@Joey
ich weiß natürlich, das für Dich alles im Leben komplett zufällig (er)scheint.
Aber an das Prinzip der Kausalität glaubst Du? Aktion > Reaktion?
Ursache > Wirkung? Die Erde ist auch zufällig entstanden?
Leben ist auch zufällig entstanden?
Zufall bezeichnet alle Ergebnisse und Einflüsse, die wir entweder nicht kennen oder die wir nicht gut kontrollieren können. Zum Beispiel ein Spielwürfel unterliegt auch vollkommen den Gesetzen der Mechanik. Bei gegebenem Impuls, Drehimpuls, Luftreibung etc. liegt das Ergebnis eigentlich schon fest, sobald der Würfel fliegt. Das Wurfergebnis hängt allerdings derart empfindlich von allen Einflussfaktoren ab, dass wir sie nur mit sehr viel Mühe so exakt wiederherstellen können, dass auch wirklich das selbe Ergebnis bei rauskommt. Das Prinzip der Kausalität ist da nicht verletzt. Alle Einflüsse wirken auf den Würfel ein, und er "reagiert" darauf entsprechend... sehr sehr empfindlich; eine kleine Luftbewegung mehr, und das Ergebnis ist ein anderes.
Im Bereich der Quantenmechanik ist der Zufall noch härter: Da können wir tatsächlich keinerlei Einflüsse festmachen, die das Ergebnis eines "Quantenwürfels" beeinflussen. Das Ergebnis kommt einfach. Schlimmer noch: Wir können sogar fast ausschließen, dass es die
versteckten Variablen doch gibt, wir sie aber nur noch nicht kennen. Auf Quantenebene gibt es sowas wie echten Zufall.
Im Irrsinnig großen Universum gibt es auch irrsinnig viele Sterne mit Planeten. Ein gewisser Anteil dieser Sterne liegt dabei in einem Bereich der entsprechenden Galaxien, der lebensfreundlich ist. Ein gewisser Anteil dieser Sterne lebt lange genug, dass sich auf deren Planeten auch Leben entwickeln kann. Ein gewisser Anteil dieser Sterne ist ruhig (wenige Strahlenausbrücke, wenig Variabilität) genug, dass die Entwicklung von Leben nicht stark ge- bzw. zerstört wird. Um einen bestimmten Anteil dieser Sterne kreist auch mindestens ein Planet in der
habitablen Zone - also dem Entfernungsbereich um den Stern, in dem die nötigen chemischen Prozesse stattfinden können (wird meist an flüssigem Wasser festgemacht, das ist aber nicht das einzig wichtige dabei). Ein gewisser Anteil dieser Planeten hat eine ausreichend stabile Rotationsachse und auch einen ausreichend stabilen Orbit, dass die Entwicklung des lebens auch weiter fortschreiten kann. ...
Die irrsinnig große Zahl an Sternen/Planeten im Universum bewirkt, dass es dabei auch vereinzelt Planeten gibt, bei denen die "zufälligen" Faktoren alle stimmen, auf dass sie Leben hervorbringen können.
Man stelle sich vor, man fährt in einem Auto eine 1000 km lange Autobahn entlang. Irgendwo ist quer über die Straße ein 1 cm breiter Streifen gemalt. Man weiß nicht wo, hat als Beifahrer die Augen verbunden, und der Fahrer lässt sich auch nichts anmerken. Nun wirft man irgendwann während der Fahrt eine Münze aus dem Fenster. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr sehr sehr gering, dass diese Münze den gemalten Streifen trifft.
Wenn man hingegen während der ganzen Fahrt haufenweise Münzen aus dem Fenster schaufelt, müsste es mit einem Wunder zugehen, wenn keine einzige davon den Streifen trifft. Die große Anzahl an "Versuchen" bewirkt, dass der irrsinnig große Zufall mit irrsinnig kleiner Wahrscheinlichkeit dennoch fast automatisch Realität wird.
Die Wahrscheinlichkeit im Lotto einen hohen Gewinn einzufahren ist auch sehr gering. Die große Anzahl an Spielern bewirkt, dass dennoch bei jeder Ziehung ein paar Spieler dabei sind, die einen 6-stelligen dadurch Betrag einkassieren können.