Ach ja, interessant, das alles wieder aufzufrischen.
Sisyphos gibt dem Leben selbst den Sinn – also sollten wir nicht nach einem vorgegebenen Sinn suchen, sondern ihn selbst erschaffen.
Das bedeutet nichts anderes, als die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.
Oder anders gesagt: Es ist meine eigene Antwort auf das Leben.
Schauen wir hin: …
"Albert Camus nannte drei mögliche Reaktionen auf die Absurdität des Lebens: Selbstmord, Anschluss an einen
Glauben oder Akzeptieren der Absurdität (
siehe oben). Die Hinwendung zu einem Glauben bewertete er als „philosophischen Selbstmord“. Dieser bestehe darin, dass der Mensch das Denken aufgibt, sobald er sich einem Glauben anschließt.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Nagel2012-1"><span>[</span>1<span>]</span></a><a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Pölzler2014-3"><span>[</span>3<span>]</span></a> Camus lehnte den philosophischen Selbstmord ebenso wie den physischen Selbstmord ab, beides sei eine Form der Flucht. Er kam zu dem Ergebnis, dass der Mensch das Absurde als gegeben hinnehmen sollte.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Blomme2013-2" title=""><span>[</span>2<span>]</span></a><a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Baltzer-Jaray2014-12" title=""><span>[</span>1</a>"
Also, für den Existenzialismus wäre der Selbstmord keine Lösung.
Der Glaube würde bedeuten, dass ich daran glauben sollte, dass meine Katze wiedergeboren wird – wahrscheinlich als Ratte. Kommt nicht in Frage.
Das Wort „hinnehmen“ ist hier wie ein Schlüssel – im Sinne von: trotz allem akzeptieren, wie es ist, ohne Wenn und Aber.
So verrichtet Sisyphos seine sinnlose Arbeit, aber er betrachtet sich selbst als einen glücklichen Menschen.
Und weiter:
"In
Der Mensch in der Revolte entwickelte Camus die Idee der „Revolte“ gegen das Absurde. Bei der „Revolte“ geht es darum, im Angesicht von Widrigkeiten
Verantwortung zu übernehmen, Freiheit zu finden und die eigene Identität zu bestimmen.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Pölzler2014-3"><span>[</span>3<span>]</span></a><a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Gordon1984-5"><span>[</span>5<span>]</span></a><a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Baltzer-Jaray2014-12"><span>[</span>12<span>]</span></a> Wenn man sich auf neue Erfahrungen einlässt, wird es möglich, ein intensives und kreatives Leben zu leben.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Blomme2013-2"><span>[</span>2<span>]</span></a><a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-19"><span>[</span>19<span>]</span></a> Die „Revolte“ kann die Absurdität des Lebens im Kern nicht überwinden.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Nagel2012-1"><span>[</span>1<span>]</span></a><a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Gordon1984-5"><span>[</span>5<span>]</span></a> Sie ist aber besser als andere Reaktionen. Einige Autoren halten sie für die einzige philosophisch überzeugende Antwort auf die Absurdität des Lebens.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Pölzler2014-3" title=""><span>[</span>3<span>]</span></a>"
Also, der Autor findet hier: Es ist möglich, die eigene Identität selbst zu bestimmen.
Der Schlüsselbegriff ist:
Bestimmen.
Ich allein kann mir selbst eine Stimme geben – nur ich kann mir selbst Be-
deut-ung verleihen/ eigene Deutung/, nicht jemand anderes.
Auch wenn es vielleicht nicht möglich ist, die Absurdität des Lebens zu „überwinden“, bleibt doch: dem Tod wie dem Leben direkt ins Gesicht zu schauen.
Das erinnert mich an Dōgen (Zen) – an seine radikale Bejahung des gegenwärtigen Augenblicks, ohne Ausflucht.
Ja,-- so kann man weiter spinnen:
"
Die Idee des absurden Lebens wurde auch in Romanen und Erzählungen aufgegriffen.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Blomme2013-2"><span>[</span>2<span>]</span></a><a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-Pölzler2014-3"><span>[</span>3<span>]</span></a> Camus selbst veröffentlichte 1942, kurz vor seinem philosophischen Essay
Der Mythos des Sisyphos, den Roman
Der Fremde, in dem er dieselbe Thematik literarisch bearbeitete. Schon vor Camus zeichnete
Franz Kafka Bilder des Absurden, etwa in dem Roman
Der Process.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-24"><span>[</span>24<span>]</span></a><a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#cite_note-25" title=""><span>[</span>25<span>]</span></a>"
So. Habe ich es gelesen:
Der Fremde tötet den Anderen – das verleiht seinem eigenen Leben
als ob einen Sinn. Oder nicht?
Ja, genau. Denn er hatte von Anfang an keinen Sinn gesehen.
Er lebt in den Tag hinein, wie im Nebel – so etwas in der Art.
In Kafkas Roman
Der Prozess wird die Absurdität besonders deutlich:
Der Held weiß überhaupt nicht, worin seine Schuld liegt. Und niemand erklärt es ihm.
Aber diese Autoren brauchen keine Religion als Opium – und trotzdem, nein,--
trotz alledem, können sie als Menschen weiterleben.
Ist es also etwas Selbstverständliches? In den eigenen gähnenden Abgrund zu blicken?
Ha – gute Frage.
Okay. Ich schalte endlich die Kiste aus.
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