Die präkosmische Katastrophe

... haben Geister Gottes von den Aposteln Besitz ergriffen und durch sie geredet, in andern Sprachen und in einer Art, dass es unmöglich ist, dies mit der Bildung dieser einfachen Fischer zu erklären.
Lieber Syrius,

nur einmal so ein paar Fakten zu dem Thema Aposteln und den Fischern:

1. Andreas als der Erstberufene, war der Bruder von Petrus, Fischer und ein Jünger von Johannes dem Täufer.
2. Petrus war also dessen Bruder und ebenfalls Fischer.

3. Jacobus der Ältere ein Fischer und Bruder von Johannes
4. Johannes der Lieblingsjünger, Fischer und Bruder von Jacobus Ä.
Er hat nachweislich ein hohes Alter erreicht und verschiedene Schriften verfasst. Aus diesem Grund kommt er auch als der Verfasser des gleichnamigen Evangeliums durchaus infrage.

5. Philippus war aus Betsaida und vermutlich auch Fischer.

6. Jacobus der Jüngere möglicher Bruder von Jesus und sicherlich kein Fischer sondern ein Tecton (Haushandwerker), wie Jesus und dessen Vater.

7. Matthäus war Steuereintreiber und möglicher Verfasser des gleichnamigen Evangeliums.

8. Bartholomäus war ein Schriftgelehrter, der später in Armenien missionierte.
9. Über den Beruf von Thomas ist nichts bekannt, missionierte aber später in Indien.

10. Judas Thaddäus ist möglicherweise keine reale Person.

11. Judas Ischariot (der Messerkämpfer) stammte jedenfalls aus dem Dunstkreis des Widerstandes gegen Rom.
12. Auch Simon der Zelot kann man unschwer diesem Personenkreis zuordnen. Über deren vorherigen Broterwerb ist nichts bekannt.

Maßgebliche Apostel stammten aus der Zeit nach dem Tod Jesus, so zum Beispiel Paulus, der Schriftgelehrter und Zeltmacher war. So war Lukas Arzt und gilt als Verfasser des gleichnamigen Evangeliums und der Apostelgeschichte.

Zudem hatte Jesus in Kafarnaum eine größere Anzahl an Apostel ausgesandt, um die Botschaft im Lande zu verbreiten. Der Großteil der Apostel in der Apostelgeschichte hatte sicherlich nichts mit den Fischern der ersten Stunde mehr gemein.



Merlin
 
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Danach verliess Gabriel den Körper von Josef und 'der Geist des allerhöchsten' nahm von ihm Besitz (nicht Gott) und vollzog den Zeugungsakt - so wie alle Menschen gezeugt werden. Es steht ja geschrieben, dass Jesus den Menschen in allem gleich sei.

Nein.
Es heißt klar: "und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar."

Keine Spur einer ûnbefleckten' Empfängnis

Verständlicherweise lehnen Menschen in der heutigen Zeit aufgrund von naturwissenschaftlichen Tatsachen diese Theorie ab. Jedoch ist die Jungfrauengeburt im Christentum von zentraler Bedeutung: Zum einen ist sie der Beleg dafür, dass Jesus tatsächlich Gottes Sohn ist, denn er hat dadurch KEINEN menschlichen Vater.
Zum anderen stellt es den Beweis für Gottes Allmacht dar. Gott ist unseren naturwissenschaftlichen Gesetzen nicht unterworfen.
 
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, davon krieg ich Kopfschmerzen vom Gehirnwindungen verbiegen... Im Grunde reicht schon der Titel. Präkosmische Katastrophe? Was war vor dem Urknall? Die Intuition sagt mir, daß davor der Zusammenbruch eines früheren Universums war, und nach dem Zusammenbruch des jetzigen wird es ein weiteres geben. Von Urknall zu Kollaps zu Urknall... Wie nannte ich das mal? Den Pulsschlag der Ewigkeit... Vor dem Hintergrund sind die Menschen samt ihrer Götter, Engel und sonst was nur ein Nichts... Das Universum schert's nicht, es geht unbeirrbar seinen Weg durch die Zeiten.

Das ganze Leben ist ein Spiel, auch die Evolution... Btw., "böse" ist ebenso wie "gut" ein menschendefinitier Begriff und im Universum oder der Abfolge mehrerer Universen ohne jede Bedeutung.
Präkosmisch meint eben, dass dies vor der Erschaffung eines - oder wie Du glaubst mehrerer - Kosmos gewesen war.

Egal wie viele Domino Steine Du aufstellst - sie fallen nicht, solange nicht irgendwer irgendwo Anstoss gibt. Und so ist es auch mit der materiellen Schöpfung.

Vielleicht ist es doch etwas schwach, dem Sein, dem Leid und Elend nicht mehr als den Sinn eines Spiels abzuringen.

lg
Syrius
 
Nein.
Es heißt klar: "und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar."
Ja, nach dieser Begegnung gab es keine Berührung mehr bis zur Geburt.

Entweder war Jesus den Menschen in allem gleich, wie es an anderer Stelle heisst, dann gab es auch einen normalen Akt der Zeugung. An einer der beiden Stellen hat die Bibel unrecht.

lg
Syrius
 
Im jüdischen ‘Sohar’ wird dieser Abfall im Geisterreich symbolisch als «Bruch der Gefässe» bezeichnet und als Ursache für das Entstehen der materiellen Welt genannt. Dort heisst es, alle Dinge trügen diesen Scherbenhaufen in sich, dass aus den Scherben der zerbrochenen Gefässe die dämonischen Gegenwelten des Bösen entstanden seien …

In Schriften der Babylonier ist von einem Kampf der Götter zu lesen. Indische Aufzeichnungen erzählen, wie die Devas, die gutgesinnten Geister, und die Asuras, die Dunkelmächte, gegeneinander Krieg führten. Nach einem iranischen Mythos bestanden in alten Zeiten zwei Reiche, das Reich des Lichtes und das Reich der Finsternis. Nach anfänglicher Harmonie kam es zum Kampf der Lichtwesen gegen die Dunkelwesen und deren Sturz in die Dunkelheit.

Der altpersische Prophet Zarathustra berichtet, dass die beiden von Gott zuerst geschaffenen Engel in Widerstreit gerieten – der erstgeschaffene wurde zum «guten Geist» Ahura Mazdah, der zweite zum «bösen Geist, «Ahriman». Dieser und dessen Anhang wurden Lügenknechte Gottes genannt und in einem langen Kampf in die Hölle verbannt. Zarathustra sprach von einer «Ursünde, welche sich der Mensch, der auf Erden sein zweites Dasein vollbringt, schon in seinem ersten Dasein selbst auferlegt hat». Auch im babylonisch-assyrischen Gilgamesch-Epos wird von einem Kampf zwischen den Asuras und den Devas erzählt.


Pythagoras nahm eine Vorexistenz der menschlichen Geistseele an, deren Fall in das körpergebundene Erdenleben Strafe sei für ein persönliches Verschulden in der geistigen Welt. Platon lehrte, dass die heutigen Menschen ursprünglich reine Engelwesen waren, die sich gegen die göttliche Ordnung aufgelehnt haben und deshalb dazu verurteilt wurden, auf Erden menschliche Körper anzunehmen. Und Hesiod schildert den Kampf der Götter mit den Titanen, die schliesslich von Zeus in den Tartarus gestürzt wurden. In den altgermanischen Göttersagen wird von einem «Kampf zwischen den Göttern und einem Fall aus Himmelshöhen» berichtet. Und Plotin in seiner fünften Enneade: «…. Der Anfang des Unheils war für sie die Überheblichkeit, …. Und sich immer mehr dem selbstsüchtigen Trieb hingaben, …. Machten den Abfall immer grösser …»

Auch der Perser Mani lehrte, dass der heutige Mensch ursprünglich aus der göttlichen Lichtwelt stammt, der durch eigenes Verschulden in einem Kampf fiel.


Im Koran ist erwähnt, dass die Weigerung des stolzesten der Geister, die Ordnung Gottes anzuerkennen, zu diesem Absturz beführt habe. Allah verwies den Satan Iblis und seine Mitläufer aus dem Paradies.




Hallo, Syrius!

Vielen Dank für Deinen umfangreichen Streifzug durch die geistige Ur-Geschichte der Menschheit und auch für die skizzierten Ansichten der großen Mystiker, Denker und Religionsstifter vor unserer Zeit.

Selber aus dem überreichen anthroposophischen Wissensfundus schöpfend, meine ich, halten Deine Mitteilungen jeglicher Authentizitätsprüfung stand.

Es wäre meinerseits ausgesprochen wünschenswert, wenn Dein Beitrag eine lebendige Diskussion um das Rätsel von Gut und Böse anstieße und um die ewige quälende Frage nach dem Sinn des Bösen, des Leides und des Todes....


Lieben Gruß!

Werdender
 
Ja, nach dieser Begegnung gab es keine Berührung mehr bis zur Geburt.

Woher hast du das?

Mt. 1.18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so; Maria, seine Mutter war mit Josef verlobt. Noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes.

Mt.1.19 Josef, ihr Mann, der gerecht war uns sie nicht bloßstellen wollte, beschloss sich in aller Stille von ihr zu trennen.

Es gab also keine Begegnung. Als Josef seine Verlobte zu sich nimmt, nachdem der Engel ihm im Traum erscheint, ist sie bereits schwanger.

Entweder war Jesus den Menschen in allem gleich, wie es an anderer Stelle heisst, dann gab es auch einen normalen Akt der Zeugung. An einer der beiden Stellen hat die Bibel unrecht.

Mit seiner Geburt wurde Jesus Mensch. Daher sehe ich diesen Widerspruch nicht.

Und nebenbei: in ALLEM gleich, trifft wohl nicht so ganz zu. Wie viele MENSCHEN kennst du denn, die Wunder vollbringen...
 
Dass Menschen früher Engel waren, sich wider besseren Wissens gegen die Gesetze Gottes stellten und aus dem Himmel geschmissen wurden, in der Hölle landeten und sich viele schlechte Eigenschaften aneigneten - ist die einzig vernünftige Erklärung , die mir bisher untergekommen ist, die das Leid, das Böse, Krieg, Schmerz und die Untugenden ..... erklärt.
Spirituelle Quellen sagen, dass es viele Engel gegeben hat und gibt, die auf der Erde inkarniert haben, um den Menschen zu helfen. Manche haben ihren Auftrag wahrgenommen (Mutter Theresa? Gandhi? Franziskus? Martin Luther King?)
Nur: manche haben ihren Auftrag vergessen, da sie - wie alle anderen auch - ins Vergessen gegangen sind. Dadurch auch "in die Sünde" gefallen, und ins Rad der Wiedergeburt gekommen sind.
Insofern ist unklar, wer zu welcher Kategorie gehört - zu den "gefallenen" oder den "vegessenen"...
Ich zähle mich natürlich zur letzteren ... :)
 
Was war vor dem Urknall? Die Intuition sagt mir, daß davor der Zusammenbruch eines früheren Universums war, und nach dem Zusammenbruch des jetzigen wird es ein weiteres geben. Von Urknall zu Kollaps zu Urknall... Wie nannte ich das mal? Den Pulsschlag der Ewigkeit...
Spirituelle Quelen sagen, dass unser Universum nur ein Teilchen eines viel größeren Omniversums ist - und dass es glaube ich 6 solcher Superdinger gibt, die sich um den göttlichen Kern drehen, die "Quelle".
Kannst du dir vorstellen, dass der - gedachte, aber nie bewiesene - "Urknall" dieses "Es Werde!" ist - dieser Impuls der Quelle (Gott), sich ein Gegenüber (Gott-Vater) zu erschaffen, um sich zu erfahren ... ?
 
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Kannst du dir vorstellen, dass der - gedachte, aber nie bewiesene - "Urknall" dieses "Es Werde!" ist - dieser Impuls der Quelle (Gott), sich ein Gegenüber (Gott-Vater) zu erschaffen, um sich zu erfahren ... ?
Lieber Thorwald,

es gibt mit der Hintergrundstrahlung schon den Beweise für einen Urknall. Es ist inzwischen nur die Frage, ob das von uns wahrgenommene Ereignis, ein einmaliger Prozess war oder ein Teil von Zyklen ist, in denen Multiversen immer wieder kommen und vergehen. Das würde jedenfalls dem universellen Prinzip vom Kommen und Vergehen entsprechen.


Merlin
 
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