du sagst ja gar nichts. Du teilst Dich gar nicht mit...

Gruß
Andreas

wie gesagt, ich hatte mich nicht abgelehnt gefühlt. Du scheinst hier etwas zu projizieren.

Dafür, dass du mit meinen Beiträgen nichts anfangen kannst, dafür fühle ich mich ebenfalls nicht verantwortlich.
Deine Worte sind hier ja wieder Handlungen und du suchst den Grund in mir, dass bei dir nichts ankommt, wie ein unzufriedener Mensch.
Meine Worte sind voller Erfahrungen und Gefühle, wenn du sie nicht mit Gefühlen füllen kannst, wenn es für dich leere Worte sind, dann ist das deine eigene Leere, die du hier fühlst.
Ich kann dir hier nichts schenken - wenn du diese Erfahrungen nicht gemacht hast, dann verstehst du auch die Worte nicht.

Du kannst das natürlich praktizieren, deine Unzufriedenheit und Leere in meine Beiträge hineinzulesen. Das ist dir überlassen. Auch das Loslassen, das dir anscheinend schwer fällt, kann ich dir nicht abnehmen. Du scheinst dich ein wenig festgebissen zu haben ;)

Liebe Grüße,
Energeia
 
Mir selber sind konkrete Handlungsanweisungen immer am liebsten. Der Raja-Yoga z.B. wird seit vielen Jahrhunderten von vielen Yogis praktiziert. Und ich selber habe, auch aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, keine Zweifel, dass dieser Weg einem im Endeeffekt die Seligkeit beschert, die sich wohl ein jeder wünscht.

Ich bin davon überzeugt, und das habe ich auch oftmals gelesen, dass letztendlich jeder Weg, mit Ernsthaftigkeit und Konsequenz gegangen, zum gewünschten Ziel führen wird. Allerdings gibt es direktere und weniger direkte, schwere und leichtere. Und wenn man alles wegläßt, dass nicht unbedingt nötig ist und wovon offensichtlich ist dass es funktionierende Wege ohne dieses Element gibt, alles auf das absolut Wesentliche reduziert, kann das nur der direkteste und leichteste Weg sein. Schwer genug ist es immer noch, lange genug dauert es auch. Bzw. ist ja das reduzieren ein Teil des Weges, eigentlich sogar der Weg selbst. Am Ende steht die Erkenntnis das nichts getan werden muss, dass erwähnen übrigens sehr viele "Erleuchtete", dass sie diese Erkenntnis überkam, unmittelbar vor der Bewusstseinsveränderung. Das ist allerdings paradox. Es geht dabei darum, dass auch wirklich zu wissen und dahin muss man wiederum erst mal kommen. Auf jeden Fall ist dass der Weg, der mir am nächsten kommt. Immer mehr reduzieren, die Wahrheit von dem befreien was nur Glaube ist. Ein bisschen wie ein Steinblock, an dem man das Unwesentliche weghaut, um eine schöne Form oder Statue daraus zu meißeln. Und ich habe mich wirklich mit vielen Lehren beschäftigt, v.a. mit den "Inneren", da ich die eher "Äußeren", also körperliche Übungen (Yoga z.B.) oder Rituale, von vorneherein nicht glaubte. Aber auch was die rein "geistigen" Lehren angeht, gibt es Techniken und Methoden, manches ist kompliziert, anderes ist simpler, und ich versuch(t)e den alles verbindenden Kern zu finden. Es gibt ihn, nur ist er keine Handlungsanweisung. Es ist das "reine Sein", das nichts ablehnt, und verschiedenen Kräften gelenkt wird und dadurch Veränderungen durchläuft. Eine dieser Kräfte ist natürlich der Wille, aber eine andere ist Glaube. Und sobald man etwas begrenzendes glaubt, wird der Glaube zu einer begrenzenden Kraft, einer Art "negativen Willen".


Und um mal wieder zu E. Tolle zu kommen... Was er lehrt, ist wirklich sehr auf das Wesentliche reduziert und sehr frei, von irgendwelchen Dogmen oder seinen persönlichen Vorstellungen, was man nicht gerade von allen sagen kann. Es gibt "Erleuchtete" die gleichzeitig wahrhaftig sind, und trotzdem persönliche Dogmen als universelle Prinzipien lehren, was dann dazu führt, dass deren Schüler glauben sie müssten den halben Tag auf einem Bein stehen oder dürften sich nur mit weißer Asche waschen usw. Und die allermeisten dieser Dogmen betreffen nicht bestimmte Handlungen sondern einen Katalog von Handlungen die auf jeden Fall vermieden werden müssen, eine einzige "Du darfst nicht - Aufzählung". Und nichts davon entspricht der Wahrheit. Sehr wohl kann man es als wahr erfahren, wenn man davon überzeugt ist, und es kann zum Erfolg führen, allerdings finde ich es weit zweckmäßiger dann eher diesen Glauben zu lösen und sich von so einer Fessel zu befreien, als sich daran zu halten. Für die meisten sieht der Weg sowieso so aus, dass sie immer mehr als nicht-funktional erkennen, weil es ganz simpel nicht die gewünschte Wirkung bringt, selbst wenn kein Zweifel mehr an der Richtigkeit der Ausführung bestehen kann. Ein frustrierender Weg würde ich sagen.

Sollte ich sagen, welche Lehren m.A.n. die Besten sind, weil sie eben auf das wirklich Wesentliche reduziert sind, würde ich auf jeden Fall E. Tolle auch nennen. Eine andere wäre "Ein Kurs in Wundern", den Tolle übrigens auch studierte. Und dann gibt es noch einige Erleuchtete, die alle ziemlich dasselbe lehren, wie Maharaj, Ramana Maharshi, Parkin, und noch einige. Ich habe über Eckhart Tolle gelesen, dass er nach seiner "Transformation" ja natürlich auch nicht sofort wusste was da überhaupt geschehen ist, er hatte das ja nicht angestrebt. Daher erforschte er diesen Bereich erst danach und las sehr viel. Beschäftigte sich mit "Ein Kurs in Wundern", der Bibel, traf irgendwelche "Gurus", er hat Meister Eckhart gelesen und wohl noch vieles andere. Und das alles ist in seine Lehre miteingeflossen, weglassend alles, was er als unwesentlich empfand. Ich glaube ehrlich gesagt, dass man zwar durchaus eher zu einer anderen tendieren kann, tue ich sogar, aber man kann sie nicht wirklich schlecht finden, wenn man sie versteht. Es gibt Lehren die deutliche Schwachpunkte haben und dadurch die Schüler schwächen. Bei dieser sehe ich keine, daher wirft sie den Schüler auch unmittelbar auf das zurück was er eben an Schwachpunkten mitbringt um diese auszuräumen. Denn auch der Schüler wird sozusagen auf das Wesentliche reduziert.

Okay... soweit mein kleiner Werbetext für "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" :D

VG,
C.
 
Lieber Condemn,

ich glaube, dass ich hier ähnlicher Meinung bin. Meiner Ansicht nach gibt es ebenfalls viele Wege, die, wenn sie ernsthaft und konsequent verfolgt werden, spirituell fruchtbar sind. Einen Weg hier herauszupicken und diesen als den absoluten und einzigen Weg darzustellen, das mag manchem auf seinem eigenen Weg helfen, aber das zeigt dann auch, welchen Weg dieser Mensch noch vor sich hat. "Dogmen" bieten Schutz, Sicherheit, Orientierung, aber sie müssen irgendwann, so meine Ansicht nach, auch überwunden werden.
Genauso scheint es mir mit den Worten. Auch mit dem Wort "Erleuchtung". Das Wort Erleuchtung scheint für manch einen die Karotte zu sein, wie für manche Kapitalisten die ersten 10 Millionen, hinter der sie her rennen.
Meiner Ansicht nach geht es um das, worauf die Worte zu verweisen suchen, sie sind lediglich Hinweisschilder, an die man sich vielleicht ebenfalls wie an Dogmen eine Weile klammern kann, aber auch hier zeigt es, wie weit jemand wirklich schon gegangen ist, wie sehr er seine Erfahrungen verarbeitet hat, wie sehr er noch an vergangenen Erfahrungen hängt und für die Gegenwart offen ist. Wenn ich nach 1000 Km auf das Wegweiser-Schild des Landes stoße, das ca. 1000 KM vor mir liegt, dann kann ich mich freuen, ja vielleicht nehme ich das Schild auch in den Arm, tanze um das Schild herum, aber ich sollte eben das Schild nicht mit dem Ort verwechseln - das Schild ist so unendlich viel weniger als der Ort selbst.
Und es gibt ganz verschiedene Personen, die Lichter oder Hinweisschilder zu dieser Transzendenz bereitstellen. Tolle ist einer von diesen, und es gibt viele andere.
Man kann dankbar dafür sein, dass es diese Menschen gibt, deren Worte manch einem die Möglichkeit der Selbsterkenntnis und ein Licht auf die Transzendenz bieten können. Es ist die Frage, wie offen ein Mensch für einen Text sein kann, um in dem Text eine spirituelle Schwingung zu finden, oder wie verschlossen er für einen Text ist, wenn sein Ego an dem Text abprallt und sich hier und da an Worten stößt.
Der eine Mensch liest einen Text A und kann sich hierfür öffnen, er liest einen Text B und stößt mit seinem Ego an Ecken und Kanten. An beiden Texten kann er etwas über sich lernen, wenn er dazu bereit ist, einmal erfährt er die Transzendenz und einmal erfährt er sein Ego, das sich zwischen die Transzendenz stellt. Ein anderer Mensch liest den Text A und stößt sich daran, er liest den Text B und ist hingegen hierfür offen.
Weder der Text A noch der Text B, weder die erste Person oder die zweite Person sind irgendwie schlecht oder gut - sie sind Teile des großen Ganzen, Teile die sich selbst Unglück und Leid bereiten, wenn sie annehmen, dass sie besser oder schlechter als andere Teile des Ganzen sind.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Du kannst das natürlich praktizieren, deine Unzufriedenheit und Leere in meine Beiträge hineinzulesen. Das ist dir überlassen. Auch das Loslassen, das dir anscheinend schwer fällt, kann ich dir nicht abnehmen. Du scheinst dich ein wenig festgebissen zu haben ;)
Mehr fällt Dir also nicht dazu ein als mir zu sagen, es wäre meine Leere und ich hätte noch nicht die richtigen, ausreichenden Erfahrungen gemacht? Bis heute war es immer so, dass Weisheit und Wahrhaftigkeit sich in einfachen Worten ausdrücken konnte. Merkwürdig, dass es bei Dir anders ist und Du nicht in der Lage bist, Dinge so auszudrücken, dass ein armes Wesen wie ich sie verstehen kann...

Wahrlich, unter diesem Himmel bist Du einer der ärmsten und glaubst doch, Du wärst Reich. Alles Gold des Himmels möchte man auf Dich schütten um Deiner Armut willen...
 
Allerdings gibt es direktere und weniger direkte, schwere und leichtere. Und wenn man alles wegläßt, dass nicht unbedingt nötig ist und wovon offensichtlich ist dass es funktionierende Wege ohne dieses Element gibt, alles auf das absolut Wesentliche reduziert, kann das nur der direkteste und leichteste Weg sein…

so ist es condemn, obwohl auch der direkte weg nicht leicht ist. ich habe, seit ich mich bewusst der spiritualität widme, höchstens eine handvoll bücher gelesen. die eine oder andere seite im internet und natürlich auch viel in diesem forum. vor einiger zeit fing ich an abzuschalten, konnte vielen worten nicht mehr folgen, bzw. mein verstand hat dicht gemacht, hat nichts mehr von außen zugelassen und ich war kopfmäßig überfordert. das war schon etwas frustrierend. tja, und dann kamen die antworten nicht mehr von außen, sondern nur noch aus meinem inneren. mit solch einer klarheit und begleitet von einem unbeschreiblichen gefühl, von dem ich wusste, dass es direkt aus meinem inneren kommt. ich habe mich damals wohl unbewusst für einen direkteren weg entschieden. leicht ist er dennoch nicht. egal welchen weg man geht, man kommt nicht umhin sich mit seinen ängsten und seinen schatten auseinander zu setzen - ob bewusst oder unbewusst. da führt kein weg dran vorbei und das ist auch gut so.

ich konzentriere mich nur noch auf das wesentliche - oder versuche es zumindest :D. das bedeutet alles wissen was von außen kommt oder kam loszulassen - alles! denn alles was ich brauche, finde ich in meinem inneren.
es geht ja darum, wieder in diesen zustand zu gelangen, der IM anfang war, bevor alles entstand - das EINE beobachtende bewusst-sein (auch gott genannt).

um mal wieder zum thema zu kommen. ein buch von tolle gehört zu den handvoll büchern, die ich gelesen habe und empfinde sie als bereicherung und würde sie auch immer wieder empfehlen. dass es menschen gibt, die mit tolle´s büchern nichts anzufangen wissen, ist für mich auch logisch. wäre ja auch schlimm, wenn wir alle fan´s von tolle wären. bei manchen passt es, bei anderen nicht. wenn man sich die vielfält des lebens anschaut, wie individuell der mensch ist, wäre es doch verwunderlich, wenn es nur einen weg gäbe. ok, genau genommen gibt es ja nur einen weg: den der innenschau. ob die anregung aus diesem oder jenen buch kommt, ob man diese durch meditation oder astrologie erlangt, ist zweitranig. wichtig ist die innenschau, die ernsthaftigkeit und die sehnsucht danach - so ist es bei mir und ich bin bisher gut damit gefahren.

ups, mein beitrag ist doch etwas länger geworden und entschuldige mich für´s OT.

DeeCee
 
Lieber Lightning,





Wenn ein Mensch sich auch noch so sehr erkennt, noch so ein hohes Beobachter- und Zeugenbewusstsein ausbildet, dann heißt das noch lange nicht, dass er all die Neurosen, Probleme, Aufgaben, die er erkennt, auch lösen kann.
Hier zählt also letztlich nicht, wie sehr du all das selbst erkannt hast, sondern wie du handelst. Und genau über DEIN Handeln, und dazu gehört auch dein Sprechen mit Worten, habe ich versucht mit dir zu sprechen.

Liebe Grüße,
Energeia

Hallo Energeia,

ich versuche gerade dem Thread zu folgen was mir aus Zeitmangel leider nicht ganz gelingt und jetzt muß ich dich hier zitieren, da du gerade etwas angesprochen hast was mich sehr beschäftigt und womit ich im Konflikt zu Tolle stehe, weil es keine "Anleitung" gibt, wie man mit dem von Dir gerade benannten Problem umgehen kann.
Ich hadere gerade damit dass diese ganze Beschäftigung mit sich selbst irgendetwas bringt, dieses Konditionierungen aufstöbern, fühlen, erkennen wie sie einen reagieren lassen und sich negativ auf die Handlungen auswirken.
Ob aus dieser ganzen Selbstanalyse und Beobachtung eine ungesunde Ich-Fixierung und somit Egozentrik werden kann.
Zumindest kann man sich drin verlieren und das ist bei mir der Fall.

Interessant fand ich auch zu lesen wie Lightning dich angegangen ist, da ich mich beim lesen deiner posts manchmal frage, wie sehr man den Überblick über einen Intellekt deiner Natur selbst behalten kann, ohne sich in Details zu verlieren und endlos im Kreis reproduziert, ohen das sich etwas ändert oder passiert.
Ich sage nicht dass das der Fall bei Dir ist, mir gehts nur so mit mir selber und dann meine ich, dass natürlich in jemand anderem zu sehen.

Mir kommt das ganze vor wie eine Sysiphus Aufgabe, diesen Berg abzutragen der sich in mir angehäuft hat.
Wird das mal zum Ziel führen? Kann man die Psyche wirklich erfolgreich ausmisten? Ich rede hier nicht von Erleuchtung, sondern ein "normaler", lebendiger, glücklicher Mensch "sein zu können" nicht immer und nicht zwanghaft, sondern halt unbefangen und gelöst sein, ohne mindfuck und Zwangsgedanken, die einen aus dem Jetzt halten.

Manchmal verzweifle ich dran, weil ich den Überblick verliere, über den Teufelskreis.
Es ist als ob ich einen Kreisausschnitt davon wahrnehme, aber nicht bemerke, dass der Weg vor mir, der Rest vom Teufelskreis ist den ich aus dem Überblick verloren habe, der mir erst mit der Zeit als das alte wieder auffällt.

An dieser Stelle bin ich aufmerksam auf Lightning geworden, der sagte er hole die Leute da ab wo sie bei Tolle stehen bleiben.
Ich glaube ja nicht das es an Tolles Lehre liegt, sondern am pragmatismus weiterzukommen und nicht wissen wie und tatsächlich eine Veränderung eintritt.
Als Antwort von Lightning kam die Aufforderung an dich in einfacheren Worten zu sprechen, die ich im Geiste selbst schon an dich hatte und ich eben an meine eigene Verwirrung im Intellekt dachte, mit dewr ich mich selbst oft überfordere und manchmal eben das Gefühl habe:
Kann man das alles lösen?
Die Neurosen, Probleme und Aufgaben?
Oder ist das eine Karotte und der Intellekt der Esel?

Ich für meinen Teil habe auf jeden Fall ein kultiviertes Zeugenbewusstsein, aber aus meinen Neurosen usw komm ich nicht raus.
Ich beobachte ständig meine inneren Prozesse, auf kosten meiner Spontaneität und Lebendigkeit.

Ich kenne meine Knackpunkte, sehe wie sie immer wieder über mich kommen, meine Konditionierungen mich in die Knie zwingen, aber es ist so viel und übermächtig, dass ich nicht weiss wo ich wirk-lich anfangen soll.

Ich hab auf euch, Lightning und Energeia, mal kurz ganz toll meinen inneren Konflikt projezieren können.
Lightning als "unkomplitzierter hau-drauf macher, dems nicht um Perfektion geht" und Energeia als der Intellekt der darauf bedacht ist, alles, aber auch wirklich alles richtig zu machen und jeden Einzel- Sonder- und Regelfall zu bedenken, was irgendwie blockiert oder ZU VIEL des guten ist und das Feuer erstickt.

Ich sage nicht das ihr so seid! Ich habe lediglich etwas von mir in euren Worten gefunden!

Falls ihr etwas dazu zu sagen habt, würde ich mich freuen.

Danke,
Mr.B.Rasta
 
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Hallo Mr. B. Rasta!

Ein schöner Beitrag, in dem ich mich gesehen fühle. Danke...

Was Du beschreibst ist ja das Problem von vielen. Beobachten, beobachten, einordenen, aber nichts verändert sich. Man kennt seine Fahrwasser und doch landet man immer wieder in ihnen...

Was fehlt ist die Verbindung zum Anfang. Ein aktuelles Gefühl welches wir negativ empfinden ist immer "nur" ein Wiederhall etwas altem in uns. Wie die Ringe im Wasser, in das man einen Stein geworfen hat. Auf verschiedenen Ebenen, in verschiedenen Themen finden wir dieses Thema wieder, doch der Ursprung bleibt oft unberührt. Doch solange wir den nicht gefunden haben, treffen wir dieses Thema immer und immer wieder. Und solange wir die Tränen nicht mit dem alten verbinden, geht auch der alte Schmerz nicht.

Es ist alles keine Frage des Intellekts sonders der Gefühle. Bewusstsein entsteht durch ein Gefühl. Es ist ein Erleben. Es sind die berühmten Momente, in denen die Worte sich mit einem Gefühl verbinden und man für einen Augenblick mit offenem Mund dasteht und spürt, dass grade etwas großes geschehen ist. Das hat nichts mit Verstehen zu tun.

Wer eine gute Selbstwahrnehumg hat, hat einen wichtigen Punkt schon mal für sich erreicht, denn die meisten registrieren ja nicht einmal mehr, wie es ihnen geht. Sie haben sich so weit von sich entfernt, dass sie eher in einem Zustand des dahinschwebens oder dahinvegetierens sind, ohne dass sich ihre Stimmung noch verändert oder sie diese besonders wahrnehmen. Für sich zu spüren, wie es einem Jetzt grade geht ist gut und wichtig. Die wesentliche Frage ist einfach: Warum? Wenn jemand in mir etwas auslöst, ob eine krumme Nase oder ein "dummer Spruch" dann sollte ich mich fragen: Warum?

Zu einer Sysiphus-Aufgabe verkommt es dann, wenn man arbeitet und arbeitet aber es verändert sich nichts. So wie Du es beschreibst. Das ist zum Heulen. Cool ist es aber wenn man auf einmal merkt, wie sich wirklich etwas verändert. Ein bisschen so, als würde man an einer Situation "vorbeigehen" und hinterher denken: Moment, dass war doch sonst anders. Oder man "vermisst" auf einmal bestimmte Dinge.

Durch das Auflösen des ursprünglichen Schmerzes verändert sich um uns alles. Wir reagieren anders, andere reagieren anders, weil sich die Resonanzen verändert haben. Wir senden etwas anderes aus und erhalten etwas neues zurück. Es ist ein toller Prozess zu bemerken und zu beobachten, wie viel Einfluss wir auf unsere eigene Welt wirklich haben. Es lässt die Liebe wachsen und das Bewusstsein zu einem Gefühl werden.

Und in dem Moment, wo Bewusstsein ein Gefühl ist wird es von außen auch nicht mehr angezweifelt. Ist noch eine Unsicherheit vorhanden, bekommst' sie auf einem silbernem Tablett serviert. Das ist nicht immer schön, aber eine unheimlich gute Hilfe...

Bis dahin

Gruß
Andreas
 
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