Womit wir wieder bei "Substanzen" als potentiell mächtige Hilfsmittel wären.
Ich persönlich empfinde die Kategorisierung "rituell" vs. "Spaßgebrauch" ja als gar nicht so sonderlich hilfreich, sehe darin zu einem großen Teil Anfangs erwähntes ( z.T. vornehmlich unbewußtes?) kulturell/gesellschaftliches "Hintergrundrauschen". Diesbezüglich wohnen wir gesellschaftspolitisch leider noch im Kopf von Harry J.. Anslinger und betreiben weiterhin fröhlich eine "Kriminalisierung
dieses Natürlichen".
Fast jede dieser im abwertenden Sinne "Drogen" genannten Substanzen finden wie sozusagen als "integrale Bestandteile" in unserem Körper/Stoffwechsel wieder, und die Evolution war
ver-rückt genug, für diese Substanzen, die man auf molekularer Ebene mit sowas wie halbwegs kompliziert gestalteten Schlüsseln vergleichen könnte, "im Hirn" Strukturen anzulegen, die ebenso komplex gestalteten Schlössern gleichen. (Da hat sich dieser ominöse "Zufall" aber mal wieder so richtig ins Zeug gelegt....

)
Mir ist bewußt, dass diese Ansicht nicht sonderlich gut gelitten ist, aber persönlich sehe ich Gefahren auch weniger in "Substanzen" per se, sondern in einem erheblich unintelligentem Umgang damit, der wiederum damit in Zusammenhang steht, dass wir jegliche kulturelle Einbindung und dadurch auch das Wissen um einen vernünftigen Umgang mit Dosierung, Set, Setting und solcherart gewonnener veränderter Bewußtseinszustände nahezu komplett verloren haben.
Und, um es mal auf eine noch persönlichere Ebene zu bringen: ich war diesbezüglich mal ein ausgesprochener "Forschergeist", allerdings ist mir bei all meinen Experimenten nie eine Substanz begegnet, die sich, ein gewisses Vermögen an Aufmerksamkeit und Selbstreflexion vorrausgesetzt, nicht auf die ein oder andere Art, zu der ein oder anderen Zeit, in der ein oder anderen Dosis, in ihrer Wirkungsweise und Art der Veränderung eigener "üblicher" Wahrnehmungen sogar selbst "offenbart" hätte.
Die wichtigste Voraussetzung ist meiner Ansicht nach, zu lernen sich selbst und dem was in "Zuständen" passiert zuzuhören, dann kann das mit dem "Spaß" meiner Erfahrung nach noch wesentlich mehr "Spaß" machen, und bei Bedarf dabei helfen, vertrauensvoll in "heftigere" bzw. "tiefere" Ebenen von Erfahrung zu gehen.
Denn selbst dass, was gerne unter der Bezeichnung "Horrortrip" sensationalisiert wird, kann unter diesen Vorausetzungen dann als das erlebt werden, als was es eigentlich fungiert: eine Konfrontation mit sehr tief sitzenden Stellschrauben des eigenen Mindsets.