Hallo Madma,
Eigentlich hatte ich mir über lange Zeit keine großen Gedanken über die Geschichte von Adam und Eva im Garten Eden gemacht, ich hielt es einfach nur für eine schöne Parabel. Das änderte sich jedoch, als ich vor einiger Zeit in N24 die Dokumentation Das Geheimnis des Garten Eden gesehen hatte.
In dieser Dokumentation wurde eine recht interessante Theorie vorgestellt. Nach dieser These soll das Paradies vor 10.000 Jahren in der noch nicht überfluteten Region des heutigen Persischen Golfes bis zur Straße von Hormuz gelegen haben.
In der Genesis wird beschrieben, dass der Fluss (eventuell der Murat) aus dem Garten Eden kam und sich in vier Flüsse aufteilte. Euphrat und Tigris sind zwei dieser Flüsse, die Lage der restlichen beiden Flüsse lassen sich derzeit noch nicht bestimmen. In der Doku wurden anhand von Satelliten Fotos zwei weitere Flußbette ausgemacht, welche in das Schatt al-Arab vor Abadan münden, als die noch fehlenden beide Flüsse.
Auch die Gründe, welche zur Überflutung dieser Region geführt hatten, sind durchaus plausibele. Er führt dazu das Ende der letzten Eiszeit an, welches zum Ansteigen der Weltmeere führte. Zugeben eine interessante und stimmige Theorie. Zumal die Sumerer den Garten Eden als Dilmun bezeichneten und dessen Lage am unteren bitteren Meer auf der Morgenseite befunden haben soll, was heute mit der Inselgruppe Bahrain interpretiert wird.
Die Parabel bekam so für mich einen ganz realen Hintergrund, so beschloß ich mich noch etwas intensiver mit dieser Frage zu beschäftigen. Ich war erstaunt, dass man anscheinend schon länger ganz ernsthaft auf der Suche nach dem Garten Eden war.
Bald hatte ich aber auch gesehen, dass die These der Doku auch ein paar Ungereimtheiten verbargen. So mag die Beschreibung der Örtlichkeit in der Genesis 2 nicht so recht passen und bei Ezechiel wird auch von einem Tal und einem hohen Berg gesprochen.
Diese Konstellation findet man aber nur in der Region des Vansees in der Osttürkei. Dieser See ist auch stark sodahaltig und wird zur Sodagewinnung genutzt, was nach meiner Meinung auch das bittere Meer der Sumerer erklären würde.
Die Ausgrabungen bei Urartu und Nairie führen in eine Zeit, in der vor 11.000 Jahren der Übergang in die Agrarwirtschaft vollzogen wurde. Hier liegt auch das Tal Habur, welches mit dem Garten Eden in Verbindung gebracht wird. Die Bezeichnung Hebräer dürfte auch mit dem Volk der Habiru identisch sein, welche dieses Tal besiedelt hatten.
Es gibt auch einen Bericht der Sumerer, indem eine Reise zum Garten Eden beschrieben wird. Der britische Archäologe David Rohl hatte diese Route einmal versucht nachzuvollziehen:
Quelle:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.ramsdale.org/eden2.jpg&imgrefurl=http://www.ramsdale.org/dna6.htm&usg=__SJD5hefePGqtdYLL-SZ8Ak_FDlY=&h=658&w=354&sz=53&hl=de&start=0&zoom=1&tbnid=01emaasRdq2pgM:&tbnh=141&tbnw=76&ei=G97xTYW2N5HG-QbdnLz8Ag&prev=/search%3Fq%3D%2522The%2BRoute%2Bto%2BEden%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN%26biw%3D888%26bih%3D631%26tbm%3Disch&um=1&itbs=1&iact=hc&vpx=106&vpy=36&dur=1814&hovh=306&hovw=165&tx=97&ty=187&page=1&ndsp=12&ved=1t:429,r:0,s:0&biw=888&bih=631
Es ließen sich noch viele Argumente für die Lage in der Osttürkei anführen, aber das würde sicherlich diesen Rahmen sprengen. Du siehst aber, wie die Geschichte um das Paradies durchaus einen realen Hintergrund haben kann.
Merlin