Ich würde es nicht unbedingt "enorme Opferbereitschaft" nennen, auf in Plastik eingeschweißtes Obst vom anderen Ende der Welt zu verzichten, auf völlig irrwitzige SUVs, auf Flugreisen für 20 Euro, jedes Jahr ein neues Smartphone, Billigklamotten, die nur ein Mal getragen werden usw. Alles Dinge, die keiner vermisst hat, als es sie noch nicht gab.Und es braucht keine besonderen Fähigkeiten um zu erkennen, dass es ohne enorme Opferbereitschaft in ganzer Breite und weltweit nicht mehr hinhaut
Wie wäre es damit: jeder Bürger, egal ob alt oder jung, arm oder reich, bekommt jährlich das gleiche CO2-Kontingent zugeteilt, in Form einer Chipkarte o.ä. Bei jedem Einkauf, beim Tanken, beim Buchen einer Flug- oder Schiffsreise etc., wird die dadurch verursachte Menge an Treibhausgas vom persönlichen Konto abgebucht. Dieses Kontingent kann jedoch auch gehandelt werden. Wer kein Auto hat, keine Kreuzfahrt macht, kann seine nicht benötigten Verschmutzungsrechte verkaufen.Ein paar Ideen von mir dazu wären:
Den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver machen und ausbauen.
Fahrgemeinschaften von Berufspendlern "belohnen".
Die möglichkeit für Heimarbeit stark fördern - z.B. in diversen Bürojobs sollte das für ein paar Tage die Woche möglich sein.
Bahnverkehr attraktiver machen.
So würde einerseits ein Anreiz geschaffen, bei Produktion und Konsum möglichst klimaschonend zu sein, andererseits wäre es sozial gerecht, weil diejenigen, die kein Auto haben, oder es sich ohnehin nicht leisten können, zwei Mal im Jahr in Urlaub zu fliegen, etwas von denen bekommen können, die dafür das nötige Kleingeld haben, indem sie ihnen gegen Bezahlung etwas von ihrem CO2-Konto abtreten.
Problematisch wird es dabei nur mit dem Datenschutz, weil man zum gläsernen Verbraucher wird, wenn jede Transaktion, durch die potentiell CO2 entsteht, irgendwo gespeichert und mitgezählt wird. Aber vielleicht findet sich auch dafür eine Lösung.