Hi Katze
Ich zieh' das mit dem Solipsismus doch mal hierher, weil's so schön zu den Stufen passt.
Schrödingers Katze;1271179 schrieb:
Hi Ihrs!
Ich möcht hier gerne mal den Begriff "Solipsismus" zur Debatte stellen. Was das ist (falls ihr es nicht wisst) könnt Ihr hier nachlesen --->
http://de.wikipedia.org/wiki/Solipsismus
Für mich ist das schon die extreme Form des subjektiven Empfindens.
Ein guter Freund von mir versucht mir diese Sicht der Dinge ständig reinzudrücken. Aber irgendwie kann ich damit nix anfangen. Dieser "ismus" wird sicher nicht meiner, obwohl ich solche Gedanken durchaus auch schon hatte.
Würde mich über ein paar Meinungen sehr freuen!
Die Katz .
Solipsismus ist die zweitextremste Form des subjektiven Empfindens, die extremste Form ist Märtyrertum- beides sind Fallen auf dem Entwicklungsweg.
Solipsismus ist die Falle des Anfangs-5ers. Der End-4er hat alle Ängste gemeistert und beherrscht sie nun. Er kann sehen, wie die Dinge, die er denkt, Gestalt annehmen. Das ist teils sehr erfreulich, wenn es um Angenehmes geht, aber teils auch sehr unerfreulich, wenn es um Unangenehmes geht. Denn eines wird dem End-4er immer klarer: er kann nicht kontrollieren, was er denkt- er kann nur zuschauen.
Hier im Forum gibt's ja unzählige threads, die sich mit dem Thema beschäftigen. "Mit Gedanken die Realität gestalten" oder "Wunscherfüllung praktisch" und so. Dabei geht es immer um dasselbe: Gedankenkontrolle. Wer sich positive Gedanken macht, dem erfüllen sich seine Wünsche. Das ist falsches Verständnis der Sache von 3ern oder Anfangs-4ern. Der End-4er erfreut sich zwar der Tatsache, zu wissen, das es so ist, aber er macht sich nicht mehr vor, seine Gedanken willentlich ändern zu können. Im Gegenteil- es ereignet sich in seiner Welt eine abschliessende Katastrophe, bei der er zu seinem Leidwesen erkennen muss, dass er auch die gedacht hat.
Was nun? Alles, was er denkt, verwirklicht sich- aber er kann nicht in eine von ihm gewünschte Richtung denken. Seine Gedanken sind unwillkürlich, sie sind Programm- und sie entsprechen exakt seinem Horoskop. Da bleibt ihm nur eins: dem zuzuschauen. Ich bin während dieser Phase des Entwicklungsweges wie eine Maschine durch die Gegend gelaufen- Zuschauer meiner selbst, funktionierend wie ein Roboter, dem Mechanismus des Denkens und seiner Erfüllung hilflos ausgeliefert. Ständig kamen mir die Tränen, ohne bestimmten Anlass. Was sollte ich bloss tun?
Ich schrieb zu der Zeit, vor genau zwei Jahren war das, in einem anderen Forum- und an dem Tag sah ich plötzlich, dass alle Antworten, die mir die Leute geschrieben hatten, vorher in meinem Kopf gewesen waren. Sie sprachen meine Gedanken durch ihren Mund. Ich wollte es zuerst nicht wahrhaben, ich wollte meinen Blick schon wieder davon abwenden, aber das Phänomen zog meine Aufmerksamkeit in seinen Bann. Ich schaut, ich schaute tiefer, es wurde still, ganz still innerlich- und da sah ich es. Alles entsprang meinem Geist. Zunächst sah ich es nur bezogen auf die Gespräche, dann weitete es sich das Gewahrsein rasant aus- auf alles. Ich sah, dass ich das Schöpfungswort gesprochen hatte im Anbeginn der Zeit. Alles, jedes Gespräch, jedes Ereignis, jede Begegnung war meinem Geist entsprungen. "Meinem" Geist ist dabei bereits die Falle- denn es war nicht mein Geist, sondern DER Geist, der EINE Geist, der GEIST GOTTES.
Im Gewahrsein der Offenbarung, die zehn Minuten dauerte, da war ich identisch mit diesem EINEN Geist. Dh der Anfangs-5er erlebt die Einheit- nicht theoretisch, sondern tatsächlich. Er sieht sie nicht vor sich, wie es während der Gottoffenbarung am Anfang der 4. Stufe der Fall ist- er IST eins. Es gibt in diesem Gewahrsein kein zweites Ding- alles, was ist, ist dieser EINE Geist. Das Erlebnis ist reine Glückseligkeit- und Lachen, Lachen ohne Ende.
Nun ist aber das Ich hinterher nach wie vor vorhanden. Und da wird's schwierig- wie soll man das beschreiben? Ich bin der EINE Geist? Lächerlich- das ist anmaßend. Ich war der EINE Geist? höhö- ja sicher. Und, vor allem- wem will man das erzählen? Es gibt doch in Wirklichkeit niemanden, nur den Einen Geist, dem alles entspringt. Demnach ist alles ein Selbstgespräch, jedes Wort, das ich zu jemandem sage, sage ich in Wirklichkeit zu mir selbst. Dem Anfangs-5er ist das bewusst, nun muss er lernen, es zu händeln. Naja, nicht zufällig entspricht die 5. Stufe dem Kehlkopfchakra.
Das war gar nicht so leicht: einerseits war ich mir bewusst, dass alles dem Einen Geist entspringt, anderseits war ich mir der Tatsache aber nicht dauerhaft gewahr, ich konnte mir diese Sicht nur so oft wie möglich vor Augen halten. Tat ich das aber, konnte ich nix mehr sagen- ein Teufelskreis. Wer an der Stelle dem Solipsismus verfällt, landet in der Klatsche. Denn nicht dem Ich entspringt alles, sondern dem Geist. Andere Ich's gibt es nicht, das ist wahr- aber das eigene Ich ist auch nicht real, das ist der Kunstgriff, den der 5er finden muss. Er muss zum Beobachter, zum Zuschauer des eigenen Ich's werden, dann sieht er den Geist alles Materielle durchfliessen- sich, also sein Ich, das Ich der anderen, jede Materie und jedes Ereignis- alles entspringt dem göttlichen Geist.
Die Gedanken, die den End-4er so sehr quälen, weil er sie weder steuern noch abstellen kann, interessieren den 5er nicht mehr. Sie sind da, aber sie gehören zur Person, zum Ich- nicht zum Beobachter. Ab da wird das Leben sehr leicht- das ist auch der Grund, warum an der Stelle viele glauben, den verwirklichten Gottzustand bereits erreicht zu haben. Die Offenbarungen und damit das Gewahrsein, identisch mit dem Einen Geist zu sein, wiederholen sich- und dauern zum Teil Stunden. Wären da nur nicht die Empfindungen ausserhalb des Gewahrseins- die sind noch da, das ganze Programm: Wut, Ärger, Traurigkeit, Aggression. Es gibt ja noch zwei Stufen, lach.
Dein guter Freund, ist das ein Anfangs-5er? Hört sich für mich nach Theorie an, was er sagt. Steht ja auch in jedem guten Buch- und nachgeplappert wird gerne, Martina macht's gerade vor, wie das geht mit dem Nachplappern *winke. Aber was es wirklich bedeutet, versteht man erst, wenn man's erlebt.
