Constantin:
noch immer wird bewusstes Sein und Bewusstsein als dasselbe gedacht.
Das ist es nicht. Denn das Bewusstsein ist es, das sich seines Seins als Bewusstheit, bewusst IST oder nicht.
Die Frage wäre: durch wen oder was, kannst du Selbst als Bewusstsein dir gewahr werden das DU Selbst Bewusstheit bist, schon immer warst und immer Sein wirst...?
Die
Bewusstheit ist der wache Zustand der Psyche in dem man sich seiner selbst und der Vorgänge und Zusammenhänge bewusst ist.
Die volle Bewusstheit ist also der Zustand der vollen
Besonnenheit, bei dem das
Bewusstsein nicht eingeschränkt ist.
Im Gegensatz zur Bewusstheit kennt man den Zustand des
Schlafes und auch andere Zustände des Bewusstseins, die entweder mit einer natürlichen Beeinträchtigung oder mit einer krankheitsbedingten Störung des Bewusstseins einhergehen. In diesem Sinn kennt man als natürliche Phänomen den Zustand der Somnolenz beim Einschlafen, den Zustand der Trance, somit das psychische Phänomen der Hypnose. Als pathologische Zustände kennt man den Rausch, das Delir, die Verwirrtheit wie diese etwa bei der Demenz vorkommen kann. Weiters den Zustand den man als Coma bezeichnet, ferner das
Wachkoma.
Bewusstsein ist Präsenz im Sinn der
Achtsamkeit.
Man spricht auch vom inneren Gewahrsein.
Das
Bewusstsein ist die Grundlage der Bewusstheit.
Psychologisch betrachtet ist die Bewusstheit ein
psychisches Phänomen.
Größere Bewusstheit führt zu tieferem
Verstehen.
Neurophysiologisch betrachtet entspricht die Bewusstheit einem gewissen neuronalen Aktivitätszustand, somit einem gewissen
neuronalen Muster. Größere Bewusstheit entspricht demgemäß auf der Ebene der neuronalen Funktion einer weiter umfassend koordinierten Aktivität des zentralen
Nervensystems. Verständlicherweise geht diese mit größerer “innerer Balance” einher und es führt dies zu größerer
Harmonie und innerer Sicherheit.
Es liegt auf der Hand dass Störungen in der Bewusstheit psychische bzw.
psychopathologische Phänomene bei verschiedenen
psychischen Störungen sind.
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Entwicklung der Bewusstheit
Die Bewusstheit entwickelt sich indem die innere Aufmerksamkeit auf etwas gerichtet ist.
Man kann auch sagen: Zeuge sein führt zu größerer Bewusstheit.
Psychologisch betrachtet ist die Bewusstheit der Zustand der mit Wachheit auf Etwas gerichtet ist.
Größere Bewusstheit entsteht in Folge der achtsamen Praxis.
Oder man kann auch sagen:
Größere Bewusstheit ergibt sich aus größerer
Achsamkeit.
Im Zustand des
Bewusstseins erkennt man auf der Grundlage der Bewusstheit die verschiedenen
Zusammenhänge. Man erkennt dabei die verschiedenen
Sichtweisen und man ist sich des Stellenwerts der Zusammenhänge bewusst.
Daher führt größere Bewusstheit zu tieferem
Verstehen.
Größere Bewusstheit lässt den
Verstand hinter sich zurück und es verbleibt letztlich das Bewusstsein als der
innere Zeuge. Dadurch erkennt man das
Selbst.
(Anmerkung zum Selbst:
Das
Selbst ist das
Bewusstsein einer Person über das
Sein.
Es ist das
Selbst also das Bewusstsein über das Sein im Hier und Jetzt.
Oder es ist das Selbst die Erfahrung des ursprünglichen Seins, so wie es bestanden hat bevor es durch die Lebenserfahrung bzw. die
Erfahrung verändert worden ist.
In diesem Fall ist das
Selbst das
reine Bewusstsein das frei von jedem Inhalt ist.)
Das innere Zeuge sein führt zu größerer inneren Ruhe , weil die neuronalen Prozesse im Laufe der Zeit zum Stillstand kommen. Gleichzeitig erkennt man die verschiedenen Zusammenhänge und vertieft sich damit das Verstehen. Diese Entwicklung befördert die Ausbildung des inneren Zentrums.
Man kann also sagen: die achtsame Praxis, das innere Zeuge sein fördert diese Entwicklung.
Darin liegt der Wert der konzentrativen Tätigkeiten, wie sie beispielsweise im
Yoga, in der
Mediation oder sonst in einer konzentrierten Tätigkeit erfolgt, etwa in der konzentrativen Bewegungstherapie oder in sonst einer praktischen Tätigkeit, die mit Gelassenheit und innerer Achtsamkeit verrichtet wird.
Der Erwerb der größeren Bewusstheit resultiert also aus der Praxis, die diese Entwicklung befördert. Im Gegensatz dazu gibt es Formen des Tuns, die in andere Richtung gehen und die Zerstreutheit und innere
Desintegration bzw. – Abnahme der Bewusstheit bewirken. Dazu zählt das multitasking und sonst jede Zerstreung, die das Gegenteil der
Zentrierung und inneren Sammlung bewirkt.
Grundsätzlich bewirkt die Ausrichtung der Achtsamkeit auf einen konkreten Zusammenhang den man erkennt die Verfolgung dieses Zusammenhangs und seiner Auswirkung und führt dies zu einer partikularen
Erkenntnis, die wiederum zu einer weiteren partikularen Erkenntnis führt und so fort ohne Ende. Man erkennt damit den grundsätzlichen Unterschied und die unterschiedliche Auswirkung der passiven Achtsamkeit, eben des inneren Zeuge seins im Vergleich zur aktiven mehr oder weniger willentlich gerichteten Achtsamkeit, die man auch aus Aufmerksamkeit auf Gedanken und Sachverhalte bezeichnen kann und die zum
Lernen im weitesten Sinn, also zum Erkennen der verschiedenen Zusammenhänge führt.
Man kann daher auch sagen: größere
Achtsamkeit steigert die Bewusstheit und diese wiederum die innere Sicherheit, die innere Gelassenheit und auch die Leistungsfähigkeit.
Der Erwerb der höheren
Integration ist also das Ergebnis einer gewissen Bemühung, allerdings einer Bemühung von der rechten Art und Weise.
Es bedarf also einer gewissen Bemühung in die “richtige” Richtung.
In diesem Sinne befördert das konzentrative Tun die Bewusstheit und damit die Integration der neuronalen Prozesse bzw. der
neuronalen Muster.
Im Gegensatz dazu bewirken Reizüberflutung und multi-tasking die Zerstreutheit und die Desintegration der neuronalen Funktion.
Desintegration der neuronalen Funktionen geht mit vermehrter Angst, inneren Unsicherheit und allgemeiner Verunsicherung einher, wohingegen Konzentration und Integration in die andere Richtung gehen.
Letztlich kann die Desintegration bis hin zum sogenannten “Nervenzusammenbruch” und schließlich zur nervlichen Erschöpfung und
depressiven Störung führen, oder unter Umständen in einer
psychotischen Störung enden.
Die Erlangung von größerer Bewusstheit ist also das Ergebnis der geeigneten Praxis, die auch als
Achtsamkeit bzw. achtsames Tun bezeichnet werden kann.
...Constantin für mich triffst Du Unterscheidungen, die auf Nonsence hindeuten....
Wie schaffen wir es uns auf eine geeignete Definition einzuschwingen...um mal das aufgeworfene ursprüngliche Thema zu eruieren?
Deine sehende Bewusstheit habe ich auch noch nicht untergebracht....WER SIEHT WAS? WIE SIEHT WER?