@ Nithaiha
Der Zusammenhang verliert sich,da ich den Ausdruck "über Leichen" gehen von dir in Verbindung zum Thema Sparpaket betrachtete,und da ist er polemisch.
Allerdings bin ich der Auffassung das wenn man etwas bitter ernst meint,man nicht automatisch vor Polemik gefeit ist.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob du Freude daran hast, Haarspaltereien zu betreiben, oder einfach meine Beiträge nicht im Zusammenhang verstehen kannst/willst.
Also, noch ein letzter Versuch. Ich habe geschrieben:
Es geht darum, dass Menschen buchstäblich über Leichen gehen, nur um immer noch reicher zu werden.
So. Ich rede dort nicht nur vom Sparpaket, sondern vom Turbokapitalismus im Allgemeinen. Der uns freilich auch hier bereits ereilt hat. Umgangssprachlich bedeutet "über Leichen gehen" skrupellos und rücksichtslos vorzugehen, um seine Ziele zu erreichen, nicht wahr? Ich habe Beispiele dafür genannt, dass dieser Turbokapitalismus bereits Tote gefordert hat. Somit beschränkt er sich nicht "nur" auf Skrupellosigkeit, sondern geht buchstäblich über Leichen, denn er nimmt Todesopfer in Kauf.
"Über Leichen gehen" bedeutet schließlich nicht, konkret auf einer Leiche rumzutrampeln oder über sie hinwegzusteigen. Somit ist meine Aussage keinesfalls als polemisch zu bezeichnen.
Ich hoffe, es ist jetzt klar geworden - wenn nicht, mag ich mich trotzdem nicht mehr länger an kleinlichen Dingen aufhalten.
Chakowatz schrieb:
Ich bleibe dabei,das 10% Bevölkerrung über 50-60% des Kapitals verfügen halte ich für realistischer,und nicht nur ich.
Zweifellos ist dieses Verhältnis schlimm,und sogar gesellschaftlich unnötig,wenn nicht sogar für den sozialen Frieden in Deutschland gefährlich,
reicht aber vielen in ihrer emotionalen Empörung nicht aus,und versuchen noch einen drauf zu setzen.
Ich meine, dass sich die 5/95 % - Theorie auf das gesamte Weltvermögen bezieht. Was Deutschland betrifft, könntest du Recht haben, wobei:
Ich setze hier mal den Link aus einem anderen Thread rein:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beit...eo/1064054/Professor-Jarass-Absoluter-Skandal
Schau es dir an, er sagt gerade am Anfang etwas sehr Interessantes zum Thema Vermögensverteilung in Deutschland.
Chakowatz schrieb:
Wo wir dann zu den Revolutionen kommen:
Mit Revolutionen verhält es sich wie mit Kriegen,die Wahrheit stirbt als erstes.
Nicht die Zustände die herrschen,darum geht es mir auch nicht,sondern um Aussagen wie z.B. die mit 95-5 % Verhältnis.
Da du die franz. Revolution erwähnst,es wurde z.B. behauptet daß die franz. Königin Marie Antoinette behauptet hätte,nachdem sie erfuhr daß das Volk hungert,"wenn sie kein Brot haben,dann sollen sie Kuchen essen".
Ernsthafte Historiker bezweifeln heute daß sie das jemals gesagt hat,sondern sehen darinn eine Stimmungsmache die das Volk noch weiter anheizen sollte.
Über deine Einstellung kann ich mich nur noch wundern. Es geht dir also nicht um die Zustände? Das sollte es aber! Die sind schließlich dafür verantwortlich, dass Menschen irgendwann revoltieren. Wie ich schon sagte: Menschen, die halbwegs zufrieden sind revoltieren eher nicht.
Schon seltsam, dass du dich nur auf Aussagen stürzt und die konkreten Tatsachen und Zustände dabei völlig außer Acht lässt. Und tatsächlich meinst, dass Revolutionen auf Lügen basieren, statt auf unerträglichen Lebenbedingungen.
Das Zitat von Marie-Antoinette habe ich absichtlich nicht erwähnt, und mir ist bekannt, dass Historiker es anzweifeln. Im Grunde spielt es aber auch gar keine Flöte, ob die gute Marie noch diesen zynischen Spruch zum Besten gegeben hat oder nicht.
Fakt ist: Die Menschen haben gehungert, der Adel hat in Saus und Braus gelebt und gerade die Verschwendungssucht einer Marie-Antoinette ist gut historisch dokumentiert.
Rentner: Die heutige Generation der Rentner ist die,der es bis heute am besten geht,und in die Zukunft gesehen es am besten ergang.
Geringverdiener sind von dem Sparpaket nicht betroffen! Im Gegenteil,die Steuerfreigrenze,als der Betrag den sie verdienen bis sie Stuern zahlen müßen wurde in den letzten Jahren hoch gesetzt,liegt heute etwa bei 8000-9000 Jahresversdienst.Erst wenn sie darüber vedienen,fangen sie an Steuern zu zahlen.
Es geht mir auch hier um die Auswirkungen der Sparerei der letzten beiden Jahrzehnte. Dieses erneute Sparpaket setzt dem Ganzen nur das Krönchen auf. Und alles, was sich verteuert und eingespart wird, geht in erster Linie zu Lasten derjenigen, die eh schon wenig oder gar nichts haben.
Die Umsatzsteuer hat sich in den letzten 20 Jahren von 14% auf 19% erhöht.
Und ich denke mal nicht, dass wir da am Ende der Fahnenstange angekommen sind. Wer leidet wohl mehr unter der Verteuerung? Der Arme oder der Reiche?
Umsatzsteuersätze in Deutschland seit Einführung der MehrwertsteuerVon/Bis Regelsatz Ermäßigter Steuersatz
1. Januar 1968 30. Juni 1968 10 % 5 %
1. Juli 1968 31. Dezember 1977 11 % 5,5 %
1. Januar 1978 30. Juni 1979 12 % 6 %
1. Juli 1979 30. Juni 1983 13 % 6,5 %
1. Juli 1983 31. Dezember 1992 14 % 7 %
1. Januar 1993 31. März 1998 15 % 7 %
1. April 1998 31. Dezember 2006 16 % 7 %
seit 1. Januar 2007 19 % 7 %
Des weiteren findet eine Umverteilung von unten nach oben bereits seit 20 Jahren statt.
Selbst eingebrockt
Die Verluste für den Staat durch die Steuerreformen seit 1998 summieren sich nach Berechnungen des gewerkschaftsnahen Instituts IMK auf 50 Milliarden Euro pro Jahr. Ohne diese permanenten Steuerentlastungen bräuchte der Finanzminister heute kein Sparpaket. Hätte die Politik nicht immer wieder die mittleren und oberen Einkommen begünstigt, müsste sie heute nicht bei Arbeitslosen und Familien kürzen.
So drückte Rot-Grün den Spitzensteuersatz von 53 auf 42 Prozent und begünstigte die Wirtschaft mit einer Reform der Körperschaftsteuer um elf Milliarden Euro pro Jahr. Die große Koalition erhöhte 2007 zwar die Umsatzsteuer (was kleine Einkommen hart trifft) und verbesserte damit vorübergehend die finanzielle Lage des Staates deutlich.
Auch drückte sie die Reichensteuer durch. Doch auf der anderen Seite führte sie mit der Abgeltungsteuer von einheitlich 25 Prozent eine Sonderbehandlung für Kapitalbesitzer ein. Wer an der Börse erfolgreich spekuliert, führt seitdem spürbar weniger ans Finanzamt ab als ein erfolgreicher Arbeitnehmer mit gutem Gehalt. Auch bei den Unternehmensteuern setzte Schwarz-Rot die alte Linie fort mit einer weiteren Entlastung um mindestens fünf Milliarden Euro.
Quelle:
http://www.fr-online.de/in_und_ausl...nd-die-Realitaet-Kein-Freibier-fuer-alle.html
Energiepreise werden stetig erhöht und vor allem der Strom wird für den Endverbraucher nicht billiger, auch wenn er de facto billiger geworden ist. Lieber zahlen die Stromanbieter ein paar Milliönchen Strafgebühr ans Kartellamt und freuen sich über die vielen Millionen, die sie auf der anderen Seite trotzdem noch einsacken können. Zu Lasten der Verbraucher, versteht sich.
Die Sozialabgaben haben sich erhöht.
Die Gesundheitsversorgung ist wesentlich teurer geworden und ich "freue" mich schon sehr darauf, wenn wir alle demnächst beim Arzt Eintritt bezahlen dürfen.
Die Lebenshaltungskosten haben sich generell erhöht.
Und all diese Maßnahmen treffen Geringverdiener weitaus mehr als Wohlhabende.
Das war jetzt nur mal eine kleine spontane Aufstellung von mir - ich bin mir sicher, dass ich noch etliches vergessen habe aufzuzählen.
Hartz 4 Empfängern wird das Elterngeld gestrichen,weil das Elterngeld eine Lohnersatzleistung sein soll für eine der beiden Elternteile die wegen dem Kind,wenn es geboren wird,nicht mehr arbeiten geht,und somit zuhause beim Kind bleiben.
Hartz 4 Empfänger bekommen aber keinen Arbeitslohn der wegfällt da sie ja eh zu Hause beim Kind sind.
In meinem Arbeitsumfeld,und ich bin Arbeiter und kein Banker,waren alle darüber empört mit denen ich über das Thema sprach,das Hartz 4 Empfänger überhaupt Elterngeld bisher bekamen.
Das Elterngeld betrifft nicht nur Hartz4-Empfänger, sondern alle Familien, so weit ich weiß. Da sind doch generelle Kürzungen im Gespräch.
Bei Hartz4-Empfängern werden darüber hinaus die Rentenbeiträge gestrichen - was dazu führt, dass jemand, der 30 Jahre lang gearbeitet hat und die Stelle verliert, immer weniger Rente bezieht. Die Rentenansprüche rauschen ja schon jetzt immer mehr in den Keller, je länger man auf Hartz4 sitzt. Ist ja nicht so, dass die Ansprüche, die man sich erarbeitet hat wenigstens stehen bleiben, nein, sie verringern sich proportional immer mehr; und an der Heizkostenpauschale wird wahrscheinlich auch etwas verändert.
Mit dem Elterngeld für Hartz4-Empfänger kann man das natürlich so sehen, wie du und deine Arbeitskollegen, aber dann sollte man auch in Betracht ziehen, dass die Regelleistung bereits sehr knapp bemessen sind, gemessen an den notwendigen Ausgaben. Ich bin sehr gespannt, wie Hartz4-Familien das in Zukunft stemmen wollen. Schon jetzt ist die Kinderarmut so groß, dass Eltern vermehrt ihre Kinder zur Tafel schicken müssen. Natürlich auch Geringverdiener, nicht nur Hartz4-Empfänger.
Der vom DGB angekündigte Widerstand versandet,weil seine eigenen Mitglieder zum größten Teil nichts gegen das Sparpaket haben.
Zu dem Sparpaket gehört auch die Brennelementesteuer,die die Grünen seid langen schon gefordert haben.Die LKW-Maut wird erweitert (betrifft Spediteure).
Ich könnte mir vorstellen, dass die Brennelementesteuer dann auch wieder an den Endverbraucher weitergegeben wird.
Nein,nicht seid Jahrzenten (hört sich nach 30-50 Jahren an) sondern seid etwa knapp 20 Jahren.
Zwei Jahrzehnte sind Jahrzehnte. Und an anderer Stelle habe ich ja geschrieben, dass der Sparkurs seit Beginn der Neunziger eingesetzt hat. Für deine Interpretation kann ich also nichts, und ich mag mich auch nicht immerzu wiederholen, wenn ich etwas schon an anderer Stelle schrieb.
Du darfst dabei nicht vergessen daß der Sozialeta der größte Posten mit ca. glaube ich 120 Milliarden ist.Wenn man es prozentual betrachtet,wird da sogar noch mit am wenigsten gespart.
Das wird u. a. auch deshalb so sein, weil es immer mehr Bedürftige gibt durch die grassierende Arbeitslosigkeit durch Stellenabbau.
Bei einem gesunden Sicherheitsbedürfnis hätte man sein Geld bei einer konservativen Bank,wie z.B. den Sparkassen angelegt,die weniger Rendite verprechen,den Inflationsausgleich dennoch beinhalte,wenn nicht sogar noch eine kleine Rendite über der Inflation beinhalten.
stimmt. Aber ich sag ja: Ich denke, dass eben auch viele falsch beraten worden sind. Und andere waren einfach nur gierig, ja.
Gier fängt für mich dort an,wo ich mehr haben will als wie ich brauche.
Gier fängt für mich schon eine Stufe niedriger an,als wie du es beschreibst.
Kann man durchaus so sehen.
Wie hoch waren deiner Meinung nach (in etwa) die Milliardenbeträge die deiner Ansicht nach den Banken zugeschoben wurden?
Ich hatte die Zahl fest im meinem Hirn eingespeichert ...

...und sie aufgrund der neueren Zahlen betreffs Griechenlandkrise und Rettungsfallschirm wieder vergessen.
Da kann ich aber noch mal recherchieren.