Die fragwürdigen Methoden der deutschen Coachingszene

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Ich hatte auch eine Menge aufzuarbeiten, habe dafür aber ganz bodenständige Wege gesucht, die auch viele Jahre in Anspruch genommen haben und mich nicht in die Pleite gestürzt haben.
Einen anderen Weg kenne ich nicht.
Den gibt es vermutlich auch nicht.

Hier fasst Martin Gommel es sehr treffend zusammen:

"Dieses Versprechen in der spirituellen Szene, dieses DU KANNST ALLES SCHAFFEN, wenn du nur XY machst (meistens einen sehr teuren Kurs buchen), ist eine große, fette Lüge und ein Geschäftsmodell. Aber Menschen mit einer kaputten Kindheit sehnen sich nach Lösungen. Und wenn du ein Leben lang mit Kindheitstraumata kämpfst, weil dich dein Vater missbraucht hat oder du im Schulsport jahrelang gemobbt wurdest, dann bist zu verzweifelt. Und meldest dich für einen Kurs an, der dir verspricht, all das aufzulösen."
 
Den gibt es vermutlich auch nicht.

Das denke ich eben auch. Ich hab ja durchaus auch Leute kennengelernt, die von Seminar zu Seminar gepilgert sind und dort eine Menge Geld gelassen haben. Ich habe bei keinem von ihnen einen echten Erfolg oder eine Veränderung zum Guten feststellen können.


Hier fasst Martin Gommel es sehr treffend zusammen:

"Dieses Versprechen in der spirituellen Szene, dieses DU KANNST ALLES SCHAFFEN, wenn du nur XY machst (meistens einen sehr teuren Kurs buchen), ist eine große, fette Lüge und ein Geschäftsmodell. Aber Menschen mit einer kaputten Kindheit sehnen sich nach Lösungen. Und wenn du ein Leben lang mit Kindheitstraumata kämpfst, weil dich dein Vater missbraucht hat oder du im Schulsport jahrelang gemobbt wurdest, dann bist zu verzweifelt. Und meldest dich für einen Kurs an, der dir verspricht, all das aufzulösen."

Ja, das ist das Schlimme dabei. Das Leid der Menschen wird gnadenlos ausgenutzt. Gut, dass der Autor selbst (trotz eigener Erkrankung) aufgeräumt genug ist, um das zu erkennen.
 
...also ich kann den Artikel ganz lesen.

Wenn das so stimmt in diesem Artikel, ist das schon ein Hammer.
Ich sage einfach "WENN".
Es ist doch so, dass in diesen Zeiten eigentlich alles gefaked sein kann.
Virtuelle Seminare sollten eigentlich nicht überraschen.
Aber auch der Artikel kann einer gewissen Art von Sensationsgier entsprungen sein.
Ich habe häufiger Artikel von dieser Website "krautreporter.de" gelesen und ich bin skeptisch, ob da alles so glaubwürdig ist.

Wer viel im Internet unterwegs ist, tut gut daran, sich nicht gleich aufzuregen und erst mal gar nichts zu glauben.
Mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, was nur ein Klickbait oder vollkommen übertrieben ist.

Ich will damit natürlich nicht sagen, dass das eigentliche Thema, das schamlose Ausnutzen der Not von Menschen aus Profitgier, unwichtig ist und man das ignorieren kann.
Es ist eine besonders ekelhafte Art des Betruges und natürlich ist es gut, aufmerksam zu sein und andere zu warnen.

Insofern Dank an @Possibilities
lg Sikrit
 
schlimmer sind ja noch die Coaches die wirklich Seminare anbieten. Als Ernährungsberater darf man auch nur beraten und keine Ernährungspläne schreiben.
Ein Berater darf nur begleiten, die kann vielleicht ein Initiationsritual machen. Aber sobald einer von angeblicher Wirklichkeit erzählt, kann es ja nur Lug und Trug sein. Bei einer Beratung, steht ja die Wirklichkeit dessen der beraten wird im Mittelpunkt. Ansonsten handelt es sich um einen Teacher oder Lehrer der einem in einem Seminar was erklärt.
Und wenn da Leute sich in Bali irgendwelchen Müll von einem nicht Balinesen über irgendwas was am Ende nichtmal was mit der Kultur dort zu tun hat erklären lassen wollen, dann sage ich, zurecht werden sie abgezockt. Eigentlich ist das sogar ein besseres Seminar, als wenn es stattgefunden hätte.
Das Chaos und der Verlust bringt einen weiter, Glück ist doch Stillstand.
 
Dank einer hilfsbereiten Seele konnte ich nun den Artikel doch noch lesen.
Ich weiß schon, warum ich schon immer eine Aversion gegen Coaching-Seminare hatte.
Abgesehen davon, dass es sich in dem Bericht offensichtlich auch um ein Fake Seminar handelt, aber selbst wenn nicht: dieser ganze "Tschakka! Du schaffst es"- Kram war mir schon immer suspekt. Ich hatte auch mal gelesen, dass sowas im Nachhinein oft erst recht Depressionen auslösen kann.

Das Seminar puscht erstmal, Glückshormone werden freigesetzt, und man denkt, dass nun alle Sorgen ein Ende hätten.
Dann kehrt man in den Alltag zurück, wird wieder mit seinen Problemen und mit sich selbst konfrontiert und merkt: nix Tschakka, ich schaff es eben nicht.
An diesem Punkt wird vermutlich dann das nächste Seminar gebucht. Traurig zu lesen, in dem Link von @Niflheimr, dass sich Leute dafür auch massiv verschulden.

Ich hatte auch eine Menge aufzuarbeiten, habe dafür aber ganz bodenständige Wege gesucht, die auch viele Jahre in Anspruch genommen haben und mich nicht in die Pleite gestürzt haben.
Einen anderen Weg kenne ich nicht.
Und wenn Coaches sogar bei schwerwiegenden Depressionen Heilung versprechen, dann ist das nicht nur fragwürdig, sondern sollte verboten werden.
Wichtig ist im Falle des Coaching und der Depression, dabei nicht aufzugeben wenn der Kurs vorbei ist, persönliche Entwicklung dauert lebenslang sowie eigene Verantwortung zu tragen, dies dürfen wir alle lernen. Sich darüber erstmal bewusst zu werden kann auch schon etwas helfen, Licht ins Dunkle zu bringen.

LG Nadine
 
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