Die Reflexionen, Gedanken und Zitate, die mich inspirieren.

So drängt sich mir die Frage auf, ob im Samsara wirklich zur Vergebung der Sünden im Hier und Jetzt beiträgt?
Lieber Merlin, wo hast du das gelesen? Im Buddhismus geht es nicht um Vergebung, egal welcher Sünden. Samsara funktioniert nach dem Karma-Gesetz. Das ist wie bei Newton, also wie ein Naturgesetz. Dieses Gesetz ist eher unerbittlich – wie die Mathematik. Sieh hier: paṭicca-samuppāda

Allerdings gehört im Mahayana- und im tibetischen Buddhismus Karma zu den stark verborgenen Phänomenen, über die Buddha eigentlich nicht sprechen wollte.

Im Christentum betrachtet man die ganze Sache ein wenig anders, oder?

Und noch ein letzter Gedanke: Zeit und Raum sind nur Konstrukte.

Besser zitiere ich M. Eckhart dazu:

""IN DER ZEIT ward der Engel Gabriel gesandt von Gott." In welcher Zeit? Im sechsten Monat, als Johannes im Mutterleib zappelte. Wenn mich nun einer fragte: Warum beten wir oder warum fasten wir oder wirken wir all unser Werk? so antworte ich: Darum, dass Gott in unserer Seele geboren werde. Warum ist alle Schrift geschrieben und warum hat Gott die Engelsnatur und alle Welt geschaffen? Darum allein, dass Gott in der Seele geboren werde. Alles Kornes Natur meint Weizen, alles Schatzes Natur Gold, alle Gebarung meint Mensch. Wie ein Meister spricht, gibt es kein Tier, das nicht etwas mit dem Menschen in der Zeit gemein hat."

 
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Dhammapada (128) -

Übersetzung Kurt Schmidt
Nicht in der Luft,
in Bergesschacht,
in Meerestiefe
Gibt's einen Ort,
wo uns der Tod nicht abberiefe.
 
Im Buddhismus geht es nicht um Vergebung, egal welcher Sünden. Samsara funktioniert nach dem Karma-Gesetz.
Das ist richtig, aber worin sollte sich das Prinzip des Karmas von dem Gedanken der Vergebung des Christentums unterscheiden? Beide Gedanken sollen doch die Menschen zu einem positiven Verhalten animieren:
„Ein schlechtes Karma eine entsprechende Wiedergeburt, so auch bei einem guten Karma!“

Der einzige Unterschied liegt darin, dass es im Christentum keine Ehrenrunden gibt.

Merlin
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Der einzige Unterschied liegt darin, dass es im Christentum keine Ehrenrunden gibt.
Der Unterschied liegt darin, dass Christen davon ausgehen, dass sie sich nicht durch gute Taten am Ende vor Gott selbst rechtfertigen/freisprechen können.

Der christliche Gott hat keine Waage in der Hand, mit der er die guten Taten gegen die schlechten Taten aufwiegt. Vor dem christlichen Gott sind wir alle verlorene Sünder. Ohne Ausnahme.

Der christliche Glaube hängt einzig und allein an der Gnade Gottes, die zu unserer Rettung in Jesu Fleisch wurde und die für jeden da ist, der sie im Glauben annimmt.
Wer dieses Geschenk annimmt, wird im Herzen verändert werden und sich durch diesen Sinneswandel automatisch abkehren von den Pfaden, die zur Sünde führen.
Was nicht heißt, dass Christen überhaupt nicht mehr sündigen, natürlich gibt es weiterhin (wenn auch deutlich weniger) Fehltritte, die uns aber durch das Blut Jesu bereits vergeben sind.

Da wird von Gott im Sinne von Karma nichts aufgerechnet.

Das ist das Evangelium (wörtl. die gute Botschaft) von Christus Jesus!


Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit jeder, der an ihn glaubt,
nicht verlorengeht,
sondern ewiges Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte,
sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.

Johannes-Evangelium, Kapitel 3


Frohe Weihnachten!
...
 
Der christliche Gott hat keine Waage in der Hand, mit der er die guten Taten gegen die schlechten Taten aufwiegt. Vor dem christlichen Gott sind wir alle verlorene Sünder. Ohne Ausnahme.
Hallo Christian,

dem ist nicht so, in der Offenbarung ist von einem Buch des Lebens die Rede, in dem jene aufgeführt werden, die am Jüngsten Tag zum ewigen Leben auferstehen werden. Vor dem letzten Gericht, gibt es zudem die letzte Chance zur Reue und Umkehr zu einem gottgefälligen Menschen.

Offenbarung 3
[4]
Aber du hast etliche Namen in (der Gemeinde)
Sardes, die nicht ihre Kleider besudelt haben; und
sie werden mit mir (Jesus) wandeln in weißen Kleidern,
denn sie sind’s wert.


[5] Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern angetan
werden, und ich will seinen Namen nicht austilgen aus
dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen
bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

Offenbarung20

[12] Und ich (Johannes) sah die Toten, groß und klein,
stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein
anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des
Lebens. Und die Toten wurden gerichtet, nach den Schriften
in den Büchern, nach ihren Werken, die darin waren.


[15] Und so jemand nicht ward gefunden geschrieben
in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den
feurigen Pfuhl.


Unabhängig davon geht es bei dem Opfertod Jesus nicht um die die persönlichen Sünden der Gläubigen, sondern um die kollektive Sünde aller Menschen (Erbsünde).

Diese Erbsünde wurde durch den ersten Sündenfall von Adam und Eva begangen. Die entscheiden Sünde, mit der Adam und Eva ihre Unsterblichkeit verloren hatten. Somit wurde Eva zur Mutter aller Sterblichen.

1. Moses 3
[20] Und Adam hieß sein Weib Eva darum, dass sie
eine Mutter ist, aller Lebenden.

1. Korinther 15

[20] Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten
und der Erstling geworden, unter jenen, die da schlafen.

[21] So wie durch einen Menschen der Tod und durch
einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt.

[22] Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, so werden
sie in Christo alle lebendig gemacht werden.


[51] Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht
alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt;

[52] ... zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune
schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich,
und wir werden verwandelt werden.

[53] Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit,
und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.


Merlin
.
 
Naja, im Buddhismus trägt der Mensch die persönliche Verantwortung. Im Christentum ist er einfach dem Gott ausgeliefert.
Karma gestalte ich selbst. Von Schicksal sollte das Schaff Sal werden. Im Christentum ich bin von der Gnade des Gottes abhängig. Klarer kann ich nicht ausdrücken. LG.
 
Naja, im Buddhismus trägt der Mensch die persönliche Verantwortung. Im Christentum ist er einfach dem Gott ausgeliefert.
Karma gestalte ich selbst. Von Schicksal sollte das Schaff Sal werden. Im Christentum ich bin von der Gnade des Gottes abhängig. Klarer kann ich nicht ausdrücken. LG.

Es gibt doch beim Buddhismus auch Tugenden und Untugenden, von denen das Karma abhängig ist. So ist das auch im Christentum. Ich wüsste jetzt nicht, worin da jetzt eine unterschiedlich willentliche Entscheidungsfreiheit liegen soll?

Nur so nebenbei verbinden viele fernöstliche Gläubige das Samsara als ein Leid, aus dem sie lieber aussteigen würden. Ja und so ist auch ungewiss, welches Dasein dem Gläubige in seinem nächsten Leben erwartet.

Ich glaube nicht, dass sich jemand freiwillig ein Dasein als Unberührbarer in den Elendsvierteln von Kalkutta wünscht! Nein, das kann in den Massen nicht die Schuld dieser mit Leid beladenen Menschen sein.

Soweit ich weiß, gab es in den letzten 2.500 Jahren nur 52 Menschen, denen der Ehrentitel eins Erwachten zugesprochen wurde. Man kann sich also vorstellen, wie viele Leben da erfahren werden müssen, ehe man sich als solcher bezeichnen kann.

Merlin

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Bei den Christen ist es ähnlich, da heisst es, dass die Erde vom Teufel beherrscht wird.
:unsure:
Lieber David,

nur so nebenbei gibt es auch im Buddhismus eine Hölle (Naraka), die von Höllenwesen bestimmt wird. So zum Beispiel der Totengott Yamara mit seinem Schreiber. Diese Hölle ist eine Art Fegefeuer, in dem man bei Bedarf vor einer erneuten Wiedergeburt Höllenqualen erleiden muss:
364 × 480 pixels
(gemeinfrei)

Es dürfte auch von Interesse sein, dass der Gedanke von der Wiedergeburt und dem Samsara in den frühen Veden (Rigveda) noch nicht vorhanden war. Dieser Gedanke von der Widergeburt wurde erst in den Upanischaden in dem Zeitrahmen 700 - 200 v. Chr. aufgenommen.

Merlin
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:unsure:
Lieber David,

nur so nebenbei gibt es auch im Buddhismus eine Hölle (Naraka), die von Höllenwesen bestimmt wird. So zum Beispiel der Totengott Yamara mit seinem Schreiber. Diese Hölle ist eine Art Fegefeuer, in dem man bei Bedarf vor einer erneuten Wiedergeburt Höllenqualen erleiden muss:
364 × 480 pixels
(gemeinfrei)

Es dürfte auch von Interesse sein, dass der Gedanke von der Wiedergeburt und dem Samsara in den frühen Veden (Rigveda) noch nicht vorhanden war. Dieser Gedanke von der Widergeburt wurde erst in den Upanischaden in dem Zeitrahmen 700 - 200 v. Chr. aufgenommen.

Merlin
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Es gibt wohl einen Himmel und eine Hölle und die Erde ist wohl eine Mischung aus beiden. Man kann sowohl in den Himmel kommen als auch in die Hölle, ob jetzt im Jenseits oder in einen Bereich auf Erden. Diese Lehren sind wohl in vielen Religionen zu finden, auch wenn sich die Details unterscheiden.
 
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