Ähm, blue,
ich möchte nochmal deinen Beitrag aufgreifen, da ich aber keine Lust habe, 5 Seiten hier durchzuforsten, weil mich das meiste des Geschriebenen hier nicht interessiert, mach ichs mal aus der Erinnerung.
Du schriebst, daß es möglich ist, daß jemand die reine Glückseligkeit im Sex findet, in der Freude über das Leben.
Ich habe dir da zustimmt, daß das durchaus möglich ist, Freude über das Leben.
Allerdings, würde ich da noch unterscheiden zwischen einer reinen Triebbefriedigung - die meist nicht zwingend was mit Freude über das Leben zu tun hat - und einem Geschlechtsakt von zwei sich intensivst zugeneigten Menschen, die mehr verbindet als nur das. Das ist dann eben einer von vielen möglichen Höhepunkten. Es können auch andere Höhepunkte stattfinden, die ganz andere Ebenen als die körperliche betrifft, aber zweifelsohne ist der Körperkontakt und das Sichverbinden (in Liebe) eines der schönsten Dinge, die uns das *liebe* Wesen da oben auf den Weg mitgegeben hat.
Trotzdem möchte ich auch sagen, daß Sex auch ganz anders belegt sein kann, mit Macht, Unterdrückung, Hass, Abwertung und Erniedrigung bis hin zur kompletten Vernichtung, da sind wir uns wohl einig, oder?
Wenn wir Bordelle nehmen oder die Pornographie insgesamt oder die ganz neuen Wellen, die da in Darkrooms, Swinger-Clubs und anderem ausgelebt werden, dann ist das eher der reine Triebbefriedigungsbereich bis hin zu dem der Abwertung, Degradierung, Vernichtung, Würdelosigkeit von Menschen.
Mir ist somit nicht ganz klar, was hier als "guter Sex" umschrieben wird. Was ist "guter Sex" - daß man abgespritzt hat oder eben orgiastische Höhepunkte zu verzeichnen sind? Gehts nur darum oder was ist das Attribut "gut" in diesem Zusammenhang? Und was ist der "schlechte" dann?
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie von "gutem Sex" oder "schlechtem Sex" gesprochen, so wie ich überhaupt nicht viel davon spreche..... . Also die reine Triebbefriedigung, die kann ich auch alleine an mir vornehmen. Ist das gut oder schlecht? Und wenn ich dann mit einem Partner zusammen bin, mit dem es grad mal nicht zum Sexualakt kommt, aber dafür viel mehr anderes passiert ist, ist das dann schlecht?
Naja, und wenn dann alles zusammenkommt - mit Partner - das ist dann wohl der "gute Sex" oder wie?
Ich würde nach wie vor nicht auf die Idee kommen, Sex als guten oder als schlechten zu bezeichnen, da wird er doch irgendwie abgespalten und als Instrument an sich, lösgelöst von PartnerInnen, betrachtet. Eine für mich sehr merkwürdige Betrachtungsweise.
Aber die ganze Diskussion um Sex erscheint mir recht merkwürdig. Warum über Sex diskutieren? Ist es jetzt schon geradzu zwanghaft geworden, wenn man die wiederkehrenden Threads betrachtet, seinen Sex hier zur Disposition und Diskussion zu stellen?
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