schuld:
mit jeder neuen frau, die er kennen/ lieben/lernt,
stoesst in ihm die angst, vor dem erneuten verlust,
mit seiner sucht nach geliebt werden zusammen.
und er hat die wahl, ob er die liebe annehmen soll,
oder sich versperrt, um sich und sie zu schuetzen.
muss dieser verlust wirklich unabwendbar sein?
muss er immer wieder alles zerstoeren,
oder sogar noch praeventiv nicht geschehen lassen.
die zuversicht wird vom zweifel geschluckt.
die gefuehle von angst und misstrauen erstickt.
suehne:
es kommt mir so vor, als waeren seine endgueltigen worte
nichts als kalte kopfgeburten eines krankheitsschubes,
der vor nunmehr zwei wochen eingesetzt hat.
ich habe ihn in seiner finstersten phase gesehen
(weil er es so wollte, weil es ihm dadurch besser ging)
so kalt, wie an diesem freiagabend vor einer woche,
habe ich ihn noch nie zuvor gesehen, fast irreal,
wie eine rolle, nicht wie er selbst, sondern symptom?
oder willkuerliche rolle, der rationalen entscheidung.
und dann zerbrach die huelle, und er weinte...
vertrauen:
durch ihn konnte ich blockaden aufloesen, in mir.
ich konnte ihm vertauen, er konnte mir vertrauen
und dadurch konnte mich mein grosses misstrauen,
meine angst vor menschen/ maennern ueberwinden,
konnte mich ihm gegeueber oeffnen, so sein wie ich bin.
deshalb war ich auch in meinen gefuehlen immer
offen zu ihm, konnte sie ihm gegenueber formulieren.
ich konnte mit ihm sprechen wie zu niemandem zuvor.
gerade weil er diese krankheit hat, wollte ich ihm
dadurch sicherheit geben, und emotionalen halt.
angst:
vielleicht hat er sich auch von mir zurueckgezogen,
weil er mir gegenueber seine gefuehle gezeigt hat,
und er mich in seine krankheit hineinzulassen hat,
als es ihm sehr schlecht ging, nicht zugemacht hat.
und das vielleicht im nachhinein bereut.
oder er hat angst bekommen, dass ich ihm zu nah war,
dass ich mithineingerissen werde in die krankheit,
dass ich verletzt werde, dass ich angst vor ihm habe.
oder aber auch, dass ich ihn verletzen koennte,
weil ich ihn so bloss und so schwach gesehen habe.