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Die Pharaonen verstanden sich selbst als Gottgleiche, deshalb sollte es auch bei Echnaton keine anderen Götter neben seinen geben.
Das war nicht immer so. In der Frühzeit waren die Pharaonen genau wie in Mesopotamien nur Söhne der Götter. Erst später wurden sie zu auf der Erde inkarnierten Gottheiten, die den Titel "Horus der Erde" trugen.
Monotheistische Götter sind meist mit der Macht verbunden, deshalb suchten die „kleinen“ Gläubigen auch die kleinen Göttlichkeiten. Wesen also, denen sie sich näher fühlten. Es ging also um die ganz persönlichen Bedürfnisse und Zuwendungen des gemeinen Volkes, die sie sich von ihren kleinen Göttern versprachen,
Trotzdem waren die Staats- und Gaugötter sehr geschätzt und die großen Götter waren es auch, wie Re, Maat, Schu, Tefnut, Atum usw. die wieder eingesetzt wurden, nach dem Aton als alleiniger Gott wieder einer von Vielen wurde. Ich würde meinen, die kleinen Götter des Volkes für Gesundheit, Familie und Alltagssorgen, blieben von Eschnatons Ein-Gott-Reform sowieso unberührt.
Eine Kraft der Gläubigen also, die noch ganz anderen Patriarchen erfahren mussten. So hatten sich zum Beispiel gegen den Unmut des Klerus, die kleinen Göttlichkeiten ins Christentum eingeschlichen.
Nicht nur dort.
Ja und so ist das auch noch heute, wenn die Menschen sich ihre ganz persönlichen Lebensphilosophien zuwenden.
Ja, nur ist das Ergebnis dieser ganz persönlichen Lebensphilosophien oftmals doch nur Eigendünkeln und der Unwille oder die Unfähigkeit größere und höhere Zusammenhänge verstehen zu können oder zu wollen. Menschen, die über den eigenen Tellerrand nicht blicken wollen und können und sich damit schmücken.
Überleg dir mal, alleine hier im Forum gibt es (teilweise sogar mehrere) den Messias, Jesus, herausragende Religionsgründer, -stifter, besser wissende Refomer und die einzige Wahrheitkenner. M.E. nur Eigendünkel, weil schon wirklich große Mensch vorgelegt haben, wo sie nicht mal dran kratzen.
Auf diese Weise findet sich Isis als segenbringendes Wesen in den Marien und Madonnen des Christentums und des Islams wieder.
Besonders eindrucksvoll ist für mich die Übernahme von katholischen Heiligen in den haitianischen Voodoo. Durch die Unterdrückung und den Versuch der gewaltsamen Christianisierung zu Zeiten der Sklaverei, war es den Menschen nicht möglich den Voodookult offen auszuleben und zu zelebrieren. So wurde die Voodoo-Gottheit Ezuli Freda zu Jungfrau Maria und Papa Legba zu St. Lazarus usw., bzw. verehrten die Anhänger des Voodoo unter den Namen und den Bildern katholischer Heiliger ihre Loas (Götter) weiter.