Energeia
Sehr aktives Mitglied
Hallo,
ich möchte vielleicht noch einmal kurz die „Lehre“ Tolles rekonstruieren – ohne mich an die Worte festklammern zu wollen.
Tolles Ausgangspunkt ist der Verstand und ist das Ego:
Das EGO ist für Tolle also ein falsches Selbst, erschaffen durch unbewusste Identifikationen mit dem Verstand. Damit sind auch Gefühle verbunden. Und diese Konstellation von Ego, Verstand und Gefühlen konstituiert ein bestimmtes Gewahrsein von SEIN:
Tolle beschreibt nun vor allem den abgetrennten Zustand vom Sein in Hinblick auf den Verstand, aber ein zweiter zentraler Begriff ist „Schmerzkörper“:
Neben der Identifikation mit dem Ego-Verstand beschreibt Tolle also auch die Identifikation mit dem Schmerzkörper (Vgl. S. 60, 62 ff.).
Ich verstehe Tolle so, dass er nicht das gesamte Dasein des Menschen auf den Verstand reduzieren möchte, sondern dass der Ego-Verstand - ebenso wie der Schmerzkörper - ihm als Negativ-INDIKATOR für Spiritualität dient. Wie sehr ein Mensch leidet, wie sehr er gefangen ist, wie sehr er nicht in der Gegenwart lebt, wie sehr für ihn das Sein verschlossen ist, das zeigt sich laut Tolle am Grad der Identifikation mit dem Ego-Verstand und am (Er)Leiden des Schmerzkörpers.
Das PROBLEM ist hierbei - wie gesagt - nicht der Verstand selbst:
Aus meiner Sicht bezieht sich Tolle vor allem in den ersten 5 Kapiteln, wenn er das problembehaftete Dasein beschreibt, auf den Verstand – aber nicht nur auf diesen. In den folgenden Kapiteln, wenn er das spirituelle, gegenwärtige Dasein beschreibt, wandelt sich dies. In dem Kapitel "PORTALE UND ZUGÄNGE ZUM
UNMANIFESTEN" schildert Tolle dann auch ganz andere Weisen des Zuganges zum Sein - z.B. "Der Körper kann ein Zugangstor zum Bereich des Seins werden."
Liebe Grüße,
Energeia
ich möchte vielleicht noch einmal kurz die „Lehre“ Tolles rekonstruieren – ohne mich an die Worte festklammern zu wollen.
Tolles Ausgangspunkt ist der Verstand und ist das Ego:
Ego hat für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Bedeutungen, aber wenn ich ihn hier benutze, bedeutet er ein falsches Selbst, erschaffen durch unbewusste Identifikation mit dem Verstand.
Das EGO ist für Tolle also ein falsches Selbst, erschaffen durch unbewusste Identifikationen mit dem Verstand. Damit sind auch Gefühle verbunden. Und diese Konstellation von Ego, Verstand und Gefühlen konstituiert ein bestimmtes Gewahrsein von SEIN:
Du wirst nie frei von diesem Schmerz sein, bis du aufhörst, dein Selbstgefühl aus deiner Identifikation mit dem Verstand, dem Ego, zu beziehen. Der Verstand verliert dann seine Vormachtstellung und das Sein offenbart sich selbst als deine wahre Natur. […] Und dieser Schmerz ist untrennbar vom Ego-Zustand des Bewusstseins und seiner Identifikation mit dem Verstand.
Tolle beschreibt nun vor allem den abgetrennten Zustand vom Sein in Hinblick auf den Verstand, aber ein zweiter zentraler Begriff ist „Schmerzkörper“:
Solange du dir keinen Zugang zur Kraft der Gegenwart verschaffen kannst, werden emotionale Verletzungen, die dir widerfahren, einen Restschmerz hinterlassen, der in dir weiterlebt. Er vermischt sich mit altem Schmerz, der bereits da ist, und bleibt in Verstand und Körper hängen. Das schließt natürlich den Schmerz mit ein, den du als Kind erlitten hast und der durch die Unbewusstheit der Welt verursacht wurde, in die du hineingeboren wurdest. Diese Ansammlung von Schmerz ist ein negatives Energiefeld, das deinen Körper und deinen Verstand besetzt. Wenn du es dir als ein unsichtbares Wesen mit seiner eigenen Persönlichkeit vorstellst, dann kommst du der Wahrheit ziemlich nahe. Das ist der emotionale Schmerzkörper.
[…]Der Schmerzkörper ist der dunkle Schatten, den das Ego wirft, und er hat in der Tat Angst vor dem Licht deines Bewusstseins. Er hat Angst, entdeckt zu werden
Neben der Identifikation mit dem Ego-Verstand beschreibt Tolle also auch die Identifikation mit dem Schmerzkörper (Vgl. S. 60, 62 ff.).
Ich verstehe Tolle so, dass er nicht das gesamte Dasein des Menschen auf den Verstand reduzieren möchte, sondern dass der Ego-Verstand - ebenso wie der Schmerzkörper - ihm als Negativ-INDIKATOR für Spiritualität dient. Wie sehr ein Mensch leidet, wie sehr er gefangen ist, wie sehr er nicht in der Gegenwart lebt, wie sehr für ihn das Sein verschlossen ist, das zeigt sich laut Tolle am Grad der Identifikation mit dem Ego-Verstand und am (Er)Leiden des Schmerzkörpers.
Das PROBLEM ist hierbei - wie gesagt - nicht der Verstand selbst:
Sobald du also die Identifikation mit dem Verstand als Wurzel der Unbewusstheit erkannt hast, was natürlich auch die Emotionen mit einschließt, trittst du aus ihr heraus. Du wirst gegenwärtig. Wenn du gegenwärtig bist, kannst du dem Verstand erlauben, so zu sein, wie er ist, ohne dich in ihn zu verwickeln. Der Verstand an sich ist nicht gestört. Er ist ein wunderbares Werkzeug. Die Störung beginnt, wenn du dein Selbst in ihm suchst und ihn fälschlicherweise für das hältst, was du bist. Dann wird er zum Ego-Verstand und übernimmt die Macht über dein ganzes Leben.
Aus meiner Sicht bezieht sich Tolle vor allem in den ersten 5 Kapiteln, wenn er das problembehaftete Dasein beschreibt, auf den Verstand – aber nicht nur auf diesen. In den folgenden Kapiteln, wenn er das spirituelle, gegenwärtige Dasein beschreibt, wandelt sich dies. In dem Kapitel "PORTALE UND ZUGÄNGE ZUM
UNMANIFESTEN" schildert Tolle dann auch ganz andere Weisen des Zuganges zum Sein - z.B. "Der Körper kann ein Zugangstor zum Bereich des Seins werden."
Liebe Grüße,
Energeia