Dualseele = die eigene Achillesferse

Mir hat die letzte und endgültige Trennung anfangs echt sehr weh getan (3 Monate ist das jetzt her), ich wollt´s nicht verstehen, warum es nicht besser wurde, nicht klappen wollte, obwohl ich doch schon so weit mit mir gekommen war. In einem "hellen" Moment dämmerte es mir: Kann es sein, dass die Begegnung bzw. die Beziehung so etwas wie eine Vorbereitung war? Kann es sein, dass es gar nicht klappen sollte, weil ich in dieser Begegnung sozusagen Erkenntnisse und Fähigkeiten erwerben, diese schlussendlich aber nicht gemeinsam leben soll? Kann es sein, dass es jemanden gibt, der eigentlich viel besser zu mir passt, mit dem es aber nicht klappen kann, bevor ich dieses "Handwerkszeug" nicht habe?

Ich finde die Gedanken nicht so abwegig, zumindest mal als Modell, als Art Sinnstifter für einen selbst.
Man kann sich nun natürlich über derartige Erfahrungen weiterbewegen, aus den eigenen Fehlern lernen, mag zumindest sinnvoller sein als in ihnen hängenzubleiben oder sie allzusehr zu wiederholen. Was auch gerne geschieht.

Mein weiterer Achillesfleck war übrigens, dass dieser Mensch unabhängig ist, sich nichts verbieten oder vorschreiben lässt, auf sich schaut, im Grunde das tut, was aus seiner Sicht gut für ihn ist. Das hat mir Angst gemacht und mich leiden lassen (weil ich das nicht kontrollieren konnte), und gleichzeitig habe ich diesen Menschen auch darum beneidet. Ich habe das nämlich viel zu wenig gemacht, viel zu wenig!

Der Punkt mag, gerade in diesem "Lernmodell" noch interessanter sein. Nämlich die Frage, was ist das das mich am anderen so anzieht? Was ist das, was der/die hat, und was mir möglicherweise fehlt?
Beziehung ist, soll ja auch eine Art Interaktion sein, und in einer solchen geschieht ein Austausch. Etwas fließt von einem zum anderen, und umgekehrt. So dass im Idealfall auch jeder sozusagen ein wenig wie das Gegenüber wird, wenigstens die Möglichkeit hätte, werden zu können, so das zugelassen wird.

Ich war danach sehr erleichtert. Endlich kann der bereits angestoßene Stein frei rollen. Denn dass Veränderungen im Gange sind, die sich nicht mehr aufhalten lassen, hab ich schon länger gespürt. Ich hatte nur Angst davor.

Wenn man in dem Lernmodell bleibt, ist es durchaus sinnvoll, aus etwas auszusteigen, das sozusagen seinen Zweck erfüllt hat. Ob es das hat, werden neue Erfahrungen zeigen. Wenn sich Ähnliches wiederholt, obwohl es anfangs ganz anders wirkte, mag man, so gesehen doch noch nicht ganz durch gewesen sein.
Grundsätzlich, denke ich, ist der Weg durch die Angst, immer auch, so einem das gelingt, eine Art Befreiung, ebenso wie eine neue Chance.
 
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Schrieb ich ja, das Ganze dreht sich um diese irrtümliche Identifikation mit etwas, das man für die eigenen Gefühle hält.

Ja, du schriebst von Identifikation, ich weiss. Aus deinem Geschriebenen war aber nicht zu sehen, wie du die Aussage von Rumi verstehst oder interpretierst. Was ist gemeint mit "to become the beloved"?

Meiner Ansicht nach handelt es sich hier darum, diejenigen psychischen Anteile in sich selbst zu verwirklichen, die der/die Geliebte in unserem Unterbewusstsein für uns verkörpert und lebt (!): die alte Jungsche Animus/Anima-Geschiche.

Es geht also um innerpsychische Potentiale und Funktionen und nicht um die Gefühle zum Geliebten.
Man könnte auch sagen, die Energien fliessen mehr und mehr so, wie sie beim Geliebten fliessen. So erlebe ich das....Tag und Nacht.:D

Das ist erst mal sehr befreiend. To become the beloved heisst nichts anderes, als zu sich selbst finden... kein Grund zur Identifitation. :)

Ich vermute, dass der erste Teil von Rumis Aussage "To find the beloved", der problematische Teil sein dürfte, wenn schon von "Identifikation" die Rede ist....sowieso im Zusammenhang mit SV-Geschichten.
 
Ja, du schriebst von Identifikation, ich weiss. Aus deinem Geschriebenen war aber nicht zu sehen, wie du die Aussage von Rumi verstehst oder interpretierst. Was ist gemeint mit "to become the beloved"?

Wie ich schrieb, wenn ich mich mit dem anderen, seinen Gefühlen, Emotionen identifiziere, habe ich bereits etwas übersehen, davor. Vor allem, weil mir das selbst so ja gar nicht erst bewusst wird, was ich empfinde, erleben werde ist eine, mir selbst möglicherweise unverständliche Verbindung, Zuneigung, Liebe zum anderen, ich bin davon überzeugt, dass das nur meine Gefühle sein können, und dass diese waher sind, wahr sein müssen.
Können sie zwar, müssen sie aber nicht! Es müssen nicht einmal eigene Gefühle sein, es kann sich auch um etwas sein, das man sich sozusagen eingefangen hat, durchaus treffender Vergleich, wie eine Art Virus, der an etwas in mir angedockt hat, das eigentlich für eine andere Verbindung vorgesehen war.

Und statt den Virus jetzt loszuwerden, verankere ich den auch noch, weil mir meine Gefühle das ja so suggerieren, es ja für mich zweifelsfrei Liebe ist, tiefer in meinem System.

Meiner Ansicht nach handelt es sich hier darum, diejenigen psychischen Anteile in sich selbst zu verwirklichen, die der/die Geliebte in unserem Unterbewusstsein für uns verkörpert und lebt (!): die alte Jungsche Animus/Anima-Geschiche.

Es geht also um innerpsychische Potentiale und Funktionen und nicht um die Gefühle zum Geliebten.
Man könnte auch sagen, die Energien fliessen mehr und mehr so, wie sie beim Geliebten fliessen. So erlebe ich das....Tag und Nacht.:D

Wenn das bei dir so ist, dann hast du ja keine Probleme damit, oder?

Und dennoch die Frage, bist du dein Geliebter, oder du selbst? Und ist er dann ebenso du, wie du glaubst, er zu sein, oder eben nicht? Denn wenn nicht, kann nichts wirklich fließen. Einseitig klappt das nicht ober höchstens bedingt.

Das jung'sche Modell ist ja nicht unumstritten, zumal es eben auch davon ausgeht, dass jeder derartige Verbindung eine Art "höheren Sinn" hat, der mir zwar dienen mag, den man eben erst entschlüsseln muss. Was wenn genau das aber so nicht zutrifft? Wenn es eben auch neben dieser Möglichkeit so etwas wie diese viralen parasitären Irrtümer, Saboteure gibt? Dann wird mich eben genau dieses Modell auch weiter in so etwas reinreiten. Ken Wilbers integrale Theorie und der Großteil dessen was hier an Modellen angeboten wird, tun das ebenfalls. Sie gehen davon aus, dass das ganze einen Sinn für mich haben muss. Muss es das?

Also wäre die erste Frage, womit hat das was mich da erwischt hat, tatsächlich zu tun?

Nur mit mir, mit dem anderen und mir, dann gälte es, herauszufinden, wohin was gehört, oder nur mit dem anderen, oder nicht einmal mit dem?

Ich müsste zuerst einmal überhaupt die richtige Diagnose stellen können, bevor ich mich an die Therapie mache, und genau das dürfte wohl, gerade in einer derartig emotionalen Sache, erstmal kaum jemandem gelingen.
Wäre ja nicht so irrelevant ob ich mir nun, sagen wir, tatsächlich so etwas wie Liebe oder einfach eine Art Virus eingefangen habe. Die Resultate werden ja kaum identisch sein, möglicherweise erstmal auf Gefühlsebene, aber sicher nicht Inhalt, Tiefe, Substanz, gemeinsame Interaktionen betreffend.
Also nennen wir das Seelenverwandtschaft, Dualseele, hängen darin fest und haben keine Ahnung wie uns geschieht.


Das ist erst mal sehr befreiend. To become the beloved heisst nichts anderes, als zu sich selbst finden... kein Grund zur Identifitation. :)

Wie soll das gehen? Du bist nicht der beloved, sondern du selbst. Es gälte also, dich selbst im dem Ganzen entweder erst gar nicht zu verlieren, oder falls doch, zu dir selbst zurückzufinden.

Die Identifikation geschieht zumeist völlig unbewusst, da kannst du willentlich kaum etwas machen, eben über diese Gefühle, die dir genau das vorspiegeln, nämlich dass du mehr du selbst wärst, innerhalb dieser Emotionen, innerhalb dieser Verbindung. Und dann wird man nach genau diesem "mehr" süchtig. Und verliert sich doch nur selbst. Glaubt einem nur keiner, erstmal.
Man fühl das so, empfindet das so, kann ja alles sein, nur muss es deshalb noch lange nicht tatsächlich das sein was geschieht.

Auch hier, wenn es so befreiend ist, dann dürftest du ja damit keine Probleme haben.
 
Diagnose Therapie Virus?

Klingt wie im Tropeninstitut. :rolleyes:

Na, wer weiss, möglicherweise sind Gefühle ja sogar von Aliens gesandte Fehlinformationen, die sie gezielt unter der Menschheit zu verbreiten, um diese von ihrem eigentlichen Tun abzulenken- das da nur heissen kann: Vernichtung!!! :D
 
Wie ich schrieb, wenn ich mich mit dem anderen, seinen Gefühlen, Emotionen identifiziere, habe ich bereits etwas übersehen, davor.

Vor allem, weil mir das selbst so ja gar nicht erst bewusst wird, was ich empfinde, erleben werde ist eine, mir selbst möglicherweise unverständliche Verbindung, Zuneigung, Liebe zum anderen, ich bin davon überzeugt, dass das nur meine Gefühle sein können, und dass diese waher sind, wahr sein müssen.

Ja, wenn du das tust.

Nochmals, es geht doch um eine psychische Funktion, im Sinne von Entwicklung, da muss ich bewusst sein und kann ich nur bei mir selbst sein.

Können sie zwar, müssen sie aber nicht! Es müssen nicht einmal eigene Gefühle sein, es kann sich auch um etwas sein, das man sich sozusagen eingefangen hat, durchaus treffender Vergleich, wie eine Art Virus, der an etwas in mir angedockt hat, das eigentlich für eine andere Verbindung vorgesehen war.

Und statt den Virus jetzt loszuwerden, verankere ich den auch noch, weil mir meine Gefühle das ja so suggerieren, es ja für mich zweifelsfrei Liebe ist, tiefer in meinem System.

Nun, glücklicherweise habe ich dieses Virusproblem mit den Gefühlen anderer weniger in diesem Bereich.

Wenn das bei dir so ist, dann hast du ja keine Probleme damit, oder?

Stimmt, siehe mein zweiter Satz.

Und dennoch die Frage, bist du dein Geliebter, oder du selbst? Und ist er dann ebenso du, wie du glaubst, er zu sein, oder eben nicht? Denn wenn nicht, kann nichts wirklich fließen. Einseitig klappt das nicht ober höchstens bedingt.

Also, ich verstehe das Rumi-Zitat als Metapher, ergo bin ich immer mich selbst, respektive werde immer mich selbst. Und doch, das funktioniert "einseitig", weil nicht-dual.

Das jung'sche Modell ist ja nicht unumstritten, zumal es eben auch davon ausgeht, dass jeder derartige Verbindung eine Art "höheren Sinn" hat, der mir zwar dienen mag, den man eben erst entschlüsseln muss. Was wenn genau das aber so nicht zutrifft? Wenn es eben auch neben dieser Möglichkeit so etwas wie diese viralen parasitären Irrtümer, Saboteure gibt? Dann wird mich eben genau dieses Modell auch weiter in so etwas reinreiten. Ken Wilbers integrale Theorie und der Großteil dessen was hier an Modellen angeboten wird, tun das ebenfalls. Sie gehen davon aus, dass das ganze einen Sinn für mich haben muss. Muss es das?

Klar, jede fremde Erkenntnis und jedes Modell sind irgendwie auch mangelhaft, solange sie nicht für sich selbst entschlüsselt werden.

Also wäre die erste Frage, womit hat das was mich da erwischt hat, tatsächlich zu tun?

Nur mit mir, mit dem anderen und mir, dann gälte es, herauszufinden, wohin was gehört, oder nur mit dem anderen, oder nicht einmal mit dem?

Ich müsste zuerst einmal überhaupt die richtige Diagnose stellen können, bevor ich mich an die Therapie mache, und genau das dürfte wohl, gerade in einer derartig emotionalen Sache, erstmal kaum jemandem gelingen.
Wäre ja nicht so irrelevant ob ich mir nun, sagen wir, tatsächlich so etwas wie Liebe oder einfach eine Art Virus eingefangen habe. Die Resultate werden ja kaum identisch sein, möglicherweise erstmal auf Gefühlsebene, aber sicher nicht Inhalt, Tiefe, Substanz, gemeinsame Interaktionen betreffend.
Also nennen wir das Seelenverwandtschaft, Dualseele, hängen darin fest und haben keine Ahnung wie uns geschieht.

Ja, das muss man sich schon fragen, womit das zu tun hat. Und das Selbst weiss es auch. Viel mehr möchte ich dazu nicht sagen, ausser, dass das mit der Erkenntnis und den Modellen eben auch für die eigenen Fragen gilt - im Grunde nur dienlich, wenn sie auf das jeweilige individuelle Bewusstsein angewendet werden, also auch beim andern.

Wie soll das gehen? Du bist nicht der beloved, sondern du selbst. Es gälte also, dich selbst im dem Ganzen entweder erst gar nicht zu verlieren, oder falls doch, zu dir selbst zurückzufinden.

Die Identifikation geschieht zumeist völlig unbewusst, da kannst du willentlich kaum etwas machen, eben über diese Gefühle, die dir genau dasvorspiegeln, nämlich dass du mehr du selbst wärst, innerhalb dieser Emotionen, innerhalb dieser Verbindung. Und dann wird man nach genau diesem "mehr" süchtig. Und verliert sich doch nur selbst. Glaubt einem nur keiner, erstmal.
Man fühl das so, empfindet das so, kann ja alles sein, nur muss es deshalb noch lange nicht tatsächlich das sein was geschieht.

Auch hier, wenn es so befreiend ist, dann dürftest du ja damit keine Probleme haben.

Inzwischen ist glaub ich klar, dass ich nicht glaube, mein Geliebter zu sein.

Und dann ist es m. E. auch wichtig, Emotionen, Gefühle und die Energie der Liebe differenzieren zu können. Ich kann das für mich sehr gut.:)

Richtig, ich habe kein Problem damit, "mein Geliebter zu werden." Ich sagte ja, es heisst nichts anderes, als mich selbst zu werden/finden.
 
Ja, wenn du das tust.

Nochmals, es geht doch um eine psychische Funktion, im Sinne von Entwicklung, da muss ich bewusst sein und kann ich nur bei mir selbst sein.

Wie soll dir das aber überhaupt bewusst werden können, wenn es dir bereits vorher geschehen ist? Unbewusst, und du das eben für deine Liebe hältst?
Das tust du ja weder noch könntest es tun, es geschieht dir ja. Längst vor deinem Bewusst Sein. Und dann ist's lägst zu spät. Was das Absurde daran ist.

Also, ich verstehe das Rumi-Zitat als Metapher, ergo bin ich immer mich selbst, respektive werde immer mich selbst. Und doch, das funktioniert "einseitig", weil nicht-dual.

Das halte ich für deine idealisierende Projektion. Aber steht dir natürlich frei das so zu sehen.

Richtig, ich habe kein Problem damit, "mein Geliebter zu werden." Ich sagte ja, es heisst nichts anderes, als mich selbst zu werden/finden.

Na dann viel Vergnügen damit! Sieht er das ebenso wie du?
Was willst du denn werden das du nicht längst bist?
 
Die Dualseele ist nichts anderes wie der 2 Teil in dir,(deswegen fühlen wir uns getrennt) den es gilt in sich zu Vereinen. Wir haben Dunkelheit und Licht in uns, und die Dunkelheit wurde eben gefördert. Das ist mit Dualseele gemeint und kein Mensch im außen die kann man nun mal nicht vereinen. Man ist auf der suche was man in sich hat. Und nur in sich findet man es. ♥
 
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