Die Antiwelt

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Verus

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Die Antiwelt

Die Welten entfalten sich und ziehen sich in Löchern zusammen. Und während der Entfaltung ist der Mensch zuerst der Körper und dann seine Welt. Die Atome seines Körpers bilden seine Umwelt, also die Dinge seiner Umgebung und weil der Prozess der Entfaltung mit fast unendlicher Geschwindigkeit abläuft, sind der Mensch und seine Umwelt zugleich existent. Während des Zusammenziehens der Welt, ist der Mensch zuerst seine Welt und dann sein Körper. Dieser Zustand ist der antiweltliche Zustand des Menschen, der hauptsächlich nach dem Tod eintritt. Im den Tod folgenden Antileben, verkörpert sich der Mensch in der Welt und er besteht aus allem, was zuvor um ihn herum lag. Sein Körper stellt nun seine Welt dar, und die Wahrnehmung des Menschen, der wie gesagt nun die Welt ist, bezieht sich auf seinem Körper. Oder einfach ausgedrückt: Der Mensch wird zur Welt um sich herum, innen wird außen und außen wird innen. Nun lebt der Mensch sein Leben noch einmal, und zwar mit umgekehrten Vorzeichen. Er wird genauso behandelt werden, wie er die Welt behandelt hat. Hat er etwa seine Mitmenschen gequält, wird er selbst gequält werden. Hat er seinen Mitmenschen Freude bereitet, wird ihm selbst Freude bereitet werden. Alles kehrt sich um. Freude wird zu Leid und Leid zu Freude. Hat der Mensch im Leben viel gelitten, wird sein antiweltliches Leben in einem Himmel stattfinden, während er sich bei großer Freude in einer Hölle wiederfinden wird.
Das Antileben dient dazu, dass sich der Mensch ausgleicht, dass er also Gerechtigkeit erfährt. Und so muss der Mensch auch nicht in die Antiwelt hinein, wenn er sich schon im Leben ausgeglichen hat. Hat ein Mensch etwa für seine Untaten gebüßt, wird er die Antiwelt vermeiden können. Dann war er schon zu Lebzeiten in einem antiweltlichen Zustand. Dieser ist besonders dann gegeben, wenn der Geist des Menschen groß ist oder wenn sich sein Bewusstsein auf andere erstreckt. So befindet sich der Mensch öfter in einem antiweltlichen Zustand, als er glaubt. Führen zwei Menschen etwa ein Gespräch, dann ist einer von ihnen der aktive Gesprächsführer. Er wird selbst sprechen und als sein Gegenüber antworten. Sein Geist hat sich auf den anderen erstreckt und ihn so beeinflusst, dass er die Worte aussprach, die er hören wollte oder hören sollte.
Aber auch dann, wenn der Mensch unliebsame Dinge erfährt, handelt er oft selbst in einem antiweltlichen Zustand. Reagiert beispielsweise ein Mitmensch negativ, dann hat der Mensch selbst so gehandelt. Er wollte sich selbst bestrafen oder zur Einsicht ermahnen oder er wollte sich selbst Angst machen, damit er bestimmte Fehler vermeidet. Dieser Mensch hat den Mitmenschen unbewusst so manipuliert, dass dieser ihm eine Lektion erteilte, die er anders nicht bekommen konnte. So diente der andere als Mittel zum Zweck. Aus diesem Grund sollte der Mensch den Grund für unliebsame Erlebnisse nicht auf die Welt und die Mitmenschen schieben, sondern er sollte sich fragen, warum es soweit kam. Er sollte sich fragen, welche Fehler er begangen hat, denn oft stellen ungute Erlebnisse Reaktionen auf eigene Fehler dar.
Die Wahrheit, dass der Mitmensch vom Menschen manipuliert wird, um sich selbst einen Denkzettel zu verpassen, wird nicht jeder tolerieren, aber sie trifft oft zu. Nicht jeder ist nämlich während der Entwicklung seines Wesens in der Lage, über sich selbst zu richten. Dennoch muss der Mensch eines Tages soweit kommen, auch sich selbst in Frage zu stellen. Ist der Mensch aber einmal soweit, wird er durch diese Gedanken angestoßen auch noch folgenschwerere Wahrheiten erfahren können. Dann wird der Mensch die volle Wahrheit über sich erfahren und er wird verstehen, dass er weder vollkommen noch fehlerfrei ist. Bis es aber soweit ist, sollte der Mensch Schuldzuweisungen vermeiden, weil, wie Christus meinte, keiner ohne Sünde ist.
Ist der antiweltliche Zustand vorüber, ist der Mensch oder das, was er dann ist, frei. Er kann dann machen, was er möchte. Er kann wieder in eine Welt hinein gehen und einen neuen Lebenszyklus beginnen. Dabei kann der Mensch auch zuerst mit dem Gesamtzustand beginnen, also zu einer Welt werden. Er wird dann alles das sein, was sich um eine bestimmte Person herum befindet. Die bestimmte Person wird von ihm deshalb nicht verkörpert werden, weil sie eine gegensätzliche Natur aufwies. Ist dieses Leben vorüber, werden sich die Verhältnisse wieder umkehren und der Mensch wird ein Leben in der betreffenden Person führen.
Das System von Welt und Antiwelt wurde von Gott geschaffen, damit Gerechtigkeit herrscht. So ist es unmöglich, immerzu in Freude zu leben, ohne an den anderen zu denken. Nur diejenigen Personen vermeiden ein Leben in der Antiwelt, die sich infolge eines großen Geistes schon im Leben ausglichen oder die ein Leben in der Mitte aller Gegensätzlichkeiten führten. Wer weder gut noch schlecht war, wer weder Freude noch Leid kannte und wer weder arm noch reich gewesen ist, braucht nicht in die Antiwelt nach dem Tod hinein. Diese Wesen stehen über den Dingen und werden nach ihrem Tod schnell in eine höhere Wirklichkeit gelangen.
 
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