Die Reflexionen, Gedanken und Zitate, die mich inspirieren.

Mit ihrer Betrachtungsweise, auch was z.B. „analytische“ Meditation angeht - kann ich mich sofort relativ gut anfreunden – Wenn „man“ das religiöse, moralische Konzept drum rum, dabei mal beiseitelässt.

Gibt ja z.B. genauso auch monotheistische „Seelsorger“, die in Gefängnissen Menschen potentiell zum moralisch subjektiv „Guten“ umschwenken lassen können – Einige davon scheinbar sogar mehr oder minder ganz ohne „Psychologie“ und/oder Vermittlung/Motivation zur hinterfragenden, eigenen Selbsterforschung ihrer „Schäfchen“, glaube ich.
 
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Also die Leerheit rühr ich nicht an. Ich war mal in Indien und eine Nonne hat versucht Leerheit anhand einer Tasse zu erklären, weil sie gerade eine in der Hand hatte. In der Tasse ist Abwesenheit von Tasse. Wo in der Tasse ist der Kern der Tasse. Ist es der Henkel, das Gefäß, das Porzellan? Wo ist der Wesenskern Tasse in der Tasse.

Später versuchte sie es noch einmal diesmal mit Kuchen. Im Kuchen ist Abwesenheit von Kuchen. Milch, Zucker, Backpulver, Erdbeeren, alles zusammengematscht, et Voilá, Kuchen. Aber genau betrachtet sind es zusammengewürfelte Zutaten die etwas neues Entstehen lassen...

Ich konnte das gut nachvollziehen aber so wirklich bringt es nichts darüber zu wissen. Im Auto ist also Abwesenheit von Auto, dachte ich mir als ich wieder zu Hause war. Wo ist der Kern des Autos? Die Räder, das Lenkrad... blablabla...
Ist nicht da aber ich fahre es. Also weltbewegend war das nicht,

Bis ich einmal einen Regenbogen fotografieren wollte! Seitdem ist er für mich der Inbegriff von Beispielen der Leerheit geworden weil ich etwas erkennen konnte was all diese Beispiele nur auf einer rationalen Ebene vermochten.

Es ging nicht darum was der Regenbogen ist. Es ging darum den Regenbogen zu sehen! Darum gefällt mir folgendes Zitat ziemlich gut.
Aha, danke sehr für den Beitrag, @infinio .
Bei der Tasse fällt mir ein:

"

Teetasse und Raum sind untrennbar​


Doch das Subjekt geht weit über das Ich hinaus. Wer „Ich“ zu sich selbst sagt, der spricht mit sich. Die Sprache ist aber das, was die vielen Menschen verbindet. Dasselbe gilt – auch Kant hat das betont – für Raum und Zeit. Ein Raum ohne Beobachter ist ein sinnloser Begriff. Unmittelbar erfahrbar bemerken wir am Raum, dass uns hier etwas verbindet, das sowohl in der inneren Anschauung wie in der äußeren Erfahrung vorausgesetzt ist. Zwar ist der Raum nicht die Buddha-Natur, auch wenn einige buddhistische Lehrer Raum und Nirvana fast gleichsetzen. Doch verweist uns diese alltägliche Erfahrung, dass alle Phänomene nur in einem Worin erscheinen, auf das, was der Begriff der Buddha-Natur bezeichnet. Dieses Worin der Erscheinungen ist unabweisbar und allen Menschen und Dingen gemeinsam. Es ist für uns untrennbar mit dem Gewahren und der Achtsamkeit verbunden. In diesem Worin sind alle Dinge und Lebewesen verschränkt, wechselseitig abhängig (pratityasamutpada).
Ein Beispiel: Eine Teetasse kann man nicht von dem Raum, den sie einnimmt, trennen. Der Raum gewährt der Teetasse erst das Erscheinen. Ebenso steht es um andere Aspekte dieses Worin: Seine Offenheit, seine Leerheit (nur ein leerer Raum kann etwas einräumen) oder seine kognitive Natur. Man kann deshalb von einem „Raum der Achtsamkeit“ sprechen, in dem alle Dinge und Menschen „selbst-verständlich“ erscheinen. Ein anderer Name dafür ist „Buddha-Natur“ oder „Alaya“. Dieses Worin ist nicht höher (wie ein Gott) oder niedriger (wie die Materie) als das, was in ihm erscheint. Es ist nicht individuell, aber doch stets mit uns selbst „da“, auch wenn wir es nicht beachten wie den Raum bei einer Tasse oder die Stille hinter der Musik.
Was im Mahayana also über das Selbst gedacht wurde, ist durchaus auch aus einer abendländischen Perspektive verständlich. Die Vergänglichkeit aller Phänomene, aller Erfahrungen verleitet dazu, etwas Dauerhaftes zu suchen. Doch dieser Versuch muss immer wieder, schließlich endgültig und todsicher, scheitern. Unsere privaten Schrullen als ewiges Ich festhalten zu wollen, ist tatsächlich ein „närrischer Gedanke“. Wir können auch die Luft nicht festhalten. Aber wir können atmen. Die Sprache gibt einen Fingerzeig: „Atem“ und „Atman“ (= Selbst) haben dieselbe Wortwurzel. Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel: „Mein eigentliches Wesen ist die Zeit selbst, nicht ein Etwas in der Zeit.“ (Jikme Lingpa) "

Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel


"Ich konnte das gut nachvollziehen aber so wirklich bringt es nichts darüber zu wissen. Im Auto ist also Abwesenheit von Auto, dachte ich mir als ich wieder zu Hause war. Wo ist der Kern des Autos? Die Räder, das Lenkrad... blablabla..."

Das Auto kann man aber nicht finden, wenn man es gründlich analysiert. Es lohnt sich, es zu finden:

Moment mal:

"
Wenn eine Kutsche in ihre Teile zerlegt wird (selbst in der
Vorstellung), hört sie auf, eine Kutsche zu sein; denn eine
Kutsche ist, genau gesagt, ein Fahrzeug, und ein Haufen von
Komponenten ist kein Fahrzeug - es ist ein Haufen von Komponenten.

(Wenn man dem Menschen einen Haufen von
Komponenten zeigt und fragt, "Ist dies ein Haufen von Komponenten?"
, so wird er "Ja" sagen.) Mit anderen Worten, eine
Kutsche ist ganz gewiß eine Verbindung von Teilen, aber es
ist eine Verbindung von Teilen in einem bestimmten funktionellen
Arrangement;
und dieses Arrangement zu verändern
bedeutet, die Kutsche zu zerstören. Es ist nicht besonders
verwunderlich, daß keine Kutsche zu finden ist, wenn wir sie
vorsichtshalber zerstört haben, bevor wir anfangen, nach ihr
zu suchen. Wenn ein Mensch eine funktionierende Kutsche
sieht und sagt "Im höchsten Sinne ist da keine Kutsche; denn
es ist nur eine Verbindung von Teilen", dann sagt er damit lediglich
"Es ist möglich, diese Kutsche in ihre Teile zu zerlegen
und diese zu einem Haufen aufzutürmen; und wenn das
geschehen ist, gibt es keine Kutsche mehr".

Das ist von Nanavira . Aber wir alle benutzen die Kutsche oder das Auto in einem bestimmten funktionellen Arrangement, oder?

Das ist die Quelle:

Buddhistische Gesellschaft München

Die Nicht-Selbst Strategie – Texte zu Anatta

Kategorie(n): Nicht-Ich

veröffentlicht Februar 2008
"Bis ich einmal einen Regenbogen fotografieren wollte! Seitdem ist er für mich der Inbegriff von Beispielen der Leerheit geworden weil ich etwas erkennen konnte was all diese Beispiele nur auf einer rationalen Ebene vermochten."

Nein, die echte Kunst transzendiert die rationale Ebene, korrekt!

Die Blume auf der Wiese ist nicht dasselbe wie das Bild der Blume im Album.

Ich denke oft, wir alle sind von der Magie der Sprache fasziniert, und infolgedessen verwechseln wir die Karte mit dem Land – also mit dem realen Boden, den ich berühre.

Anders ausgedrückt: Wir verwechseln den Finger, der auf den Mond zeigt, mit dem Mond selbst.

Meiner Meinung nach macht uns das blind dafür, die echte und authentische Magie im Alltag zu erkennen. In absolut allem, was wir sehen, hören oder ertasten. Diese inneren Filter, wie Scheuklappen, verhindern, dass wir das Wunder des Daseins in allem wahrnehmen. Das finde ich traurig.

In deinen Bildern kann man dieses Wunder aber spüren – nicht auf rationale Weise, das stimmt, sondern eher auf einer trans-person-alen, metaphorischen Ebene.


"Es ging nicht darum was der Regenbogen ist. Es ging darum den Regenbogen zu sehen!"

IST' ist im Grunde nicht vorhanden, könnte man sagen. Das Wunder entsteht durch das 'Sehen'. Daher könnte man den Begriff 'Leere' im positiven, erhebenden Sinne verwenden, oder?

Siehe hier:

"
"Das Bewußtsein gleicht eher der Oberfläche des Meeres,
abhängig von unbekannten Tiefen, und es kann als eine Manifestation
eben dieser Tiefen jene nicht ergreifen. Das Problem
entsteht dort, wo dieses konditionierte Bewußtsein sich selbst
begründen will, d.h. sich selbst real machen will. Wenn das
Selbst-Gefühl eine Konstruktion ist, dann kann es nur so versuchen
sich zu realisieren, indem es sich in irgendeiner Form
in der Welt objektiviert.
Das Ego-Selbst ist dieses unendliche
Projekt, sich selbst zu objektivieren, wozu jedoch das Bewußtsein
ebenso unfähig ist, wie eine Hand, die sich selbst ergreifen
, oder ein Auge, das sich selbst sehen möchte.
Die
Konsequenz dieses ständigen Versagens ist, daß das Selbst-
Gefühl vom unvermeidbaren Schatten eines Mangel-Gefühls
begleitet wird, dem es immer zu entkommen sucht. Wir erfahren
diese tiefe Gefühl des Mangels als das Gefühl, daß "da ir
gendetwas mit mir nicht stimmt", wenngleich sich natürlich
dieses Gefühl und unsere Antwort darauf auf verschiedene
Weisen manifestiert. In seinen "reineren" Formen erscheint
der Mangel als eine ontologische20 Schuld oder Angst, die fast
unerträglich wird, weil sie am eigenen innersten Kern nagt. In
dieser Hinsicht symbolisieren sogar die Angst vor dem Tod
und die Sehnsucht nach Unsterblichkeit etwas anderes; sie
werden zu Symptomen unserer vagen Ahnung, daß das Ego-
Selbst nicht ein fester Kern des Bewußtseins ist, sondern eine
mentale Konstruktion, die Achse eines Netzes, gesponnen, um
die Leere zu verstecken."

David Loy.
 
Pawel hat es ganz gut zusammengefass, das eine ist die Wahrnehmung der Realität, das andere eine Projektion.
Korrekt!

So zum Thema:

". Unser Gehirn tastet vielmehr die Umwelt blitzschnell ab und prüft, was für uns in der jeweiligen Situation wichtig und was unwichtig ist. Es konzentriert sich dann auf die wichtigen Dinge und fragt in seinem Gedächtnis nach: Welche Erfahrung habe ich mit diesen Dingen, was bedeuten diese Signale für mich. Auf dieser Basis plant es ein Verhalten, das für mein Überleben hilfreich ist. Das bedeutet aber: Mein Gehirn bildet nicht die Umwelt detailgetreu ab, sondern nur das Allerwichtigste davon, und alles andere erinnert, interpretiert und plant es aus sich heraus, auf der Grundlage seiner individuellen Erfahrungen. Im Klartext: Wahrnehmung ist nicht Abbildung, sondern Interaktion. Die Welt, in der wir bewußt leben, ist nicht die Wiedergabe unserer realenUmwelt, sondern vor allem ein Produkt unseres Gedächtnisses und damit unserer Erfahrung. Die aktuellen Sinnesreize sind nur der Anlaß für unser Gehirn, bewährte Konstrukte aus dem Gedächtnis abzurufen.

Roth: Also, philosophisch gesprochen können wir natürlich überhaupt keine Gewißheit haben über die Existenz einer Welt außerhalb unseres Kopfes. Wir haben nur die Gewißheit über unsere eigenen Sinnesdaten. Ob diese Sinneseindrücke aus einer äußeren Welt stammen, kann ich nicht unmittelbar überprüfen. Ich kann sie ja nicht anfassen, sondern was mein Gehirn verarbeitet sind immer nur Sinneseindrücke, von druckempfindlichen Tastsensoren in meinen Fingerspitzen etwa. Die Frage kann also nicht sein, ob ich nachweisen kann, daß es eine unabhängige Welt gibt, sondern nur, ob es plausibel ist, von ihrer Existenz auszugehen. Meine Antwort: Es ist sehr wahrscheinlich, daß es eine äußere Welt gibt."

So habe ich es interpretiert, dass die Wahrnehmung der ‚Welt‘ virtueller Natur ist.

Das Gehirn weiß wenig von der Wirklichkeit
 
Natürlich. Dass die Gedanken an die Leerheit an sich mMn. nicht weiter führen, war meine Erfahrung und nur auf mich gemünzt.

So ganz richtig war meine Aussage eigentlich auch nicht, denn irgendwohin führen sie ja :D Meine Frage ist, führen sie zu Klarheit oder ins Trübe?

Ich kann mir vorstellen, dass auch der Glaube an Gott zu einer gewissen Klarheit führen kann.

Ich persönlich kann daran aber nicht glauben. Das sollte aber kein Problem sein, wir sitzen eh alle in einem Boot und mir ist gleich wer neben mir sitzt solange er mich nicht von Bord schubsen will.
Na ja, sorry wegen der Fehler.
Ich bezweifle sehr, daß die Leerheit, wie es mahayna definiert, man wahrnehmen kann. Diese ausgeklügelte intellektuelle Akrobatik von Nagarjuna, die man in den westlichen Unis viele Jahre studiert, aber versteht nicht mehr .
Dalai Lama schildert im einen Buch, dass er nach viel Studium der Leerheit Dissoziaative Zustände bekommen hatte.
Im Theravada ist es anders. Denn es gibt nichts absolut, was mir gehört. Wie auch ICH entpuppt sich als die reine Fiktion
Das ganze erinnert mich den Film Matrix. Was uns niemals von der persönlichen Verantwortung befreit. Egal, wäre die Welt real oder nur das Produkt im eigenen Bewusstsein. Kann auch sein, dass wir in der Simulation leben. Egal, ich bestimme mein Verhalten, Gedanken oder Gefühle. Das ist genau der mittlere Weg oder die goldene Mitte. Punkt!
 
Mit ihrer Betrachtungsweise, auch was z.B. „analytische“ Meditation angeht - kann ich mich sofort relativ gut anfreunden – Wenn „man“ das religiöse, moralische Konzept drum rum, dabei mal beiseitelässt.

Gibt ja z.B. genauso auch monotheistische „Seelsorger“, die in Gefängnissen Menschen potentiell zum moralisch subjektiv „Guten“ umschwenken lassen können – Einige davon scheinbar sogar mehr oder minder ganz ohne „Psychologie“ und/oder Vermittlung/Motivation zur hinterfragenden, eigenen Selbsterforschung ihrer „Schäfchen“, glaube ich.
Das war übrigens die Nonne die die Beispiele mit der Tasse und dem Kuchen brachte. Von Heiligenschein keine Spur.

Aha, danke sehr für den Beitrag, @infinio .
Bei der Tasse fällt mir ein:

"

Teetasse und Raum sind untrennbar​


Doch das Subjekt geht weit über das Ich hinaus. Wer „Ich“ zu sich selbst sagt, der spricht mit sich. Die Sprache ist aber das, was die vielen Menschen verbindet. Dasselbe gilt – auch Kant hat das betont – für Raum und Zeit. Ein Raum ohne Beobachter ist ein sinnloser Begriff. Unmittelbar erfahrbar bemerken wir am Raum, dass uns hier etwas verbindet, das sowohl in der inneren Anschauung wie in der äußeren Erfahrung vorausgesetzt ist. Zwar ist der Raum nicht die Buddha-Natur, auch wenn einige buddhistische Lehrer Raum und Nirvana fast gleichsetzen. Doch verweist uns diese alltägliche Erfahrung, dass alle Phänomene nur in einem Worin erscheinen, auf das, was der Begriff der Buddha-Natur bezeichnet. Dieses Worin der Erscheinungen ist unabweisbar und allen Menschen und Dingen gemeinsam. Es ist für uns untrennbar mit dem Gewahren und der Achtsamkeit verbunden. In diesem Worin sind alle Dinge und Lebewesen verschränkt, wechselseitig abhängig (pratityasamutpada).
Ein Beispiel: Eine Teetasse kann man nicht von dem Raum, den sie einnimmt, trennen. Der Raum gewährt der Teetasse erst das Erscheinen. Ebenso steht es um andere Aspekte dieses Worin: Seine Offenheit, seine Leerheit (nur ein leerer Raum kann etwas einräumen) oder seine kognitive Natur. Man kann deshalb von einem „Raum der Achtsamkeit“ sprechen, in dem alle Dinge und Menschen „selbst-verständlich“ erscheinen. Ein anderer Name dafür ist „Buddha-Natur“ oder „Alaya“. Dieses Worin ist nicht höher (wie ein Gott) oder niedriger (wie die Materie) als das, was in ihm erscheint. Es ist nicht individuell, aber doch stets mit uns selbst „da“, auch wenn wir es nicht beachten wie den Raum bei einer Tasse oder die Stille hinter der Musik.
Was im Mahayana also über das Selbst gedacht wurde, ist durchaus auch aus einer abendländischen Perspektive verständlich. Die Vergänglichkeit aller Phänomene, aller Erfahrungen verleitet dazu, etwas Dauerhaftes zu suchen. Doch dieser Versuch muss immer wieder, schließlich endgültig und todsicher, scheitern. Unsere privaten Schrullen als ewiges Ich festhalten zu wollen, ist tatsächlich ein „närrischer Gedanke“. Wir können auch die Luft nicht festhalten. Aber wir können atmen. Die Sprache gibt einen Fingerzeig: „Atem“ und „Atman“ (= Selbst) haben dieselbe Wortwurzel. Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel: „Mein eigentliches Wesen ist die Zeit selbst, nicht ein Etwas in der Zeit.“ (Jikme Lingpa) "

Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel
Lieber Pavel, da hast du dir aber Mühe gemacht.

Wenn wir uns hier austauschen geht das natürlich nur wenn dabei unsere Neuronen feuern. Das Neuronen-Gequassel geht los.:reden: Nicht falsch verstehen, mir gefällt der Verlauf, welche Reaktionen auf die Beiträge und welche Themen dabei entspringen. Dennoch ist es das Neuronengeplapper im täglichen Leben, das die Ruhe des Geistes durchstreift. All das was wir hier "theoretisch" oder "rational" schreiben muss irgendwann auch wieder verstummen und der Weg gegangen werden, davon bin ich überzeugt. Es gibt so viele Wege und welchen soll man wählen? Ich hörte mal, "Gehe den Weg der Direkt vor dir liegt. Beim gehen wirst du stärker und findest deinen Weg und deinen Sinn."

All die Lehren sind, für mich, sehr wertvoll und wenn während des Austausches und dem Neuronengefeuere etwas förderndes dabei heraus kommt, dann lohnt es sich sehr. Wenn es im "Alltag" Früchte trägt. Ich bin sehr vorsichtig, damit die Lehren nicht zu einem Ersatz oder eine Ablenkung vom Leben werden, zu einem Hobby oder Zeitvertreib. Denn wenn ich zurück blicke, da habe ich gesucht und nie etwas gefunden was aus dem Neuronengeplapper hinausführte. Als das Neuronengeplapper aufhörte, stieß ich auf die Lehren die zu meinem Leben passten.

Ich kann und möchte mittlerweile gar nicht mehr über Leerheit, Synchronizität, Meditation, Raum und Zeit schreiben. Nicht etwa weil ich mich für etwas besseres halten würde oder keine Lust hätte mich mit dir zu unterhalten. Einfach nur weil das bei mir Hier und Jetzt "ist". :)

Aber weil du dir die Mühe gemacht hast kann ich dir noch von einem Bild erzählen, welches mir gefällt, das die Untrennbarkeit von Teetasse und Raum etwas bildlicher darstellt.

In der Teetasse ist Raum und um die Teetasse herum ist Raum. Wenn die Teetasse zerbricht, wo ist dann ihr Raum?​
In deinen Bildern kann man dieses Wunder aber spüren – nicht auf rationale Weise, das stimmt, sondern eher auf einer trans-person-alen, metaphorischen Ebene.
Ich bin grad ein bisschen beeindruckt von deiner Aufmerksamkeit. :)

GLG und bis bald. Ich ziehe mich ein wenig zurück.:blume:
 
Lieber @infinio , ich bin bestimmt kein Philosoph. Ich benutze Modelle als die Stützen, als das Vehikel, aber ich klammere mich nicht an sie.
Anders ausgedrückt, die unmittelbare und direkte Wahrnehmung steht bei mir auf der ersten Stelle.
Und ich bin kein Esoteriker im gewöhnlichen Sinne bestimmt. Auch kann ich mich nicht als der Buddhist etikettieren. Die Neurone feuern immer, wenn wir sogar schlafen. Nur bei der Realisation, also ANATTA, die agieren, wie der Mensch selbst bestimmt, aber nicht durch die Geistesgifte blind reagiert. Ich zwinge niemanden, mich zu lesen oder zu antworten. Das war schon gesagt. Lieber Gruß.
 
Ruhe des Geistes , aber im Alltag. Im Hier und Jetzt. Wie der Lotus, der aus dem Schlamm erwächst, aber bleibt von ihm unberührt. Kein Ich und Mein, so passiert der Trubel wieder ohne Anfang und Ende. Wie es heißt, es ist mir egal.
 
Heute habe ich mich nach dem Mittagessen kurz hingelegt. Es war seltsam, eine Fliege war im Raum, die laut gesummt hat, aber sonst war alles leer - nicht unangenehm, nur leer.

So war meine Wahrnehmung: Leere und eine Fliege. Dann blitzte ein Gedanke auf, den ich recht einfach zu verstehen fand: Leere ist, wenn die Dinge keine Bedeutung haben. Aha.
 
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„Leer sein“, bedeutet, dass kein Gefühl eines „Selbst“, kein Gefühl, dass etwas einem Selbst gehören könnte, kein Gefühl von „Ich“ und „Mein“ vorhanden ist. Diese Gefühle sind die Kreationen von Verlangen und Festhalten. Von diesen Gefühlen frei zu sein, heißt leer zu sein. Was ist frei davon? Wiederum ist es der Geist, der frei ist, entleert von diesen Gefühlen, sowohl von ihren groben als auch ihren subtilen Erscheinungsformen. Wenn der Geist in dem Maße leer ist, dass er sogar von den feinsten Spuren der Selbstsucht frei ist, sagt man, dass der Geist selbst suññatā ist. Das stimmt mit den Lehren einiger anderer buddhistischer Traditionen überein, die besagen, dass der Geist Leerheit und die Leerheit der Geist ist. Leerheit ist Buddha, Buddha ist Leerheit, Leerheit ist Dhamma, Dhamma ist Leerheit. Es gibt nur das."



Kernholz
des
Bodhibaums
Suññatā verstehen und leben
Buddhadāsa Bhikkhu
 
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