Vielleicht weil Sexualität so verteufelt wird und man aber natürlicherweise diese triebe hat.. So werden sie unterdrückt und dämonisieren sich..
In der Sexualität an sich gibt es nichts Verwerfliches, genauso wenig wie beim Essen oder Lesen, denn all das kann man als Triebe betrachten. Wenn der Mensch Sexualität verteufelt oder dämonisiert, entstehen Probleme, weil er sie entweder verdrängt oder im besten Fall rationalisiert und sublimiert.
Das Problem liegt tiefer, und Unterdrückung ist keine Lösung.
Nur wenn der einzelne Mensch unter der schönen Fassade die Unreinheit und den Verfall sieht, im vermeintlichen Glück, das immer vergeht, das Leiden erkennt, und versteht, dass all das keinen inneren Kern hat — es sind bedingte Prozesse ohne inneren Halt oder Stütze — nur dann sucht er nach der Befreiung aus dem endlosen Elend. Alles andere wird ihm egal, nur die innere Befreiung zählt. Der normale Mensch identifiziert sich meist mit dem eigenen Körper; durch Sex fühlt er sich lebendiger, aber das ist eine Droge wie jede andere.
Ich kann nicht zu meinem Körper sagen: 'Bitte bereite mir keine Schmerzen mehr, lass mich in Ruhe.' Er ist mir nur wie geliehen, besteht aus vielen verschiedenen Elementen, aber er gehört nicht wirklich mir. Alles hat ein Ende, auch der Körper. Ich kann mir einen neuen Computer kaufen, aber keinen neuen Körper. Der Körper stirbt, da kann man nichts machen.
Warum sprecht ihr dann überhaupt über "ihn".. Also personifiziert..
Weil die Sprache als Modell konzipiert ist, ist sie nur ein Abbild und kein Original. Das Original, also das Ding in sich selbst, entzieht sich der begrifflichen Erfassung. So etwas I. Kant.