Die Schlange in der "hindu" Spiritualität

Die Geburt Garudas und die Hymne auf ihn

Sauti sprach:
Schon bald, nachdem Kadru und Vinata in schnellem Flug den Ozean überquert hatten, erblickten sie das Pferd. Sie erschauten dieses Beste aller Pferde, wunderbar schnell und sein Körper so weiß wie die Strahlen des Mondes, doch mit schwarzem Haar im Schweif. Aufgrund dieser schwarzen Haare unterwarf Kadru die sehr niedergeschlagene Vinata der Sklaverei, denn sie hatte ihre Wette verloren.

Als seine Zeit gekommen war verließ Garuda ohne die Hilfe seiner Mutter das berstende Ei. Er war strahlend, erleuchtete alle Richtungen des Universums, war mächtig,
konnte jede Gestalte nach seinem Belieben annehmen,
überall hin gehen und jegliche Stärke zu seiner Hilfe rufen
,
nach der es ihm verlangte. Er blendete alles wie ein großes, loderndes Feuer, und sein Glanz glich dem Feuer am Ende der Yugas. Seine Augen waren so hell wie Blitze. Gleich nach seiner Geburt wuchs sein Körper zu riesiger Größe heran, und er erhob sich mit lautem Gebrüll in den Himmel wie ein zweites Meeresleuchten.

Alle Götter, die ihn erblickten, suchten den Schutz von Agni (der Feuergott). Sie verbeugten sich vor der Gottheit in universaler Form und sprachen zu dem auf seinem Thron Sitzenden: „Oh Agni, weite deinen Körper nicht weiter aus. Willst du uns alle verschlingen? Sieh! Diese riesigen feurigen Flammen von dir breiten sich weit aus.“ Und Agni antwortete: „Oh ihr Bekämpfer der Asuras, es ist nicht, wie ihr denkt. Dies ist Garuda von großer Stärke, mir gleich an Glanz, mit gewaltiger Kraft versehen und geboren, um Vinatas Freude zu sein. Schon der Anblick dieses Glanzes hat euch getäuscht. Er ist der mächtige Sohn Kasyapas und der Vernichter der Nagas (götliche Schlangen). Ihm ist am Wohl der Götter gelegen. Er ist ein Feind der Daityas und Rakshasas. Fürchtet euch nicht. Kommt mit und seht selbst.“ So näherten sich die Himmlischen nebst den Rishis Garuda und sprachen ihn aus einiger Entfernung ehrend an.

Die Götter sprachen:
Oh Herr der Vögel, du bist ein Rishi (d.h. aller Mantras bewußt), du bist der, der den größten Anteil am Opfer hat, du bist immer strahlend und ein Gottheit. Du bist der Herr, du bist die Sonne mit ihren heißen Strahlen, du bist Parameshti und Prajapati. Du bist Indra und Hayagriva, die pferdeköpfige Inkarnation Vishnus.
Du bist der Pfeil (Vishnu selbst wurde zum selbigen in der Hand Mahadevas als Tripura vernichtet wurde).
Du bist der Herr des Universums, der Mund Vishnus, der viergesichtige Brahma und ein Brahmane.
Du bist Agni und der Wind. Du bist das Wissen und die Illusion, der alle unterliegen.
Du bist der alles durchdringende Geist und der Herr der Götter.
Du bist die große Wahrheit, bist furchtlos, unverändert, und die große Herrlichkeit.

Du bist die Energie der Sonne und die Kraft des Geistes.
Du bist unser großer Beschützer und der Ozean der Heiligkeit.
Du bist rein, ohne alle dunklen Eigenschaften, besitzt die sechs Attribute und dir kann niemand im Wettstreit widerstehen.
Von dir stammen alle Dinge ab, und du wirkst hervorragende Taten.
Du bist alles, was nicht gewesen ist und alles, was gewesen ist.
Du bist das reine Wissen.

Du zeigst dich, wie die Sonne mit ihren Strahlen das belebte und unbelebte Universum zeigt. Du verdunkelst selbst den Glanz der Sonne. Du bist der Zerstörer und der Schöpfer. Du bist alles, was vergeht und alles, was nicht vergeht.
Du leuchtest wie Agni und verbrennst alles, wie die Sonne in ihrem Zorn alle Wesen verbrennt.
Oh Gottheit, du erhebst dich wie das Feuer, welches zur Zeit der Universalen Auflösung alles zerstört.

Oh mächtiger Garuda, der du dich im Himmel bewegst, wir suchen deinen Schutz. Oh Herr der Vögel, deine Energie ist außergewöhnlich, dein Glanz gleicht dem Feuer, dein Leuchten ist so hell wie der Blitz, dem keine Dunkelheit nahe kommt.
Du berührst die Wolken, bist sowohl Ursache als auch Wirkung, der Verteiler von Segen und unbesiegbar in deinem Heldenmut.
Oh Herr, das ganze Universum erglüht von deinem Glanz, der so hell ist wie der Schein von erhitztem Gold.
Beschütze diese hochbeseelten Götter, die von dir überwältigt wurden und sich fürchtend in ihren Wagen nach allen Seiten durch die Himmel davon fliehen.

Oh Bester aller Vögel, du Herr von allem, du bist der Sohn des mitfühlenden und hochbeseelten Rishi Kasyapa. So sei nicht zornig und hab Erbarmen mit dem Universum. Du bist das Höchste. Oh, besänftige deinen Ärger und erhalte uns. Von deinem lauten Gebrüll wie Donnerschläge erzittern die zehn Richtungen des Universums, der Himmel, die Erde und unsere Herzen.
Oh verkleinere deinen Körper, der wie Feuer ist. Unsere Herzen erbeben bei deiner Pracht, die dem zornigen Yama gleicht. Oh Herr der Vögel, sei uns gnädig, denn wir bitten um deine Gunst. Oh du Ruhmreicher, gewähre uns Glück und Freude.“

Als Garuda von den Himmlischen auf diese Weise verehrt wurde, verminderte er seine Energie und seine Pracht.
 
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Der Zorn der Sonne und wie Aruna ihr Wagenlenker wurde

Und Sauti erzählte weiter:
Als Garuda den Göttern zuhörte und nun die Größe seines eigenen Körpers erkannte, verminderte dieser Vogel mit den wunderschönen Federn seine Größe. Dabei sprach er: „Kein Wesen soll vor mir Angst haben. Da auch ihr bei meinem Anblick in Furcht und Schrecken geratet, werde ich meine Energie zurücknehmen. Danach nahm dieser Wanderer der Lüfte, der alle gewünschte Energie zu Hilfe rufen und jede Gestalt annehmen konnte, seinen Bruder Aruna auf den Rücken, verließ seines Vaters Haus und flog zum Heim seiner Mutter am anderen Ufer des großen Meeres. Und er schaffte den strahlenden Aruna nach Osten gerade zu der Zeit, als die Sonne beschlossen hatte, die Erde mit ihren schrecklichen Strahlen zu verbrennen.

Saunaka fragte:
Warum hatte die verehrte Sonne beschlossen, die Welten zu verbrennen? Und welches Übel war ihr von den Göttern angetan worden, das ihren Zorn erregt hatte?

Sauti antwortete:
Oh du Sündenloser, seit damals Sonne und Mond den Amrit trinkenden Rahu entdeckten, als er sich unter die Götter gemischt hatte, hegte er eine tödliche Feindschaft zu den beiden Gottheiten. Daher versuchte Rahu immer wieder, die Sonne zu verschlingen. Die geplagte Surya (Sonne) erzürnte darüber sehr und dachte: „Ach, mein Wunsch, den Göttern zu helfen, hat mir die Feindschaft von Rahu eingebracht. Nun muß ich die gräßlichen Konsequenzen ganz allein ertragen. Wahrlich, ich bekomme keinerlei Hilfe in meiner Not. Vor den Augen der Bewohner des Himmels will mich Rahu verschlingen, und sie bewahren Stillschweigen. Ohne Zweifel muß ich einen Versuch unternehmen, die Welten zu zerstören.“

Mit diesem Entschluß begab sich Surya zu den Bergen im Westen und begann, sengende Hitze auszusenden, um die Welt zu vernichten. Da traten die großen Rishis vor die Himmlischen hin und sagten: „Es ist Mitternacht, und eine große Hitze versetzt jedes Herz in Angst. Dies wird die drei Welten verbrennen.“ So wandten sich die Götter mit den Rishis an den Großen Vater (Brahmaa) und fragten: „Welche große und schreckliche Hitze ist das heute? Surya ist noch nicht aufgegangen, doch die Zerstörung der Welt ist jetzt schon offensichtlich. Was soll erst geschehen, oh Herr, wenn die Sonne sich erhebt?“ Der Große Vater erwiderte: „Wahrlich, Surya hat sich heute bereit gemacht, die Welt zu vernichten. Sobald sie erscheint, wird sie alles zu Asche verbrennen. Doch ich habe ein Gegenmittel ersonnen. Der weise Sohn Kasyapas, der aller Welt als Aruna bekannt ist, verfügt über einen riesigen Körper und großen Glanz. Er wird vor der Sonne seinen Platz als Wagenlenker einnehmen und all ihre Energie auffangen. Er wird das Wohl der Welten, der Rishis und aller Himmelsbewohner sichern.“

Sauti fuhr fort:
Auf Befehl des Großen Vaters tat Aruna, wie ihm geheißen. So erhob sich Surya und wurde durch Arunas Wesen verschleiert. Nun habe ich dir erzählt, warum die Sonne in Wut geriet und wie Aruna, Garudas Bruder, dazu bestimmt wurde, ihr Wagenlenker zu werden. Doch höre nun die Antwort auf eine Frage, die du vor einer kleinen Weile gestellt hast.
 
Die Hymne an Indra von Kadru

Und Sauti erzählte:
Der große, starke und nach seinem Willen überall wandernde Garuda begab sich zum anderen Ufer des Ozeans, wo seine Mutter weilte. Vinata lebte in großem Kummer, nachdem sie die Wette verloren hatte und bei Kadru im Status einer Sklavin lebte. Eines Tages rief Kadru die sich vor ihr beugende Vinata zu sich, und sprach zu ihr in Anwesenheit ihres Sohnes Garuda: „Oh sanfte Vinata, trag mich zum schönen und entzückenden Reich der Nagas inmitten des Ozeans

So lud sich Vinata, die Mutter des Vogels Garuda, Kadru, die Mutter der Schlangen, auf den Rücken. Und von seiner Mutter gebeten trug Garuda die Schlangen. Doch der Sohn der Vinata stieg auf in die Himmel bis zur Sonne, und von ihren heißen Strahlen wurden die Schlangen versengt und ohnmächtig. Als Kadru ihre Söhne leiden sah, betete sie zu Indra: „Ich verbeuge mich vor dir, Herr der Himmlischen. Ich beuge mich vor dir, du Bezwinger des Namuchi, Oh du mit den tausend Augen, du Gemahl von Sachi. Sei du mit deinen Regenschauern der Retter der versengten Schlangen. Oh du Beste der Gottheiten, sei unser großer Beschützer.

Oh Purandara, du bist fähig, Ströme von Regen zu gewähren. Du bist Vayu (Luft, Wind), die Wolken, Feuer und die Blitze im Himmel. Du treibst die Wolken an und wirst daher auch große Wolke genannt (welche am Ende der Yugas das Universum verdunkelt). Du bist unvergleichlicher Donner und brüllende Wolken. Du bist der Schöpfer der Welten und ihr Zerstörer. Du bist unbesiegt. Du bist das Licht der Wesen, Aditya, Vibhavasu und die wundervollen Elemente. Du bist der Herrscher über die Götter. Du bist Vishnu (als sein Vertreten auf die Himmlischen Planeten - welche Teil der materiellen Welt sind; damit sollte aufmerksam gemacht werden, dass die Himmlischen Planeten nicht Teil des absoluten, spirituellen Bereich sind), hast tausend Augen, höchstes Wissen, und bist unsere letztendliche Zuflucht.

Oh Gott, du bist Amrit und der höchst verehrte Soma. Du bist der Moment, der lunare Tag, die Minute (bala), und du bist Kshana (vier Minuten). Du bist die helle und die dunkle Mondhälfte. Du bist sowohl Kala (24 Minuten), Kashta und Truti (kleine Zeiteinheiten), als auch das Jahr, die Jahreszeiten, die Monate, Nächte und Tage. Du bist die schöne Erde mit ihren Bergen und Wäldern. Du bist das Firmament und so strahlend wie die Sonne. Du bist der große Ozean mit wogenden Wellen und voller Wale, Walverschlingern (Timingalas), Makaras und vielen Fischen.

Du besitzt großen Ruhm und wirst immer von den weisen und großen Rishis verehrt, die ihren Geist in Kontemplation gehüllt haben. Zum Wohle aller Wesen trinkst du Somasaft und geklärte Butter in den Opfern mit heiligen Beschwörungen. Du wirst immer von den Brahmanen verehrt, welche sich nach Verdienst (in dieser Welt)sehnen. Oh du unvergleichlich Starker, du wirst in den Veden und Vedangas besungen. Und deswegen studieren gelehrte und opferfreudige Brahmanen die Veden mit großer Sorgfalt.“
 
Indra läßt regnen und rettet die götliche Schlangen vor der Sonne

Von Kadru auf diese Weise gebeten, bedeckte Indra, der König der Götter und der mit den besten Reitpferden, den Himmel mit großen Massen blauer Wolken. Er gebot den Wolken: „Laßt lebensspendende und gesegnete Tropfen sich ergießen.“ Und die blitzdurchzuckten und donnerbrüllenden Wolken ließen reichlich Regen fallen. Von diesen wunderbaren, reichlich Wasser verströmenden und schrecklich brüllenden Wolken sah der Himmel aus, als ob das Ende des Yugas erreicht wäre. Die Sturzbäche aus dem Himmel türmten sich zu Myriaden Wellen auf, der Wind blies gewaltsam, alles war aufgewühlt und der Himmel sah aus, als ob er einen wahnsinnigen Tanz aufführte. Das Himmelsgewölbe verfinsterte sich, und die Strahlen von Sonne und Mond verschwanden hinter den unaufhörlichen Regengüssen.

Durch den Regen, den Indra sandte, erholten sich die Nagas und freuten sich sehr. Die Erde war überall voller Wasser und zahlloser Wellen. Dieses kühle und klare Wasser reichte sogar bis in die niederen Bereiche. So gelangten die Schlangen mit ihrer Mutter sicher zur Insel, die Ramaniyaka genannt wurde.
 
Garuda fragt nach dem Grund der Sklaverei

Sauti sprach:
Die vom Regenschauer eingeweichten Nagas waren äußerst entzückt. Vom Vogel mit den schönen Federn getragen erreichten sie schon bald die Insel, welche vom Schöpfer des Universums als Heimat der Makaras bestimmt wurde. Als erstes erblickten sie dort das furchtbare Lavana Samudra (Salzmeer, oder andere Version: Dieses Land wurde einst von dem furchtbaren Asura Lavana erobert.)

Außerdem sahen sie einen schönen Wald, der vom Meerwasser gereinigt war und von der Musik eines beschwingten Chores widerklang. Es gab bezaubernde Bäume dort, die mit vielen Früchten und Blüten beladen waren. Auch sahen sie hübsche Bewohnungen, viele Wasserbecken mit Lotusblüten und Seen mit reinem Wasser. Es wehte eine erfrischend süß duftende Brise. Viele der die Insel zierenden Bäume wuchsen sonst nur auf dem Berge Malaya, und mit ihrem hohen Wuchs schienen sie die Himmel zu berühren. Auch die anderen Bäume verstreuten reichlich ihre Blühten und ließen sie von der Brise verwehen.

In diesen Blütenschauern konnten sich die Nagas wie im Regen baden. Der Wald war bezaubernd. Auch die Gandharvas (Halbgötter berühmt als außergewöhnliche Musikanten) liebten ihn sehr und fanden ihn immer vergnüglich. Er war mit honigtrunkenen Bienen angefüllt und bot einen entzückenden Anblick. Er war wunderschön, heilig, wohltuend und bezaubernd für alle Wesen. Auch Kadrus Söhne fühlten sich wohl im Widerklang der süßen Lieder, welche die Vögel sangen, und verbrachten ihre Zeit voller Freude. Doch nach einer Weile befahlen sie dem kraftvollen Garuda, diesem Herrn aller Vögel: „Bring uns zu einer anderen schönen Insel mit reinem Wasser. Denn, oh Vogel, du mußt viele wundervolle Orte gesehen haben auf deinem Weg durch die Lüfte.“

Garuda dachte einen Moment nach, wandte sich dann an seine Mutter Vinata und fragte sie: „Warum, oh Mutter, muß ich der Bitte dieser Schlangen nachkommen?“ Und Vinata antwortete ihrem Sohn, diesem kraftvollen Wanderer der Lüfte, der mit allen Tugenden und großer Energie ausgestattet war: „Ach, du Bester aller Vögel, durch schweres Mißgeschick wurde ich die Sklavin der zweiten Ehefrau meines Mannes. Durch Betrug der Schlangen verlor ich meine Wette und wurde versklavt.“ Nach dieser Antwort seiner Mutter überkam Garuda großer Kummer und niedergeschlagen sprach er zu den Schlangen: „Sagt mir, ihr Schlangen, durch welche darzubringende Gabe, welches zu erringende Wissen oder welch große Heldentat können wir uns von diesem Zustand der Sklaverei befreien?“

Sauti fuhr fort:
Die Schlangen lauschten und antworteten ihm: „Schaff uns gewaltsam das Amrit herbei. Dann, oh Vogel, werdet ihr von den Banden der Sklaverei erlöst sein.“
 
Garuda sammelt Kraft, um das Amrit zu gewinnen

Sauti erzählte weiter:
Nachdem Garuda diese Nachricht von den Schlangen vernommen hatte, sprach er zu seiner Mutter: „Ich werde gehen und das Amrit beschaffen. Doch zuerst möchte ich essen. Sag mir, wo ich etwas finden kann.“

Vinata antwortete:
„Die Nishadas leben an einem zurückgezogenen Ort inmitten des Ozeans. Iß tausend von ihnen (Das Volk der Nishadas wurde von den vedischen Völkern als Ausgestoßene betrachtet.) und besorge dann das Amrit. Doch trachte mit deinem Herz niemals nach dem Leben eines Brahmanen. Unter allen Wesen darf kein Brahmane getötet werden. Denn er ist wahrlich wie Feuer. Wenn ein Brahmane in Zorn gerät, dann wird er zu Feuer, zur Sonne, zu Gift oder zu einer scharfen Waffe. Und es wird gesagt, daß ein Brahmane der Meister aller Wesen ist. Aus diesem und noch anderen Gründen wird der Brahmane von den Tugendhaften verehrt. Oh Kind, er sollte niemals von dir getötet werden, auch wenn du wütend bist.

Unter keinen Umständen ist eine Feindschaft mit einem Brahmanen angemessen. Oh du Sündenloser, selbst Agni oder Surya können wahrlich nicht so viel Schaden anrichten wie ein zorniger Brahmane der strengen Gelübde. Und dies sind die Anzeichen für einen guten Brahmanen. Ja wahrlich, Brahmanen sind die Erstgeborenen unter allen Wesen, die Beste der vier Kasten und Vater und Lehrer von allen.“

Garuda fragte:
“Oh Mutter, welche Gestalt trägt ein Brahmane? Welches Verhalten zeigt er und welche Kraft? Strahlt er wie Feuer, oder hat er ein friedliches Antlitz? Oh Mutter, erkläre mir Fragendem die besonderen Zeichen, an denen ich einen Brahmanen erkennen kann.“

Und Vinata erwiderte:
“Nun Sohn, wisse, daß jener Beste ein Brahmane ist, der dich wie ein Fischhaken quält oder wie eine glühende Kohle verbrennt, wenn er in deine Kehle eintritt. Du darfst niemals einen Brahmanen töten, auch wenn du wütend bist.“ Aus Zuneigung für ihren Sohn wiederholte sie noch einmal: „Wenn er in deinem Magen nicht verdaut wird, dann ist es ein wahrer Brahmane.“

Obwohl sie um die unvergleichliche Kraft ihres Sohnes wußte, segnete sie ihn herzlich, und war doch gleichzeitig voller Kummer wegen des Betruges der Schlangen: „Mögen die Maruts (Windgötter) deine Schwingen beschützen, Surya und Soma deinen Rücken, Agni dein Haupt und die Vasus deinen ganzen Körper! Ich werde hier sitzen und mit Gebeten dein Wohl erflehen. Geh nun, mein Kind, und mögest du sicher an dein Ziel gelangen.“

Sauti fuhr fort:
Garuda hörte auf die Worte seiner Mutter, spreizte seine Flügel und erhob sich in den Himmel. Mit großer Stärke, hungrig und wie ein zweiter Yama (Herr des Todes) fiel er bald darauf über die Nishadas her. Mit der Absicht, die Nishadas zu vernichten, wirbelte er riesige Mengen Staub auf, welche stürmisch den Himmel verdeckten. Er sog das Wasser aus dem Ozean mit sich und ließ die Bäume erzittern, welche auf den umliegenden Bergen wuchsen. Er versperrte mit aufgesperrtem Schnabel die großen Straßen der Nishada Stadt und vergrößerte die Öffnung wie er wollte.

In großer Hast flohen die Nishadas aus der Stadt. Wie ängstliche Vögel zu tausenden in den Himmel aufsteigen, wenn die Bäume im Wald vom Sturm durchgeschüttelt werden, so rannten die vom aufgewirbelten Staub geblendeten Nishadas in den weit aufgesperrten und bereiten Rachen von Garuda, diesem sich mit größter Schnelligkeit und zielstrebig bewegenden und mit äußerster Kraft ausgestatteten Vernichter seiner Feinde. Dann schloß der hungrige Herr aller Vögel seinen Schnabel und verspeiste unzählige Nishadas, die früher selbst vom Fischfang lebten.
 
Hallo, anadi!

Ich frage mich, wozu du uns von dem Mythos berichtest. Was ist deine Absicht?

Rob
 
Hallo, anadi!

Ich frage mich, wozu du uns von dem Mythos berichtest. Was ist deine Absicht?

Rob
Hallo Rob,
meine Absicht ist etwas relativ Unbekanntes zu presentieren
für Spiritualisten Infos aus der Vedishen Weissheit,
für Atheisten "just another" Mythos - uninteressant,
für Christen ...vieleicht eine Sache des christlich erfundenen Satans welcher "der alte Schlange aus der sogenananten Genesis" sein sollte, aber du hast dich, vermute ich, mit solche Sachen, wie die "Geschichte der Religionen" nicht so sehr befasst.
:tomate:
Deiner Frage nach, sollst du womöglich den Atheisten angehören.
 
Hallo Rob,
meine Absicht ist etwas relativ Unbekanntes zu presentieren
für Spiritualisten Infos aus der Vedishen Weissheit,
für Atheisten "just another" Mythos - uninteressant,
für Christen ...vieleicht eine Sache des christlich erfundenen Satans welcher "der alte Schlange aus der sogenananten Genesis" sein sollte, aber du hast dich, vermute ich, mit solche Sachen, wie die "Geschichte der Religionen" nicht so sehr befasst.
:tomate:
Deiner Frage nach, sollst du womöglich den Atheisten angehören.

satan schlange kundalini
sag das doch gleich
bin ein fan von
bei aller vorsicht:D
 
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Ich kann in deiner Antwort und deinem Vorhaben leider nichts Konstruktives erkennen, anadi.

Rob
 
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