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Jea-International
Guest
Nazivergleiche als "unangenhem" empfinde ich erst nachrangig. Ich empfinde vordergründig Nazivergleiche als unpassend.
Den Grund, warum ich sie unpassend finde, hatte ich hier in dem Therad schon geschrieben.
Sicher, aus dem vordergründigen Empfinden als unpassend ergibt sich nachhaltig / nachrangig ein unangenhemes Empfinden, nämlich dass die Zeit des Nationalsozialimus in Europa bis 1945 dadurch verharmlost wird,
Es geht nicht darum, die Zeit um 1945 zu verharmlosen, sondern, um zu zeigen, welche Gedankenmuster, die man anfangs unterschätzt, zu welchen Folgen führen können, die menschenrechtswidrig sind.
Der Faschismus baut auf Sündenböcke. Da ist es dann ein Leichtes, jemanden, der mit vorurteilvollen Begriffen daher kommt, mit einem Nazi zu vergleichen.
Die Nazi-Zeit wird dadurch nicht verharmlost, sondern, man versucht den "Menschen mit Vorurteilen" dadurch zu signalisieren, dass sein Gedankengut zu Verhältnissen wie in dieser Zeit führen kann.
Eigentlich müsste es heissen: Erst wenn du es überwindest, den Nazi-Vergleich als umpassend zu empfinden, wird sich das Problem auflösen.
Aber welches Problem genau ?
Das Problem, das mit einem harmlosen Vorurteil beginnt und mit Mord und Totschlag endet.
Sieht man auch in der aktuellen Zeit, wenn Ausländer angefeindet werden, auf der Strasse gejagt werden, Häuser angezündet werden, Menschen ermordet werden, weil sie ausländische Bürger sind,,.................................................etc.
So unpassend ist der Vergleich also doch nicht.
Man kann die Vergangenheit einfach zurück lassen, kann man aber damit auch die Gedankenmuster zurück lassen, die zu dieser Vergangenheit geführt haben, wenn im Osten des Landes bis ins Landesinnere durch manche Gruppierungen immer noch "Sieg heil!" gerufen wird?
An meinem letzten Arbeitsplatz wurde ich Zeuge eines solchen Vorgangs, wie Ausländer nach und nach aus dem Betrieb rausdiskriminiert wurden.
Wir hatten da einen Kollegen, der grüsste gleich am Eingang mit "Sieg heil!". Er war ein organisierter Skin und hat die meisten im Betrieb mit der Zeit für sein Verein gewonnen.
Ich hatte da einen sehr guten Job und wollte und konnte da nicht mehr bleiben. Ich empfinde immer noch Ekel, wenn ich an die Zeit zurück denke.
In meinem Leben habe ich Menschen aus über 160 Ländern und Kulturen kennen gelernt. Bin mit ihnen prima zurecht gekommen................nur mit den Nazis nicht. Sie sind einfach nur eine Zumutung.
Was wird denn deiner Ansicht nach verdrängt ?
Dass es immer noch Nazigedankengut in unseren Reihen gibt. Und wenn man sie liesse, sie also nicht daran hindert, sie rasch ein 4. Reich gründen würden.
Verantwortung heisst daher, diese an ihrem Vorhaben zu hindern.
Klar, nicht jeder, der eine eigene und politische Meinung hat, ist mit denen zu vergleichen,................aber es gibt noch reichlich von denen, die sich nach der alten Zeit sehnen.
Wir alle Nachgeborenen haben doch keinen echten Bezugspunkt zu der nationalsozialistischen Vergangenheit.
Doch haben wir. Meine Erfahrung am letzten Arbeitsplatz steht oben.
Deine Devise sehe ich auch als richtig an.
Es ist die Devise der Gewaltenteilung eines demokratischen Staat. Legislative, Executive & Judikative.
Diese drei "Gewalten" bedingen sich ständig. Es ist die perfekte Staatsform !
Rein theoretisch solls ja auch ein Paradies auf Erden gegeben haben, nur hat keiner eine Erinnerung daran.
Dass wir solche Ideen haben, spricht mehr für die Sehnsucht der Menschen, als für das, wozu sie wirklich in der Lage sind.
Wenn die Gewaltenteilung wirklich funktionieren würde, gäbs keine Extreme in der Gesellschaft, wie Reichtum und Armut.
Allein daran erkennt man, dass die Theorie in der Praxis nicht funktioniert, denn während es der Minderheit in einer Gesellschaft ständig gut geht, hat die Mehrheit des Volkes recht wenig davon und in einer Demokratie zählt, wie es der Mehrheit im Volk ergeht.
Was soll man also von einer Gewaltenteilung halten, die nur der Minderheit undemokratisch dient?
Falls du mit "anderen" mich meinst:
Wenn ich ( als Beobachter ) deine intensive Beschäftigung mit dem Junkismus wahr genommen habe, dann heisst das doch das ich dich verstehe. Oder ?
Und wenn du mir zustimmst, dass ich dich bezgl. des Themas "Junkismus" vertehe, heisst und bedeutet es doch auch, dass ich den Junkismus eben nicht verdränge.
Würde ich den Junkismus ( ja auch meinen eigenen ) verdrängen, hätte ich deine Ambition zu dem Thema doch erst garnicht wahrgenommen !? Oder ?
Nein, nicht dich persönlich, denn mit dir spreche ich gerade eben darüber. Es gab aber auch andere Diskussionen mit anderen Usern, die......etwas ungehalten darauf reagierten.
Junkismus beschreibt im Wesen die Abhängigkeit des Menschen. Meist verstehen andere Drogenabhängige darunter, was falsch ist, denn die eigentliche Abhängigkeit betrifft alles Leben auf diesem Planeten von Nahrung, Atemluft, Wärme, Obdach,....etc..
Genau diese lebensnotwendigen Dinge sind es, die uns zu Junk-Abhängigen machen, da wir ohne z.B. Nahrung nicht leben können und uns das auf diesem Planeten im Wesen zum Verhängnis wird.
Simples Beispiel:
Was sagt ein Geldgeber seinem Mitarbeiter?
"Wenn du nicht tust, was ich dir sage, gibts kein Geld."
Und was bedeutet das für einen Junk?
Kein Geld bedeutet keine Nahrung, Obdach, Wärme,....etc.
Auf die Art nehmen wir uns gegenseitig gefangen in unserer natürlichen Abhängigkeit von lebensnotwendigen Gütern.
Ein Mensch kann niemals wirklich frei sein und frei handeln, solange er junkistisch abhängig ist und das ständig gegen ihn verwendet wird. Es sei denn, wir beheben das Problem, in dem wir jedem Menschen das Recht auf freies Leben erteilen und ihm die Grundbedürfnisse decken, damit nicht einer einen anderen genau wegen diesen Bedürfnissen gefangen nimmt.
Natürlich ist in der Natur alles Junkistisch.
Aber wir Menschen sind ein untrennbarer Teil dieser Natur.
Dass der menschliche Junkismus zum Vampirismus ausgeartet ist,
liegt letztlich an der Tatsache, dass der Mensch vor ca. 10000 Jahren sesshaft geworden ist, seine eigene natürliche Bestimmung als Jäger & Sammler aufgegeben hat und durch die Sesshaftwerdung materiellem Wohlstand kennen & schätzend ( Schatz ) gelernt hat.
Schon vor diesen ca. 10000 Jahren wurde eine Art von Büchse der Pandora geöffnet.
Generell sehe ich Junkismus als eine gröffnete Büchse der Pandora an.
Genau so ist es.
Nur, der Junkismus artete nicht aus, weil die Menschheit sesshaft geworden ist, sondern als der erste Mensch anfing, das Land für sich zu beanspruchen und damit anderen das Jagen und Ernten dort nur gegen Abhängigkeit von sich selber zuliess, sprich: Er nahm andere dadurch gefangen. Nennt sich Imperialismus.
Das ist die erste Freiheit des Menschen gewesen, andere gefangen zu nehmen und zu schänden.
Es ist wie mit dem ersten Genuss abhängig machender Drogen, damit wird eine Büchse der Pandora geöffnet.
Die Symbolik der Büchse der Pandora ist halt, dass es nach der Öffnung kein zurück mehr geben kann, in den ursprünglichen Zustand.
Das heisst: Wenn ich sehe wie du den Junkismus immer wieder thematisierst, dann ist das, in meinen Augen die Beschäftigung mit einer Ursache.
Das ist auch völlig ok, um unbewussten Menschen ihren eigenen unzulänglichen Junkismus vor Augen zu führen !
Darauf kann man aufbauen !
Nämlich aufbauen, den Junkismus und somit die Wirkung der geöffneten Büchse der Pandora,... nicht zu überwinden, ich glaube darum es geht es nicht,... aber um Sich ( und ja auch im kollektiven Sinn ) weiter zu entwicklen.
Diese Entwicklung würde dann AUFLÖSUNG bedeuten.
Sich also lösen von der Sucht.
DAS geht dann aber in einen tiefen spirituellen Bereich !
Ich weiss nicht, ob man den Junkismus auflösen kann. Man kann aber als Menschheit soweit sich weiter entwickeln, um ihn nicht gegeneinander zu missbrauchen.
Damit aber das geschieht, dürfen wir nicht so tun, als gäbs den Junkismus nicht. Wir sollten viel mehr darum bemüht sein, dass nicht die Menschen darunter leiden und sich deswegen gegenseitig gefangen nehmen.