Joey
Sehr aktives Mitglied
Das Problem ist, dass Evidenz in manchen Bereichen offenbar nicht eindeutig ist.
Wetter ist ein komplexes Geschehen.
Und solange es Meteorologen nicht mal schaffen, das Wetter für nur einen einzigen Monat vorherzusagen, ist das eh alles nur Spekulation.
Klima ist nämlich ganz viel Wetter über einen langen Zeitraum.![]()
Ja, Klima ist Wetter über einen Zeitraum. Und dadurch wird es tatsächlichwieder einfacher. man muss keine tag-genaue Wettervorhersage über Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte im vorraus erstellen, um den Klimawandel zu prognostizieren. Dazu reicht dann eine simple Strahlungs-Bilanz-Rechnung aus.
Diese Rechnungsieht skizziert etwa so aus:
Also wieviel der Sonneneinstzrahlung wird von der Erdoberfläche direkt reflektiert (Albedo) und wieviel absorbiert.
Um wieviel wird die Erdoberfläche durch die absorbierte Strahlung erwärmt?
Die warme Erdoberfläche emittiert wieder Wärmestrahlung - von der Temperatur abhängig.
Und nun kommt der Treibhauseffekt: Wieviel dieser Wärmestrahlung wird von der Erdatmosphäre festgehalten, so dass diese Energie hier bleibt und nicht in den Weltraum entfleucht?
Und DIESER Rechenschritt ist sehr empfindlich auf u.a. den CO2-Gehalt der Atmosphäre (sowie zuweiteren Gasen).
DIESE grundlegende Rechnung, die eben die Durchschnittstemperatur auf einfache Art bestimmt, habe ich auch imRahmen meines Studiums selbst nachvollzogen. Dabei kommt eben folgendes bei raus:
Gänzlich ohne Treibhauseffekt - also gänzlich ohne Atmosphäre - hätten wir hier eine "gemütliche" Durchschnittstemperatur von -15°C. Dass wir auch im Normalfall 30° darüber liegen, verdanken wir eben dem Treibhauseffekt. Der darf aber eben auch nicht zu stark werden. Und in den letzten jahrzehnten haben wir den CO2-Anteil der Atmosphäere schon fast verdoppelt, indem wir fossileBrennstoffe verbrannt haben und so in urzeiten gebundenen Kohlenstoff wieder indie Luft entlassen. DAS hat eben zur Folge, dass der Treibhauseffekt verstärkt wird - in einem Maße,
Was die weitergehenden Klima-Simulationen wieder schwieriger macht, ist u.a. dass nicht unbedingt detailiert bekannt ist, wie die Kohlenstoff-Quellen und -Senken sich mit der Temperatur verhalten. Wieviel CO2 können die Meereaufnehmen? Wie verhält sichdie Vegetation? (Und nein, ein erhöhter CO2-Gehalt der Atmosphäre ist nicht automatisch besser für Pflanzen).
Ein weiterer Aspekt ist der Albedo. Wenn Gletscher und Eismasen schmelzen, verändert sich der Albedo ungünstig. Auch DAS erwärmt die Erde. Ebenso kann z.B. die Erwärmung dazu führen, dassmehr Methan vom Permafrost o.ä. freigegeben wird. Wir haben hier also schwer berechenbare zusätzliche Prozesse, die den Klimawandel selbst-verstärkend machen.
Es gibt auch Dämpfungsmechanismen, die ebenso schwer berechenbar sind.
DAS macht das ganze wieder schwieriger, aber zieht die oben beschriebenen Grundlagen nicht in Zweifel.