SYS41952
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 5. August 2018
- Beiträge
- 14.975
Nachdem sich die Bahn seit Jahren weigert, trotz geltendem Recht eine geschlechtsneutrale Option anzubieten, hat sie nun vor Gericht verloren und muss ihre Praktiken ändern.
Stark davon auszugehen, dass jetzt viele andere Firmen nachziehen müssen, wenn sie Geld oder Haftstrafen vermeiden wollen.
Stark davon auszugehen, dass jetzt viele andere Firmen nachziehen müssen, wenn sie Geld oder Haftstrafen vermeiden wollen.
Gericht: Deutsche Bahn muss geschlechtsneutrale Anrede anbieten - WELT
Das Fehlen einer geschlechtsneutralen Anrede beim Kauf eines Tickets der Deutschen Bahn ist diskriminierend: Das hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden – und der klagenden Person eine Entschädigung zugesprochen. Nun muss die Bahn ihr Buchungssystem umstellen.
www.welt.de
Das Fehlen einer geschlechtsneutralen Anrede beim Kauf eines Tickets der Deutschen Bahn ist diskriminierend: Das hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden – und der klagenden Person eine Entschädigung zugesprochen. Nun muss die Bahn ihr Buchungssystem umstellen.
Die Bahn müsse es ab sofort unterlassen, Hornstein zu diskriminieren, indem diese sich als Frau oder Mann anreden lassen müsse, verkündete die Vorsitzende Richterin Charlotte Rau. Darüber hinaus müsse die Bahn ab Beginn nächsten Jahres in ihrem Kundengeschäft überhaupt die Diskriminierung unterlassen, dass sie die Angabe der Anrede Frau oder Herr verlangt. Bei Zuwiderhandlung müsse die Bahn ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro zahlen oder alternativ eine Haftstrafe in Kauf nehmen.
Die Frankfurter Rechtsanwältin von Hornstein, Friederike Boll, bezeichnete das Urteil als wegweisend. „Die Rechte nicht-binärer Personen sind auch in der Breite angekommen“, sagte sie. Die Bahnfahrkarte sei ein Paradebeispiel für die alltägliche Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts. Dieses hatte 2017 entschieden, dass auch nicht-binäre Personen in der Rechtsordnung geachtet werden müssen. Bei Angabe des Geschlechts müsse zumindest eine dritte Option angeboten werden. Boll ergänzte, dass auch weitere Unternehmen, etwa im Versandhandel oder Banken, derzeit die Anrede in Formularen und Anschreiben änderten.