Es gibt ein Wort von großer Ausdruckskraft:
„Heimatlosigkeit“.
Es gibt Menschen, die sich innerlich heimatlos fühlen – entfremdet, wie ausgesetzt in einem kalten, gleichgültigen Universum, herausgeworfen aus dem nahtlosen Gewebe des Daseins.
Und doch kann man dabei scheinbar gut leben: ein toller Job, eine schöne Wohnung, keine gesundheitlichen Probleme – und trotzdem fehlt etwas.
In Jack Londons Roman
Martin Eden erlebt der Protagonist genau das:
Er bekommt am Ende alles, wovon er je geträumt hatte. Er wird berühmt, anerkannt, sogar die Frau, die ihn einst zurückgewiesen hatte, will plötzlich mit ihm leben. Doch all das bedeutet ihm nichts mehr. Die Erfüllung seiner Träume wirkt leer – so leer, dass er sich das Leben nimmt.
Ein zutiefst interessantes Phänomen: Die Wünsche gehen in Erfüllung, doch das Gefühl der Leere bleibt.
Ich will nicht wissen, was
Wikipedia dazu sagt – es geht hier nicht um Definitionen.
Ich zitiere lieber Martin Heidegger:
""Der Mensch ist gegen seinen Willen in die Welt geworfen und seine Sein ist ein Sein zum Tode." Dieses Geworfen-Sein lässt den Menschen seine Grenzen erfahren."