Nein. Gelernte, anerzogene, geprägte Schuldprogramme können dazu führen dass ein Opfer seine Strafe, sein Schicksal eben auch noch als gerechtfertigt ansehen mag, sich mitunter schuldiger als der Täter, Auslöser selbst fühlen mag. Der eigentliche, ursächliche Täter als dem Opfer das, oder die ersten Male (was zumeist in der Kindheit lag) die Schuld zuschob und das schwächere und möglicherweise auch abhängige Kind das in sich selbst verinnerlichte. darus wird dann ein opfer,d ass sich auch noch freiwillig zum opferlamm machen lässt, weil sich auch derartige Programme verselbständigen, ihre "Nahrung" quasi brauchen und suchen. Gibte s auch bei Geißelnahmen, dort nennt man das Stockholm-Syndrom, die Opfer beginnen sich mit den Tätern zu identifizieren, sympathisieren mit ihnen. ist wohl eien Art Schutzfunktion, die zunächst leidmindernd wirken mag, so wie ein Trauma zunächst Schutz vor allzugroßen Schmerzen ist. Wenn es aber nicht aufgelöst wird, so läuft das Programm eben genau so weiter. Und der Betreffende bleibt,was diese Thema betrifft, ohne Auflösung in dieser Situation quasi eingefroren, kann sich daraus nicht weiterentwickeln, also wiederholt die sich immer wieder.
Ja Faydid. Das stimmt für die Menschen, die nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass sie immer wieder das Opfer werden. Ich denke, wir reden im Kreis herum. Es gibt die, die nicht die Ursache erkennen und die bleiben in der Wiederholung.
Wir sprachen aber über meinen Weg und den derjenigen, die es schaffen , den Kreis zu durchbrechen und ich sagte, dass das nur geht, indem ich mich nicht mehr als Opfer fühle als erstes, denn sonst bleibe ich passiv und zweitens die Ursache in meinen Fehlern finde.
Es geht nicht um Einstellungen oder ihre Veränderung. Das bewirkt gar nichts. Bestenfalls ein wenig Oberflächenkorrektur. Das sitzt viel tiefer.
Das geht sogar sehr sehr tief, da gebe ich dir recht. Zum einen brauche ich die Auslöser von außen, um den Schmerz erst mal hoch zu holen. Dann aber, nachdem der Schmerz oder die Wut oder die Angst sich ausdrücken durften, braucht es die Erkenntnis der Ursache in mir, damit sich die immer gleiche Geschichte eben nicht mehr wiederholt.
Was meinst du damit, dass auf Gott jeder Fehler zurückzuführen wäre? Und zugleich verlässt du dich dann auf einen derartigen Gott? Kriege ich so nicht ganz auf die Reihe.
Sorry, Missverständnis. Nicht Gott ist der Fehler, sondern ich erkenne meinen Fehler in meiner Haltung zu Gott. Meistens zu wenig Vertrauen, zu wenig Liebe, zu wenig Hingabe, zu wenig Demut, zu wenig Nähe. Irgendeinen Fehler in der Liebe zu Gott, der sich im Aussen spiegelt.
Nein! Du entkommst so dem antrainierten, gelernten Opferprogramm nicht. Das sucht, egal was du dir einredest, dennoch genau die Situation, die Gegenüber unbewusst aus, die ihm seine "Nahrung" geben. Also deine Angst, deinen Schmerz. Und davon fühlst du dich automatisch angezogen. Solange das nicht etschärft ist.
Tut mir leid, dass ich dir da widersprechen muss. Ich bin selbst ein Kind, das direkt nach de Geburt von den Eltern verlassen wurde und jahrelang von Pflegeeltern missbraucht wurde und zwar von mehreren verschiedenen. Will sagen, der Missbrauch war extrem. Und durch konsequente Arbeit an meiner Innenwelt und an der Beziehung zu Gott und an der Erkenntnis der Wahrheit gibt es in meinem gesamten Leben keinen Mißbrauch mehr. Es ist möglich, diese Urstruktur zu ändern und zwar durch konsequente Liebe.
Soll ich sagen, ich sehe den Schmerz, die Trauer, die Angst, auch die Wut, ich rieche sie, ich spüre sie?
Wenn du meinst damit, dass du meinen Schmerz, meine Trauer, meine Angst riechst, dann kann ich dir nur entgegnen, dass ich selbst davon nichts empfinde und zwar schon längere Zeit, aber viel davon hinter mir habe.
Gibt also nur vier Möglichkeiten:
1. Du riechst meine Vergangenheit.
2. Du riechst meine Zukunft, von der ich noch nichts weiß, was ich für sehr unwahrscheinlich halte, denn dann müsste die Opferstruktur zumindest in meinen Beziehungen spürbar sein, also Kinder und Mann, Gesundheit, Geld,usw.
3. du irrst dich.
4. du riechst dich selbst.
Der Geist hat damit erstmal nichts zu tun. Der biegt sowas so zurecht dass du glaubst, es zu verstehen. Das "erfindest" du dir als plausible Erklärung.
Der Geist ist alles. Denn die Fehler liegen zuerst im Geist, in einem falschen Denken, falschen Glaubensmustern und müssen auch dort korrigiert werden.
Einfache Frage: Warum tat's dann dennoch so weh? War das denn nicht wahr? Nicht echt?
Es tat weh, solange ich die Fehler nicht erkannt hatte.
Auch in dem Fall übernimmst du die volle Schuld und entlastest jemand anderen. Warum, wozu?
Ich übernehme die Verantwortung. Klar, wäre der andere in voller Liebe gewesen und hätte keine Fehler gemacht, so wäre mir das Leiden erspart geblieben, aber auch die Erkenntnis. Denn dann wäre meine Liebe von seinem Verhalten abhängig geblieben.
Und es hätte auch nicht sein können wegen der Resonanz. Will sagen, ich kann nicht vollkommene Liebe ernten, bevor ich sie nicht gegeben habe.
In dem Moment, indem ich den Fehler aber in mir erkenne, lässt der Druck auf mein Gegenüber nach. Die Liebe kommt dann von Gott und zwar unendlich viel davon und ich habe plötzlich keinen Mangel mehr und nicht mehr die Erwartung, der andere habe sie mir zu geben.
Und weil der Druck nachlässt, gibt er plötzlich die Liebe. Der gleiche Mensch, der mich vorher zur Verzweiflung gebracht hat, beschenkt mich nun plötzlich. Ich habe das selbst so erlebt. Ich war aber auch zuerst in der Lage, von dieser Liebe unabhängig zu sein.
Gerade wirkliche Liebe kann (auch) so sehr enttäuscht werden dass man so gut wie alles täte um dem Schmerz, den sowas auslösen kann, zu entgehen.
Ja, weiß ich. Tut fies weh. Aber wenn es nicht so weh tun würde, dann hätte man keinen Grund, nach der echten Heilung zu suchen.
Auch sowas hätte weniger mit Gott zu tun als mit angelernten Programmen und Mustern, mit denen du dich identifizierst, die du für dich selbst hältst. Die gute Nachricht: Die sind sowohl entschärfbar als auch veränderbar. So man will.
Es hat nur mit Gott zu tun, denn Gott ist ein Synonym für die Reife der Liebe zu der wir fähig sind.
So man will, du sagst es ja selbst.
Vermutlich, weil du gerade keine Situation hast, die das wieder auslöst, reaktiviert. Es wird zu keinen neuen Erkenntnissen führen, nur zur Wiederholung des bereits Bekannten. Würde dir gerne was Netteres sagen, aber in dem Fall wäre ein falsches Hoffnungen machen wohl verkehrt.
Süß, Faydid. Diese Drohung macht mir keine Angst, da ich es für unmöglich erkenne, schon gemachte Erkenntnisse wieder zu vergessen.
Suche dir jemanden, mit dem du an den Dingen arbeiten kannst, sie klären, auflösen kannst. Da braucht noch eine Menge viel Heilung! Und die geschieht nicht einfach so. Die letzlich effektivste läuft irgendwie dann doch mitten durch die Angst, durch den Schmerz, idealerweise irgendwann bis hin zur allerersten Ursache dafür. Was oft nicht so einfach sein mag.
Wenn du mir sagst, ich brauche Heilung, obwohl ich mich völlig gesund fühle, weiß ich nicht genau, was ich noch sagen soll.Das geht in die Richtung Lizzy.
Ich kann natürlich nicht sagen, dass ich nie mehr Schmerz erlebe, aber ich kann dir sagen, dass ich unvorstellbar große Schmerzen hatte, ne Menge Einsichten hatte in mein Fehldenken und sich seither in der Liebe keine Schmerzen mehr eingestellt haben.
Dass es noch mehr Hürden geben könnte, schließe ich nicht aus.
Die Kraft, die Stärke, das durchzustehen hast du. Denn das was du derzeit machst, dieses Konzept alleine aufrechtzuerhalten erfordert eine Menge Energie und Kraft, die aber dadurch auch gebunden ist.
Ich sehe nicht, dass ich es alleine aufrecht erhalte. Ich treffe immer mehr Menschen, die den exakt gleichen Weg gingen, was die Erkenntnis betrifft. Und ich empfinde nicht, dass mich was Kraft oder Mühe kostet- ich lasse mich treiben wie ein Blatt auf dem Fluß und bin äußerst zufrieden.
Musst du mir alles nicht glauben. Wie gesagt, ich bin kein Heiler. Kenne nur gerade in deinem Fall doch einiges eben ganz gut selbst. War für mich lange Zeit auch alles andere als lustig.
Wär ja auch dumm von mir, ich würde jemandem glauben, dass es mir schlecht geht, so lange es mir gut geht, oder?