Die ganze linke Esau-Seite erfährt eine ständige Veränderung, so wie auch Jakob sich verändert (auch in seiner Beziehung zu Esau).
Vom Unsteten und Flüchtigen, dem Nachjagen des Wildes, zur Besiedelung von Seir, Könige von Edom, die ihren gottgewollten Platz einnehmen.
Jakob/Isreal ist nun der Erstgeborene, und in der Bindung der vier an die eins (essen, vollenden), wird die Materie erlöst. Materie darf Materie sein, weil sie der Punkt der äußersten Entwicklung ist, die so vorgesehen ist in der Schöpfung. Sie trägt uns durch die Erfahrungen sozusagen. Indem wir Beziehung herstellen, indem wir nichts in der Welt als unwichtig abtun, erfüllen wir die Dinge mit Leben und Sinn.
Könntest du das mit dem Kaufen erläutern? Es erinnert mich an den "Kauf" des Erstgeburtsrecht gegen ein Linsengericht.
Das Volk Israel ist der Körper auf dem transformierenden Weg, deshalb verändert es sich auch immer weiter.
Man soll nicht beim Horiter kaufen, sondern beim Esau, also beim "gemachten".
Der Horiter wäre ja das Verborgene.
Der Esau (das gemachte) hat den Platz des Horiters besetzt, es regieren also die "gemachten" Umstände, anders würde man Karma dazu sagen. Das "geschriebene", das festgelegte, so wie die Haare (Seir) das äußerste am Körper darstellen, das schon festgelegte, gewachsene, abgestorbene.
Aus dem Alten schöpfend, und daraus eben "kaufen". Es bedeutet, auch dem "alten" sich hinzugeben, Speise und Wasser erwerben.
Speise ist "ochäl", also einfach das Verschmelzen von "eins (aleph)" mit "allem (kal). Und Wasser ist Wissen, Zeit, Verbindung damit. Sich nicht abgrenzen davon, sondern entdecken, dass dort wie hier ist, Spiegelungen der Dinge, die auch hier gerade sind.
Und es ist "gemacht", die Dinge sind gemacht, und das Anerkennen dessen, dass ich kein Opfer der Vergangenheit bin, sondern sie mit-gemacht habe, so gut ich es eben konnte. Damit kommt auch die "Macht".
Das kann man aber nicht alles auf einmal annehmen, das kommt im Weg Stück für Stück.
Also nicht einmal kurz einen Moment der Erleuchtung, sondern fortwährend, hier in der Zeit, alles ist da, auch das Alte, das gemacht ist.
Und es bleibt nicht so wie es war. Ich kaufe davon und esse hier, es verändert sich. Mein Blick, meine Sicht auf die Dinge, er verändert sich.
Das Wasser kaufen bedeutet auch, das Mitgefühl zu erwerben. Es ist die Erlösung der alten, gespeicherten Emotion.
Schau deine Eltern an, ohne jeden Vorwurf. Erkenne, dass sie genauso wie du sich bemüht haben. Was bezahle ich an Preis? Es ist zum einen schmerzhaft zu erkennen, zum anderen gebe ich meine alten Sichtweisen auf.
Und damit auch mein altes Handeln, die Grenze, die ich bisher erreichte im Handeln. Das ist der Preis, das "in Silber", bekäsäph, zu bezahlen.