Der Weg durch den Schmerz

ꟼlutonia

Sehr aktives Mitglied
Registriert
6. Oktober 2021
Beiträge
1.592
Also ich habe lange überlegt, wie ich das Thema in Worte fassen soll, schreibe jetzt aber doch einfach so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.
Mein Leben ist sehr geprägt von Schmerz, sei er nun körperlicher oder psychischer Natur, und seit ich denken kann, ist er schlicht und ergreifend mein Erzfeind. Keine versteckte Schattenseite, kein Drumherum oder Drüberhinaus: der Schmerz ist direkt und frontal, und immer da.
Ich wünsche mir ein Leben ohne ihn, aber ich kann es mir nicht einmal vorstellen.

Ausweichen kann ich ihm auf Dauer nicht, er verfolgt mich wie ein Bluthund. Kurze Zeiten des Vergessens helfen, ausgelöst durch andere Sinneseindrücke; der Geschmack von Essen, ein Duft in der Luft, aber stets nur für wenige Augenblicke, ehe der Schmerz wieder irgendwo aufzuckt, als wolle er sagen: vergiss mich nicht.
Mir wurde oft gesagt, ich sei hyperempfindlich, und damit war die Sache anscheinend gegessen. Also reden konnte ich darüber mit niemandem wirklich. Vielleicht bin ich das ja, aber vielleicht weichen die Leute dem Thema auch einfach nur aus - ich weiß es nicht.

Jedenfalls suche ich seit einer halben Ewigkeit nach Möglichkeiten, mit dem ungebetenen Begleiter fertigzuwerden. Kann jemand von ähnlichen Erfahrungen berichten oder Tipps zum Umgang geben?
Mit Schmerzmitteln will ich gar nicht erst anfangen, sonst werde ich nicht mehr damit aufhören können. Ich glaube auch nicht, dass er umsonst da ist; er konfrontiert mich, also muss ich da durch. Nur wie?
Ich wünsche mir, ohne das ständige Bewusstsein um seine Anwesenheit zu leben. Aber er ist nunmal da und ich will ja auch nicht unbewusst leben.

Herzlich,
Plutonia
 
Werbung:
Also ich habe lange überlegt, wie ich das Thema in Worte fassen soll, schreibe jetzt aber doch einfach so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.
Gut!


Schmerz hat seine Sprache, er spricht sehr genau über seinen Wirt.

Er kann in verschiedenen Graden die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wie er das tut, wo und wann er das tut, spricht detailliert.

Schmerz macht wach, er rüttelt an seinem Wirt, als ob er sagen wollte: Wach' auf!

Schmerz lässt auch darin wach werden, einen Weg zu suchen.
 
Gut!


Schmerz hat seine Sprache, er spricht sehr genau über seinen Wirt.

Er kann in verschiedenen Graden die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wie er das tut, wo und wann er das tut, spricht detailliert.

Schmerz macht wach, er rüttelt an seinem Wirt, als ob er sagen wollte: Wach' auf!

Schmerz lässt auch darin wach werden, einen Weg zu suchen.
Über die Zeit hinweg macht er dann allerdings mürbe & müde.
Und er führt dazu, dass man sich gesellschaftlich isoliert.
 
Zuletzt bearbeitet:
schwierig wenn man nicht genau weis worum es geht, psychischer Schmerz führt schlussendlich zu körperlichen Symptomen.
Hast du nie an eine Therapie gedacht, oder gar welche hinter dir ohne positives Resultat.?.?
Schon diverse Tests, Untersuchungen, und auch Psychotherapie. Alles ohne Resultat, oberflächlich bin ich "fit und gesund".
Aber was bringt einem die Diagnose, fit zu sein, wenn immer irgendwas schmerzt. Viele Wehwehchen ignoriere ich mittlerweile.

So direkt der Schmerz ist, so undurchsichtig bleibt die Ursache. Daher suche ich nur noch nach einem Umgang damit, der es mir irgendwie lindert.

Schmerz ist ein Lehrer, aber was will er mir beibringen?
 
Schmerz macht wach, er rüttelt an seinem Wirt, als ob er sagen wollte: Wach' auf!

kommt auf den Typ an, bei Schmerzen schlafe ich bis es vorbei ist, hat mich noch nie wach gerüttelt..

Schmerz ist ein Lehrer, aber was will er mir beibringen?

was hat denn die Psychotherapie als Antwort geboten.?

Aber was bringt einem die Diagnose, fit zu sein, wenn immer irgendwas schmerzt.

kennst du jemanden in deiner Familie, die dasselbe Problem hat, oder hatte.?
 
Also ich habe lange überlegt, wie ich das Thema in Worte fassen soll, schreibe jetzt aber doch einfach so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.
Mein Leben ist sehr geprägt von Schmerz, sei er nun körperlicher oder psychischer Natur, und seit ich denken kann, ist er schlicht und ergreifend mein Erzfeind. Keine versteckte Schattenseite, kein Drumherum oder Drüberhinaus: der Schmerz ist direkt und frontal, und immer da.
Ich wünsche mir ein Leben ohne ihn, aber ich kann es mir nicht einmal vorstellen.

Ausweichen kann ich ihm auf Dauer nicht, er verfolgt mich wie ein Bluthund. Kurze Zeiten des Vergessens helfen, ausgelöst durch andere Sinneseindrücke; der Geschmack von Essen, ein Duft in der Luft, aber stets nur für wenige Augenblicke, ehe der Schmerz wieder irgendwo aufzuckt, als wolle er sagen: vergiss mich nicht.
Mir wurde oft gesagt, ich sei hyperempfindlich, und damit war die Sache anscheinend gegessen. Also reden konnte ich darüber mit niemandem wirklich. Vielleicht bin ich das ja, aber vielleicht weichen die Leute dem Thema auch einfach nur aus - ich weiß es nicht.

Jedenfalls suche ich seit einer halben Ewigkeit nach Möglichkeiten, mit dem ungebetenen Begleiter fertigzuwerden. Kann jemand von ähnlichen Erfahrungen berichten oder Tipps zum Umgang geben?
Mit Schmerzmitteln will ich gar nicht erst anfangen, sonst werde ich nicht mehr damit aufhören können. Ich glaube auch nicht, dass er umsonst da ist; er konfrontiert mich, also muss ich da durch. Nur wie?
Ich wünsche mir, ohne das ständige Bewusstsein um seine Anwesenheit zu leben. Aber er ist nunmal da und ich will ja auch nicht unbewusst leben.

Herzlich,
Plutonia
Schmerz ist Schmerz, da ist’s letztlich egal, ob jemand sehr sensibel ist oder nicht, es tut weh. Grundsätzlich geh ich in den Schmerz rein und kann ihn dann besser reduzieren oder auflösen. Ich neige dazu, zu unsensibel zu sein. Das ist medizinisch gesehen vermutlich weniger gesund. Das kommt daher, weil ich Zu viele kenne, die gesundheitlich ernsthafte Probleme haben, da nimmt man sich selbst nicht sonderlich ernst.
Ich kann Dir CBD-Öl empfehlen. Gibts bei Amazon. Nimm das teure.
 
usweichen kann ich ihm auf Dauer nicht, er verfolgt mich wie ein Bluthund. Kurze Zeiten des Vergessens helfen, ausgelöst durch andere Sinneseindrücke; der Geschmack von Essen, ein Duft in der Luft, aber stets nur für wenige Augenblicke, ehe der Schmerz wieder irgendwo aufzuckt
welche Form von Schmerz ist das? Körperlich oder eher mental?
 
Stell dir eine Frau vor.
Die lebt jeden Augenblick für ihre Kinder.
Und ihren Ehemann.
Und ihren Haushalt.
Und ihren Job.
Und hat noch Darmprobleme.
Und jetzt noch Long-Covid.

Also ich glaube, dass es höhere Wesen auf unserer Erde gibt, als mich.
 
Werbung:
Schon diverse Tests, Untersuchungen, und auch Psychotherapie. Alles ohne Resultat, oberflächlich bin ich "fit und gesund".
Aber was bringt einem die Diagnose, fit zu sein, wenn immer irgendwas schmerzt. Viele Wehwehchen ignoriere ich mittlerweile.

So direkt der Schmerz ist, so undurchsichtig bleibt die Ursache. Daher suche ich nur noch nach einem Umgang damit, der es mir irgendwie lindert.

Schmerz ist ein Lehrer, aber was will er mir beibringen?

Vielleicht will er dich isolieren, damit du alleine für ihn da bist. Vielleicht will er dich nichts lernen, außer ihn zu ertragen.
 
Zurück
Oben