Kann mir jemand das mit dem "Energie verlieren" mal erklären. Am besten jemand mit einem Minimum an Physikkenntnissen. Danke!
Ich will versuchen, es dir zu erklären. Aber du könntest, wenn du ein wenig aufmerksam bist, es an dir selber feststellen. Ich jedenfalls merke sehr deutlich, dass ich nach jedem Orgasmus eine ganze Menge Energie verliere. Es zieht mir regelrecht den Boden unter den Füssen weg. Ich bemerke es aber auch bei anderen. Ich lebe z.B. sehr eng mit einem Pärchen zusammen. Dadurch läßt es sich nicht vermeiden, dass ich mitbekomme, wann die beiden Sex haben. Etwa einen Tag später kann ich dieses auch an den Emotionen sehr deutlich feststellen. Die Freundlichkeit, das Liebevolle, ist vollkommen weg. Stattdessen herrscht eine sehr gereizte Stimmung. Man macht sich an, verletzt einander und ist sehr rücksichtslos und lieblos zueinander. Ich habe dieses schon sehr oft festgestellt. Ihnen selber sind die Zusammenhänge nicht klar. Sie haben keine Ahnung, warum sie so aggressiv zueinander sind. Ich habe es ihnen auch nicht gesagt. Aber nun möchte ich versuchen, diesen "Energieverlust" einmal zu beschreiben, so gut, wie ich es eben kann.
Dr. Raymond Bernard schreibt in seinem Buch The physiological value of continence (Der physiologische Wert der Enthaltsamkeit): Studien über die Physiologie der Sexualität zeigten, dass ein Hengst, wenn er zum ersten Mal mit einer Stute kohabitiert, nach einem kurzem und kräftigem Geschlechtsverkehr in eine kurze Ohnmacht fällt, die als Gehirnanämie (Sauerstoffarmut im Gehirn) erkannt wurde. Er gab sogar den Fall einer Stute, die nach einer Kohabitation tot umfiel. Junge Bullen fallen nach dem ersten sexuellen Kontakt mit einer Kuh häufig in Ohnmacht und es ist sehr häufig zu beobachten, dass ein junger Bulle so ausgelaugt ist, dass er sich in eine ruhige Ecke schleicht, um sich für einige Stunden zu erholen. Hunde dagegen fallen nicht in Ohnmacht, weil die sexuelle Vereinigung zwischen Hunden ausdauernder ist, wodurch der Schock vermieden wird. Beim Eber steigt der Orgasmus auf eine solche Höhe, dass das Tier an Schmerzen zu leiden scheint. Danach ist es für mehrere Stunden erschöpft.
Wenn wir verstanden haben, wie tief die organische Erschütterung, die mit dem Vorgang der Detumeszens, dem Abschwellen der Gefäße und Muskeln, verbunden ist, und wie groß die begleitende motorische Erregung ist, können wir verstehen, dass der Koitus (Geschlechtsverkehr) sehr ernste Auswirkungen haben kann. Auch bei Tieren ist dies mitunter der Fall. Junge Stiere und Hengste sind nach ihrem ersten sexuellen Kontakt in Ohnmacht gefallen. Eber sind nach einem Koitus in ähnlicher Weise davon betroffen. Und von Stuten ist bekannt, dass sie sogar unmittelbar nach einem Koitus sterben können. Die Menschen, vor allem die Männer, sterben zwar nicht, aber sie leiden unter unzähligen Störungen. Unfälle unmittelbar nach dem Koitus sind bekannt. Sie resultieren hauptsächlich aus der Gefäß- und Muskelspannung, die mit der Abschwellung der Gefäße und Muskeln einhergehen. Frauen sind durch die größere Langsamkeit der weiblichen Detumeszens, der Abschwellung der Gefäße und Muskeln, besser geschützt.
Bei einigen Personen ist das Ende des Orgasmus von mehr oder weniger starken epileptischen Zuckungen begleitet. Danach stellt sich eine große Erschöpfung ein. Dies ist ebenfalls beim männlichen Kaninchen (Rammler) zu sehen, das nach jeder Kopulation in einer Art epileptischen Anfall auf die Seite fällt, wobei das weiße des Auges sich nach oben dreht. Das Tier zuckt dann krampfartig mit den Hinterbeinen und hechelt einige Zeit, bis das Nervensystem sich wieder erholt hat. Man hört auch immer wieder von Todesfällen, die in den Bordellen und im Ehebett durch den negativen Einfluss des sexuellen Orgasmus auf das Nervensystem und den Körper geschahen, insbesondere bei empfindlichen Personen. In der Insektenkunde (Entomologie) finden sich reichlich Hinweise, dass der Tod des männlichen Insekts unmittelbar nach der Kopulation eintritt.
Es ist bekannt, dass einige Spinnen nach der Befruchtung sterben. Der Tod des männlichen Tieres ist ebenfalls bei anderen Arten zu finden. Die Verbindung der Fortpflanzung mit dem Tod, ist ebenfalls bei einigen fliegenden Insekten, wie der gemeinen Eintagsfliege, bekannt. Nachdem der Liebestanz, die Befruchtung, die Eiablage und der Tod der Eltern, sich innerhalb weniger Stunden vollzieht, kann sich neues Leben entwickeln. In höheren Tieren ist die Sterblichkeitsrate der Fortpflanzung stark verringert, doch tragische Todesfälle bestehen auch im menschlichen Leben, als Gegenspieler der (körperlichen) Liebe. Die Wirkung einer vorübergehenden Erschöpfung, sowie eine verstärkte Anfälligkeit für alle Formen von Krankheiten und eine individuelle Verminderung der Lebensenergie, die sich sogar bei einer mäßigen sexuellen Ausschweifung einstellt, ist hinlänglich bekannt.
Woher kommt die totale Erschöpfung, die sich nach dem Orgasmus einstellt. Es wurde bereits gesagt, dass das Abschwellen der Muskeln und Blutgefäße eine Ursache hierfür ist. Man sollte aber auch wissen, dass der Körper bei jedem Orgasmus davon ausgeht, dass neues Leben gezeugt wird. Und dafür opfert er seine besten Energien. Deshalb gehen bei jedem Orgasmus nicht nur Natrium, Kalium, Zink, Magnesium, Kalzium, Citrationen und Phosphationen verloren, die der Körper unbedingt braucht, um sich wohl zu fühlen. Die Samenflüssigkeit enthält außerdem Salz, Protein, Dopamin, Noradrenalin, Tyrosin, Oxytocin und Vasopressin sowie verschiedene Östrogene, Pheromone, Antidepressiva und ß-Endorphin.
Die Energie, die der Körper für das Produzieren neuer Samenzellen aufbringen muss, geht für das Wohlbefinden, die Vitalität und die Lebensfreude verloren. Dadurch fühlt der Mann sich in den Tagen nach einem Orgasmus müde, schlapp und ausgelaugt. Der Körper braucht im Durchschnitt 72 Tage, um neue befruchtungsfähige Spermien zu produzieren. Hat jemand regelmäßigen sexuellen Kontakt oder befriedigt er sich regelmäßig selber, so gehen dem Körper ebenso regelmäßig diese wertvollen Mineralien, Vitamine, Spurenelemente, Proteine, Hormone, usw. verloren. Dies bleibt natürlich nicht ohne Folgen, sondern führt, infolge des Mangels an Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen, usw.; meist sehr schnell zu chronischen Stoffwechselstörungen, die in der Regel mit Depressionen, Ängsten, Wut, Hass, Eifersucht, Misstrauen, usw. einhergehen. Die Lebenslust, die Lebensfreude, geht dabei verloren und das Leben wird zur Qual. Fortan wird das Leben vom Leid bestimmt.
Swami Sivananda, der Arzt und Leiter eines Krankenhauses war, sagte hierzu in seinem Buch The Practic of brahmacharya:
Das am stärksten entkräftende und entmutigende Vergnügen ist das sexuelle Vergnügen. Es geht einher mit Schmerzen, Schwächen, Anhaftungen, mit einem schwachen Willen, einer Sklavenmentalität, mit großer Anstrengung im Kampf gegen die sinnliche Begierde und mit Nervosität. Aber sinnliche Menschen kommen niemals zur Vernunft, obwohl sie harte Schläge, Tritte und Prügel aus allen Richtungen beziehen. Der streunende Straßenhund schleicht sich immer wieder in die Häuser, obwohl er dort jedes mal mit Steinen beworfen wird. Bedeutende westliche Mediziner sagen, dass verschiedene Arten von Krankheiten aus dem Verlust des Samens entstehen, besonders im jungen Alter. Sie zeigen sich als Blutgeschwüre auf dem Körper, Bläschen oder Akne auf dem Gesicht, als blaue Linien unter den Augen, als Fehlen von Barthaaren, als eingefallene Augen, als Bleichgesicht mit Blutarmut, als Gedächtnisverlust, als Verlust des Sehvermögens, als Kurzsichtigkeit, als Verlust des Samens zusammen mit dem Urin (Spermatorrhoe = Samenverlust ohne Orgasmus), als Vergrößerung der Hoden, als Schmerz im Hoden, als Erschöpfung, Schläfrigkeit, Trägheit, Depression, Herzklopfen, als Atemnot oder Schwierigkeit mit der Atmung, als Schwindsucht (Tuberkulose), als Rückenschmerzen, Lendenschmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, als schwache Nieren, als Urinieren im Schlaf, als Wankelmütigkeit, Denkfaulheit, als schlechte Träume, feuchte Träume (Pollutionen), als Unruhe und Rastlosigkeit.
Bei Dr. Raymond Bernard lesen wir weiter: Der Samen ist eine sämige, eiweißhaltige Flüssigkeit, mit basischem Charakter, der sehr reich an Kalzium, Phosphor, aber auch an Lecithin, Cholesterin, Eiweiß, Nukleoproteinen, Eisen, Vitamin E, usw. ist. Bei der Ejakulation eines normalen Mannes werden etwa 226 Millionen Spermien ausgeschieden. Diese sind reich an phosphorisierenden Fetten (Lecithinen), Cholesterinen, dem Ursprung der Sexualhormone, Nukleoproteinen und Eisen. Der Samen enthält wertvolle Bestandteile, die unter anderem über die Vitalität eines Menschen entscheiden. Der Samen enthält also Stoffe mit hohem physiologischen Wert, vor allem in Bezug auf die Ernährung des Gehirns und des Nervensystems. Wird der männliche Samen durch die weiblichen Genitalien aufgenommen, so hat er einen vitalisierenden Effekt auf den weiblichen Organismus. Dasselbe geschieht im Körper des Mannes, wenn er den Samen erzeugt und bewahrt. Umgekehrt, entzieht der Velust des Samens dem Körper seine Vitalität und wertvolle Substanzen, wie Lecithin, die für die Ernährung der Nerven sehr wichtig sind. Lecithin wird z.B. mit sehr großem therapeutischem Erfolg für die Heilung von Neurasthenie, einer Nervenschwäche aufgrund körperlicher und/oder seelischer Überlastung infolge sexueller Exzesse, eingesetzt.
Die folgenden Aufzählungen gehören zu den vielen physiologischen Beweisen, die den Wert der Enthaltsamkeit verdeutlichen:
1. Es besteht eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zwischen der chemischen Zusammensetzung des Samens und des zentralen Nervensystems, die beide besonders reich an Lecithin, Cholesterin und Phosphorverbindungen sind. Dies weist darauf hin, dass die Vergeudung des Samens, dem Körper Substanzen entzieht, die für die Ernährung des Nervensystems unbedingt notwendig sind.
2. Übermäßiger freiwilliger Samenverlust durch Masturbation, Geschlechtsverkehr und andere sexuelle Praktiken, ist schwächend und schädlich für den Körper und das Gehirn.
3. Übermäßiger unfreiwilliger Samenverlust durch nächtliche Pollution, am Tage auftretende (unfreiwillige) Orgasmen, Spermatorrhea (Abfluß von Samen, evtl. nur Samenblasensekret, aus der Harn(samen)röhre ohne Wolllustgefühl, z.B. beim Stuhlgang oder Wasserlassen), schwächen das Nervensystem und können Neurasthenie auslösen.
4. Beobachtungen der unmittelbaren Folgen eines Orgasmus' weisen darauf hin, dass sie vorübergehend das Nervensystem erschöpfen. Findet dagegen häufig ein Orgasmus statt, dann führt dies zu einer chronischen Nervenschwäche.
5. Enthaltsamkeit ist heilsam für das Gehirn, da es das Lecithin, welches als Nervennahrung betrachtet werden kann, bewahrt. Aus diesem Grunde führten einige der größten Intellektuellen Genies der Antike und der modernen Zeit ein enthaltsames Leben. Dazu gehören Pythagoras, Plato, Aristoteles, Leonardo da Vinci, Spinoza, Newton, Kant, Beethoven, Herbert Spencer, usw..
6. Neuere physiologische Erkenntnisse, die darauf hinweisen, dass der Samen Substanzen enthält, die von großem physiologischen Wert für den Körper sind, unterstützen die Idee der Enthaltsamkeit, die sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Lecithin ist leicht brennbar und enthält eine große Menge gespeicherter potentieller Energie. Es ist gut geeignet die unaufhörlichen Aktivitäten des Gehirns, des Nervensystems und der Atmungsorgane zu unterstützen. Wie Öl in den feinen Verästelungen des Dochts brennt, so brennt Lecithin in den feinen Verästelungen der Nervenfasern. Der einzige andere Teil des Körpers, der mit dem Gehirn, den Nerven und dem endokrinen Gewebe verglichen werden kann, der ebenfalls einen hohen Gehalt an Lecithin hat, sind der Samen und die Spermien. Ebenso wie das Gehirn ist der Samen eine fetthaltige Substanz, reich an phosphorisierten Fetten, den Phosphatiden oder Phospholipiden. Dass beachtliche Mengen an Lecithin für die Bildung der Spermien erforderlich sind, ist bekannt. Wird dieses Lecitin aber durch den Orgasmus verausgabt, so geht dem Menschen dadurch wertvolle Energie verloren, die er sonst über die Blutbahn den Nerven, dem Gehirn und der Lunge zur Verfügung stellen könnte, um für einen ausgeglichenen Stoffwechsel, der ein entsprechendes Wohlbefinden mit sich bringt, zu sorgen. Das, was über das Lecithin gesagt wird, gilt im Prinzip ebenso für das Cholesterin und die Phosphorverbindungen.
Geht der Same einmal verloren, so kann er nicht so ohne weiteres ersetz werden, denn viele Hormone, Proteine, Vitamine, Lecithin, Cholesterin, Phosphate usw. brauchen Zeit, um ersetzt zu werden. Sind sie einmal verloren gegangen, so kann man sie nicht einfach von außen zuführen, wie manche meinen. Auch der Körper braucht seine Zeit, um die verloren gegangenen Substanzen zu erneuern. Die permanente Verausgabung führt in der Regel dazu, dass der gesamte Stoffwechsel gestört wird, so dass es längerer Zeit bedarf bis der Körper sich wieder erholt. Dabei sollte man bedenken, dass sich die psychosomatischen Erkrankungen, die sich infolge einer jahre- oder jahrzehnte-langen sexuellen Ausschweifung, eingestellt haben, nicht von heute auf morgen heilen lassen. Man kann also davon ausgehen, dass die regelmäßige sexuelle Aktivität in der Regel zu einem mehr oder weniger gestörten Stoffwechsel führt, der mehr oder weniger gesundheitliche Probleme mit sich bringt.
Tiere, wie Menschen, werden zu Opfern eines übertriebenen sexuellen Verlangens, wenn sie sich falsch ernähren und in Gefangenschaft gehalten werden. Daher werden Affen, wenn sie in einem Käfig eingesperrt sind und mit Fleisch und anderer sexuell anregender Nahrung gefüttert werden, extrem zügellos und und bösartig, während sie zuvor, als sie noch mit Früchten gefüttert wurden, sanft und zahm waren. Dann masturbieren sie exesssiv und haben täglich Geschlechtsverkehr und die Weibchen menstruieren so häufig wie menschliche Frauen. Andere weibliche Säugetiere, die ein natürliches Leben führen, menstruieren nicht. Nur durch Domestizierung und übermässige Fütterung geschieht dies bei Kühen und anderen Arten. Daraus kann man ersehen, dass die Menschen mit der Ablösung traditioneller Lebensformen und der Gründung der Zivilisation, inklusive der Verhütungstechniken und der Sexualaufklärung, sich immer weiter von der natürlichen Lebensweise entfernten und eine immer ungesundere Lebensweise führten, in der die Sexualität plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses rückte.