Dort, wo der Wald an Ufer stößt, sollte man sich besonders oft aufhalten, sich irgendeinen Platz suchen und still eine lange Zeit verweilen - und die Augen schweifen lassen! Manche Dinge offenbaren sich erst nach längerer Zeit ...
Die Früchte der Gemeinen Schneebeere leuchten aus dem schon vergilbten Uferbewuchs und ziehen die Aufmerksamkeit schnell auf sich ... und der Baum, dessen Stamm dicht am Boden von der Rinde befreit wurde, abgenagt bis tief ins Holz hinein, ist ebenso auffällig durch das freigelegte, helle Holz ... schon genauer muss man schauen, um den Trampelpfad zwischen Baum und Wasser zu erkennen - steht man auch nur um ein Geringes seitlich, ist er kaum zu bemerken. Hier ist der Biber von seiner Wohnstätte am Teich, die er durch eine unterirdische Röhre verläßt, zu seiner Arbeitsstätte am Baum gependelt und hat dabei einen breiten Pfad entstehen lassen. Seine breiten Füße, an denen das Wasser hängt, pressen die Pflanzen in den weichen Boden und haben die Spur rasch braun werden lassen.
Der Wald hat so seine eigenen Methoden, Geschichten über Schicksale der Tiere und Pflanzen niederzuschreiben - meist verwendet er dazu die Buchstaben der Spuren, die Worte der Hinterlassenschaften, und ganze Absätze können aus Düften und Geräuschen bestehen ...

Um dies alles lesen zu können, muss man allerdings dieses besondere Alfabet erlernen .... und man erlernt es am Besten durch Stille und Geduld, wer das Glück hat auch durch einen Mentor ... jedenfalls aber durch das DA SEIN !
Ein immerwährend lernender
cerambyx