Ich habe andere Erfahrungen. Mehrere Jahrzehnte lang geraucht, ca. 1 Schachtel pro Tag. Ich wusste, dass es schädlich ist (no na, weiss doch eigentlich jeder). Und in der letzten Zeit WOLLTE ich auch aufhören. Und je mehr ich wollte, umso mehr hatte ich geraucht. Gehortet hatte ich die Zigaretten zuhause, am besten mehrere Schachteln auf Vorrat, damit ich ja nicht in Verlegenheit komme, keine mehr zu haben. Ich wurde schon immer verzweifelter. Das Spiel ging so lange, bis ich - das Rauchen einfach losliess. Da hörte ich von einer Minute auf die andere auf, hatte auch noch mehrere Schachteln in der Lade (eine gewisse Zeit, später habe ich sie verschenkt), Feuerzeuge kugeln heute noch in der Lade rum.
Ich habe für mich erkannt: Nicht der Wille zum Aufhören bringt den Erfolg, sondern das loslassen / sein lassen können. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen bzw. seine eigene Methode.
Wollen.... tun ganz viele Menschen (mit dem Rauchen aufhören) - und können nicht.
Ich glaube nicht, dass man Alkoholsucht mit Nikotinsucht vergleichen kann. Bei Alkoholsucht sind die Auswirkungen noch viel gravierender und vermutlich auch oft wesentlich schneller vorhanden.
LP
Unsere Erfahrungen sind doch gar nicht so verschieden. Keiner fängt an ganz auf einmal eine Schachtel Zigaretten zu rauchen. Die meisten fangen als Teenager an zu rauchen, so war es auch bei mir. Nur mal eine Zigarette von einer Freundin. Dann werden es mehr und man kann sie ja nicht immer anderen ablotzen, dann kauft man sich selbst eine Packung. Und der Rest ist Gewohnheit. Man fängt an zu bestimmten Zeiten zu rauchen, wie nach dem Essen oder wenn man telefoniert und man glaubt eins gehört zum Anderen. Erst nach Jahren merkt man dass man süchtig ist. Verzweifelt war ich nie, ich wollte den Zigarettengeruch nicht im Haus oder an den Klamotten, ich fing an mir auszurechnen wieviel Geld ich daran veschwendet habe. Ich kannte die Gesundheitsschäden und ich fing an mir zu sagen: Mensch, wie doof kann man eigentlich sein? Und dann trifft man irgentwann die Entscheidung dass man nicht mehr rauchen will. EInfach so ! Du nennst es zwar nicht Willen, du nennst es Loslassen. Aber auch du hast eine Entscheidung getroffen dass du loslassen willst. Und ich denke eben dass diese Entscheidung loszulassen was mit dem Willen zu tun hat. Sie kommt von uns, es wird uns nicht aufgezwungen.
Bei Alkoholikern ist es nicht anders, obwohl vielleicht schwieriger. Ich habe erst vor kurzem einen X-Alkoholiker gefragt wie er noch 25 Jahren aufgehört hat zu trinken. Er hatte jeden Tag Vodka und auch Bier getrunken und er sagte mir dass sich sein ganzes Leben sich nur noch um Alkohol drehte Wo er ihn herkriegt, wie er dafür bezahlt und wann er trinken kann, und das jede Minute. Der Alkohol kontrollierte alles. Er dachte dass er nicht anders leben kann. Aber eines Tages, früh morgens als er nach dem Aufwachen wieder anfing darüber nachzudenken wo die nächste Pulle herkommen wird, hatte er den Gedanken dass er den Alkohol vielleicht gar nicht braucht, dass er vielleicht nur denkt dass er ihn braucht. Und einfach so, hat er von dann an gar nichts mehr getrunken, und dass ist 24 Jahre her. Er schloss sich ein paar Tage in seiner Wohnung ein und schaffte es ganz alleine.
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