Dogma?

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ich lese hier mindestens 2 unterschiedliche Ansatzpunkte, die du aufnimmst.

Zunächst: Was ist in meinem Beitrag überhaupt mit Dogma gemeint? Verwende ich hier etwa einen wissenschaftlichen oder theologischen Begriff von Dogma? Nein. Ich verwende das Wort "Dogma" im alltäglichen Sinne von: Der eigenen thesenhaften Aussage absolute Wahrheit ohne Argumente, Begründung, Beispiele, Erläuterungen zuzusprechen.

1. "die angeführten beispiele sind nicht zwingend dogmatisch".
es geht meines Erachtens nicht darum, was die Autoren der Beiträge sich hierbei vielleicht Liebevolles gedachte haben, sondern um die Form als Beitrag.
Meines Erachtens sind dies deutliche Beispielge von dogmatischer Kommunikation. Und ich denke, dass dies eine nachvollziehbare Sichtweise ist.

2. "ein dogma als einstieg ist nicht schlecht, weil ein vorgegebener rahmen halt geben kann."
Ich bin in meinem Beitrag auf derartige Sinnbezüge am Ende selbst eingegangen - das hast du nicht zitiert. Wenn man davon ausgeht, dass eine Person mit Dogmen Halt schenken möchte und auch dazu in der Lage ist, eine andere Person darüber hinaus Halt sucht und vertraut, dann kann das sicherlich sinnvoll sein.
Allerdings kommt es auf die Situation an: ob dies der Fall war, ob auf beiden Seiten dieses Interesse, die Bereitschaft, Offenheit besteht: dann erhält dieses für sich asymmetrische Verhältnis eine konstruktive Wirkung.
In den von dir zitierten Beispielen verhielt es sich offensichtlich anders.

ich hab den kompletten eingangsthread kopiert. in diesem sind als beispiele zitate von dir und mipa. mich interessiert nur das thema dogma. der kontext des beispiels und die personen sind mir egal. mir gehts nur um eine allgemeine betrachtung im sinne des threads.
 
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ich hab den kompletten eingangsthread kopiert. in diesem sind als beispiele zitate von dir und mipa. mich interessiert nur das thema dogma. der kontext des beispiels und die personen sind mir egal. mir gehts nur um eine allgemeine betrachtung im sinne des threads.
ok.

Ara, eine Frage von mir als Magie-Laie:
filterlos kann festgestellt werden, das etwas blödsinn ist.
das ist nicht dogmatisch.

Aus der Sicht des Lebensbaumes kann man die Sozialisation bis zur Pubertät als Aushärtung der Filter - vor allem von Netzach und Hod, aber auch Malkuth und Jesod - verstehen.
Der magische Weg wirkt nun dahingehend, anhand von magischen Ritualen über die Erkenntnis der Zusammenhange der Filtern mit der Psyche die Struktur der Filter neu auszurichten. Psychoanalytisch kann man hierbei auch von "Schattenarbeit" sprechen.

Wenn ich hier nun "filterlos" lese, dann erweckt das den Eindruck, dass du hier eine Art "Erleuchungszustand" ansprichst. Sehe ich das richtig?
 
ok.

Ara, eine Frage von mir als Magie-Laie:


Aus der Sicht des Lebensbaumes kann man die Sozialisation bis zur Pubertät als Aushärtung der Filter - vor allem von Netzach und Hod, aber auch Malkuth und Jesod - verstehen.
Der magische Weg wirkt nun dahingehend, anhand von magischen Ritualen über die Erkenntnis der Zusammenhange der Filtern mit der Psyche die Struktur der Filter neu auszurichten. Psychoanalytisch kann man hierbei auch von "Schattenarbeit" sprechen.

Wenn ich hier nun "filterlos" lese, dann erweckt das den Eindruck, dass du hier eine Art "Erleuchungszustand" ansprichst. Sehe ich das richtig?

ich mag den begriff nicht, weils so unirdisch klingt. diese "erleuchtungszustände" hat jeder mehr oder weniger häufig und sind recht banal. es ist unglaublich, wieviel "schattenarbeit" man auch leistet, man hat immer einen:D
deswegen darf dann auch mal schluss sein mit weißer riese und weichspüler. filterlos ist ein moment der klarheit, ein treffen in der essenz. deswegen erkennen sich die großen eingeweichten untereinander, nicht wegen clique oder bildung eines gemeinsamen dogmas.
 
Seit wann soll Wahrheit nicht unumstößlich sein?

Hauptsache dem anderen sagen, man redet falsch,
weil der andere gesagt hat, du machst da Fehler. ;-)
 
Dogma ist dem Magier konträr, deswegen


GN
Alles ist des Magiers Verbündeter.

Wenn etwas dem Magier konträr ist, ist es nicht das Benannte,
sondern das Unbewusste darin.

Das Unbewusste darin ist das Eingangstor des Absolut Bösen.

Das Absolut Böse ist die geballte Angst vor Liebe, Kraft und Nähe der Person,
welches durch das Eingangstor des Unbewussten in den Benenner Einzug findet, und neben diesem als Egregor Energieplätze beansprucht.


Ich liebe 2 1/2 Dogmen :)))
 
Ich hab noch ein Dogma gefunden:

Es geht in erster Linie darum, die Wirkung zu verstehen,
weil die Wirkung die Ursache beleuchtet

(Sonne, Mond und Sterne ;-)

Dies ist des Adepten Schuh, der Aber glaubt,
in der Annahme, dass etwas ohne adeptarischem Zutun geschehe.


Lasset uns Beten :_D
 
Ich find' ja ein Dogma KANN nur innerpersönlich sein. Nix andere.
Was wenn man sich mit der Person identifiziert? :

Ich finde, wenn Dogma als verwerflich gesehen wird,
lässt das auf eine innerpersönliche Angelegenheit schliessen.

Geht es in Wirklichkeit um Drosselung der Sexualität über Dritte
ausgelöst durch Erziehung und Hormone,

derer man sich aus Angst unterwirft?


Was wiederum lustig wäre, Malkuth/Yesod mässig gesehen. :)
 
Morgen,

gut, ich fasse mal etwas zusammen.

Dogma wird betrachtet als:

- dem Magier konträr (Kroatxl)
- schlecht im Zusammenhang mit Wahrheitssuche, weil Wahrheitssuche ausschließt, etwas als unumstößlich zu betrachten (FIST)
- hat damit zu tun, anderen etwas aufzuzwingen (Mipa)
- Lehr - oder Meinung, deren Wahrheitsgehalt als unumstößlich gilt, wird aber vom Magier gebraucht; das Liber wäre ein Beispiel dafür (Schlangenstab)
- etwas, das nur innerpersönlich sein kann (Loge33)
- als vorgegebener Rahmen nicht schlecht, sofern man in der Lage ist, diesen platzen zu lassen; was in den Eingangsbeispielen so genannt wird, ist nicht zwingend dogmatisch (Aratron)
- den Anspruch der absoluten Wahrheit eigener thesenhafter Aussagen, ohne Argumente, Begründung, Beispiele, Erläuterungen (Energeia)

Nuire habe ich so verstanden, dass es Dogmen gibt, die er mag und als nützlich ansieht.

Von Schlangenstab wurde außerdem die Frage gestellt, ob es eine Art Dogma sei, Bedeutungen zuzuteilen (im Kontext mit Analogien).



Wenn ich bis hierhin etwas falsch verstanden habe, stellt das bitte richtig ;)

Wie Aratron auch schon schrieb, geht es in diesem Thread um eine allgemeine Betrachtung, nicht um konkrete Situationen oder Personen.


Wie die Zusammenfassung zeigt und was auch Aratron und Nuire ansprechen, gibt es offenbar Unterschiede im Umgang mit und der Bewertung von Dogma/Dogmen und/oder unumstößlicher Wahrheit/unumstößlichen Wahrheiten. Und gerade das fiel mir in den zitierten Beispielen auf, daher auch die Frage, ob Dogmen nun zwangsläufig negativ seien.
Unter Anderem geht es da um den Umgang mit der eigenen Wahrheit und Wahrheitsfindung, im Verhältnis zu dem, was als 'Wahrheit des Anderen' betrachtet (und teilweise auch so genannt) wird.

Nun gibt es den Standpunkt, dass Dogmen der Unterdrückung dienen, letztlich eine Art von Gewalt, die vielleicht akzeptabel sein kann, wenn sie gewünscht wird, aber trotzdem (empfundene) Gewalt bleibt.
Und diesen Standpunkt finde ich zu einfach.

Um von hier aus mal weiter zu fragen:

Wieso sollte mich denn eine 'fremd' empfundene Wahrheit (bezeichnet als Dogma) betreffen, wenn sie mit mir nichts zu tun hätte?
(Ich glaube, darum geht es zwischen Mipa und Loge; dazu Loges Ansicht, dass Dogmen nur innerpersönlich sein können, während Nuire aus dem Umgang mit Dogmen auf innerpersönliche Angelegenheiten schließt)

Unterdrückt Wahrheit?
Kann sie das überhaupt?
Was für eine Rolle spielen dabei Filter?
Wenn es nicht die Wahrheit ist, was unterdrückt dann?


Soweit erstmal... Und danke euch fürs Lesen und die Beteiligung.
SJ
 
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Ich find's toll hier einfach einen Satz fallen zu lassen, der Conferencier macht daraus eine Geschichte, stellt zusammen und bedankt sich bei den Teilnehmenden. Klasse! ;D

So, musste auch mal gesagt werden, weil in ehecht weiß ich nämlich gar nicht, was ein Dogma ist. Ich finde es eher forumstypisch, zumindest fand ich's hier zuerst in Konfrontation als Totschlagargument - oder schlicht Eso, das kann ich nicht so genau sagen.
 
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