Ich suche überhaupbt keinen Schuldigen und ich sehe mich auch nicht als Opfer. Die erste Hauptaussage meines Textes ist, dass wir alle für die Missstände verantwortlich sind:
Oder?
Er stellt nun Überlegungen an, wie er den Konsum steigern kann. Auf der einen Seite spielt ihm das Verlangen der Menschen immer mehr haben zu wollen in die Hände. Denn auch wenn die Menschen gar nicht mehr Holz bräuchten, werden sich welche finden, die es trotzdem kaufen. Doch das reicht noch nicht. Der Konsum ist noch zu gering, um seine Schulden abzahlen zu können. Also beginnt er Werbung zu machen, oder auf die Politik Einfluss zu nehmen, z.B. dass er ein Gesetz fordert, dass gewisse Produkte nur noch aus Holz sein dürfen (Lobbyismus), oder es werden staatliche Baumaßnahmen getroffen (wieder auf Schulden), die den Konsum ebenso nach oben treiben.
Der blinde Staat greift dann sogar noch solchen Unternehmen unter die Arme, sollte einmal ihre Rechnung nicht aufgehen. Es geht immerhin um Arbeitsplätze. Das dabei jedoch das Gleichgewicht völlig zerstört wird, bedenkt niemand. Außerdem verschuldet sich der Staat selbst bei solchen Unternehmungen. Schulden, die er nur zurückzahlen kann, wenn die Wirtschaft wächst. Deshalb sind nahezu alle Staaten der Erde verschuldet und deshalb versuchen alle Wirtschaftswachstum zu generieren. Koste es, was es wolle.
Das Grundproblem unserer Welt würde ich also wie folgt zusammenfassen: Durch das Streben nach Gewinnmaximierung der Unternehmen und das Streben der Menschen mehr zu haben und das möglichst günstig entsteht eine Spirale, die immer mehr Wirtschaftswachstum erzwingt. Dadurch wird sowohl das wirtschaftliche, das soziale also auch das natürliche Gleichgewicht zerstört.
Du beschuldigst da ganz schön "die Anderen" ... bis dahin, dass "die Menschen" erkennen müssen. Im Wording liegt da die Beschuldigung.
Und, Du hast kein Auto, hast kein Handy, hast keine Möbel? Lebst als Selbstversorger? Warum hast Du studiert? Um soziale Wunder zu vollbringen, oder um zu verdienen?
Egal was Du tust, auch Du nutzt die Möglichkeiten die dir das System bietet, um dir dein Leben bequemer zu machen (zumindest Internet scheinst Du ja zu haben).
Des Weiteren soll mein Text ja gerade Anregung dafür sein, wie man es besser machen kann. Nämlich, indem das Grundproblem behoben wird:
Ja, nur ist eben dein Grundproblem nicht das Grundproblem. Das Grundproblem ist der Mensch. Und das Problem werden wir nur los werden, wenn sich ein vollständiger Bewusstseinswandel einstellt. So lange wir aber die "Geiz ist geil" Mentatlität haben, so langekeine Partei sinnvollen Maßnahmen setzten kann, ohne sofort abgewählt zu sein, so lange wird sich auch nichts ändern.
Versteh' mich nicht falsch. Bewusstsein ist gut. Nur geht's bei dem Problem in eine sehr tiefgreifende Prägung des Menschen seitdem es ihn gibt ... nämlich sich um jeden Preis einen Vorteil für sich oder gegenüber anderen Gruppen zu verschaffen. Etwas, das wir halt schon seit 200.000 Jahren erfolgreich üben. Und das wird sich nicht ändern.
Das heißt, wir müssen weg vom rücksichtslosen Gewinndenken, zu vernünftigem Gewinndenken. Gewinn ist okay. Aber nicht Gewinn über das natürliche Gleichgewicht. Das Wichtigste ist also Bewusstseinsbildung. Den Menschen ihre Eigenverantwortung bewusst machen. Nur wenige sind sich dieser Verantwortung bewusst, und noch wenigere nehmen diese Verantwortung auch wahr.
Gewinn ist nicht ok, denn mit Gewinn beginnt die Spirale. Letztendlich geht es im Investment auch "nur" darum Gewinn zu machen. Nicht mal so viel ... üblicherweise sind es (ohne aggressive Veranlagung) nicht mehr als 15-20%. Das Problem ist, dass sich das bis hin zum Endkunden potenziert.
Ich kaufe gerade sehr viel in China ein ... verglichen mit den Preisen der gleichen Waren (Herstellerpreisen) haben wir hier in Europa eine Preissteigerung von bis zu 1500%. Nicht weil die Leute gierig sind ... sondern weil sie anders in unserem System mit ihren Verkäufen nicht leben können. => Das System hat schon lange einen Automatismus angenommen ....
Das heißt natürlich für alle: bescheidener leben! Das ist der wesentliche Punkt. Aber man kann das nicht erzwingen durch irgendwelche Gesetze. Die Menschen müssen es von sich aus wollen, sie müssen die Einsicht selbst entwickeln. Und ich bin davon überzeugt, dass sehr viele Menschen diese Einsicht hätten, wenn sie den wüssten, wie das alles zusammen hängt.
Das Problem ist, wer will das schon? Vor ein paar Jahren gab's in Wien eine Abstimmung, ob die Öffis auch in der Nacht fahren sollen. Natürlich haben die Meisten ja gesagt ... es ist ja nur anonymes Steuergeld. Um ein paar Leute am Wochenende heimzubringen, werden Millionen an Steuergeld für vielleicht-Bequemlichkeit (ich könnte ja irgendwann mal wollen) ausgegeben. Die Menschen haben - gerade in der heutigen jungen Generation -35 kein Verhältnis mehr zum Geld.
Doch sollten sie es nicht tun, sollten sie weiter leben wollen wie bisher, selbst wenn sie die Zusammenhänge zwischen ihrem persönlichen Gewinnstreben, ihrer Bequemlichkeit, ihrem Egoismus und dem Zerstören der Harmonie auf dieser Welt erkennen, werden sie dennoch eine bittere Zukunft erleben. Denn dieses System wird kollabieren. Anders geht es gar nicht.
Da hast Du recht, das System wird kollabieren. Aber es wird nicht so schnell kollabieren. Vorher beglücken wir noch alle anderen damit. Warum denkst Du, werden gerade die Regierungen in den arabischen Staaten mit aller Gewalt umorganisiert? (Gott sei Dank mit gegenteiliger Wirkung, obwohl sie kaum verstehen was da passiert)
Der arabische/afrikanische Markt ist der nächst mögliche Markt der aufzubauen ist, um weiter wachsen zu können. Das bedeutet aber, dass man dort entweder nur Waffen absetzen kann (durch die Selbstbeschränkung Europas alleiniges Geschäft von USA und Russland), oder dass sogenannte "demokratische" Regierungen her müssen, die für Stabilität und damit für eine prosperierende Wirtschaft mit entsprechenden Kundenkreisen sorgt.
Aber wenn das Bewusstsein einmal entwickelt ist, wird das nach dem Kollaps dazu führen, dass sich leichter eine harmonsiche Gesellschaft entwickelt, die von Beginn an nach Gleichgewicht und nicht nach Wachstum strebt. Oder besser gesagt: Nach gemäßigtem, natürlichem Wachstum.
Die ist wohl nicht ganz klar, welche Auswirkungen so ein Kollaps haben würde? Die beste Auswirkung wäre noch, dass wir in Europa eine Militärdiktatur bekommen (die USA ist ja faktisch schon eine), die schlechteste, dass wir in Anarchie versinken und alles was unsere Vorfahren erarbeitet haben verloren geht (mal dahingestellt, ob das nicht ein Vorteil wäre).
Das Schlimme ist ... wir haben als Europäer selber dazu beigetragen, dass sich dieses (amerikanische) System so etablieren konnte. Hätte es den 2. Weltkrieg nicht gegeben, der zur Industrialisierung in den USA und Europa beigetragen hat, dann hätten wir heute noch sinnvollen Nationalismus, hätten lokale Produktionen ... letztendlich sind alle diese Strukturen in den letzten 70 Jahren zerstört worden.