Dimensionen meiner Seele


Das Lied

Über den Weg der Weisen stolpern
tränenfeuchter war er nie
und auch so still

Was aus der Wüste kam,
wird wieder zu Ihr finden,
doch wissen das die Tränen nie,
wenn sie, wie auch die Blinden,
drängen, suchen, um zu finden,
was nur das Herz begehrt.

Erinnernd alter Klänge,
hebt der Eine
das an
was sich so an Ihn bindet
und unerwartet wieder findet
da es doch vor so langer Zeit
von Ihm
gegangen war

Nur Nachtträumer erinnern
sich an den einen Vogel,
der auch zu Ihren Zeiten singt
und wie es klingt,
obgleich es schon verloren war,
wie auch die Nachtigall
wenn sie,
der Finsternis Wohltat und auch Hymne,
Ihr Lied anstimmt.

Ihrer Nacht ein Lob zu singen
bedeutet nicht, es zu begehren
denn:
wo viele tanzen, ist es unbekannt,
wo viele singen, wird es nicht genannt,
wo viele lachen, kann man es nicht verstehen,
wo viele schauen, wird es nicht gesehen.

Der Nacht fehlen Ihre höchsten Feste nicht
und doch:
wie oft habe ich in Ihr
gesucht, gehofft, gelauscht, geschaut.

Das Lied des Einen Vogels,
der nur zu Nächten singt,
war seltsam mir vertraut:

"Folge dem, dem man nicht folgen kann,
Höre den, den man nicht hören kann,
Erblicke den, den man nicht schauen kann.",


Ich folgte diesem Lied:
vom Wohlgenannten zum Unbekannten,
vom Vielgerühmten zum Unbeliebten,
vom Triumphalen zum Besiegten,
und als ich mich dort fand
ward ich von Ihm berührt,
da es doch selbst
das Höchste mit dem Tiefsten
auch verband.

Und es erzählte mir:
"Es ist IMMER leichter ZU FALLEN,
als AUFZUSTEHEN(!),
aber wenn Du DURCH MICH FÄLLST,
wirst Du DURCH MICH DAS HÖCHSTE darin finden.

Den schnellste Weg hast Du gesucht,
und ich Ihn Dir genannt,
denn langsam ist Dein Werden und Vergehen,
doch schnell ist es durch mich in Dir verbrannt."

(R.S.30/06/08)
 
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hineinwachsen ins Sein
in Geschehen verwobene Identitäten
Ahnungen von Unfassbarem
auch schmerzhaft schmerzlich grausam ist es
und ist gut dass es ist
und der Schein
im schnelldrehenden Karussell
ein Leben

ich bin und es ist gut dass ich bin
trotz allem wegen allem
hinter der Dramatik
neben dem Spektakulären
keine Schuldigkeiten
die Welt ist nichts schuldig
es gibt Geschenke



 
An alle
Engel in mir
um mich
tröstet ihr?

wenn alles aus den Fugen?
an tausend Fäden ziehen?
alle loslassen?
ins Blaue glauben?

kein Boden unter den Füßen
und die Himmel weit weggerückt
verliere ich
im Halbdunkel

seid bei mir
ich spüre euch
neben euch Lichten stoßen Dunkle
Angst in mein Herz
stechen Blitze in den Kopf
Schwindel stürzen in Trance

Schatten
zeigt euch
und lasst ab
zu müde mich zu wehren
und noch nicht durchlässig genug
was macht mich für euch so wichtig?

ich sammle Licht





















 
Licht sammeln ...
drum auch noch hier:
William Turner - Der in der Sonne stehende Engel




Engel sei
Lichtbote
Träger Beschützer
sei Kämpfer Friedensstifter
Trenner und Löser
Tröster denn sie brauchen Trost
sanft führende Hand
sei es im Innern
halte die Welt für sie an
wenn Seelenwunden
raumlos zeitlos
sie orientierungslos
an Eigenfäden zappeln lassen

gewidmet Giocanda


Engel in mir und um mich
ich sehne ich träume ich wähne
Wege Ziele
blassere Visionen
tragt mich ein Stück nur
schenkt mir ein wenig Schutz
vor Dämonen
innen wie außen
ich strample mich frei
oder bin ich es
die schöpft?
 


der Tag leuchtet
aus Nachtschaum tauche ich auf
neugeboren dankbar
funkelnder Sonnentanz am Wasser

strecke dehne mich
wo sind Grenzen?
ich fließe
Schiff Körper
Fisch und Vogel
bis zum Horizont bin ich
und weiter
ich bin Sonne

grob riss die Sturmnacht an mir
warf Wellenberge Böen
am Steuer von rauen Tauen wundgescheuert
sah ich in den schwarz gähnenden Schlund
Wind und Wasser peitschten
schlugen mein Schiff beinahe voll

und als der Sturm sich allmählich legte
die Wellenschaukel ruhiger
der Wind leiser
fand ich verzerrt am Wasserspiegel
mein Gesicht
„ich lebe“ rief ich
„ich lebe“




 

auf dünnen Fäden balanciere ich
mein Glück in leeren Schalen

an meinen Händen Kletten
wucherndes Gefängnis
kein Wissen gibt Boden

Löcher im Erwartungsnetz
ungetragen fallen
keine Himmel befragen
nicht in Höllen schauen

Momente
zwischen Vertrauen in die Schöpfung
und Angst vorm Loslassen
mich für Nichts
entscheiden
still sein


 
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schattengeboren
erdschwer
ich schmiege mich
an Flanken

dampfende Schöpfungsbraut
trinkst du mit mir
mein volles Glas
ich streu dir Lichtreflexe
bin Wassertanz
werbe stromaufwärts

Wind mein Rappen
wir fegen übers Meer
leise war ich
wir heulen laut
müde nur
bis du mich trägst
auf deinem Rücken lande ich












 
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