Hallo guter luuaa - und ich bemerke wieder einmal die Kraft der Philosophie. Hier redet sie vom Nichts, preist das Nichts und endet im Nichts.
Man könnte ja denken, das sind nur Worte, bedeutungslose Worte. Sie sind es nicht. Sie lassen Leere entstehen. Eine Leere bis tief in die Seele hinein. Sie bleibt unerfüllt und kein Kick, kein noch so schönes Bild und keine noch so tolle Erregung wird die Leere befriedigen.
Ich kannte in meinem Berufsleben mehrere Menschen, die sich grenzenlos leer fanden. Alles war sinnlos: Die Arbeit, das Essen, das Ausruhen und Schlafen. Sie ertranken ihre Leere im Alkohol und starben an Leberzirrhose. Ein paar gingen in die Drau.
Das Fremdgehen wäre so gesehen auch nur der Versuch, ob innere Leere abgebaut wird. Ich denke heute leben viele Menschen in der Leere und versuchen fast krampfhaft alles, was es zu erleben gibt. Angefangen von Sex oder Affären bis hin zur Ausübung von Kriminalität.
Wär da in der Seele und im Inneren ein guter Inhalt, z.B. Lebensfreude ohne Unterlass, ein tieferes Wissen und Fühlen vom Lebenssinn oder ein gutes Hobby - ich glaube, da gäbe es weniger Hunger nach den Kirschen in Nachbars Garten.
Das sind wahre Worte und teilweise auch wieder nicht.
Gehörst du in einer Beziehung einem anderen Menschen?
Affairen sind im Idealfall einfach wunderschöne Erfahrungen.
Der Begriff wiederum im alten Sinne ist negativ zu sehen, weil darin die Unehrlichkeit gegenüber dem Partner verborgen ist.
Der Reiz des sündigen Unbekannten ist da also der einzige Grund.
Wer sich die Illusion vor Augen hält, dass in einer Partnerschaft nach fünf bis zehn Jahren immer noch die gleiche sexuelle Gier ist, der macht sich etwas vor. Mit den Jahren wächst die Lust mehr und mehr zu einer tiefen Verbundenheit. Da ist der Sex nicht mehr so von Bedeutung.
Deshalb halte ich es für unsinnig einem Partner vorzuschreiben wie er sexuell zu leben hat. Schutz ist wichtig auf beiden Seiten, Schutz vor Krankheiten, Schutz vor Missbrauch, Schutz vor Übertreibung.
Ich selbst werde mich nicht mehr in einer tiefen Beziehung verlieren sondern immer eine Spannung halten, weil man sich nach Jahren oftmals doch zu sicher wird und alles zur Gewohnheit zu werden scheint.
Alleine deshalb gehöre ich schon keiner Frau alleine mehr und doch wäre ich ein Lügner wenn für mich nicht Treue wichtig wäre. Treue mir selbst gegenüber und in einer Partnerschaft würde das auch für mich heißen mich nicht lustig auszuleben wie es mir gerade passt, aber auch nicht gegen innere Bedürfnisse anzukämpfen. Unsere Moral ist ohnehin eine Gesellschaftliche.
Wozu in einer Partnerschaft immer Verbote erteilen. Manchmal ist man sich dann wahrscheinlich treuer als jedes andere Paar.
In diesem Fall denke ich, dass der Wunsch nach Affaire eher daher kommt, dass die Harmonie in Wirklichkeit ein Beziehungsstillstand darstellt.
Kein Streit, kein Kampf, kein gegenseitiges Begehren mehr.
Der Wunsch wieder begehrt zu werden (sexuell) ist da manchmal ausschlaggebend für einen Wandel in der Beziehung, aber endet oftmals negativ, weil die Beziehung so nicht ausgerichtet war und deshalb ein trauriges Ende nimmt.
Es hat auch viel mit der Leere zu tun, die du ansprichst. Wenn man sich selbst nicht mehr wahrnimmt und wertvoll fühlt, sucht man das bei anderen.
Aber die Wahrheit ist, würde Sie jeder bei sich selbst finden, die Liebe und Erfüllung. Dann müsste man solche Diskussionen gar nicht mehr führen.
