Für die Leute (Einsatzkräfte), die da draussen täglich im Dienst sind, hat"Häufigkeit" eine andere Bedeutung...aus Sicht des Polizisten gibts Tage an denen nichts los ist, Tage die durchschnittliche Einsätze beinhalten und Tage an denen die Hölle los ist. Zudem gibts sicherlich noch große Unterschiede, in welchem Bereich /Quadrat Einsätze gefahren werden. Der behördl. Statistik nach sinkt die Kriminalität. Ich hab sowohl zu Kripo als auch zu Spezialeinheiten engeren Kontakt...keine Berichte über häufigere Einsätze als gewöhnlich, passt alles unter die Glocke der Gauss'schen Normalverteilung...
Die eigene Wahrnehmung ist hier ein Hund (selektive Wahrnehmung). Ich hab jetzt binnen einer Woche zweimal einen Unfall gesehen, wo ein Mopedfahrer angefahren wurde, Moped liegt auf der Strasse, Fahrer verletzt. Mein erster Gedanke war, daß Autofahrer immer rücksichtsloser werden - das fängt schon mal damit an, daß es mir so vorkommt, daß viele vergessen haben, wie der Blinker funktioniert oder sich denken, daß es andere einen Scheiß angeht, wo sie hinfahren...hinsichtlich Unfallstatistiken hat das natürlich keinen Aussagewert, aber in meinem persönlichen Empfinden hab ich abgespeichert, daß das alles mal anders war.
Was mir seitens Kripo jedoch bestätigt wurde, ist daß obwohl die Kriminalität generell marginal im Abnehmen ist, die Intensität an Brutalität, gerade in Bezug auf org. Verbrechen zugenommen hat. Was bedeutet das für den Alltag? Spezialeinheiten gehen gut geschützt ins Geschehen, denen passiert nichts. Der Strassenpolizist ist gefährdet. Strassenraufereien uä. Auseinandersetzungen haben heute größeres Gefahrenpotential, die Bereitschaft ein Messer oder andere Waffen zu benutzen, hat zugenommen.
In diesem Fall erspare ich euch die Fotodokumentation, wie Leute nach so einer Messer- schlitz- und -stecherei aussehen
Presse und Polizei arbeiten zusammen. Es gab erst kürzlich eine Konferenz, in der seitens Polizei klare Richtlinien formuliert wurden, speziell auch punkto Zeugenschutz. Wenn das Opfer tot ist, werden Täterdaten so weit als bekannt öffentlich gemacht, bei Lebendem Opfer gilt der Zeugenschutz und die Öffentlichkeit erfährt seitens der Polizei nichts. Das kann man nun sehen, wie man will, ist aber so.
Wenn gewisse Vorfälle erst Wochen nach Ereignis bekannt werden, dann vermutlich eben aus diesem Grund und dann ist die Quelle eher nicht der polizeil. Pressedienst.
Ich rate dazu, in der Öffentlichkeit nicht den Helden zu spielen und generell lieber zum Telefon zu greifen.