Die Seele - Spirituelle Energie

Warum Gewahrsein eine Folgewirkung ist

Mit Gewahrsein kann und ist nichts anderes gemeint als das eigene Vorhandensein. ”Ge-wahr-Sein“ ist das Ergebnis des Bezeugens von ”Es ist wahr, dass es mich gibt“, denn sonst würde es ”Ungewahr-Sein“ heißen.

Nur etwas Vorhandenes kann wahr sein, muss aber nicht. Es ist z.B. wahr, dass eine Illusion bemerkt wird. Aber die Illusion selbst repräsentiert nichts Wahres. Eine Fata Morgana in der Wüste, die eine Oase mit frischem Wasser vorgaukelt, kann keinen Durst stillen. Dennoch ist das Bemerken der Fata Morgana wahr.

Gewahrsein ist das Bezeugen ”Es gibt mich“. Eine weitere Bezeichnung für das eigene Vorhandensein ist das sogenannte ”Ich bin“. Damit soll ebenfalls nichts anderes zum Ausdruck gebracht werden, als das eigene Vorhandensein, und nicht etwa das eines Anderen. Jeder Andere ist zwar ebenfalls ein ”Ich bin“, aber er stellt bzw. verkörpert bzw. repräsentiert nun mal nicht mein Vorhandensein.

Untersucht man das, was mit ”Ich bin“ gemeint ist, hinreichend gründlich, kommt man letztendlich zu der unausweichlichen Schlussfolgerung, dass das Ich-Bin keine beliebige, sondern ein ganz bestimmte Intensität und Qualität von Aufmerksamkeit ist. Denn ein Gewahrsein ohne Aufmerksamkeit ist nicht möglich, weil in diesem Fall kein Bezeugen vom Vorhandensein eines Gewahrseins gemacht werden könnte. Gewahrsein ohne Aufmerksamkeit gibt es nicht, weil es vollkommen nutzlos wäre und nichts und niemand etwas damit anzufangen wüsste.

Diese ganz bestimmte und wohl abgestimmte Aufmerksamkeits-Intensität und -Qualität namens Ich-Bin bzw. Gewahrsein, ist es, die jeden Morgen als erstes aufwacht. Ohne dieses eigene Vorhandensein, ohne das Gewahrsein, ohne das Ich-Bin, wäre es mir nicht möglich zu bemerken, ob ich gut oder schlecht geschlafen habe, ob ich gut oder schlecht geträumt habe, wie mein Name lautet und ob ich verheiratet bin, ob ich Männlein oder Weiblein bin, oder mich erinnern zu können, was ich mir für den bevorstehenden Tag so alles vorgenommen habe. Das Ich-Bin ist die Voraussetzung dafür, die unverzichtbare Basis, für alles, was daraufhin folgt. Denn es wären keine Sinneswahrnehmungen, keine Denkprozesse wie Erinnerungen oder Vorstellungen möglich, würde das Ich-Bin nicht als erstes aufgetaucht sein, um solche anschließenden Vorgänge vornehmen zu können.

Das Ich-Bin, das Gewahrsein, ist ein Konstrukt aus mehreren Komponenten. Um bezeugen zu können ”Es gibt mich“, muss etwas da sein, das ich als ”mich“ empfinde, und zwar deswegen, weil es einen Unterschied zu etwas anderem aufweist. Wenn es keine Unterschiede zwischen mir und meinem Nachbarn gäbe, dann gäbe es uns beide nicht als vorhandene Eigenständigkeiten, sondern als einen undifferenzierbaren Mischmasch, in dem weder ich noch mein Nachbar als solche vorhanden sind.

Das Konstrukt des Gewahrseins bzw. des Ich-bin besteht aus zwei Komponenten, aus Aufmerksamkeit, die die Beobachtung ermöglicht, und etwas Verdinglichtem, das ich für mich halte. Es ist das Bezeugen dieses Verdinglichten, was mir sagt ”Es gibt mich“.

Jedes Bezeugen unterliegt den unverzichtbaren Beobachtungsregeln, die da lauten:

1. Beobachten weist stets vom gewählten Beobachtungsstandpunkt weg, und niemals zu ihm hin.

2. Zwischen dem Beobachter und dem, was er beobachtet, muss es eine unverzichtbare Distanzierung geben, weil sonst keine Beobachtung zustande kommt.

Das heißt, für das Bezeugen des eigenen Gewahrseins bzw. damit es zu einem Bezeugen des eigenen Vorhandenseins kommen kann, sind es genau die erwähnten Beobachtungsregeln, die dafür sorgen, dass so etwas möglich wird.

Mein physikalischer Körper hat nichts mit diesem Vorhandensein zu tun. Er ist eine Folge. Ohne mich ist mein physikalischer, biologischer Körper vollkommen unfähig, auch nur irgendeinen Gedanken zustande zu bringen, oder irgendeine kommunikative Handlung umsetzen zu können. Ohne mich ist er nichts anderes als Kadaver, Nahrung für andere Lebewesen.

Gewahrsein ohne Aufmerksamkeit gibt es nicht, weil es keine Zuordnung von ”wahr“ dem ”Sein“ gegenüber geben könnte.

Mit Gewahrsein ist stets etwas ganz Konkretes gemeint, etwas ganz Bestimmtes, etwas, das als Folge, als Ausdruck für etwas Lebendiges verstanden werden muss. Doch etwas Lebendiges gibt es nicht, gäbe es keine Aufmerksamkeit, mit der sich etwas Lebendiges zum Ausdruck bringen könnten. Wir selbst bezeichnen jedes Lebewesen als tot, wenn es keine Aufmerksamkeit und damit keine kommunikativen Ausdrücke mehr zeigt. Etwas Lebendiges als Gewahrsein zu bezeichnen, ohne dass es Aufmerksamkeit anwendet, ist nicht mal in Form von illusionären Vorstellungen möglich. Es käme einem Ding gleich, das niemand benutzen kann, weil es für kommunikative Zwecke vollkommen ungeeignet wäre, da es ja nichts bemerken könnte.

Aufmerksamkeit ist die primäre Notwendigkeit für alles Lebendige. Gewahrsein ist eine sekundäre Folgewirkung, eine ganz bestimmte Intensität davon.

Ein Gewahrsein als das Seiende an sich zu postulieren, tun nur Menschen, die einerseits die unverzichtbaren Beobachtungsregeln noch nicht verstanden haben oder sie absichtlich nicht verstehen wollen, und die andererseits noch nicht realisiert haben, dass sie ohne Aufmerksamkeit nichts, absolut nichts, zustande bringen können.

kannst du das in 5 Sätzen sagen? Oder willst du mir zumuten soviel zu lesen ? :)
 
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Gewahrsein ist das Bezeugen ”Es gibt mich
Im Gewahrsein gibt es kein ich.

Denn ein Gewahrsein ohne Aufmerksamkeit ist nicht möglich, weil in diesem Fall kein Bezeugen vom Vorhandensein eines Gewahrseins gemacht werden könnte. Gewahrsein ohne Aufmerksamkeit gibt es nicht, weil es vollkommen nutzlos wäre und nichts und niemand etwas damit anzufangen wüsste.

Denn eine Aufmerksamkeit ist nicht möglich ohne gewahrsein, weil Gewahrsein das Fundament von Allem ist. Nicht-Gewahrsein gibt es nicht.

1. Beobachten weist stets vom gewählten Beobachtungsstandpunkt weg, und niemals zu ihm hin.
Beobachten ist kein so gutes Wort. Auftauchen von Bildern auf der Leinwand löst dein Problem des nicht Verstehens.

2. Zwischen dem Beobachter und dem, was er beobachtet, muss es eine unverzichtbare Distanzierung geben, weil sonst keine Beobachtung zustande kommt.
Nein, siehe Beitrag zuvor.

Ein Gewahrsein als das Seiende an sich zu postulieren, tun nur Menschen, die einerseits die unverzichtbaren Beobachtungsregeln noch nicht verstanden haben oder sie absichtlich nicht verstehen wollen, und die andererseits noch nicht realisiert haben, dass sie ohne Aufmerksamkeit nichts, absolut nichts, zustande bringen können.

Na dann werde doch glücklich mit deiner Aufmerksamkeit, ich bin glücklich mit meinem Gewahrsein---und nun?

Es ist nicht mein Fehler, wenn du heutzutage keine Kommentare mehr lesen kannst, die nicht auf die Länge eines Werbespots reduziert sind.

Du bist mal wieder böse ! :nudelwalk

Wenn man was wirklich verstanden hat, kann man es ganz prägnant mit wenigen Worten erklären.

Langsam wird es Zeit, das Thema zu vertagen, weil es hat so gut angefangen und jetzt wirst du persönlich, wie so oft, schade ist das.
 
Denn eine Aufmerksamkeit ist nicht möglich ohne gewahrsein, weil Gewahrsein das Fundament von Allem ist.
Ein Gewahrsein ohne Aufmerksamkeit ist nicht fähig, ein Gewahrsein sein zu können, weil es zu nichts, zu absolut nichts imstande ist.

Ein solches Gewahrsein, wie du es hier beschreibst, ist nur in Form einer Vorstellung möglich, die keinerlei Lebendigkeit in Form von irgendwelchen Ausdrucksformen von Aufmerksamkeit in sich trägt.
Ein absolut inaktives Konstrukt, das keinen Aufmerksamkeits-Impuls beinhaltet, der zu irgendetwas führen könnte.
Das Fehlen eines solchen Impulses ist das Eingeständnis von absoluter Unfähigkeit.
Zur Inaktivität geradezu verdammt bis in alle Ewigkeit.
Mit so was bringt man nichts zustande.

Aber dennoch eine interessante Vorstellung, das kann man nicht anders sagen.
 
Die Diskussion über die Begrifflichkeit von Gewahrsein und Bewusstsein finde ich schon etwas mühsam. Der einzige Unterschied liegt darin, dass das Gewahrsein eine etwas angestaubtes und überkommenes Wort für das Bewusstsein ist.

Nun, manche wenden sich halt gerne den Nebensächlichkeiten zu, weil sie zum Wesentlichen eigentlich nichts zu sagen haben. Sei, wie es will, jedenfalls ist es Jacke, wie Hose ob man sich seiner Seele bewusst oder gewahr wird.

Platon hatte ja schon in seiner Seelenlehre damit begonnen, die Seele als Fraß seines Intellekts vorzuwerfen. So kreierte er sein Drei-Seelenmodel, wobei nur die Seele des Geistes bestimmend und unsterblich war (wie könnte das bei einem Philosophen auch anders sein?).


Merlin
 
Und wer nimmt dann wahr?
Du oder dein Nachbar?
Wenn es keine Individuen gibt, wieso nimmt dann jedes Wesen etwas anderes wahr und wieso kann man dann nicht beliebig von verschiedenen Körpern aus wahrnehmen?
[/QUOTE]

Niemand, wenn keiner da ist. Dann ist nur wahrnehmen.
Wer aber an der Dualität festhält und auch an seinem ich, hält auch an der Trennung fest und wird nie verstehen !
 
Die Diskussion über die Begrifflichkeit von Gewahrsein und Bewusstsein finde ich schon etwas mühsam. Der einzige Unterschied liegt darin, dass das Gewahrsein eine etwas angestaubtes und überkommenes Wort für das Bewusstsein ist.

Nun, manche wenden sich halt gerne den Nebensächlichkeiten zu, weil sie zum Wesentlichen eigentlich nichts zu sagen haben. Sei, wie es will, jedenfalls ist es Jacke, wie Hose ob man sich seiner Seele bewusst oder gewahr wird.

Platon hatte ja schon in seiner Seelenlehre damit begonnen, die Seele als Fraß seines Intellekts vorzuwerfen. So kreierte er sein Drei-Seelenmodel, wobei nur die Seele des Geistes bestimmend und unsterblich war (wie könnte das bei einem Philosophen auch anders sein?).


Merlin
"Gewahrsein" kommt in der heutigen Alltagssprache praktisch nicht mehr vor, "Aufmerksamkeit" dagegen häufig ( im alltäglichen, nicht philosophischen Sinn).
Ob jetzt "Gewahrsein" oder "Aufmerksamkeit" vorgereiht, primär oder bedeutsamer sein soll, ist eine reine Definitionsfrage.
Ich glaube, dass jemand das absolut Gleiche unter "Gewahrsein" versteht wie ein anderer unter "Aufmerksamkeit". Dass der eine die selben Vorstellungen (Assoziationen) hat von "Gewahrsein" wie der andere von "Aufmerksamkeit".
Dass sich hier ein Konflikt an verschiedenen Buchstaben entzündet.
Eine Definition entsteht oft für verschiedene Menschen auf verschiedenen Wegen. Im Bewusstsein manifestieren sich verschiedene Worte, wo das Gleiche gemeint ist.
Natürlich gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Aufmerksamkeit und Gewahrsein. Aber was jemand mit dem jeweiligen Wort meint, ist eine individuelle Sache (manchmal eben vertauscht).
 
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Wenn niemand da ist, kann auch niemand wahrnehmen.
Mit Dualität hat das nichts zu tun, nur mit Logik.

Du kannst es dir nicht vorstellen, dass es ein unpersönliches Gewahrsein gibt.
Du hängst an deinem ich, dass du voraussetzt, um wahrzunehmen. Stell dir einfach vor, wenn du dein kleines künstliches persönliches ich fallen lässt, bekommst du dafür das Selbst des Universums, was aus wirken besteht.

Mensch, Nuzu, das ist doch ein uralter Hut , oder meinst du die sogenannten Weisen und klugen menschen haben alle was an der Waffel?
Was meinte wohl Buddha, wenn er sagt, es gibt keinen Handelnden aber Handlungen geschehen?
oder Einstein:

"Der wahre Wert eines Menschen ist in erster Linie dadurch bestimmt, in welchem Grad und in welchem Sinn er zur Befreiung vom Ich gelangt ist."
oder Ramana Maharshi:
"Solange man glaubt, der Handelnde zu sein, gibt es Wünsche und Individualität. Wenn das verschwindet, leuchtet das Selbst auf. Die Vorstellung, der Handelnde zu sein, ist die Bindung, nicht die Handlung selbst."
oder Zen Meister Bunan :
"Solange man glaubt, der Handelnde zu sein, gibt es Wünsche und Individualität. Wenn das verschwindet, leuchtet das Selbst auf. Die Vorstellung, der Handelnde zu sein, ist die Bindung, nicht die Handlung selbst."
oder Jorge Luis Borges:
Als Shakespeare Schauspieler wurde, hatte er einen idealen Beruf gefunden, bei dem er „spielen“ konnte, jemand zu sein, vor einer Audienz, die spielte, ihn für diese Person zu halten. Obwohl er sein ganzen Leben lang versuchte, das Gefühl wiederherzustellen, jemand zu sein, ist ihm das nie gelungen. Für alle anderen schien er ganz gewiss jemand zu sein.

Am Ende, als er vor oder nach seinem Tod vor Gottes Angesicht trat, sagte er zu Ihm: „Ich, der vergeblich so viele Männer gespielt habe, möchte nur ein Mann sein: Ich selbst. Und aus dem Wirbelwind kam Gottes Stimme und sagte: „Auch ich habe kein Selbst. In meinem Traum erschien die Welt, so wie in deinem Traum deine Werke entstehen, mein Shakespeare, und von all den Formen in meinen Träumen bist du eine, genau wie ich, viele Männer spielt und keinen.

Überleg mal, kann es einen Denkenden geben, getrennt von Gedanken?
Ist es nicht so, dass der Denker selbst nichts anderes ist als ein aufsteigender Gedanke ?
....und genau so ist es auch mit Handlungen und Gefühlen, man muss es nur durchschauen.
Es gibt keinen Sehenden, keinen Handelnden, ....etc. sondern nur sehen, handeln, fühlen....
Wer ist denn da, wenn kein handeln, kein denken, kein sehen....gibt, zeig ihn mir :-)

Da ist niemand, man nähert sich dem Zentrum an, was leer ist.
Alle Vorstellungen und Erscheinungen sind nur der Inhalt dieses Zentrums.

Im Gewahrsein taucht das auf was eben wahrgenommen ist. In einem egoterischen Forum ist es typisch, dass auf die Ich-Vorstellung nicht verzichtet werden kann. Jaja, diese eingebildeten ichs. :D








k
 
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