Ja, ist mir auch schon aufgefallen und an dieser Stelle könnte man dann den Beitrag von Nithy aufgreifen und berechtigterweise die Frage stellen:
Was wird eigentlich "aufgebaut" mit einem bejahenden Statement und was ist "destruktiv" oder wird zerstört mit einem verneinenden Statement?
Mal so in den virtuellen Raum geworfen, die Frage.
Ich find jetzt auf die schnelle den Link nicht dazu, aber du hast ja selber sehr viel über Kommunikation gelesen...
Es wird ja immer wieder empfohlen, sachlich und gewaltfrei zu argumentieren.
Dazu gehört auch, die Sache zu kritisieren und nicht den ganzen Menschen dazu. Also nicht: "Ich find dich scheiße", sondern: Ich find es Scheiße, dass du das und jenes gesagt/getan hast.
Ein gewisses Taktgefühl kann auch nicht schaden. Wenn sich eine Freundin ein Kleid kauft, was ihr überhaupt nicht steht, kann ich ihr das freundlich sagen oder ihr um die Ohren hauen, dass sie aussieht wie ein alter Kartoffelsack. Usw.
Ich geb auf jeden Fall den anderen Recht, Urteilen gehört dazu, das Gehirn an der Garderobe abgeben hat nichts mit Esoterik zu tun. So find ich es auch völlig richtig, andere darauf hinzuweisen, wenn sie sich in irgendwelche Traumwelten verrennen - um mal auf aktuelle Geschehnisse hier im Forum Bezug zu nehmen...
Aber kritisieren hat nichts mit Verurteilen zu tun, solange man nicht die Person in Toto abwertet. Da fängt für mich die Destruktion an, wenn es persönlich ans eingemachte geht. Und ich hab auch festgestellt: Je mehr man mit sich ins Reine kommt, umso weniger muss man sich an den Fehlern der anderen stören.
Und damit kommen wir zu noch einem wichtigen Punkt des Konstuktiven/Destruktiven. Es ist ein großer Unterschied (
auch energetisch gesehen) ob man eine Kritik ablässt, weil einem an dem Menschen gelegen ist, oder ob man nur seine eigenen Launen ablassen will, von eigenen Fehlern ablenken oder eigenen unbewältigten Ballast auf den anderen projizieren.
Dementsprechend wird das beim Gegenüber auch ankommen. Habt ihr das nicht auch schon selbst bemerkt: Jeder ist ja schon in den Genuss der oben genannten Versionen gekommen. Normalerweise läuft das so ab: Bei gutmeinender Kritik fühlt man das irgendwie auch. Vielleicht ärgert man sich erstmal, weil das Egolein gekänkt ist und man fühlt sich missverstanden usw. Dann kommt aber irgendwann der Punkt der Einkehr, wo man feststell: Der andere hat Recht. Oder vielleicht hat er auch nicht Recht. Aber die Intention war jedenfalls gut.
Andersrum, bei der destruktiven Kritik: Man ist verwirrt, man fühlt sich schwach, schlecht, wie auch immer. Und dieses Gefühl lässt auch nicht nach.