Und wer hier der Einstellung war, dass alles gleich ist:
Hier wird immenses Leid am Wasser verhindert!!!!!!
Zerstörung der Gewässer
Ammoniak hat jedoch nicht nur verheerende Auswirkungen auf den Wald und die Luft, sondern auch auf die Gewässer. Die Überdüngung bewirkt unter anderem ein unnatürlich starkes Wachstum der Algen, die dadurch dem Gewässer den Sauerstoff entziehen.
Die heutigen bodenunabhängigen Tierfabriken produzieren eine solche Menge an Jauche, dass dadurch das Grundwasser ernsthaft gefährdet wird.22 In der Schweiz müssen z.B. der Sempachersee und der Baldeggersee wegen Überdüngung bereits mit riesigen Sauerstoffgebläsen künstlich «beatmet» werden.
Über 50% der Wasserverschmutzung in Europa sind auf die Massentierhaltung zurückzuführen. Das Nitrat aus der Landwirtschaft ist heute schon so weit ins Grundwasser vorgedrungen, dass deshalb bereits einige Mineralwassermarken nicht mehr Trinkwasserrichtwerte erfüllen.24 In den USA ist der Anteil der Landwirtschaft an der Wasserverschmutzung grösser als der aller Städte und Industrien zusammen!25
Wasserverbrauch
Mit dem Wasserverbrauch für 1 kg Fleisch könnte man ein ganzes Jahr lang täglich duschen.7
Künftige Kriege werden nicht mehr ums Erdöl geführt, sondern ums Wasser, heisst es. Ein durchschnittlicher Haushalt benötigt täglich nur rund 2 bis 5 Liter Wasser zum Trinken und 100 bis 500 Liter für alles andere im Haushalt (Duschen, Waschen usw.). Dies ist beinahe zu vernachlässigen gegenüber den 2000 bis 5000 Litern, welche für den Anbau der Nahrungsmittel einer Durchschnittsfamilie täglich benötigt werden.
Bei der Bekämpfung des weltweiten Hungers wird oft nur von der Nahrungsmittelversorgung gesprochen und das Wasser, welches notwendig ist, um überhaupt Nahrungsmittel produzieren zu können, vernachlässigt.
Die ärmeren Bevölkerungs-schichten leiden besonders unter dem enormen Wasserbedarf der Fleischproduktion.
In Stockholm fand deshalb 2004 eine Wasserkonferenz8 statt, welche sich ausschliesslich mit der Wasserversorgung der Menschheit befasste. Dabei kamen interessante Ergebnisse zu Tage: Ob eine Familie eher 2000 oder 5000 Liter täglich für ihre Nahrungsmittel benötigt, hängt sehr von ihrer Ernährungsweise ab. Weltweit werden durchschnittlich rund 1200 m3 Wasser pro Jahr und Person zur Erzeugung der Nahrung benötigt. In den ärmsten Weltregionen, welche sich kaum tierische Produkte leisten können, liegt dieser Wert bei ca. 600 m3 pro Jahr. Im Gegensatz dazu werden in den Regionen, die am meisten Fleisch konsumieren (USA und EU), rund 1800 m3 pro Jahr und Person benötigt.
Ein direkter Vergleich macht den Einfluss des Fleischkonsums noch deutlicher:
Bei einer ausreichenden Ernährung mit 80% pflanzlicher Nahrung und 20% Fleischanteil (in den Industrienationen macht der tierische Anteil heute sogar 30–35% aus)9 beträgt der Wasserverbrauch pro Jahr 1300 m3, bei einer rein vegetarischen Ernährung nur rund die Hälfte.10
Durch den steigenden Konsum an tierischen Produkten wird weltweit immer mehr Wasser in der Landwirtschaft benötigt. In Indien muss in manchen Regionen das Wasser bereits aus über 1000 Meter Tiefe heraufgepumpt werden. Noch vor einer Generation reichten den Bauern handgegrabene Brunnen für ihre Bewässerungen. Heute sind bereits 95% der kleinen Pumpstellen ausgetrocknet.11 Auch in anderen asiatischen Ländern sieht die Entwicklung ähnlich aus.
Und auch hier wird immenses Leid an der Erde verhindert:
Übersäuerung des Bodens
Seit 1970 wurden über 20 Mio. Hektar der feuchten Tropenwälder in Rinderweiden umgewandelt.
Worldwatch Institute
Viehweiden bedecken bereits ein Drittel der Landfläche unseres Planeten.29
Worldwatch Institute
Ammoniak und Stickoxide (NOX) tragen auch wesentlich zur Über-säuerung des Bodens bei. In den Niederlanden hatte dies bereits 1989 ein solches Ausmass angenommen, dass sich ein Ministerium mit diesem Problem befassen musste. Das Resultat des niederländischen Instituts für Gesundheit und Umweltschutz:26
«Das Nitrat aus der Gülle entweicht als Ammoniakgas auch in die Luft; es ist ein Umweltgift, das den so genannten sauren Regen und andere säurehaltige Ablagerungen hervorruft. In Holland stammt der grösste Teil der Niederschläge von den Ammoniakgasen aus den Kuhställen – sie schaden dem Land mehr als alle Automobile und Fabriken.»
Und hier wird immenses Leid an den Pflanzen, den Menschen und den
Tieren verhindert.
Treibhauseffekt
Für den Treibhauseffekt wurden bisher fast ausschliesslich der Verkehr und die Industrie verantwortlich gemacht. Auch hier vernachlässigte man lange fast gänzlich den Einfluss der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Der Leiter des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie, Ernst U. v. Weizsäcker, dazu: «Die Beiträge der Rinderhaltung zum Treibhauseffekt sind ähnlich gross wie die des gesamten Autoverkehrs, wenn wir die Waldrodung fürs Rind und für Futtermittel einbeziehen. […] Und die Verwandlung von Savannen in Wüsten, die Erosion in Berggebieten, der übermässige Wasserbedarf der Rinder, der gigantische Energiebedarf der Mastviehhaltung sind einige weitere Gründe dafür, dass wir mit jedem Pfund Rindfleisch der Umwelt schwer zusetzen.»27
Der Treibhauseffekt wird unter anderem durch die drei Gase Methan, Kohlendioxid und Stickstoffoxide verursacht. Alle drei entstehen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung in grossen Mengen. Allein die weltweit gehaltenen 1,3 Milliarden Rinder (bzw. die Konsumenten ihrer Körper) sind für 12% der weltweiten Methangasemission verantwortlich.
Bei der Viehzucht entstehen jährlich insgesamt 115 Millionen Tonnen (= 115`000`000`000 kg) Methangas. Noch gravierender ist dies, wenn man bedenkt, dass ein Methanmolekül 25-mal mehr zum Treibhauseffekt beiträgt als ein Kohlendioxidmolekül.28
Und auch hier wird immenses Leid an Pflanzen, Tieren, Menschen
und der Umwelt verhindert.
Antibiotika und Hormone
Das extrem beanspruchte Milchkuheuter benötigt oft Medikamente gegen Entzündungen. Die Medikamente gelangen danach direkt in die Umwelt.
Bei allen oben aufgeführten ökologischen Auswirkungen der Fleischproduktion wurde ein Aspekt noch vernachlässigt: Durch die auf Leistung gezüchteten heutigen Nutztierrassen und die unnatürlichen Haltungsbedingungen und artfremde Fütterung werden immer mehr Tiere krank. In vielen Ländern ist heute der vorsorgliche Antibiotikaeinsatz bei gesunden Tieren verboten. Dieses Verbot wurde nötig, da Antibiotika (nebst einigen Hormonen) von den Mästern häufig als Leistungsförderer missbraucht wurden. Allerdings ist nach wie vor der Einsatz von Antibiotika bei kranken Tieren erlaubt. Der heutige Umgang mit den so genannten Nutztieren führt dazu, dass fast jedes Tier mit Antibiotika behandelt werden muss.
Obwohl der vorsorgliche Einsatz von Antibiotika bei gesunden Tieren in der Schweiz seit 1999 verboten ist, zeigte eine Studie von 2004 auf, dass 90% der Schweizer Kälber mit Antibiotika behandelt werden.30 Bei Milchkühen ist der Antibiotikaeinsatz auch sehr häufig, da die stark beanspruchten Zitzen der Hochleistungsmilchkühe sehr empfindlich sind und sich deshalb oft entzünden (Mastitis).31
Bei den tierischen Produkten, welche der menschlichen Ernährung dienen, gibt es deshalb schon lange Grenzwerte für Antibiotikarückstände. Im April 2005 wurde eine vom NRW-Verbraucherschutzministerium in Auftrag gegebene Studie32 publiziert, welche erstmals Antibiotika auch in Nutzpflanzen (Getreide) nachwies. Durch die tierischen Fäkalien der mit Antibiotika behandelten Tiere gelangten diese Arzneimittel auf die Felder und verbreiteten sich somit im Ökosystem. Obwohl die gemessenen Werte unterhalb der Toleranzgrenze für menschliche Nahrung lagen, führt eine ständige Aufnahme von kleinen Mengen an Antibiotika dazu, dass diejenigen Bakterien, die man damit abtöten möchte, dagegen Resistenzen bilden können. Die entsprechenden Antibiotika verlieren dadurch mit der Zeit ihre Wirkung. Deshalb müssen immer stärkere Medikamente entwickelt werden, die immer mehr in das ökologische Gleichgewicht eingreifen.
Alle Medikamente und Hormone (z.B. in den USA weit verbreitet, um die Milch- und Fleischleistung zu steigern), welche den Tieren verabreicht werden, landen früher oder später über Fleisch, Milch, Eier und Fäkalien wieder in der Umwelt. Die Langzeitfolgen davon sind bis heute noch kaum absehbar.
Und auch hier wird Leid an Pflanzen verhindert.
Meeresfrüchte als Ausweg?
Selbst im Meer sind die Tiere nicht vor den Folgen des Fleischkonsums der Menschen sicher.
Die Zeiten, als noch kleine Fischerboote im Meer fischten, sind längst vorbei. Heute wird mit kilometerlangen Netzen gefangen. Da der Fischbestand durch starke Überfischung zunehmend kleiner wird, ging man in den letzten Jahren zu Zuchtfarmen über. Dabei entstanden dieselben ökologischen Probleme wie oben bezüglich der anderen Tierarten bereits beschrieben.
Ein Beispiel: Ein etwa 4 Kilogramm schwerer Zuchtlachs muss bis zur Schlachtreife rund 400 Gramm Antibiotika fressen. Dennoch muss er zusätzlich gegen Krankheiten geimpft werden, weil er sonst die Enge und die vielen Artgenossen nicht aushalten würde. Da die Antibiotika und anderen Medikamente/Chemikalien mit dem Futter direkt ins Wasser gegeben werden, ist deren rasche Verbreitung im Ökosystem vorprogrammiert.
Wildlachse legen normalerweise tausende Kilometer zurück. Die Haltung in den Käfigen der Zuchtfarmen ist so unnatürlich, dass auch ihr Fleisch dadurch nicht mehr rosa erscheinen würde (wie es die Konsumenten gewohnt sind), deshalb werden dem Futter meist künstliche Farbstoffe zugefügt.
Ausserdem breiten sich die Krankheiten der Zuchtfische auch auf ihre frei lebenden Artgenossen aus und dezimieren so den Wildbestand.
Das Futter für die Zuchtfische stammt selbst wiederum aus dem Meer. Um ein Kilogramm Zuchtfisch zu erzeugen, werden dem Meer rund zwei Kilogramm Fische als Futter entnommen.33 Ähnliches gilt auch für die anderen «Meeresfrüchte» wie Krabben, Garnelen etc.
Nebst dieser Verschwendung leidet der Fischbestand der Meere auch noch darunter, dass ein Drittel des weltweiten Fischfangs zu Fischmehl verarbeitet wird und zwei Drittel in den Futtertrögen der Schlachttiere auf dem Land landen.34
In den letzten Jahren wurden in Europa immer mehr Garnelen (im Handel bezeichnet als Shrimps, Crevetten und Prawns) und Krabben konsumiert.
Dies führte zu grossen Zuchtbetrieben an Meeresstränden, wo zuvor Mangrovenwälder standen. Die Mangrovenwälder haben eine wichtige ökologische Funktion: Sie dämpfen Flutwellen. Der ostasiatische Tsunami im Jahre 2004 brachte die enorme Verwüstung auch deshalb zustande, weil dort zuvor der Grossteil der Mangrovenschutzwälder für die Zuchtbetriebe gerodet wurde.Ein Beispiel: Ursprünglich gab es auf den Philippinen über 500000 Hektar Mangrovenwälder. Heute gibt es nur noch 36000 Hektar. Der Rest (rund 93%) wurde für den Weltmarkt in Krabbenzuchtbetriebe umgewandelt.
Durch die Überfischung der Meere werden auch die Fischtechniken immer radikaler: Um auch noch die letzten Fische fangen zu können, wird teilweise mit Sprengladungen «gefischt». Diese zerstören die Korallenriffe ebenso wie die enormen Schleppnetze, welche über den Meeresgrund gezogen werden. Nebst vielen anderen ökologischen Auswirkungen bewirkt das Fehlen der Korallenriffe auch, dass ihre verlangsamende Wirkung auf anrollende Riesenwellen wegfällt.36
Ökonomie
Wie ist es möglich, dass trotz den oben beschriebenen immensen Nachteilen einer fleischorientierten Gesellschaft der Fleischkonsum weltweit weiterhin ansteigt?37 Nebst einigen psychologischen und sozialen Gründen, die meist durch die Werbung hervorgerufen werden (Fleisch gibt Kraft usw.), ist ein Aspekt kaum zu unterschätzen:
das Geld.
Auf den ersten Blick scheint dies ein Widerspruch, denn unter normalen Umständen müsste ein Wirtschaftszweig, der auf die Vernichtung von Nahrungsmitteln und Ressourcen programmiert ist, längst von selbst zusammenbrechen. Die Kosten, welche die heutige Fleischproduktion weltweit verursacht, stehen längst in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zu ihrem angeblichen Nutzen.
Fleischproduktion weltweit:
1950: 44 Mio. Tonnen
1990: 170 Mio. Tonnen
1994: 194 Mio. Tonnen
1997: 210 Mio. Tonnen
1999: 217 Mio. Tonnen
2002: 242 Mio. Tonnen
2003: 253 Mio. Tonnen
2004: 258 Mio. Tonnen
Es kann sich niemand mehr, hinter irgendwelchen Argumenten verstecken!!!!
http://www.vegetarismus.ch/info/oeko.htm