Da magst du durchaus Recht haben, doch muss man das auch immer verhältnismässig betrachten, unabhängig davon, dass Hitler ausser Eva Hitler geb. Braun (und sich selbst natürlich) wohl keinen Menschen direkt umgebracht hat.
Es ist Hitlers Kriegs- und Vernichtungspolitik gewesen welche zu den vielen Opfern führte.
Ich ahne schon, jetzt melden sich wieder einige Moralapostel und sagen, ich würde mit solch einer Aussage Hitler relativieren.
Nein, tue ich nicht, sondern stelle es in die historische Verhältnismässigkeit.
Und zur historischen Verhältnismässigkeit gehört auch, dass es im 19. und 20. Jahrhundert in Europa eine enorme Bevölkerungsexplosion gab, was dann natürlich auch zu entspechend hohen Opferzahlen führen musste. Nazideutschland hat in den 6 Jahren Krieg ca. 10 Millionen Soldaten insgesamt unter Waffen gehabt. Sowas hat es, wenn überhaupt, vorher nur im 1. Weltkrieg gegeben.
Zu Zeiten der Konquistadoren usw. sah das noch völlig anders aus. Wie es hätte es da also zu solch einer hohen Opferzahl überhaupt kommen könnnen?
....... solange sie nicht durch spätere noch gravierendere Ereignisse überdeckt werden.
Heisst: Wenn es den 2. Weltkrieg nicht gegeben hätte, würden wir heute sehr wahrscheinlich unser historisches Hauptmerkmal auf den 1. Weltkrieg mit all seinen Opfern beziehen.
Durch die napoleonischen Eroberungskriege, welche 1815 mit der Schlacht bei Waterloo endgültig beendet wurden, konnte sich das 2. dt. Reich erst bilden.
Und vorallem durch Bismarcks Blut&Eisen Prämisse, welche sich letztlich bis 1945 durchgezogen hatte.
Die napoleonischen Eroberungskriege sind ein Vogelschiss in der über 2000 Jahre alten Geschichte Europas.
Sie waren zu jener Zeit aber eine Räson für ganz Europa.
Somit bezieht man sich heute auf die zu letzt liegende Räson in Europa und das war der 2. Weltkrieg.
Und solange es keinen ähnlichen großen Krieg in Europa mehr gibt, wird das auch so bleiben.
Was A. Gauland sich bei seiner Rede auch immer gedacht hat, im Prinzip hat er Recht, wenn er die 12 Jahre Nazidiktatur in Deutschland als 'Vogelschiss' bezeichnet im Bezug auf eine bis heute 1099 Jahre alte Geschichte Deutschlands, wenn man die Krönung Heinrich I. im Jahre 919 des Ostfrankereich zu Grunde legt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Ostfrankenreich)
Hier wird von bestimmter politischer Seite (LINKS) wieder direkt eine Assoziation zu Hitlers 1000. jährigem Reich gezogen.
Nur weiss kaum jemand was Hitler damit wirklich genau meinte. Hitler meinte nämlich keine 1000 jährige Geschichte Deutschlands, so wie Gauland es meinte, sondern meinte ein 1000. jähriges Reich, weil das 1. dt. Reich nur von 919 bis 1806 , also nur 813 Jahre andauerte. Hitler's 3. Reich sollte über 1000 Jahre andauern.
Also: Gauland sprach von über 1000 Jahre deutscher Geschichte, im Bezug zu seiner Vogelschissmetapher der 12 Jahre und Hitler sprach von einem 'zukünftigen' 1000 jährigem Reich.
Wenn man also seriös argumentieren will,muss man schon auf den feinen dialektischen Unterschied achten.
Aber was red ich? Was interssieren die Moralapostel von der politisch linken Seite schon dialektische Feinheiten?
"Immer raus mit dem dicken Knüppel und druff auf alles was rechts von links steht" Das ist ihr unreflektiertes Motto.
Edit: Was so langsam schon zum Mantra verkommt.