Was heißt: "Hinabgestiegen in das Reich des Todes"?
Wie kommt es, dass es im Apostolischen Glaubensbekenntnis über Jesus Christus heißt „hinabgestiegen in das Reich des Todes“, nicht aber im jüngeren „Großen Bekenntnis“? Und wie ist diese Glaubenswahrheit verständlich zu interpretieren? A. J., Magdeburg
Die beiden Bekenntnisse sind aus unterschiedlichen Anlässen entstanden und haben daher jeweils andere Schwerpunkte. Das Große oder nicäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis sollte vor allem die Trinität klären: Wie verhalten sich Gottvater, -sohn und Heiliger Geist zueinander? Das Apostolische Glaubensbekenntnis hingegen konzentriert sich auf die Heilsgeschichte, das Leben Jesu. Daher ist dieses an sich kürzere Bekenntnis bei Jesu Leid, Tod und Auferstehung etwas ausführlicher.
Von allen Kirchen ist das nicäno-konstantinopolitanische Credo, formuliert auf den Konzilien von Nicäa (325) und Konstantinopel (381) seit dem Jahr 451 als verbindlich anerkannt. In der westlichen Kirche (katholisch, anglikanisch und evangelisch) wird oft das Apostolische Glaubensbekenntnis verwendet. Das hat zwar alte Wurzeln in Taufbekenntnissen der römischen Kirche, seine heutige Formulierung ist aber etwas jünger.
So ist der Einschub „hinabgestiegen in das Reich des Todes“ in einer älteren Fassung gar nicht vorhanden. Im sogenannten Altrömischen Bekenntnis, das wohl bis ins 2. Jahrhundert zurückgeht, heißt es: „… der unter Pontius Pilatus gekreuzigt und begraben wurde, am dritten Tag auferstand von den Toten, aufstieg in den Himmel ...“ Die Wendung vom „Reich des Todes“ wurde bis zum 5. Jahrhundert hinzugefügt.
Nach dem antiken und biblischen Weltbild verweilen die Verstorbenen nach ihrem Tod in einer Unterwelt, genannt Hades, Scheol, Reich der Schatten ... Sie sind dort ausgeschlossen, fern von Gott, einsam, verzweifelt … Der Glaube an die Auferweckung setzt diese Vorstellung einer Unterwelt voraus.
Der Einschub „hinabgestiegen in das Reich des Todes“ besagt demnach in der Sprache des damaligen Weltbildes: Gottes Macht, seine Frohbotschaft reicht auch dorthin, wo Tod und Verzweiflung, Verlassensein und Sinnlosigkeit herrschen, ja, wo die Hölle regiert – auch auf Erden. Und: Die Frohbotschaft von Christus gilt auch den längst gestorbenen Generationen.
Von Roland Juchem
Lieber Syrius,
Hab das oben erklaerte eingefuegt zur erklaerung des Glaubensbekenntnisses, welches du angeschnitten hast.
Abgestiegen in das Reich des Todes und am 3. Tage wieder auferstanden, könnte auch heisst fast Tod gewesen zu sein und es dann doch noch ueberlebt haben.
Aber mir gefaellt wie gesagt die version auch nicht, dass Jesus dann still und heimlich nach Nordindien abgehauen ist und dort geheim weiter gelebt hat.
Ich wuerde es nicht als Luege bezeichnen, eher als ein menschliches genug haben von Geisselungen und Kreuzigungen.
Aber es passt nicht zum charakter von Jesus stumm und heimlich abzuhaun und auch ich
Brauche Ihn als Helfer und Erloeser.
Alles kann ja auch nicht falsch sein was von seinen worten in 4 Evangelien ueberliefert wurde als Zeugenaussagen.
Das Thomasevangelium und andere apogryphe Schriften sind sehr schwer zu verstehen hingegen.
Hab noch nicht viel gute Erklärungen dazu gefunden, welche die Raetsel dieser weiteren alten Schriften klarer machen.
Somit haben wir nur4 Bibel Evangelien, von der Kirche überarbeitet zu ihren Zwecken und anders klingende schwer verständliche
apogryphe evangelien, wo ich mir mehr Erklärungen von gescheiten Köpfen wuenschen wuerde, damit es auch einfachere Menschen verstehen können, wie ich.
Falls jemand gute Hinweise hat in die Richtung, bitte posten.
Das wichtigste waere die Worte von Jesus herausarbeiten und zusammmenfassen aus alles Schriften und von dogmatischm Machgebrauch zu reinigen .
Lieber Guggi, Du hast Dir ja grosse Mühe gegeben und es ist interessant, was Du schreibst und was Du von Herrn Magdeburg zitierst.
Versuchen wir doch, der Wahrheit von einer anderen Seite her auf die Spur zu kommen. Wahrheit muss einfach und klar verständlich sein. Was also wäre eine Aufgabe, gross genug, um für die Lösung die Inkarnation des Gottessohnes zu bedürfen?
Wie kamen denn die Wesen in das Reich des Todes, in die Hölle? Gottes Frohbotschaft kann ja wohl nur bedeutet haben, dass sie, die Bewohner der Hölle alsbald diesen unwirtlichen Ort verlassen können.
Satan ist Jesus des öfteren erschienen und hat ihn aufgefordert, vor ihm niederzuknien und ihn, den Satan anzubeten. Offenbar wäre das für Luzifer/Satan der grosse Erfolg gewesen, dass Jesus, der inkarnierte Gottessohn von Gott abfällt und sich ihm zuwendet.
Jesus jedoch blieb Gott treu und wir entnehmen dieser Tatsache, dass damit eine Bedingung für die Erfüllung obiger Frohbotschft (Freiheit für die Bewohner der Hölle) erfüllt war. Waren nicht seine ltzten Worte am Kreuz: "Es ist vollbracht!"
Im Garten Gethsemane hat Luzifer/Satan Jesus alle Greueltaten vor Augen geführt, die ihn in den nächsten Stunden am Kreuz erwarten - und Jesus hatte Angst, genau wie jeder andere Mensch auch Angst gehabt hätte. Jesus hatte dermassen Angst, dass er Blut geschwitzt hatte. Doch Jesus beugte sich dem Willen Gottes und ein Engel stärkte ihn. Er ging mit den drei Aposteln, die ihn begleiteten, den Häschern entgegen. Diese fragten, ob er Jesus sei und er bejahte. Erst nachher kam Judas mit seinem Kuss.
Hätte Jesus fliehen wollen, wäre er mit Sicherheit zu diesem Zeitpunkt, vor der Verhaftung abgehauen. Es ist bar jeder Vernunft, anzunehmen, er hätte die ganze Marter mit Geisselung, Dornenkrone, Hohn und Spott und Kreuzigung über sich ergehen lassen, um dann trotzdem noch zu fliehen.
Das Erdbeben und die Sonnenfinsternis und das Zerreissen des Vorhangs im Tempel - alles Zeichen, dass hier etwas ganz Gewaltiges geschieht. Dass nämlich Jesus mit seiner Treue zu Gott die Voraussetzung sich erarbeitet hatte, ins Reich Satans zu gehen - von Geist zu Geist - und ihm die Macht zu beschneiden, und zwar dahingehend, dass nun jeder seinen Machtbereich verlassen kann, der ihn verlassen will. Der Kampf von Geist zu Geist dauerte aber eben drei Tage und das war den Urchristen noch bekannt.
Ich bin der Ansicht, dass alle Erzählungen, Jesus hätte die Kreuzigung überlebt - wobei er ja kaum die Geisselung überlebte - nur dazu dienen, von der Wahrheit abzulenken.
lg
Syrius