Die Wahrheit

Es besteht keine Notwendigkeit beweisen zu wollen dass das eine stimmt und das andere nicht. Wenn man die Phasen hat die einen energetisch herunterziehen hat man die vermutlich auch wenn man das Leben als Ganzes sieht und nicht nur wenn man es kapitelweise sieht.
Da hast du recht, aber darum ging es mir nicht. Das Leben als Ganzes hat nebst seiner negativen ebenfalls alle positiven Aspekte in sich vereint. In einem Kapitel zu sein, soll bildlich heißen, in einer Lebenssituation festzuhängen. Dort, wo man dann ganz und gar drin ist, und oftmals weiß man sich keinen direkten Ausweg - weil das Ganze nicht ersichtlich ist.
Wie man ein Kapitel (oder auch das Leben als Ganzes) sieht ist wiederum ganz individuell. Mancher sieht einen unüberwindlichen Felsen, wo ein anderer in der selben Situation eine "interessante Herausforderung" sieht.
Wer es schafft, jede schwierige Situation im Leben als interessante Herausforderung zu sehen, der kann sich m.M.n. sehr glücklich schätzen. Es ist nunmal oftmals so, dass sich Menschen einem unüberwindlich scheinendem Felsen - sinnbildlich - gegenübersehen. Das Leben als Ganzes betrachtet hätte so etwas nicht; da gibt es nach jedem »Kampf« wieder Frieden.
Meine Signatur soll auch keine Lehre oder ähnliches sein. Sie ist nur eine Beobachtung, die als solche als Hilfestellung dienen könnte. Sie trifft beileibe nicht auf jeden Menschen zu - manche mag sie ansprechen, andere eben nicht. Sie muss nicht bewiesen werden, denn wer sie ablehnt, lehnt sie ab und gut ist. Wie du schon schreibst, der Unterschied ist nur im Kopf - meine Signatur ist nur eine Sichtweise von vielen.
 
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Deine Antwort hat mich überrascht. Aus meiner Sicht hast du einiges nicht verstanden, das hatte ich so nicht erwartet, aber es erklärt auch manches.
für mein Seelenheil bin nur ich ganz alleine verantwortlich.
Das kannst du so sehen und in gewisser Weise ist das auch richtig aus Sicht christlichen Glaubens. Dennoch bist du Teil dieser Welt und stehst mit ihr in vielerlei Beziehung. Du lebst nicht in einem Universum, in welchem nur du existierst.
Es macht also keinen Sinn, wenn ein Mensch oder Tier meines Seelenheils wegen geopfert werden soll – zumal mich ein solches Opfer bestimmt nicht mit Glück erfüllen würde.
Könnte genau das auch der Sinn der vorchristlichen Tieropfer sein? Der Mensch soll geistig streben, nicht leise in weltlichem Wohlbehagen ersticken.
Das wird jetzt sicherlich manchen auf die Barrikaden treiben, aber was hat denn Jesus mit seinem Opfer bewirkt?
Das ist dir also nicht klar. Kannst du es als eine Art magischen Vorgang betrachten?
Wo ist dieses Himmelreich?
"Das Reich der Himmel gleicht einem Schatze, der in dem Felde verborgen liegt, den ein Mensch findet und verbirgt und in seiner Freude hingeht und alles, was er hat, verkauft und dieses Feld kauft."
Mt 13,44
War es für die frühen Christen nicht mehr die Botschaft Jesus von der Nächstenliebe, die sie auf eine bessere Welt hoffen ließ und in ihren Bann zog?
Das erkennst du als Kern? Eine ethische Lehre?
 
"Das Reich der Himmel gleicht einem Schatze, der in dem Felde verborgen liegt, den ein Mensch findet und verbirgt und in seiner Freude hingeht und alles, was er hat, verkauft und dieses Feld kauft."
Mt 13,44
tja - auch das ist wohl eine Anleitung, wie man zum "Himmelreich" kommt (und wenn man "Himmelreich" ersetzt durch "Gesundheit", oder "Reichtum" oder "erfülltes Leben" oder...., eben die Anleitung, wie man zu dem kommt was man gerne hätte). Sagt eigentlich dass selbe aus wie die Metapher von den "Armen im Geiste die das Himmelreich schauen werden" oder eben die von den "Reichen, die es schwer haben in den Himmel zu kommen" ...
 
Merlin: für mein Seelenheil bin nur ich ganz alleine verantwortlich.
Selbermacher: Das kannst du so sehen und in gewisser Weise ist das auch richtig aus Sicht christlichen Glaubens. Dennoch bist du Teil dieser Welt und stehst mit ihr in vielerlei Beziehung. Du lebst nicht in einem Universum, in welchem nur du existierst.

Wie kommst Du denn darauf, dass ich ein Christ sei? Von der Sorge um das Seelenheil hatte schon Platon geschrieben. Wenn ich auch seine Lehre von der Seele nicht in allen Punkten unterschreiben möchte, so hat er zumindest in diesem Punkt recht. Auch in zahlreichen anderen Vorstellungen aus der Antike bleibt die Gestaltung des Seelenheils eine Aufgabe des jeweiligen Menschen, der mit ihr verbunden ist. Die Sorge um das Seelenheil ist also kein Alleinstellungsmerkmal des Christentums.

Merlin: War es für die frühen Christen nicht mehr die Botschaft Jesus von der Nächstenliebe, die sie auf eine bessere Welt hoffen ließ und in ihren Bann zog?
Selbermacher: Das erkennst du als Kern? Eine ethische Lehre?
„Was soll ich tun?“, war der Satz mit dem Kant die Ethik verband. Soll ich nun Jesus oder einen anderen Menschen ans Kreuz nageln oder mich in Nächstenliebe üben?


Merlin
 
Wie kommst Du denn darauf, dass ich ein Christ sei?
Wo habe ich soetwas behauptet? Du setzt dich hier im Forum oft mit der Bibel auseinander und tust das in einem erklärend scheinenden Stil.
Von der Sorge um das Seelenheil hatte schon Platon geschrieben. Wenn ich auch seine Lehre von der Seele nicht in allen Punkten unterschreiben möchte, so hat er zumindest in diesem Punkt recht.
Gut.
Die Sorge um das Seelenheil ist also kein Alleinstellungsmerkmal des Christentums.
Das ist sicherlich so.
 
Du setzt dich hier im Forum oft mit der Bibel auseinander und tust das in einem erklärend scheinenden Stil.
Man kann nur wissen wofür oder wogegen man ist, wenn man auch weiß, warum. So kann ich auch am Buddhismus und anderen Lehren Dinge erkennen, die ich für gut finde, ohne gleich selbst zum Buddhismus übertreten zu müssen.


Merlin
 
Der Spiegeltest ist völlig irrelevant, weil er nur sehr begrenzt aussagefähig ist. Es gibt jede Menge Tiere, die olfaktorisch orientiert sind und nicht optisch.
Dazu gibt's inzwischen eine Veröffentlichung:

So belegen Experimente beispielsweise, dass sich die Vierbeiner in einer Schnupper-Variante des berühmten Spiegeltests selbst erkennen.
http://www.wissenschaft.de/leben-um.../56/12054/14718582/Woran-sich-Hunde-erinnern/

Wie jedem Hundefreund schon lange klar war... ;)
 
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Wenn es eine Fähigkeit gibt, die einem Menschen ermöglicht, eine Wahrheit bemerken zu können, dann ist diese Fähigkeit offensichtlich höherwertiger, als jede damit zu erkennende Wahrheit, weil sie sonst gar nicht erkannt werden könnte und niemand etwas darüber wüsste.

Das Vorhandensein meiner 5 Sinne, sehen, hören, riechen, schmecken und tasten (=Aufmerksamkeitsqualitäten), sind solche Wahrheiten. Mit ihnen kann ich sowohl etwas Wahres wie auch etwas Unwahres (Illusionäres) erkennen. Ich kann eine Fata Morgana in der Wüste sehen, sie ist unwahr. Doch die Tatsache, dass ich sie bemerke, ist wahr.

Allein das Vorhandensein solcher Fähigkeiten, mit denen man in der Lage ist, sowohl Wahrheiten wie auch Unwahrheiten erkennen zu können, beweist unwiderruflich, dass sie (=Aufmerksamkeitsqualitäten) zu den höchsten Wahrheiten gehört, die es gibt.
 
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