DruideMerlin
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Lieber Syrius,Auch die Gathas des Zarathustra, wo Gott als der Allweise Herr bezeichnet wird, der urewig ist. Seine erstgeschaffene Wesenheit trägt den Namen 'Heilig(st)er Geist' (hier Geschöpf Gottes - also keine Wesensgleichheit wie bei der katholischen Trinitätslehre).
Das zweite Geschöpf (Luzifer) ist ursprünglich mit dem erstgeschaffenen wie Zwillinge - seinen damaligen Namen erfahren wir von Zarathustra nicht - erst als er neidisch wurde er 'arger Geist' genannt (mitteliranisch Ahriman). Am häufigsten nennt ihn Zarathustra 'böser Geist', auch 'bösester Geist' oder einfach Lügengeist. Und im dritten Gesang: "Als diese beiden Geister aufeinandertrafen, schufen sie dadurch erstmasl Leben und Tod."
der Heilige Geist heißt dort Spendman und ist der Sohn des Schöpfergottes Ahura Mazda. Spendman und die sechs Engel wurden erschaffen, um ihm als Berater und Sendboten des Guten, im Kampf gegen das Böse beiseite zu stehen. Spendman wurde dann beauftragt, die Welt zu erschaffen. Der Widersacher Ahuras war dessen Bruder Ariman. Spendman sollte dann mit Feuer Ariman vernichten und am Jüngsten Tag über die Taten der Menschen richten.
Yasna 47 [1] Wer dem Heiligen Geist und dem göttlichen Gesetz gegenüber Gutes denkt, Gutes redet und gut handelt, dem wird Ahura durch seine Engel der Herrschaft, der Liebe Vollkommenheit und Unsterblichkeit schenken ...
[6] O Ahura! Wie wirst du durch den Heiligen Geist und den Engeln der Gerechtigkeit und der Treue zwischen den Menschen mit Feuer vergelten! Viele Menschen wünschen es, zu hören, um sich zu bekehren!
Ich sehe in dieser Schrift jedoch nicht das Ziel ein Engel zu werden, sondern dass aus uns bessere Menschen werden sollten, damit die Weltseele zu ihrem Frieden kommen kann:
Yasna 29[1] O Ahura, die Weltseele klagt vor deinem Thron und fragt: "Für wen hast du mich geformt, und wer hat mich geschaffen?Die Ungerechtigkeit, die Gräuel, der Zorn und die Gewalt bedrücken mich. Außer dir habe ich keinen Schutz - schenke mir ein fröhliches und ewiges Leben!"
Ohne jetzt dem Mazdaismus folgen zu wollen, finde ich den Gedanken in Yasna 47[1] für etwas, das man sich dennoch verinnerlichen sollte. Zarathustra hatte diesen Vers einmal sehr schön zusammengefasst, dass ein jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft oder Standes, die Gnade Gottes durch Gutes denken, Gutes reden und Gutes tun erreichen könne.
Ich wünsche Dir deshalb in diesem Sinne ein fröhliches und ewiges Leben. Verlier darüber nun aber das Gute nicht aus dem Auge.
Merlin