"Die persönlich erschaffene Realität"

Equinox schrieb:
Hallo Sansara


Ich bin ein männlicher Esoteriker aber ich hoffe trotzdem das ich dir dadurch den Mut nicht nehme. :daisy:

:roll:

Ne, ist nicht schlimm ;) ! Irgendwie kommst Du weiblich rüber... (jedenfalls in meiner persönlichen Realität)

Das scharf machen des Egos, das sich abgrenzen und sich über andere stellen erleben wir in diesem Forum genau so im Realen Leben, wenn man es denn sehen kann oder will. :sleep2:

Interessant ist die Frage, warum es einem missfällt, dass andere Egos sich so aufblähen. Vielleicht weil sie damit aus meinem eigenen Luft ablassen?? Schön wäre es, das einfach nur wahrzunehmen. Mir stößt es bei manchen bitter auf, über andere lächel ich nur...

Die ebene der Materiellen Realität zu überwinden und die Spirituelle Realität zu erfahren kann nur durch den gereinigten Geist und nur über das Herz geschehen.
Wohin der Kalte Intellekt gepaart mit Okkultem führt, wissen wir meine ich zugenüge.

Nach dem ich den eingangs beitrag von Codnem gelesen habe hab ich eigentlich was anderes erwartet und hab mich dann sehr über die kalte Ausführungen gewundert.

Ja, hier bauen sich manche Menschen ein gefährliches Gedankengerüst auf. Aber ich kann jetzt nachvollziehen, wie etwa der Nationalsozialismus, Sekten oder eine Psychose entstehen. Nicht in Ent-wicklung von, sondern in Ver-wicklung in Gedankengerüste(n), mit denen sich die Betreffenden dann identifizieren.

Komischerweise hat hier ein Esoterikkritiker eingeworfen, dass der Gedanke einer selbst erschaffenen Realität Opfer von Gewalt verhöhnt.

Ich finde, man muss sich immer bewusst machen, dass wir nunmal in diesem materiellen Körper inkarniert sind und dieses Leben leben müssen. Der Rückzug zum Göttlichen ist nur ein Energietrunk, ein roter Faden in diesem Leben, in dem wir VERANTWORTUNG tragen.

Atheisten haben diesen roten Faden nicht und tragen trotzdem Verantwortung. Spirituell interessierte Menschen sehen nur noch den Energietrunk und entziehen sich ihrer Verantwortung als Mensch...

Die goldene Mitte macht's mal wieder ;) !
(Ich pendel übrigens zwischen den beiden Polen, aber Erkennen ist ja immer der erste Schritt..)

Wer mal drüber nachdenken möchte...

LG von Sansara
 
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Haris schrieb:
Aber mich würde es doch nochmal interessieren: was beschäftigt Dich genau - ist da eine Frage, eine Unklarheit? Was Du ganz am Anfang schreibst und zusammenfasst, die ganzen Zitate, drücken doch eigentlich schon alles zum Thema selbst-konstruierte-Wirklichkeit ziemlich erschöpfend aus. Drum wunder ich mich. Kannst Du´s irgendwie fassen, was Dich persönlich beschäftigt? Oder ist Dir eh schon alles klar und Du suchst halt noch tiefere Bestätigung für Deine Gedanken.

Sorry, falls ich zu oberflächlich gelesen haben sollte,

liebe Grüsse,

Haris

Hi Haris!

Du meinst, was mich persönlich an dem Thema beschäftigt wenn ich Dich richtig verstehe...? Einerseits weiß ich mittlerweile viel über das Thema, aber es ist ja nicht so, das man Vokabeln lernen kann und sich sicher ist, das es wirklich so ist. Insgesamt bin ich mir aber mittlerweile schon sehr sicher und es geht mir persönlich seit einiger Zeit vor allem um die Praxis und weniger um die Theorie. Aber das Gute ist: Praxis und Theorie sind bei diesem Thema wirklich eins. Stell Dir mal vor es ist wie ich sage, und Deine Realität ist ein Spiegel Deines Inneren und v.a. der Bereiche die Du nicht so richtig sehen willst, die Du ablehnst. Wenn man das glaubt, wie ich, dann schaut man sich seine Realität mit anderen Augen an. Und ich persönlich sage einerseits: Ich bin mir sicher.. aber ich weiß, das da Unsicherheiten sind, sonst wären ein paar Dinge anders. Und jetzt schaue ich mir an, wie hier andere auf das Thema reagieren. Was sie fragen oder auch wie sie darüber urteilen. Und ich weiß, das jede dieser Fragen mich selbst noch immer beschäftigt. Auch wenn ich sie beantworte und jemand der das liest sagt "er ist sich sicher.", egal ob man das jetzt nachvollziehen kann oder nicht... , so weiß ich, das jede dieser Fragen eine Unsicherheit bei mir selbst andeutet. Ausserdem hilft es mir über Themen zu schreiben und sie genau dabei zu verstehen. Z.B. die Fragen von Raeubertochter waren da gut, weil ich mir einerseits über diese Kinder-Sache noch keine großartigen Gedanken machte, aber jetzt weiß ich diese Fragen waren da, aber wurden von mir nicht erkannt und während ich ihr antwortete ist mir etwas viel wichtigeres aufgegangen, was ich so vielleicht gar nicht unterbringen konnte. Insofern mache ich das nicht, um meinen "Glauben" unter die Leute zu bringen, es ist mir wirklich egal ob das jemand anders glaubt oder nicht, sondern um selbst Unsicherheiten zu entdecken und zu verstehen. Und dabei helfen mir oft die, die ähnlich denken wie ich, aber Fragen stellen die mir selbst gar nicht bewusst sind. Ich kann sie dann oft aus dem Kontext den ich habe beantworten und auch so, das ich mir ziemlich sicher bin, dass das passt, aber sie waren vorher in mir und haben gefragt und keine Antwort bekommen. Wer mich also fragt oder wen auch immer, fragt auch stellvertretend FÜR MICH.

Und dazu kommt noch, das ich wenn ich schreibe irgendwie eher "fließe" als wenn ich wirklich angestrengt nachdenke. Ich schreibe einfach drauf los und oft antworte ich etwas was mir selbst in der Form gar nicht so klar war. Würde ich nachdenken um möglichst perfekt zu antworten, denken als wäre die Frage eine Prüfungsfrage, würde nichts passieren, aber wenn ich drauf losschreibe, irgendwie intuitiv, dann funktioniert es und dann schreibe ich nicht nur etwas an jemanden der gefragt hat was ich schon lange klar hatte, sondern ich schreibe etwas was mir "unterschwellig" klar war, aber erst durch das Schreiben klar wird. So gesehen könnte man sagen, das ich selbst also am meisten davon habe. Insofern hat es für mich erstens den Sinn mir selbst über ein paar Dinge klar zu werden und sie tiefer sacken zu lassen, zweitens sozusagen in mir Unklarheiten zu finden, indem ich darauf achte wo Unklarheiten oder auch vollkommener Unglaube oder gegensätzliche Meinungen bei anderen sind, drittens kommuniziere ich gerne, und diejenigen die mir ähnlich sind, ähnlich denken, ähnliche Fragen habe etc. bin ich dann gerne Spiegel. Sozusagen der Blinde der den Blinden führt. Aber in diesem Fall führen beide. Im Zick-Zack-Kurs voll aufs Ziel zu ;)

Viele Grüße,
C.
 
Equinox schrieb:
Hallo Condemn

Ich muss zugeben das ich nicht zu den begabtesten Schreibern hier im Forum zähle aber ab und zu versuche ich auch einen beitrag zu erstellen ob es mir gelingt verstätlich rüber zu kommen sei jetzt nach deiner Analyse meines Beitrags dahin gestellt.
Das Problem hat wohl jeder. Ich habe auch oft den Eindruck das ich falsch verstanden wurde, bzw. in eine Richtung die ich selbst nicht mal gesehen habe. Aber sie muss wohl da sein...

Ich weiß nicht ob du je deinen Geist getrennt von der Materie erlebt hast also nicht als Ego sondern als Erkenntnis Werkzeug der Seele.
Was könnte man als Ego bezeichnen wenn nicht den Geist der sich als das Ich mit der Materie Identifiziert.
Das sehe ich ähnlich. Das was Du Ego nennst nenne ich ICH, es ist der "äusserste" Teil von mir der die materielle Welt wahrnimmt. Aber was ich vollkommen anders sehe: Dieses ICH, Du nennst es Ego, nimmt sich ständig als Getrennt von dieser Welt wahr. Das ist es was schmerzt, die Trennung. Und sie besteht innen und aussen. Und wenn Du Dich nach innen begibst, vielleicht in Meditation und in einen Zustand kommst, den Du als frei von der Materie erlebst, so ist das nicht die wahre Freiheit, denn Du wirst wieder "aufwachen" und zurückkommen. Du hast nur eine Brücke überquert, einen tieferen Teil Deiner selbst besucht und bist wieder zurückgekehrt. Das was ich meine, ist nicht die Aufmerksamkeit in diesen Teil zu verlegen, sondern die Aufmerksamkeit, das Bewusstsein so auszuweiten das Du alles gleichzeitig bist. Du bist dann dieser tiefe Frieden, Du siehst und bist in der materiellen Welt. Du siehst in allem die Integrität die Deine eigene ist und Du siehst das zwischen Dir und der Welt keine Trennung besteht. Und jedes mal wenn Du etwas schönes siehst ist das ein Kompliment an Dich, denn es sagt etwas über Deine eigene Schönheit aus, und wenn Du dann noch etwas häßliches siehst und wirklich empfindest, dann hast Du einen Teil Deiner selbst vor Dir den Du noch nicht kennst. Und Du wirst nie alles kennen. Es wird immer weitergehen.

Weißt Du... Diese ganzen Geschichten von Bewusstseinszuständen mutmaßlich Erleuchteter Meister, die in sich einen Frieden fanden, der sie frei von allen Bedürfnissen machte sind schon wahr. Aber sie haben da nur einen bestimmten Teil erschlossen. Und wenn sie in dieser Welt als alte unzufriedene Männder auftreten, die zwar in einer Höhle wohnen aber gleichzeitig über die Reichen urteilen, dann kannst Du sicher sein, das sie den Frieden vielleicht kennen, aber ihn in dem Moment nicht erleben. Was soll das wert sein? Dieser tiefe Frieden, frei von allem ist nur ein Platz von vielen im eigenen Selbst. Wer will und kann, soll sich hinbegeben, aber er soll nicht behaupten dieser Platz sei besser als jeder andere und damit Plätze an denen andere sind abwerten. Denn es gibt auch Plätze im eigenen Bewusstsein, die Dich Frieden mit der Welt schließen lassen und es ist kein Märchen: Sie wird sich verändern. Ich meine damit nicht eine SUBJEKTIVE SICHT auf eine OBJEKTIVE WELT. Ich meine Deine subjektive Realität, die in dieser Form objektiv gar nicht existiert. Freiheit ist, im eigenen Bewusstsein nicht mehr an bestimmten Aspekten festzuhängen. Und Du meinst wahrscheinlich, man hänge fest, weil das materiell eingestellte Ego sich z.B. Geld wünsche. Ich sage man hängt fest weil man abwertet und Angst hat. Warum wünscht sich das Ego Geld? Weil es sich selbst als nicht wertvoll genug empfindet. Das Ego ist nicht böse sondern hat Angst. Und wenn es frei von dieser Angst wäre hätte es die Wahl. Es kann dann immer noch besitzen was es wünscht, aber der Zwang ist nicht mehr da. Deshalb ist dieses "spirituelle Menschen haben kein Geld-Gerede" Klischee und Meinung der Egos. Man verliert nicht zwingend die Freude am "äusseren Ausdruck". Man bekommt sie erst, weil da kein Zwang mehr hinter ist. Und wenn man Frieden wünscht, hat man ihn nicht nur wenn man meditiert, so das Meditation zum Zwang wird, sondern er ist immer da. Einfach weil man das wünscht.


Durch Meditation, Yoga, Pranayama wird diese Urkraft zum Herzzentrum geführt und erst hier beginnt das Spirituelle Bewusstsein zu erwachen.
Wenn man das Bewusstsein in dem Herzzentrum festigt und den Geist Unterkontrolle hat dann steht der Spirituellen Entwicklung eigentlich nichts mehr im weg. :)
Der spirituellen Entwicklung steht sowieso nichts im Weg und sie findet in jedem Moment statt. Du, ich, jeder lernt in jedem Moment. Das Urteil über sich selbst, etwas falsch gemacht zu haben, einen Schritt zurückgemacht zu haben, ist nur ein weiteres Zeichen und nicht das Urteil und die Vermeidung durch Disziplin wird Dich die größten Schritte machen lassen, sondern die Anerkennung, das Du erstens ein urteilendes Wesen bist, das Du zweitens in einer Welt der Polaritäten lebst und das die Polaritäten ebenso Teil in Dir sind. Eine Seite zu verurteilen heißt sich festzulegen und ab dem Moment wo man die eine Seite verleugnet, wird sie sich zeigen und zwar bis man sie annimmt. Und Yoga und Meditation... Das ist alles gut, aber es sind Techniken. Es sind Mittel die Urteile zu umgehen. Der Verstand, Dein Ego sagt Dir Du musst wachsen, Du musst dafür etwas tun und entweder tust Du es oder Du läßt es. Aber es wird nie genug sein, denn das Tun selbst ist Ausdruck der Angst, Ausdruck der Flucht vor einer der Polaritäten. Am Ende steht immer die Annahme. Am Ende jeden Konzepts steht dessen Aufgabe, die Einsicht das man es nicht braucht.

Viele Grüße,
C.
 
Hallo Condemn,

schön, dass meine Fragen gut für sich waren :) und deine Antworten für mich.

Ja, Schreiben hilft, Schreiben aus dem Bauch, ich mach das auch so. Und wenn aus dem Bauch nichts kommt, dann schreib ich nichts. Das ist der Grund, warum ich eine Weile geschwiegen habe.

Im Prinzip stellen sich mir Fragen nach dem Ausgangspunkt/Anfang (das hatten wir ja nun), dem Ziel/Ende und dann nach konkreten Konsequenzen im täglichen Handeln.

Die Sache mit dem Ziel wäre folgende: Ich bemühe mich also, alle Löcher in mir zu finden, anzunehmen und damit zu heilen. Kann ich damit je fertig werden? Kann ich ganz heil werden? Und was passiert dann? Habe ich dann die Polarität überwunden?

Und dann das konkrete Handeln, und dafür war eben die Sache mit dem Anfang wichtig: Gut, ich schaue immer nach Innen. Egal was mich wütend/eifersüchtig/traurig etc. macht, ich schaue nach Innen. Gut. Aber ist das wirklich alles? Mal angenommen, ich habe ein Kind - würde ich nicht auch versuchen, es vor Verletzungen zu schützen? Und damit nicht nur nach Innen schauen, sondern auch auf mein Kind? Oder sagst du, wenn ich selber innerlich heil wäre, dann würde auch meinem Kind nichts zustoßen, weil ich so etwas nicht in mein Leben ziehen würde? Oder meinst du, die Realität des Kindes ist ohnehin eine andere als meine?
Eben weil ich glaube, dass es irgendwo einen Bruch geben muss zwischen äußere-Ereignisse-produzieren-innere-Löcher und innere-Löcher-projizieren-äußere-Ereignisse, glaube ich auch, dass man einem Kind mehr Schatten und damit mehr Aufgaben auf den Weg geben kann oder weniger - sollte ich nicht versuchen, es zu beschützen?
Und dann - ist es wirklich ein Bruch? Hört das Entstehen von Löchern wirklich irgendwann auf? Oder verletzt uns das Außen nicht auch weiterhin im Leben? Ist wirklich alles immer nur Reflexion? Oder ist es vielleicht ein Wechselspiel? Oder geben sozusagen neue Verletzungen dem inneren Loch einen neuen "Anstrich"?

Zu den Kindern: Du sagst, dass du glaubst, Kinder erleben Gefühle anders als Erwachsene... ich habe darüber nachgedacht und glaube, Kinder sind mehr Gefühl als dass sie ein Gefühl haben. Damit meine ich: Ein wütendes Kind ist ganz Wut. Kein Platz für eine kritische Stimme, die hinterfragt, ob das nun gerechtfertigt ist, keine innere Stimme, die Verhaltensanweisungen gibt. Erwachsene nehmen ihre Gefühle gleichzeitig von Außen wahr (naja, meistens), wir haben den inneren Dialog, der uns permanent selbst kommentiert. Meinst du vielleicht etwas ähnliches?
Ich glaube, für Kinder passt mir der Begriff des Annehmens nicht (auch wenn das vielleicht Wortklauberei ist): ich glaube, sie entscheiden nicht anzunehmen, sie sind einfach. Wir hingegen müssen uns mühevoll überwinden anzunehmen, müssen den Verstand überzeugen, mal einen Moment lang den Mund zu halten und das Gefühl unkommentiert stehenzulassen.
Und da komme ich nochmal auf den Disziplin-Begriff: Es ist wohl eher das Gegenteil von Disziplin, das erforderlich ist. Denn Disziplin verbietet ja gerade die Emotionen, unterbindet Intuition. Die innere Disziplin-Stimme (stell dich nicht so an... los, bemüh dich...) abzustellen, das kostet sooo viel Kraft.

So, mein Bauch hat erstmal ausgesprochen :)

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Sansara schrieb:
:roll:

Ja, hier bauen sich manche Menschen ein gefährliches Gedankengerüst auf. Aber ich kann jetzt nachvollziehen, wie etwa der Nationalsozialismus, Sekten oder eine Psychose entstehen. Nicht in Ent-wicklung von, sondern in Ver-wicklung in Gedankengerüste(n), mit denen sich die Betreffenden dann identifizieren.
Dir ist schon klar, das Du hier etwas formulierst was jemand wie ich ziemlich persönlich nehmen könnte? Und weißt Du warum ich es nicht persönlich nehme? Weil ich weiß, dass das nicht meine, sondern DEINE Sache ist. Es ist Deine Interpretation Gedanken anderer und Interpretation ist normal. In diesem Moment interpretiere ich Deine Gedanken. Der Unterschied ist vielleicht, das ich mir dessen bewusst bin und Du nicht. Mir ist bewusst, das wenn ich etwas über Dich schreibe, ich immer auch etwas über mich schreibe. Ich zeige damit in welchen Bahnen ich denke. Zeige in welchen "Kontext" ich Deine Gedanken einordne. Und ich kann mal versuchen Dir zu erklären wie ich denke: Ich denke frei. Ich denke unabhängig von der Angst was andere in meine Gedanken, die Postings hier im Forum, hineininterpretieren. Ich denke ausserhalb dessen was andere als richtig und damit ein falsch definieren. Und ich sage bewusst ausserhalb, weil diese Definition mich einfach nicht betrifft. Wenn sie sagen es sei nicht richtig, sage ich weder "DOCH", noch ordne ich mich dann unter "FALSCH" ein.

Und meine Interpretation dessen was Du schreibst, ist, das Du diese Freiheit im Denken nicht, vielleicht noch nicht hast und gar nicht kennst. Du hast nicht die Freiheit einfach nachzufragen, ob Dein Eindruck geteilt wird, ob Du gewisse Dinge vielleicht gar nicht verstanden hast zumindest vollkommen anders, als sie von mir oder anderen gemeint sind. Du denkst damit in ausgetretenen Bahnen und gewissermaßen auf der Basis des Dir bekannten. Denn machen wir uns nichts vor: Du weißt nicht wie ein Nationalsozialist denkt. Du weißt nicht wie ein Mensch denkt der auf dem Weg in eine Psychose ist oder bereits eine hat. Und Du weißt ganz bestimmt nicht wie ich denke und obwohl Du vielleicht liest was ich schreibe, weißt Du auch noch nicht vollkommen WAS ich denke. Das kann man nie verlangen. Geht mir bei dem was Du schreibst exakt genau so. Nur WEIß ich wenigstens DAS.
Und ich verrate Dir was das Denken von Nationalsozialisten und Sekten ausmacht: Sie wisse DAS NICHT. Sie definieren Realität für andere und ordnen sie in Schubladen. Sie glauben auf der Richtigen Seite zu stehen und achten das Individuum nicht. Sie glauben, dass das was sie annehmen SO IST und verhärten damit ihr sehr persönliches Bild über andere. Sie denken nicht frei. Sie verurteilen andere und sich selbst. In gewisser Weise ist es gar nicht so wichtig auf welcher Seite man sich einordnet. Frei ist jemand der eine Richtige definiert nie. Denn er unterwirft sich damit der Definition der anderen Seite. Und ich tue nichts davon. Ich denke und schreibe wie ich will und was ich denke. Wenn andere die Komplexität des Themas nicht innerhalb eines einzigen Threads begreifen kann ich das schon verstehen. Schwerer fällt mir allerdings zu verstehen, das sie noch nicht mal auf den Gedanken kommen, DASS dieses Thema vielleicht komplex ist und deshalb der Minimal-Ausschnitt den sie verstanden zu haben glauben und den sie in einen Topf rühren mit den Gedanken Anderer die wieder nicht ihre eigenen sind, aber natürlich ihre Interpretation davon, ein Bild ergibt das eher IHR Denken widergibt, das dieses Bild dazu einlädt weniger anzuschauen WAS es sagt, sondern vielmehr WARUM und WIE. Du redest weiter unten von Verantwortun übernehmen. DAS ist Verantwortung übernehmen.


Komischerweise hat hier ein Esoterikkritiker eingeworfen, dass der Gedanke einer selbst erschaffenen Realität Opfer von Gewalt verhöhnt.
Die Frage ist, ob das seine Meinung ist, die sich mit der eigenen deckt und ob man glaubt man habe da etwas erfasst was SO IST und man glaubt das sei mehr als eine persönliche Meinung. Diesem Esoterikkritiker kann ich ebenfalls nur raten Fragen zu stellen und wenn er das nicht will, sich selbst einmal anzuschauen in welchen engen Wegen des Denkens er zu diesem Schluss kommt.

Ich finde, man muss sich immer bewusst machen, dass wir nunmal in diesem materiellen Körper inkarniert sind und dieses Leben leben müssen. Der Rückzug zum Göttlichen ist nur ein Energietrunk, ein roter Faden in diesem Leben, in dem wir VERANTWORTUNG tragen.

Atheisten haben diesen roten Faden nicht und tragen trotzdem Verantwortung. Spirituell interessierte Menschen sehen nur noch den Energietrunk und entziehen sich ihrer Verantwortung als Mensch...
Schau Dir an, was Du schreibst, wie Du dazu kommst und Du weißt was ich mit Denken auf engen Wegen meine. Erforsche lieber das eigene Denken, zieh Schlüsse über Dich selbst, hol Dich selbst aus den Schubladen in die Du Dich gesteckt hast. Dir ist nämlich noch gar nicht klar, das so wie Du mal eben die eine Seite dort einordnest, die andere woanders und dabei das Individuum vergisst, auch Dich selbst vergisst. Große Worte von Verantwortung übernehmen bleiben Worte solange man gar nicht erfasst hat, wie umfassend diese Verantwortung für sich selbst ist und ich glaube das Du das noch nicht erfasst hast.


Die goldene Mitte macht's mal wieder ;) !
(Ich pendel übrigens zwischen den beiden Polen, aber Erkennen ist ja immer der erste Schritt..)

Wer mal drüber nachdenken möchte...
Genau... Erkennen ist der erste Schritt. Und es geht immer weiter. Du kannst jeden Moment neu erkennen. Für Dich ist glaube ich der nächste Schritt, das Du erkennst das weder falsch ist was Du erkannt zu haben glaubst, noch das es andere betreffen muss, noch das es eine Wirklichkeit ausserhalb des Moments der Erkenntnis haben muss. Wenn Du die Erkenntnis einbetonierst ist es mit dem Erkennen nämlich erst mal vorbei.

Viele Grüße,
C.
 
Also, ich hatte das ja bewusst provokant geschrieben, aber ist wohl alles falsch rübergekommen...

Deine Posts hab ich bis jetzt wegen ihrer Länge nur überflogen, fand sie aber interessant. Du warst überhaupt nicht gemeint...

Sie denken nicht frei. Sie verurteilen andere und sich selbst. In gewisser Weise ist es gar nicht so wichtig auf welcher Seite man sich einordnet. Frei ist jemand der eine Richtige definiert nie. .

Es gibt hier Postings, die genau das machen. Und das wollte ich kritisieren. Aber offensichtlich hab ich es nicht geschafft, damit jene Menschen zum Denken anzuregen, sondern jemand anderes getroffen...

Schau Dir an, was Du schreibst, wie Du dazu kommst und Du weißt was ich mit Denken auf engen Wegen meine. Erforsche lieber das eigene Denken, zieh Schlüsse über Dich selbst, hol Dich selbst aus den Schubladen in die Du Dich gesteckt hast. Dir ist nämlich noch gar nicht klar, das so wie Du mal eben die eine Seite dort einordnest, die andere woanders und dabei das Individuum vergisst, auch Dich selbst vergisst. Große Worte von Verantwortung übernehmen bleiben Worte solange man gar nicht erfasst hat, wie umfassend diese Verantwortung für sich selbst ist und ich glaube das Du das noch nicht erfasst hast.
Tja, da ist der Schuss echt nach hinten losgegangen...
Die Schubladen sollten eine Übertreibung bis ins geht-nicht-mehr sein, um klarzustellen, was ich meine...
Ich meinte, dass es zwei Pole gibt. Pole sind immer extrem und es ist egal, auf welcher Polseite man sich befindet...

Genau... Erkennen ist der erste Schritt. Und es geht immer weiter. Du kannst jeden Moment neu erkennen. Für Dich ist glaube ich der nächste Schritt, das Du erkennst das weder falsch ist was Du erkannt zu haben glaubst, noch das es andere betreffen muss, noch das es eine Wirklichkeit ausserhalb des Moments der Erkenntnis haben muss. Wenn Du die Erkenntnis einbetonierst ist es mit dem Erkennen nämlich erst mal vorbei

Ich denk mal drüber nach.

Ich hör auf jeden Fall auf, hier nach Menschlichkeit zu schreien. Wenn es irgendwo ankommt, dann bei den Falschen.

Ich mach es wohl auch nicht geschickt.

LG von Sansara
 
ich war mir bei deinem Post nicht ganz klar, was du meinst und wen du meinst. Daraufhin habe ich beschlossen, dass es mich wohl nicht betrifft :).

Du formulierst sehr allgemein, "man", "manche", "einige", "ein Esoterikkritiker" etc. Da kann sich jeder oder niemand angesprochen fühlen. Ich hatte jetzt man beschlossen, lieber zu niemand-Gruppe zu gehören :flower2:

Es wird vielleicht verständlicher, wenn du konkretere Formulierungen verwendest?

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
Sansara schrieb:
Ja, hier bauen sich manche Menschen ein gefährliches Gedankengerüst auf. Aber ich kann jetzt nachvollziehen, wie etwa der Nationalsozialismus, Sekten oder eine Psychose entstehen. Nicht in Ent-wicklung von, sondern in Ver-wicklung in Gedankengerüste(n), mit denen sich die Betreffenden dann identifizieren.

Ich würde zu obenstehenden jetzt doch noch gerne ein paar Fragen stellen. Habe jedoch seit gestern nicht alles gelesen, nur grob überflogen!

Wann, oder besser gesagt auf diesen Thread bezogen, ist welches Gedankengerüst, gefährlich?
Wenn es auf diesen Thread bezogen "Gefährlichkeit" eine Feststellung ist, dann frage ich mich ob wir überhaupt uns noch mitteilen dürfen, in dem was wir glauben, oder verwenden um an dies oder jenes zu glauben.
Denn wenn dies der Fall wäre, dann wäre doch z.B. dein Gedankengerüst, welches dich in der Erfahrung, auf deinem Weg unterstützt, genauso gefährlich für jeden anderen, wenn du diesen schreibst oder einem Aussenstehenden mitteilst.
Denn dein Weg, dein Gedankengerüst das dich zu dem macht was du bist, kann unter Umständen vielleicht für einen anderen "einen Schuss nach hinten" abgeben und genauso kann dein Gedankengerüst eine grossartige Hilfe für Andere sein.

Ist das identifizieren von diesem oder jenem nicht einfach für den Moment eine Unterstützung um etwas verstehen oder gefühlsmässig erfassen zu können? Verwerfen wir nicht alle etwas, wenn es einfach nur nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist, oder wenn es einfach nur nicht zu jenem Zeitpunkt für uns geeignet ist, sich nicht "richtig" anfühlt, um zu verstehen?

Und schlussendlich: Führen nicht alle Wege nach Rom, auch die "Irrwege"? Wenn man sie als das bezeichnen möchte. Ist, wenn man es so nennen möchte, nicht vielleicht der Irrweg, der uns erst die Chance gibt, den "richtigen" Weg zu erkennen?

Liebe Grüsse
Omrean
 
Hallo Condemn,
du hast in einem posting hier etwas Interessantes geschrieben:
Du meinst, wenn du deine Gedanken und Ideen aufschreibst, sie beim Schreiben fliessen laesst, werden sie dir klarer und deutlicher?
Habe ich das richtig verstanden?
Jedenfalls geht es mir genau so :)!
Deshalb schreibe ich hier so gern.
Es faengt jedesmal etwas an zu fliessen, und zwar ganz konkret, ich nenne es mein Bauchgefuehl, und dazu kommt, dass es mich gluecklich macht!
Es passt zwar nicht so recht zum Thema, aber ich will es gerade jetzt loswerden.
Ob mich andere verstehen oder nicht, ist im Grunde nicht mal so wichtig, wichtig ist nur dieses wunderbare Fliessen...
Mich quaelen diese Fragen nach der Wahrheit, der Objektivitaet oder Subjektivitaet des Wahrgenommenen wenig, ich sehe aus dem Fenster, es ist kalt und windig, der Wind rauscht in den Baeumen, so, als ob die Natur mir etwas sagen will. Sie spricht zu mir.
Das materielle Leben kann sehr schoen sein, es wird im wahrsten Sinne des Wortes immer "wunder"voller fuer mich, je aelter ich werde und ich bin einfach dankbar fuer diese Wahrnehmung meiner Realitaet.
@ Raeubertochter
Du sprichst Kinder an, die Integritaet ihres eigenen Lebens und ihrer Wahrnehmung und inwieweit wir als Eltern Verantwortung tragen.
Wenn du Kinder hast, ist die Verantwortung einfach da, Kinder sind auf eine Weise nah an dir und bei dir, die weit ueber die Koerperlichkeit hinaus geht.
Du fragst gar nicht nach der Verantwortung, du lebst sie und bist sie, du kannst gar nicht anders, jedenfalls solange, bis sich ein Kind seiner selbst als denkender verantwortlicher Mensch bewusst ist. Solange hat es das Recht auf einen geschuetzten Raum, in dem es aufwaechst. Den koennen ihm nur die Eltern geben, weil niemand sonst dieses unmittelbare Interesse an diesem speziellen Kind haben kann.
Jedenfalls stellt sich dir die Frage nicht mehr, wenn du ein Kind hast, inwieweit du es seinem Schicksal ueberlassen darfst oder kannst.
Du tust, denkst und empfindest das, was getan, gedacht und empfunden werden muss, d.h. was aus dir von innen kommt.
Du bekommst jede Hilfe von innen, ich habe das selber erfahren.
Es geschieht so etwas wie eine Transformation, wenn man die Tatsache annimmt und bejaht, ein Kind oder Kinder zu haben.
Das Kind ist auf eine Weise DU und du bist auch das Kind, wie es sonst nur von Verliebten empfunden wird und deshalb auch keine Buerde.

Ich wuensche allen einen schoenen Abend!
Bijoux
 
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Hi Raeubertochter!


Raeubertochter schrieb:
Im Prinzip stellen sich mir Fragen nach dem Ausgangspunkt/Anfang (das hatten wir ja nun), dem Ziel/Ende und dann nach konkreten Konsequenzen im täglichen Handeln.
Das ist genau wie ich denke. Also den Blick auf das was daraus folgt für das tägliche Leben.

Die Sache mit dem Ziel wäre folgende: Ich bemühe mich also, alle Löcher in mir zu finden, anzunehmen und damit zu heilen. Kann ich damit je fertig werden? Kann ich ganz heil werden? Und was passiert dann? Habe ich dann die Polarität überwunden?
Das Paradox ist, das es weniger darum geht etwas zu heilen was nicht heil ist, sondern zu ERKENNEN DAS ES HEIL IST. Im Endeffekt ist es dasselbe, denn davor ist eben das Gefühl das etwas eben nicht heil ist und der Verstand kann da noch solange sagen, das ja eigentlich "objektiv" alles bestens ist. Wenn das Gefühl nicht folgt hat das nicht viel Bedeutung. Ich glaube, das man das durchaus erkennen kann und damit "geheilt" ist, weil man fühlt das man es immer war. Stell Dir mal vor, das Du ein Gesamtwesen BIST, nicht nur ein Teil davon. Du bist das. ABER: Du hast Deine Aufmerksamkeit nur auf gewisse Teile davon gerichtet. Potentiell sind Dir alle zugänglich, aber andererseits hängst Du an manchen immer wieder fest weil Du sie verurteilst, oder besser gesagt ihren Ausdruck verurteilst. Jeder Aspekt ist sozusagen eine Polarität. Stell Dir vor Krankheit. Da ist in Deinem Gesamtwesen ein Bereich der Krankheit erschafft. Ein anderer bringt Dich zu vollkommener Gesundheit. Wenn Du das eine vergötterst das andere verurteilst, dann bist Du egal ob Du nun gesund bist oder nicht, nicht frei. Denn Du lebst in Angst. Brauchst das eine und fürchtest das andere, weil Du glaubst es sei nicht in Deiner Macht. Mindestens den Aspekt der Dir Krankheit erschafft verleugnest Du in Dir selbst und damit ist die Macht Dich krank werden Du "zu lassen" für Dich im Aussen, ausserhalb Deiner Macht. Du bist also nicht mehr sicher vor dem was Du ablehnst. Diese Angst davor krank zu werden, ist aber Aufmerksamkeit genau AUF dem Aspekt der Dich potentiell krank werden läßt. Wenn Du Dich bei diesem Beispiel über die Polarität erhebst, heißt das anzuerkennen das eben beides in Deiner Macht ist. Du kannst Dich krank und gesund werden lassen und wenn Du die Verurteilung des einen Aspekts ausgleichst, sozusagen die Polarität "umarmst" indem Du der Kreis bist der beides beinhaltet der Du ja auch bist, hast Du die Wahl ohne Angst. Der eine Aspekt, den Du bisher verurteilt hast, war der, der Dir Deine Macht vor Augen geführt hat und das macht ihn "gut". Damit ist die Verurteilung eines Teils der Dein eigener ist ausgeglichen. In diesem Fall hast Du Dich dann über die Polarität erhoben, aber das sind 2 Aspekte von vielen. Ich glaube, das wenn man das wirklich tiefgehen verstanden hat, man sich als Mensch, durchaus über die Polarität der materiellen Realität erheben kann, in dem man jeden Ausdruck in dieser Realität als eigenen erkennt und annimmt. Aber das wird nicht "das Ende" sein. Ich glaube es geht immer weiter, durch viele Existenzen, vielleicht in vielen Realitäten die wir uns so wahrscheinlich gar nicht vorstellen können.

Und dann das konkrete Handeln, und dafür war eben die Sache mit dem Anfang wichtig: Gut, ich schaue immer nach Innen. Egal was mich wütend/eifersüchtig/traurig etc. macht, ich schaue nach Innen. Gut. Aber ist das wirklich alles? Mal angenommen, ich habe ein Kind - würde ich nicht auch versuchen, es vor Verletzungen zu schützen? Und damit nicht nur nach Innen schauen, sondern auch auf mein Kind? Oder sagst du, wenn ich selber innerlich heil wäre, dann würde auch meinem Kind nichts zustoßen, weil ich so etwas nicht in mein Leben ziehen würde? Oder meinst du, die Realität des Kindes ist ohnehin eine andere als meine?
Also angenommen Du hast jetzt ein Kind... Das Kind und Du seid insofern nicht getrennt voneinander da es Dich "von aussen" spiegelt. Das Beispiel mit der Krankheit passt auch hier gewissermaßen. Das Gesamtwesen des Kindes hat wie Du auch alle Polaritäten in sich. Wenn Du gesund bist, Deinen Fokus auf Gesundheit gerichtet hast und diesen Aspekt so im Aussen spiegelst, ist Dir der Aspekt der sich als Krankheit spiegelt nicht bewusst, aber auch das geschieht. Dein Gesamtwesen verwirklicht sich in allen "Variationen" sozusagen multidimensional. Damit meine ich wirklich das andere "wahrscheinliche Realitäten" erlebt werden. Du hast gewissermaßen "Doppelgängerinnen" die verwirklichen was Du nicht verwirklichst. Und jetzt übertrage das auf Dein Kind. Wie Du lebt auch sein Gesamtwesen alles aus. Das Kind ist krank es ist gesund, innerhalb Deines Fokus wird es Dich spiegeln. Deine Aufmerksamkeit durch Sorge auf Krankheit des Kindes gerichtet, läßt Dich diesen "Spiegel" wählen. Du und Dein Kind, Du und all Deine Mitmenschen seid nicht voneinander getrennt. Du drückst Dich auch "durch" Dein Kind aus, indem Du gewissen Aspekte im Gesamtwesen Deines Kindes Aufmerksamkeit schenkst und anderen nicht. Du "triffst" Dich sozusagen innerhalb der materiellen Realität in jedem Moment mit einem "Fokus" Deines Kindes der Dich perfekt spiegelt und dasselbe geschieht umgekehrt. Du läßt das Kind nicht krank werden und Du kannst es nicht heilen, aber Dein "inneres Wesen" ist der Filter der entweder frei wählt oder gezwungenermaßen das ein oder andere ausschließt, z.B. weil Du eben große Angst um Dein Kind hast. Und die Aspekte Deines Kindes denen Du Aufmerksamkeit schenkst werden sich für Dich zeigen. Du entscheidest also nicht für das Gesamtwesen Deines Kindes was es erlebt, es erlebt alles, aber Du "wählst" welchen Fokus Deines Kindes Du "durch Dich" ausdrückst. Deshalb spiegelt es Dich ja. Deshalb spiegelt Dich alles und jeder. Du hast immer mit demselben Kind zu tun, aber nicht immer mit demselben "Fokus". Mal zickt es herum und dann ist es wieder ein kleiner Engel und mal ist es krank und wird wieder gesund und immer ist es Dir ein Spiegel, wie Du ihm und immer genau FÜR DEN MOMENT.

Eben weil ich glaube, dass es irgendwo einen Bruch geben muss zwischen äußere-Ereignisse-produzieren-innere-Löcher und innere-Löcher-projizieren-äußere-Ereignisse, glaube ich auch, dass man einem Kind mehr Schatten und damit mehr Aufgaben auf den Weg geben kann oder weniger - sollte ich nicht versuchen, es zu beschützen?
Du wirst schon sehen nach was es Dich verlangt. Es nicht zu schützen, obwohl Du in Sorge bist ist ja nicht annehmen des Aspektes in Dir und dem Wesen Deines Kindes, der durch was auch immer Verletzung hervorruft. Du solltest beides tun. Wenn Du in Sorge bist schütze es, aber mach Dir klar, das Du damit nicht einen Aspekt der "Verletzung" bedeutet schützt, sondern im besten Fall einen "wählst" der das Gegenteil ausdrückt. Die Sorge, Deine Angst um Dein Kind, ist ja Ausdruck der Abwertung gewisser Aspekte in Dir selbst wie auch in dem Gesamtwesen Deines Kindes. Du wünscht nicht zu erleben das Dein Kind krank wird und nicht, das Dein Kind das erlebt. Auf anderer Ebene erlebt es aber alles genau wie Du. Und wenn man wirklich versteht dass da nicht schlimmes dran ist, dass das Gesamtwesen das alles zu erfahren wünscht, hat man sein Wesen ausgeglichen und das wird Dir Dein Kind ebenfalls spiegeln. Du bist dann nicht in Sorge und Deinem Kind geschieht innerhalb Deines "Fokus" der Deine vollkommen persönliche Realität ist nichts. Das ist das Paradox der Macht über andere. Man hat keine Macht über das Wesen anderer, und doch ist man mit ihnen in Verbindung und man wählt deren Ausdruck im eigenen Fokus. Deshalb funktionieren Liebszauber und sind dennoch kein Zwang. Und das ist so schwierig zu verstehen für die meisten. Alles was stattfindet ist in jedem Moment "Co-Kreation" und egal was geschieht, es haben immer alle etwas davon. Genau wie wir uns gegenseitig Fragen beantworten und Du mich genau jetzt wie ich Dich genau jetzt spiegele.

Und dann - ist es wirklich ein Bruch? Hört das Entstehen von Löchern wirklich irgendwann auf? Oder verletzt uns das Außen nicht auch weiterhin im Leben? Ist wirklich alles immer nur Reflexion? Oder ist es vielleicht ein Wechselspiel? Oder geben sozusagen neue Verletzungen dem inneren Loch einen neuen "Anstrich"?
Einen Bruch gibt es ja eigentlich nicht und ein Loch ist ja, wenn man sein eigenes Leben anschaut ein Ausdruck des Selbst, den man "ins Aussen" verlegt und ausserhalb der eigenen Macht empfindet. Man hat die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt gerichtet, der Dir genau das "erschafft" wofür er eben steht. Wenn Du nicht verstehst, das der äussere Ausdruck eben eine innere Entsprechung hat, die Du abwertest ist dass das Loch. Mit Entstehen von Löchern meinst Du ja wahrscheinlich, das Dir etwas passiert das Dich innerlich verletzt und damit sozusagen ein neues Loch entstehen läßt. Angenommen Du wirst von jemandem verletzt, Du gibst ihm die Schuld. Diese Situation ist schon nach kurzer Zeit überstanden, aber nun schlägst Du Dich mit der Verletzung herum und vielleicht auch einem großen Vertrauensverlust. Wenn Du das alles unter die Lupe nimmst, dann ist diese Situation in dem Moment ein Spiegel Deines Inneren gewesen den Du aber nicht erkannt hast. Das verschiebt Deinen Fokus nun auf andere Aspekte Deines Selbst die Du mit dieser Situation in Verbindung bringst. Du bekommst vielleicht seit dem Vorfall immer wieder Panikattacken. Immer verwirklichst Du Aspekte Deines Selbst aber Du siehst alles als eine Folge dieses Vorfalls. Die Panikattacken sind eine Polarität in Dir, aber Du hast, weil sie Deiner Meinung nach die "zwingende" Folge dieses Vorfalls sind, für den Du die eigene Verantwortung ebenfalls nicht erkennst, nicht die Möglichkeit den Hinweis auf genau die andere Polarität ebenso wahrzunehmen. Du bist also in Deinem Ausdruck nicht frei und so verwirklichst Du möglicherweise "ein Loch" nach dem anderen. Aber wenn Du dann erkennst dass Du sehr wohl die Verantwortung hast, hört das auf. Du muss dafür auch nicht Dein ganzes Leben aufarbeiten. In dem Moment in dem Du erkennst, das Du für das JETZT die Verantwortung trägst erkennst Du, das es immer so war. Wenn dieses Erkennen wirklich tief stattfindet wirst Du sagen, das alles in Ordnung ist und immer deshalb wird auch alles in Ordnung sein was Dich dorthin brachte. Wenn Du noch an irgendetwas in der Vergangenheit haftest, vielleicht weil Du eine Narbe hast die Dich entstellt, so wirst Du ja nicht sagen: "Es ist jetzt alles in Ordnung. Verstehst Du? Das ist alles nicht zu trennen. Insofern bedeutet das, dass wenn Du Dich im Jetzt erkennst damit Deine gesamte Vergangenheit in Ordnung bringst und mit allem und jedem Frieden schließt. Vor allem mit Dir selbst. Und dann sind so gesehen die Löcher geschlossen, weil Du sie gar nicht mehr als Löcher bewertest.


Zu den Kindern: Du sagst, dass du glaubst, Kinder erleben Gefühle anders als Erwachsene... ich habe darüber nachgedacht und glaube, Kinder sind mehr Gefühl als dass sie ein Gefühl haben. Damit meine ich: Ein wütendes Kind ist ganz Wut. Kein Platz für eine kritische Stimme, die hinterfragt, ob das nun gerechtfertigt ist, keine innere Stimme, die Verhaltensanweisungen gibt.
Das bedeutet dann aber auch, das sie anders fühlen. Denn das was uns v.a. das miese Gefühl gibt IST die innere Stimme die abwertet. Körperlicher Schmerz z.B. ist Leid, weil dieser Ausdruck abgelehnt und damit Angstbesetzt ist.
Das was einen Leiden läßt sind die Gedanken, das was man mit dem Schmerz verbindet, die Angst. Es ist ein Springen zwischen Wahrnehmung des puren Schmerzes und Verstand der diese Wahrnehmung ablehnt. Wenn ein Kind das nicht tut, sondern sich dem Gefühl das gerade ist vollkommen "hingibt", weil es mit sich im Reinen ist, erfährt es dieses Gefühl auch anders.


Erwachsene nehmen ihre Gefühle gleichzeitig von Außen wahr (naja, meistens), wir haben den inneren Dialog, der uns permanent selbst kommentiert. Meinst du vielleicht etwas ähnliches?
Genau das meine ich mit Springen zwischen eigentlicher Wahrnehmung eines Gefühls und der Abwertung des Gefühls, und erst das erschafft Leid.


Wir hingegen müssen uns mühevoll überwinden anzunehmen, müssen den Verstand überzeugen, mal einen Moment lang den Mund zu halten und das Gefühl unkommentiert stehenzulassen.
Und genau das funktioniert nicht oder immer nur für kurze Momente. Eigentlich geht es nicht mal darum sich zu entscheiden anzunehmen, sondern dafür aufzugeben. Es ist wie ein fallenlassen. Du hängst über einem Abgrund und und klammerst Dich an irgendwas fest, aber Du kommst da nicht weg. Das ganze Leben ist dazu da, Dich zu überzeugen, das Du loslassen kannst weil Du fliegen kannst, aber noch fehlt dazu das Vertrauen. Aber es kommt, denn egal welchen Weg man nimmt, entweder Wissen zu schaffen das man Vertrauen kann, oder Leid zu schaffen bis man aufgibt, am Ende steht das Loslassen und dann wird man frei sein.

Und da komme ich nochmal auf den Disziplin-Begriff: Es ist wohl eher das Gegenteil von Disziplin, das erforderlich ist. Denn Disziplin verbietet ja gerade die Emotionen, unterbindet Intuition. Die innere Disziplin-Stimme (stell dich nicht so an... los, bemüh dich...) abzustellen, das kostet sooo viel Kraft.
Ja, Disziplien ist Ausdruck der Angst. Der wahre Wille drückt sich vollkommen ohne Disziplien aus. Disziplin folgt der Bewertung des Verstandes und wenn man keine hat und sich deshalb verurteilt, kann man als gute Nachricht nehmen, das man einen direkteren Weg geht und man von innen geführt wird, noch gegen den Protest des Verstandes der nicht versteht, aber auch das wird aufhören.


Viele Grüße,
C.
 
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