Die subjektive Wahrnehmung der Gesellschaft

Lynn
Ich frage mich, weshalb ich diese Fragen ausgerechnet jetzt stelle, und trete damit in die Metaebene hinter den Fragen.
Das ist kein Wunder - es beginnt für dich die Zeit der späten Pubertät :)

Manchmal wird es auch Midlifekrise genannt - aber ich sehe es nicht als Krise, jedenfalls nicht im negativen Sinne. Es beginnt einfach eine neue Phase des Lebens. Es gibt da eine Theorie, dass das Leben in 7er Schritten abläuft, also alle 7 Jahre eine neue Phase und bei 7x7 Jahren ist dann ein Zyklus rum und es beginnt von vorn - nur eine Ebene "höher" (in der Spirale).
Und die ersten 7 Jahre des Lebens sind reine Prägung, das Kind endeckt staunend das Leben (in diese Phase kommst du jetzt wieder rein nur halt ganz anders).
Wobei ich dazu sagen muss, ich sehe die Zahl 7 nur als Anhaltspunkt und nicht als Fixpunkt, die Phasen selber aber gibt es mit Sicherheit, nur dass manche Menschen etwas langsamer oder auch schneller durch diese Phasen gehen.

Ich mag nicht festgelegt werden, weder durch Menschen, Dinge, Umfeld und Umstände. Ja nicht einmal durch die Geburt und meine Biographie. Ich möchte frei entscheiden können darüber, was ich davon wie will.
sehr schön beschrieben.

In gewisser Weise sind also schon die Fragen sehr selektiv und subjektiv, was mich wiederum nachdenklich stimmt.
subjektiv ist nicht schlecht - subjektiv das bist du, das ist dein eigenes Sein.

LGInti
 
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Manchmal wird es auch Midlifekrise genannt - aber ich sehe es nicht als Krise, jedenfalls nicht im negativen Sinne. Es beginnt einfach eine neue Phase des Lebens. Es gibt da eine Theorie, dass das Leben in 7er Schritten abläuft, also alle 7 Jahre eine neue Phase und bei 7x7 Jahren ist dann ein Zyklus rum und es beginnt von vorn - nur eine Ebene "höher" (in der Spirale)

Ja, das trifft tatsächlich bei mir zu, auch bei den "einschneidenden Erlebnissen mit Rundumblick auf mein Leben", die sind ungefähr in diesem 7-Jahresrhythmus als Entwicklungsphasen erkennbar, verbunden mit einem Schulwechsel und/oder Umzug oder sonstiger Veränderung (örtlich, schulisch/beruflich, familiär) mit 6, 13, 19, 27, 34, 40 und jetzt 47. So gesehen wirkt das alles irgendwie folgerichtig.

Es gibt ja auch vieles, was ich für mich "geklärt" habe, jetzt geht es mehr um die reale Veränderung zu dem, was ich für mich neu optional gesetzt habe in meinem Leben. Realisierung. Konkretisierung.
 
Jetzt will ich mal schauen, ob es da Parallelen zu meiner Mutter gibt, zumindest unsere gemeinsamen Lebensjahre ab meiner Geburt, wo sie 33 war: 33, 39, 46, 52, 60, 67, 73, 80. Ja, bei ihr gehen sie auch mit meinen Veränderungen überein, da familiär. Aber das war bei uns nicht nur chronologisch. Als sie 46 wurde, war ich 13 Jahre alt. Für mich war da ein Schulwechsel in einen anderen Ort und sie eröffnete parallel dazu ihr Geschäft am Ort, wo ich neu zur Schule ging. Sie wollte da noch ihre berufliche Chancen nutzen, so ähnlich denke ich jetzt auch. Die letzte Chance nutzen, bevor der Zug abfährt. Sie hatte sich da noch richtig reingekniet trotz Doppelbelastung Familie-Beruf. Interessante Parallele zu mir ... Sie ist mir sowieso ähnlich. :D
 
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7 - 14 - 21 da ist es ganz klar erst die Schule, dann die Pubertät und dann der Schritt ins Erwachsenenleben, das sind eindeutig die ersten 3 Häutungen. Ende der 20er Jahre endet die gefühlte Jugend und man bemerkt den Ernst des Lebens. Mitte - Ende 30 wird der Drang größer im Leben was zu schaffen (was auch immer - evtl auch im Hobbybereich). Ende 40 gehts wie du auch sagst noch mal in eine neue Runde.

LGInti
 
Ende 40 gehts wie du auch sagst noch mal in eine neue Runde.

Danke für den Hinweis, damit lassen sich tatsächlich ein paar Koordinaten schaffen, die Sinn ergeben, auch im Vergleich zu anderen, auch wenn die Art und Weise des Erlebens dieser Phasen subjektiv bleibt. Ich kenne einen Arzt in meinem Alter (3 Jahre älter als ich), der es eigentlich geschafft hatte in seinem Beruf. Vor einem Jahr gab es bei ihm auch einen deutlichen Wechsel, der seine berufliche Situation nochmal um eine Ecke toppte, obwohl ich mir das gar nicht vorstellen konnte. Aber es war so. Und es kam mir auch sehr sinnvoll vor für ihn. Ich finde es total interessant, diese Phasen mit anderen zu vergleichen. :)
 
Ich kenne eine Sprachwissenschaftlerin, auch in meinem Alter. Sie war Dozentin an einer Uni. Doch gab es dort derart starke Umstrukturierungen und dann starb noch ihr über alles geliebte Ehemann an Krebs, dass sie dies alles total aus dem Ruder brachte. Sie geriet in Depressionen. Doch genau jetzt in diesem Alter vor der 50 rafft sie sich nun zu einem neuen Leben als Sprachlehrerin auf und hat sichtlich Spaß daran. Ich fand das so überraschend, weil sie wirklich sehr stark an Depressionen litt und ich sie eher in Rente sah. Dieser Umschwung hat mich richtig gefreut für sie und mich zudem belehrt, dass solche Neuanfänge immer möglich sind, auch aus dem größten Tief heraus. Bei ihr waren die Chancen wirklich gering, weil sie total negativ dachte und sich ständig selbst sabotierte. Aber fachlich ist sie ein Profi, das weiß sie und hat ihr auch immer wieder Kraft gegeben, dann ist sie in "ihrem Element".

Ich empfinde das ähnlich, was meinen Beruf angeht, und habe diesbezüglich auch noch Pläne für die nächsten Jahre. Es geht also eigentlich nicht mehr darum, sich ganz neu zu definieren, sondern um das WIE der Umsetzung. Auch dazu habe ich für mich schon viel herausgefunden. Nur ist der Schwung dazu, sich sozusagen aus den Gegebenheiten neu zu erheben mit aller Kraft, um dann endlich im Flug zu sein, gar nicht so leicht. Wie kann ich in die Gänge kommen? Das frage ich mich. Irgendwie braucht es neue Strukturen dafür, die dann auch gegangen werden können. Ein Herausrbeiten aus dem Alten und ein Einarbeiten ins Neue.
 
Sie hatte sich da noch richtig reingekniet trotz Doppelbelastung Familie-Beruf.

Heute sprach ich mit meiner Mutter über unsere Parallele, wie sie eben mit 47 beruflich auch nochmal richtig aufdrehen wollte. Das war sehr aufschlussreich. Auch sonst arbeitete ich jetzt für mich an diesem Thema weiter und spüre, dass ich zu meinen subjektiven Antworten gekommen bin. Der Thread hat sich gelohnt. Danke für die Beteiligung. Damit schließe ich hier vorerst mal ab. Vielleicht eröffne ich später einen neuen Thread oder beteilige mich an bereits bestehenden Threads, die das weiterführen für mich.
 
Vor 1 Jahr startete ich diesen Thread. Die Zwischenzeit kam mir wie eine Fahrt im Zug vor, so unwirklich und wie durch einen dunklen Tunnel. Ich saß im Zug, in Gesellschaft von Menschen, die dazukamen und wieder ihre eigenen Wege gingen. Ich war nicht unglücklich, aber auch nicht glücklich. Es war alles so weit weg irgendwie. Ich lebte die meiste Zeit in meiner eigenen Welt, entfernt von dieser Gesellschaft, die sich in dem Jahr noch mehr in fremde Masse verwandelt hat, gehetzt, ruhelos, das Leben ein riesiger Bahnhof. Ich musste Menschen ziehen lassen, die mir viel bedeuten, übernahm Verantwortung für andere mir nahe Menschen. Alles war festgelegt und ich dachte nur über die Strukturen nach, die Bahnen, die Geleise, die Fahrlinien, die Abfahrten in meinem Leben, wie ich mich besser organisieren kann. Am Ende kam ich wirklich zu einem neuen Bahnhof, ein großer, neu gebaut, alles verglast mit großer Kuppel wie eine Wolke, mit guten Verbindungen. Obwohl es ein Bahnhof war, eigentlich eine Durchfahrtsstation, entschloss ich mich, es zu meinem Ziel zu machen, der Bahnhof, das Unterwegssein als Ziel und weg aus engen Räumen, aber auch irgendwie ziellos, obwohl doch gerade auf ein Ziel hinarbeitend. Aber das eigentliche Ziel ist noch zu weit weg. Also wird eben der Bahnhof zum Ziel, zur Funktion der Zielrichtung.
 
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